Cover: Energieautonomie. Rezension
In: Global view: unabhängiges Magazin des Akademischen Forums für Außenpolitik, Heft 2, S. 9
ISSN: 1992-9889
16 Ergebnisse
Sortierung:
In: Global view: unabhängiges Magazin des Akademischen Forums für Außenpolitik, Heft 2, S. 9
ISSN: 1992-9889
In: Utopie kreativ: Diskussion sozialistischer Alternativen, Heft 186, S. 380-381
ISSN: 0863-4890
In: SPW: Zeitschrift für sozialistische Politik und Wirtschaft, Heft 145, S. 56
ISSN: 0170-4613
Eine Herausforderung der sächsischen Kommunen sind finanzielle Probleme, die vor allem Kommunen abseits der Ballungszentren schwer belasten. Ihnen gelingt es nur in Ausnahmefällen, eine solide Haushaltspolitik ohne Anhäufung von Schulden zu gewährleisten. Ein starker demografischer Wandel – verbunden mit der Abwanderung großer Bevölkerungsteile, vor allem der jungen und gut ausgebildeten Bewohnerinnen und Bewohner ländlicher Gebiete und eine vergleichsweise hohe Arbeitslosigkeit verstärken diese Misere. Haupteinnahmequellen sind die Schlüsselzuweisungen des Freistaats, Anteile an der Einkommens- und Umsatzsteuer und Einnahmen aus der Gewerbe- und Grundsteuer. Verschärfend kommt hinzu, dass beispielsweise im Bereich der Gewerbesteuereinnahmen und der Einkommenssteuer durchschnittlich lediglich ca. 50 Prozent der Einnahmen vergleichbarer westdeutscher Kommunen generiert werden können. Neben diesen finanziellen Problemen treten Steuerungsdefizite in der Verwaltung auf, bedingt durch beschränkte personelle Ressourcen. Auch von diesem Phänomen sind im besonderen Maße die ländlichen Gemeinden und Regionen abseits der Zentren betroffen. Eine weitere Herausforderung für die Kommunen in Sachsen bildet die bis zum Jahre 2013 verpflichtende Umstellung vom kameralistischen Haushaltsprinzip zur doppelten Haushaltsführung (Doppik). Diese stellt vor allem die kleineren Kommunen vor größere Probleme und bindet deren begrenzte Ressourcen. In ihrer Gesamtheit führen diese Rahmenbedingungen dazu, dass die einzelne Kommune bisher dem Themenfeld Energie nicht ausreichend Aufmerksamkeit widmet. Die Kommunen bleiben in diesem Bereich eher passiv. Als Konsequenz können diese Probleme zu einer wachsenden Perspektivlosigkeit führen. Darüber hinaus besteht die Gefahr, den Status als eigenständige Kommune zu verlieren. Die sächsische Landespolitik hat diese Problemlagen teilweise erkannt und verschiedene Förderprogramme aufgelegt.
BASE
In: Internationale spectator, Band 66, Heft 4, S. 206-210
ISSN: 0020-9317
Die Begriffe Energiewende, Energieautarkie, Bioenergieregionen, nachhaltige Energieversorgung und Energieautonomie genießen in den aktuellen Debatten zum Thema Energiepolitik eine erhöhte Aufmerksamkeit. Die Energieversorgung in Deutschland muss sich in Zukunft nach Einschätzung der Bundesregierung und der Fachwelt grundlegend ändern, um den Ansprüchen von Versorgungssicherheit, Umweltverträglichkeit und der Bezahlbarkeit genügen zu können. Das Konzept der Energieautonomie bzw. Energieautarkie kann diese Ansprüche am geeignetsten zusammenführen. Den Kommunen kommt bei der Energiewende eine besondere Rolle zu, da hier die Ursachen- und Wirkungszusammenhänge des menschlichen Handelns durch deren Kleinräumigkeit eng mit einander verbunden sind. Bisher ist die Frage nach Erfolgsfaktoren und hemmenden Faktoren von Energieautonomieprozessen noch relativ wenig erforscht. Im Zentrum dieser primär empirischen Arbeit steht daher die Frage, welche hemmende und fördernde Faktoren für die Durchführung einer kommunalen, energiepolitischen Transformation mit dem Ziel der Energieautonomie auf der Basis von 100% Erneuerbare Energien existieren. Der Fokus dieser Untersuchung liegt dabei auf dem Freistaat Sachsen, in welchem bisher keine Kommune eine vollständige Umsetzung des Konzeptes der Energieautonomie erreichen konnte. In einem ersten Schritt wurde mittels der Analyse von bereits zu dem Thema vorliegenden Leitfäden mögliche fördernde und hemmende Faktoren herausgearbeitet und strukturiert. Diese wurden in einem zweiten Schritt durch Experteninterviews ergänzt und zusammengeführt. Eine zweite Interviewrunde mit Akteuren aus fünf Beispielkommunen in Sachsen überprüfte im Anschluss daran, welche dieser Faktoren wirksam sind. Als Resultat dieser empirischen Forschungsarbeit konnten fünf fördernde und ein hemmender Faktor für die Entwicklung kommunaler Energieautonomieprozesse identifiziert und daraus Handlungsanweisungen für die Politik und interessierten Akteuren für eine Ausdehnung der energiepolitischen Bestrebungen in Richtung Energieautonomie abgeleitet werden.:1.Einleitung – Problemaufriss und Hypothesen 1 1.1. Einführung ins Thema und Kontext 1 1.2. Forschungsstand 4 1.3. Aufbau und Methodik der Magisterarbeit 6 1.4. Ziel der Arbeit 7 2.Energieautonomie und kommunaler Handlungsspielraum 8 2.1. Begriffsdefinition Energieautonomie vs. Energieautarkie 8 2.2. Handlungsspielraum der Kommunen in der Energiepolitik 12 2.2.1. Die Struktur des deutschen Energiemarktes 12 2.2.2. Die allgemeinen Situation sächsischer Kommunen 16 2.2.2. Die Kommunen in der Energiepolitik 19 2.3. Die energiepolitischen Position Sachsens im Vergleich zu den 21 anderen Bundesländern 3.Forschungsdesign und Methodenauswahl 24 3.1. Auswahl der Grundgesamtheit 24 3.2. Methodenauswahl 26 3.2.1. Gütekriterien 26 3.2.2. Quantitative und qualitative Forschung 28 3.2.3. Das Experteninterview als Methode 29 3.2.4. Der Einsatz von Fallstudien als Methode 30 3.3. Forschungsdesign der Arbeit 32 3.3.1. Literaturauswertung 32 3.3.2. Die erste Runde der Experteninterviews 33 3.3.3. Extrahieren und Zusammenführen von hemmenden und fördernden 33 Faktoren aus Literaturauswertung und überkommunalen Experteninterviews 3.3.4. Experteninterviews mit Akteuren aus den Fallbeispielen 34 3.3.5 Auswertung der Interviews und Schlussfolgerungen 34 4.Vorarbeiten: Abstrahieren von hemmenden und fördernden Faktoren 36 4.1. Faktoren aus Literatur und Leitfäden 36 4.2. Faktoren aus der ersten Interviewrunde 42 4.3. Zusammenführung der Ergebnisse/ Modell 44 5.Datenerhebung: Interviews mit Akteuren der Praxis 50 5.1. Die fünf Beispielkommunen 50 5.1.1. Die Gemeinde Göda im Landkreis Bautzen 50 5.1.2. Die Gemeinde Reuth im Vogtland 53 5.1.3. Die Gemeinde Zschadraß 55 5.1.4. Die Gemeinde Großharthau 58 5.1.5. Die Gemeinde Ostritz/St. Marienthal 60 5.2. Die abhängige Variabel: Erfolg von Energieautonomie 62 5.3. Die Operationalisierung der unabhängigen Variablen 66 5.3.1. Überlegungen zur Operationalisierung 66 5.3.2. Die fördernden Faktoren für den Erfolg von Energieautonomie 68 5.3.2.1. Kümmerer und Agendasetting (KPA) 68 5.3.2.2. Netzwerke (NGB) 68 5.3.2.3. Bewusstsein bei Politik/Verwaltung, dass Energiepolitik eine 69 kommunale Aufgabe ist (BPW) 5.3.2.4. Einfluss durch höhere politische Ebenen (EHK) 71 5.3.2.5. Unterstützung durch die Politik/Verwaltung (UPW) 71 5.3.2.6. Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit (KÖA) 72 5.3.2.7. Vorhandensein eines Masterplans/Energiekonzepts (VMP) 73 5.3.2.8. Weiterbildungsmaßnahmen/Veranstaltungen (DWK) 74 5.3.2.9. Unterstützung/Austausch mit externen Beratungsakteuren (UEB) 75 5.3.2.10. Anleitung durch einen neutralen Akteur (ANA) 76 5.3.2.11. Nutzen zeigen (NZW) 76 5.3.2.12. Finanzielle Unterstützung durch Fördermittel (FUF) 77 5.3.2.13. Erfolgsbeispiele vor Ort (EBO) 78 5.3.2.14. Sozioökonomischer Handlungsdruck vor Ort (SHO) 79 5.3.2.15. Partizipation der Bevölkerung am Prozess/Projekten (PBP) 79 5.3.3. Die hemmenden Faktoren für den Erfolg von Energieautonomie 80 5.3.3.1. Mangel an Initiatoren und Unterstützern (MIU) 80 5.3.3.2. Mangelndes Problembewusstsein beim Bürgermeister (MPB) 81 5.3.3.3. Nachhaltige Energieversorgung ist keine Pflichtaufgabe für 81 Kommunen (EKP) 5.3.3.4. Probleme mit Regionalpläne (PRP) 82 5.3.3.5. Fehlende Eigenmittel (FEM) 83 5.3.3.6. Schlechte wirtschaftliche Rahmenbedingungen (SWR) 84 5.3.3.7. Ängste vor EE-Projekten (APO) 84 5.4. Charakterisierung Akteure und Durchführung der Interviews 85 6.Datenanalyse und Auswertung 86 6.1. Datenlage 86 6.2. Häufigkeitsverteilungen 86 6.2.1. Die abhängige Variable – Erfolg im Energieautonomieprozess 86 6.2.2. Die unabhängigen Variablen 88 6.2.2.1. Die fördernden Faktoren 88 6.2.2.2. Die hemmenden Faktoren 90 6.3. QCA-Analyse mit dem Ragin Ansatz 91 6.3.1. Methodik 91 6.3.2. Die drei erfolgreicheren Fallbeispiele und die Faktoren 92 6.3.3. Die zwei weniger erfolgreicheren Fallbeispiele und die Faktoren 94 6.3.4. Datenanalyse bei allen fünf Fallbeispielen 96 7.Auswertung der Ergebnisse und Handlungsempfehlungen 97 7.1. Die Fördernden Faktoren 97 7.2. Die hemmenden Faktoren 103 7.3. Fazit und Zusammenfassung 105 7.4. Handlungsempfehlungen für die Politik 107 8.Methodenkritik 114
BASE
In: Schneller, öfter, weiter? Perspektiven der Raumentwicklung in der Mobilitätsgesellschaft: 13. Junges Forum der ARL, 13. bis 15. Oktober 2010 in Mannheim, S. 202-215
Weltweit streben immer mehr Regionen Energieautonomie an. Angesichts der Zukunftsrisiken
Klimawandel und Erdölverknappung beabsichtigen sie, ihren Energiebedarf zu
100% aus eigenen erneuerbaren und daher CO2-neutralen Quellen zu decken. Während
viele Regionen bei der Produktion von Elektrizität und Wärme große Erfolge erzielen,
gibt es hinsichtlich der Deckung des Verkehrsenergiebedarfs noch großen Forschungsbedarf.
Um regionale Energieautonomie zu erreichen, müssen sowohl die eigenen erneuerbaren
Quellen optimal genutzt als auch der Energiebedarf durch Effizienzsteigerungen so
weit wie möglich gesenkt werden. Im Artikel werden verschiedene technische und planerische
Optionen für den Verkehrsbereich vorgestellt und diskutiert. Besonderes Augenmerk
gilt dabei der Frage, inwieweit sich Verkehrsflächen für die Erzeugung erneuerbarer
Energie eignen. Die Umstellung der Verkehrsenergieversorgung auf erneuerbare regionale Quellen ist
Chance und Herausforderung zugleich. Viele der negativen Umweltfolgen fossiler Mobilität
werden sich voraussichtlich deutlich verringern oder sogar verschwinden. Die Installation
von Photovoltaik-Elementen und anderen Anlagen der Energieerzeugung im öffentlichen
Raum könnte allerdings auch existierende räumliche Qualitäten gefährden.
Benötigt werden daher innovative Planungskonzepte und -instrumente. Bedarf besteht
auch für neue Organisationsformen von Mobilität. Städtebau, Stadt- und Regionalplanung
werden daher beim Übergang zu regionaler Energieautonomie eine wichtige Rolle
spielen.
Regenerative Region -- Inhaltsverzeichnis -- Konsortium und Autoren -- Kapitel / Chapter 1. Regenerative Region -- BLUEPRINT FOR A RENEWABLE AND RESILIENT ENERGY AND CLIMATE REGION LAKE CONSTANCE-ALPINE RHINE -- This energy and climate region -- Opportunity and necessity of our time -- Time and space of renewable energy -- The book: foci, supporters and team -- Acknowledgments -- MODELL FÜR EINE ERNEUERBARE, RESILIENTE ENERGIE-UND KLIMAREGION BODENSEE-ALPENRHEIN -- Dieser Raum als Energie- und Klimaregion -- Notwendigkeit und Chance unserer Zeit -- Zeit und Raum der erneuerbaren Energien -- Das Buch: Fokus, Unterstützer und Team -- Danksagung -- Kapitel / Chapter 2. Resiliente Bodenseeregion - im Übergang zur Energieautonomie -- ENGLISH SUMMARY -- ZUSAMMENFASSUNG -- 2.1 Definition und Interpretation -- 2.1.1 Resilienz und nachhaltige Entwicklung -- 2.1.2 Resilienz, Energieautonomie und die Region -- 2.2 Zentrale Gesichtspunkte und Ergebnisse -- 2.2.1 Grundlagen -- 2.2.2 Fragen -- 2.2.3 Methoden -- 2.2.4 Ergebnisse -- 2.3 Organisatorische, rechtliche und finanzielle Massnahmen -- 2.3.1 Organisatorische Massnahmen -- 2.3.2 Rechtliche Massnahmen -- 2.3.3 Finanzielle Massnahmen -- 2.4 Regionale Initiativen und Entscheidungsträger -- 2.4.1 Energieautonome Gemeinden -- 2.4.2 Internationale Expertenmeinungen zu den Energieautonomiemassnahmen in der BAER-Region -- 2.4.3 Lokale und regionale Nachhaltigkeitsinitiativen in der BAER-Region -- 2.5 Regierungshandeln für Energieautonomie - Liechtenstein als Beispiel -- Kapitel / Chapter 3. Das BAER-Energiemodell als regionales Planungswerkzeug -- ENGLISH SUMMARY -- ZUSAMMENFASSUNG -- 3.1 Der BAER-Raum -- 3.2 Das BAER-Energiemodell -- 3.2.1 Die Entwicklung des BAER Space Time Energy Model (B-STEM) -- 3.2.2 Energiebilanz und energetisch homogene Bereiche -- 3.2.3 Energiebedarf -- 3.2.4 Regenerative Potenziale.
Anlagen zur Erzeugung von elektrischem Strom folgten bisher dem Paradigma der Verfahrenstechnik: Je größer, desto wirtschaftlicher (Efficiency of Size). So wuchs die Leistungen von Wind-, Kern- und fossilen Kraftwerken in den letzten Jahren kontinuierlich an. Mit deren Größe steigen jedoch die Bau- und Inbetriebnahmezei-ten sowie das Betriebsrisiko und die Akzeptanz der Bevölkerung sinkt. Gleichzeitig entsteht mit dem immensen Produktionsvolumen von Photovoltaik-Zellen zur Stromerzeugung eine starke wirtschaftliche Konkurrenz für die etablierten Technologien. Hier wirkt das Gesetz der Produktionstechnik: Je größer die Stückzahl, desto günstiger werden die Produkte (Economies of Scale). Die Studie zur technisch-wirtschaftlichen Analyse von Kleinkraftwerken, die in Serie produziert, dezentral betrieben und in intelligenten Netzen verbunden werden, zeigt grundsätzlich auf, dass die folgenden Effekte im Wettbewerb zu den bisher verfolgten Größenvorteilen beim Wirkungsgrad den massiven Einsatz von Kleinkraftwerken wettbewerbsfähig machen können: • Die enormen Kostendegressionen bei steigenden Stückzahlen kleinerer Anlagen überkompensieren den Verlust der positiven Effekte durch Größe, ohne die erhöhten Risiken in Kauf nehmen zu müssen. • Signifikant größere Produktionsvolumina ermöglichen den Wechsel zu Technologien mit deutlich besseren Leistungswerten und niedrigeren Kos-ten. • Akzeptanz, Energieautonomie sowie Umweltverträglichkeit können mit kleineren Anlagen deutlich besser erzielt werden. • Durch die um Größenordnungen reduzierten Einmalaufwendungen wird die Stromerzeugung demokratisiert und nahezu jeder Stromkonsument kann die Vorteile zur Energiekostensenkung, zur Erhöhung der Energieautonomie und zur Erhöhung der Umweltfreundlichkeit eigenverantwortlich nutzen. Damit sinken umgekehrt die zentral bei den Energieversorgern erforderlichen Investitionen für die Stromerzeugung und den Stromtransport.
BASE
Anlagen zur Erzeugung von elektrischem Strom folgten bisher dem Paradigma der Verfahrenstechnik: Je größer, desto wirtschaftlicher (Efficiency of Size). So wuchs die Leistungen von Wind-, Kern- und fossilen Kraftwerken in den letzten Jahren kontinuierlich an. Mit deren Größe steigen jedoch die Bau- und Inbetriebnahmezeiten sowie das Betriebsrisiko und die Akzeptanz der Bevölkerung sinkt. Gleichzeitig entsteht mit dem immensen Produktionsvolumen von Photovoltaik-Zellen zur Stromerzeugung eine starke wirtschaftliche Konkurrenz für die etablierten Technologien. Hier wirkt das Gesetz der Produktionstechnik: Je größer die Stückzahl, desto günstiger werden die Produkte (Economies of Scale). Die Studie zur technisch-wirtschaftlichen Analyse von Kleinkraftwerken, die in Serie produziert, dezentral betrieben und in intelligenten Netzen verbunden werden, zeigt grundsätzlich auf, dass die folgenden Effekte im Wettbewerb zu den bisher verfolgten Größenvorteilen beim Wirkungsgrad den massiven Einsatz von Kleinkraftwerken wettbewerbsfähig machen können: •Die enormen Kostendegressionen bei steigenden Stückzahlen kleinerer Anlagen überkompensieren den Verlust der positiven Effekte durch Größe, ohne die erhöhten Risiken in Kauf nehmen zu müssen.•Signifikant größere Produktionsvolumina ermöglichen den Wechsel zu Technologien mit deutlich besseren Leistungswerten und niedrigeren Kosten. •Akzeptanz, Energieautonomie sowie Umweltverträglichkeit können mit kleineren Anlagen deutlich besser erzielt werden. •Durch die um Größenordnungen reduzierten Einmalaufwendungen wird die Stromerzeugung demokratisiert und nahezu jeder Stromkonsument kann die Vorteile zur Energiekostensenkung, zur Erhöhung der Energieautonomie und zur Erhöhung der Umweltfreundlichkeit eigenverantwortlich nutzen. Damit sinken umgekehrt die zentral bei den Energieversorgern erforderlichen Investitionen für die Stromerzeugung und den Stromtransport.
BASE
Vor mehr als einer halben Million Jahren lernten die Menschen das Feuer zu nutzen. Aus diesem epochalen historischen Schritt entwickelten sie den Nerv unserer heutigen Wirtschaft und Kultur: die Gewinnung von Energie aus Kohle, Erdöl und Erdgas. Die Folgen allen voran der Klimawandel überschatten heute unsere Zukunft. Hartwig Berger analysiert in seinem Buch soziokulturelle Hintergründe eines verschwenderischen Umgangs mit Energie. Chancen für einen Gesellschaftswandel sieht der Autor zum einen in Konzepten der Klimagerechtigkeit, die für weltweite Vereinbarungen orientierend sein können. Zum anderen konkretisiert er Möglichkeiten der Energieautonomie in einer globalisierten Weltwirtschaft.
Vor mehr als einer halben Million Jahren lernten die Menschen das Feuer zu nutzen. Aus diesem epochalen historischen Schritt entwickelten sie den Nerv unserer heutigen Wirtschaft und Kultur: die Gewinnung von Energie aus Kohle, Erdöl und Erdgas. Die Folgen – allen voran der Klimawandel – überschatten heute unsere Zukunft. Prinzipiell ist es mittelfristig längst möglich, auf fossile Energienutzung zu verzichten. Warum ist dennoch die Wende zu einer Solargesellschaft mit maßvollem Energieeinsatz bisher nicht gelungen? Hartwig Berger analysiert in seinem Buch soziokulturelle Hintergründe eines verschwenderischen Umgangs mit Energie. Chancen für einen Gesellschaftswandel sieht der Autor zum einen in Konzepten der Klimagerechtigkeit, die für weltweite Vereinbarungen orientierend sein können. Zum anderen konkretisiert er Möglichkeiten der Energieautonomie in einer globalisierten Weltwirtschaft.
Der im Oktober 2010 mit nur 66 Jahren gestorbene SPD-Bundestagsabgeordnete, Träger des alternativen Nobelpreises und unermüdliche Kämpfer für eine Energiewende war maßgeblich am "Erneuerbare-Energien-Gesetz" beteiligt. Aus langjähriger Erfahrung kannte er die früher offensichtlichen, heute subtilen Widerstände und Argumente, die in Politik und Wirtschaft den Ausbau der alternativen Energien behindern. Über die scharfsinnigen Analysen hinaus bringt er eine Fülle von konkreten, international orientierten Vorschlägen (dazu auch Peter Hennicke: "Energierevolution", BA 8/10). Thematisch schließt das Werk damit an "Solare Weltwirtschaft" und "Energieautonomie" an (Scheer: BA 4/00, 10/05). Als grundsätzlicher, anspruchsvoller Überbau von Einführungen wie zuletzt Christine Wörlen: "Erneuerbare Energien" (BA 9/10) ist es vielen Bibliotheken als Vermächtnis eines unbequemen Denkers und Machers zu empfehlen. Franz Alt: "Sonnige Aussichten" (in dieser Nr.) ist zwar leichter lesbar, aber deutlich oberflächlicher. (2 S) (Rolf Raschka)