In: Zeitschrift für Umweltpolitik & Umweltrecht: ZfU ; Beiträge zur rechts-, wirtschafts- und sozialwissenschaftlichen Umweltforschung = Journal of environmental law and policy = Revue de la politique et du droit d'environnement, Band 26, Heft 3, S. 287-308
"Nachdem 1997 im Kyoto-Protokoll die Grundsteine für den Handel mit Emissionsrechten auf Staatenebene gelegt wurden, begann in zahlreichen Ländern eine Diskussion über die Einführung eines solchen Handels auf nationaler Ebene mit den tatsächlichen Emittenten als Verpflichtete. Während in Dänemark und Großbritannien derartige Systeme bereits implementiert sind, begann die Diskussion in Deutschland erst unter dem Druck der Entwicklungen auf europäischer Ebene. Ein wichtiger Bestandteil bei der Ausgestaltung eines Handelssystems ist die Frage nach der Allokation der Rechte. Der nachfolgende Artikel analysiert verschiedene Möglichkeiten für eine kostenlose Vergabe von Emissionsrechten und stellt daraus resultierende allokative Wirkungen dar." (Autorenreferat)
Das Problem der Umweltverschmutzung ist heutzutage aktueller denn je. Einer der Ziele der Bekämpfung der Umweltprobleme ist die Minderung der CO2-Ausstösse. Ursprünglich basierend auf dem Kyoto-Protokoll aus dem Jahr 1997, wurde dafür in der EU die Einführung eines verpflichtenden Emissionshandelssystems beschlossen. Dies stellt die betroffenen Unternehmen vor neuen Herausforderungen nicht nur bei der Gestaltung deren Umweltpolitik, sondern auch auf dem Gebiet des Rechnungswesens. Im Jahr 2005 startete der Emissionshandel in Deutschland. Dementsprechend hat im Geschäftsjahr 2005 zum ersten Mal das Problem der Bilanzierung von Emissionsrechten unmittelbare Auswirkungen auf die Bilanzierungspraktiken der Unternehmen gehabt. Genau das stellte sich bei näherer Betrachtung als ein grosses Problem dar, insbesondere bei der Bilanzierung nach der internationalen Rechnungslegung (IAS/IFRS). Der Versuch, die Bilanzierung von Emissionsrechten in der Interpretation des International Financial Reporting Interpretations Committee (IFRIC) zu regeln, ist letztendlich gescheitert. Seitdem wurden keine weiteren Regelungen zur Bilanzierung von Emissionsrechten nach IAS/IFRS verabschiedet, so dass die betroffenen Unternehmen unfreiwillig vor einer kreativen Aufgabe standen, eigene Bilanzierungsregeln für diesen Fall zu entwickeln. Aufgrund der entstandenen Situation wird die Bilanzierung von Emissionsrechten im Schrifttum heftig diskutiert. Trotzdem findet man im Anbetracht der Wichtigkeit dieses Themas relativ wenig Informationen zur Bilanzierung von Emissionsrechten nach IAS/IFRS. Ausserdem werden einige Aspekte gar nicht erwähnt, so dass manche Regelungslücken nicht mal mit Hilfe der Zusatzliteratur zu füllen sind. Das Ziel des vorliegenden Buches ist das Aufzeigen der in diesem Zusammenhang entstandenen Probleme und die Suche nach deren möglichen Lösungen. Dafür werden zuerst kurz die rechtlichen und ökonomischen Grundlagen des Emissionshandels und deren Umsetzung im Unternehmen, sowie die allgemeinen Grundsätze der Bilanzierung nach IAS/IFRS geschildert. Auf diesem Hintergrund basierend werden dann die Möglichkeiten der Bilanzierung von Emissionsrechten nach IAS/IFRS aufgezeigt und diskutiert. Trotz Zurücknahme wird auf die Bilanzierungsprinzipien des IFRIC 3 eingegangen, da dies der einzige Versuch war, die Bilanzierung von Emissionszertifikaten nach IAS/IFRS zu regeln. Es werden nicht nur ausführliche Erklärungen dieser Interpretation vorgetragen, sondern auch eine kritische Auseinandersetzung damit vorgenommen und deren Stellenwert in der heutigen Bilanzierungspraxis ermittelt. Weiterhin werden die IAS/IFRS-Standards untersucht, die nach der gültigen Rechtslage auf die Bilanzierung von Emissionsrechten anwendbar sind. Das Ziel ist dabei, ein Bild der möglichen bilanziellen Lösungen zu erschaffen, die mit den aktuellen Standards konform sind. Schliesslich werden einige alternative, nach jetzigem Stand der IAS/IFRS-Rechnungslegung nicht erlaubte, aber im Schrifttum diskutierte Bilanzierungsvarianten dargestellt, um dem Leser einen Blick über den Tellerrand zu verschaffen und der Tatsache Rechnung zu tragen, dass sich auch ausserhalb der gültigen IAS/IFRS-Regelungen sinnvolle Lösungen zur Bilanzierung von Emissionsrechten finden lassen. Um die theoretischen Ausführungen anschaulich zu gestalten, werden einige komplizierte Vorgehensweisen anhand einfacher Bilanzierungsbeispiele verständlich gemacht. Stellenweise werden auch praktische Beispiele aus den ausgewählten Geschäftsberichten 2005 herangezogen. Schon aufgrund der geschilderten Tatsachen kann man behaupten, dass die Bilanzierung von Emissionsrechten nach IAS/IFRS eine problemvolle Angelegenheit ist. Im Verlauf dieses Buches wird aber klar, vor welch komplizierten Herausforderungen die Unternehmen diesbezüglich stehen, wie viel Verwirrung auf dem Gebiet zur Zeit herrscht und mit welchen Problemen die Unternehmen sich bezüglich der Bilanzierung von Emissionsrechten auseinandersetzen müssen.
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Der Treibhauseffekt und die verschiedenen Aspekte des Handels mit Emissionsrechten von Treibhausgasen werden diskutiert. Die handelbaren Emissionsrechte werden mit anderen Lenkungsinstrumenten verglichen. Der Inhalt der Emissionsrechte, Besonderheiten des Handels mit Emissionsrechten und die Bedingungen der Einhaltung der Emissionsziele werden problematisiert. Vor diesem Hintergrund werden die Ergebnisse der Konferenz der Vertragsparteien der Klimarahmenkonvention in Kyoto 1997 bzw. des Kyoto-Protokolls analysiert. Dabei werden auch die Aufteilung der Emissionsziele innerhalb der EU, die Teilnahme von Entwicklungsländern, die Unternehmensbeteiligung am Handel mit Emissionsrechten u.a. angesprochen. Insgesamt ist die Umsetzung vieler Bestimmungen zum allgemeinen Handel mit Emissionsrechten aus dem Kyoto-Protokoll bereits entschieden. (prf)
Anfang 2005 tritt das Emissionshandelssystem für CO2 in der EU in Kraft. Dieser wichtige Bestandteil des europäischen Klimaschutzprogramms ist in langwierigen Verhandlungen entwickelt worden. Wie wird die Zuteilung von Emissionsrechten organisiert? Wird die EU Kommission die Vorschläge der Mitgliedstaaten korrigieren?
Inhaltsangabe: Klimawandel und Klimaschutz beherrschen seit geraumer Zeit die gesellschaftliche Debatte und werden in den nächsten Jahren weiterhin an Bedeutung gewinnen und enormen Einfluss auf die wirtschaftliche, politische und soziale Entwicklung weltweit ausüben.Die bereits eingeleiteten Maßnahmen zur Begrenzung der Emission von Kohlenstoffdioxid, als wesentlichem Verursacher der globalen Erwärmung, bestehen zu einem Großteil aus ökonomischen Instrumenten, die als Flexible Mechanismen den Emissionshandel, Clean Development Mechanism und Joint Implemetation umfassen. Ziel des Einsatzes dieser Maßnahmen ist eine kosteneffiziente Erreichung der festgelegten Emissionsreduktionen. Folge der globalen institutionellen Regelungen ist die Entstehung eines Marktes für das "Gut" CO2-Emission, welches nun einer Begrenzung unterliegt und einen Preis aufweist. Das rasante Wachstum des globalen Kohlenstoffmarktes, sowohl im Volumen als auch im Wert gehandelter Emissionsrechte, stellt für Unternehmen, Banken und Finanzinvestoren vielfältige Chancen dar, die einer näheren Betrachtung bedürfen.Diese, aus der Perspektive eines Investors durchgeführte Studie, stellt ausgehend von einer Analyse der rechtlichen Rahmenbedingungen, die Investitionsmöglichkeiten auf dem globalen Kohlenstoffmarkt dar und geht der Frage nach, inwieweit es sich bei den Emissionsrechten und -gutschriften um eine neue Anlageklasse handelt. Dabei werden neben den Teilsegmenten des Kohlenstoffmarktes, der Preisbildungsmechanismus sowie die Risikomanagementmethoden einer Analyse unterzogen und von bestehenden Anlageklassen abgegrenzt.
Inhaltsangabe: Klimawandel und Klimaschutz haben sich zu den bedeutendsten Themen unserer Zeit entwickelt und dominieren nicht nur die politische Debatte, sondern zunehmend auch die internationalen Finanz- und Kapitalmärkte. International hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass der Klimawandel und seine Folgen, enorme Risiken für den Wohlstand von Gesellschaften, die internationale politische Stabilität und auch den Wert von Unternehmen darstellen. Mit der Annahme des Kyoto-Protokolls hat sich die internationale Gemeinschaft auf feste Reduktionsziele von klimaschädlichen Treibhausgasen, von denen Kohlenstoffdioxid (CO2) das bedeutendste ist, festgelegt und zu deren Erreichung vorwiegend auf den Einsatz ökonomischer Instrumente, die Flexiblen Mechanismen, gesetzt. Diese Instrumente, die den Emissionshandel, Clean Development Mechanism und Joint Implementation umfassen, sollen eine kosteneffiziente Zielerreichung gewährleisten. Parallel dazu haben einzelne Staaten und Staatengemeinschaften Emissionshandelssysteme eingeführt, von denen das Emissionshandelsystem der Europäischen Union das umfassendste ist, und in denen Rechte für die Emission von Treibhausgasen gehandelt werden können. Zusammen bilden diese institutionellen Regelungen den globalen Kohlenstoffmarkt. Obwohl die Regulierung von Treibhausgasemissionen für die globale Energieversorgung und für viele Unternehmen eine kostspielige Herausforderung darstellt, ergeben sich auch vielfältige Chancen für die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung. Die ökonomischen Chancen können durch den Term "Carbon Finance" beschrieben werden, der alle Finanz- und Ressourcenströme erfasst, die auf Marktlösungen abzielen, welche einen Beitrag zur Reduktion von Treibhausgasemissionen leisten. Diese Arbeit bezieht sich speziell auf die Investitionsmöglichkeiten auf dem globalen Kohlenstoffmarkt und soll die Frage beantworten, inwieweit es sich bei Emissionsrechten und Emissionsgutschriften, die auf dem Kohlenstoffmarkt gehandelt werden, um eine separate Anlageklasse handelt. In Form einer deskriptiven Analyse sollen zuerst die rechtlichen Rahmenbedingungen und die institutionelle Gestaltung, die das Fundament des Kohlenstoffmarktes bilden, erläutert werden. Anschließend erfolgt eine Auseinandersetzung mit den Funktionsweisen und wesentlichen Aspekten des Europäischen Emissionshandelssystems, des Clean Development Mechanism, Joint Implementation und des freiwilligen Emissionsmarktes, welche die bedeutendsten Teilsegmente des Kohlenstoffmarktes darstellen. Im dritten Abschnitt soll der Preisbildungsmechanismus auf den einzelnen Märkten einer ausführlichen Analyse unterzogen werden. Auf dieser Grundlage lassen sich dann erste Unterschiede zu bestehenden und traditionellen Anlageklassen für Investoren ziehen. Abschließend werden die aus Investorensicht spezifischen Risiken und Risikomanagementmethoden auf den Teilmärkten betrachtet und hinsichtlich ihrer Eigenschaften analysiert.
Main description: Im Rahmen des Emissionshandelssystems des Kyoto Protokolls können die Vertragsstaaten mit Hilfe ihrer Privatwirtschaft in klimafreundliche Projekte in Entwicklungsländern investieren und sich die hierdurch generierten Emissionsrechte gegenüber ihren völkerrechtlichen Reduktionsverpflichtungen gutschreiben lassen (sog. "Clean Development Mechanismus" (CDM)). Markus Pohlmann setzt sich praxisnah mit einer Vielzahl an rechtlichen Problemen bei der privatwirtschaftlichen Umsetzung völkerrechtlicher Emissionsreduktionsziele auseinander. Hierzu zählen insbesondere die rechtliche Verzahnung des CDM mit bestehenden und künftigen nationalen Bewirtschaftungssystemen, die klimavölkerrechtliche Stellung privater Rechtsträger, die völkerrechtliche Struktur des CDM einschließlich seiner materiell- und verfahrensrechtlichen Voraussetzungen und die Rechtsnatur der durch den CDM zu erwerbenden Emissionsrechte. Auf Grundlage der gewonnenen Erkenntnisse und der bisherigen Erfahrungen des "Prototype Carbon Fund" der Weltbank weist der Autor Lösungen auf zur Gestaltung entsprechender Kaufverträge und zum effektiven Management projektspezifischer Risiken.
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Der Beitrag gibt einen bewertenden Überblick über die mögliche Weiterentwicklung des europäischen Handelssystems für Emissionsrechte. Dazu wird zunächst der allgemeine Rahmen dargestellt, in den das europäische System eingebettet ist, wobei denkbare Szenarien für das internationale Klimaschutzregime nach Auslaufen des Kyoto-Protokolls 2012 diskutiert werden. Im Anschluss werden Fragen zu wesentlichen Ausgestaltungsmerkmalen des europäischen Handelssystems nach 2012 analysiert. Es zeigt sich, dass Europa vermutlich weiterhin eines der anspruchsvollsten CO2-Regulierungsregimes weltweit haben wird. Der Clean Development Mechanism (CDM) wird in diesem Kontext eine stark wachsende Bedeutung erlangen. Das Thema Auktionierung wird nach 2012 zusätzliches Gewicht erhalten. Die Frage nach einem brennstoffunabhängigen Benchmark wird dann vermutlich erneut öffentlich diskutiert. Auch die Diskussion um ergänzende Markteingriffe des Staates (safety valves; carbon hedge) wird weitergehen, wenngleich diese oftmals mit Skepsis zu betrachten sind. Auch sollte die Diskussion nicht darüber hinwegtäuschen, dass die teilweise problematische Performance des CO2-Marktes vor allem auf Fehler im Marktdesign, aber auch auf fehlende Erfahrungen mit dem Instrument zurückzuführen ist. ; The paper gives a brief overview of probable further developments of the EU-ETS. At first, we discuss scenarios for the auspices of the Post-Kyoto-Regime providing a general framework of the EU-ETS in the period after 2012. We find that Europe is likely to still have an ambitious CO2-regime after 2012, provided that the global post-2012 process does not cease to exist and that there will be no "face-saving" regulation. CDM will become increasingly important. Auctioning of emission allowances is likely to be introduced after 2012. The fuel independent benchmark is likely to become subject of public discussion again. Public discussion on carbon market intervention by the government will continue, although one should be sceptical with respect to its results. In general, one must not ignore the fact that deficiencies in carbon market performance which could be observed during the first year after its installation in the beginning of 2005 were mostly due to mistakes in market design and to a lack of experience of market participants in using the instrument.
Das Jahr 2005 markiert in zweifacher Hinsicht einen Meilenstein für die europäische Wirtschaft. Zum einen sind für ab dem 01.01.2005 beginnende Geschäftsjahre alle kapitalmarktorientierten Konzerne mit Sitz in der EU dazu verpflichtet, ihren Abschluss nach dem internationalen Rechnungslegungsstandard IAS/IFRS aufzustellen. Damit erhöht sich die Zahl der EU-Unternehmen, die nach IAS/IFRS bilanzieren, von etwa 350 im Jahr 2002 auf ca. 7.000. Zum anderen wurde mit Beginn des Jahres 2005 ein EU-weites Emissionsrechtehandelssystem etabliert, dessen Wurzeln auf das umstrittene, 1997 beschlossene Kyoto-Protokoll zurückgehen. In Deutschland sind davon rund 2.000 Unternehmen betroffen. Die Unternehmen stehen damit vor beachtlichen Herausforderungen. Vielfach müssen sie ihr Rechnungswesen den geänderten Rahmenbedingungen anpassen. Ist im kontinentaleuropäischen Regelungswerk der Gläubigerschutzgedanke als zentrales Element fest verankert, so folgt die internationale Rechnungslegung nach angloamerikanischem Vorbild dem Prinzip der Kapitalmarktorientierung. Die einzelnen Bilanzierungs- und Bewertungsvorschriften unterscheiden sich zum Teil erheblich. Das Emissionsrechtehandelssystem erfordert von den betroffenen Unternehmen zudem eine genaue Kenntnis der institutionellen Verfahrensweise, um den gesetzlichen Anforderungen im Zusammenhang mit den Emissionen von Kohlenstoffdioxid (CO2) gerecht zu werden. Grundsätzlich erwächst aus jeder ausgestoßenen Tonne CO2 die rechtliche Verpflichtung, den Schadstoffausstoß mit einem Zertifikat zu "bezahlen". Vor diesem Hintergrund ist der seit Jahren schwelende Konflikt um die Bilanzierung von Emissionsrechten in der internationalen Rechnungslegung zu sehen. Bestehen im US-amerikanischen Rechnungslegungssystem US-GAAP konkrete und eindeutige Vorgaben zur bilanziellen Berücksichtigung von Emissionsrechten zum Ausstoß von Schwefeldioxid (SO2), so ist diese Frage in der IAS/IFRS-Rechnungslegung nicht abschließend geklärt. Den vorläufigen Höhepunkt erreichte der Streit im Juni 2005, als der Standardsetter IASB die erst wenige Monate zuvor veröffentlichte, verbindliche Interpretation IFRIC 3 zur Bilanzierung von Emissionsrechten mit sofortiger Wirkung zurücknahm. Diese Entscheidung kann als Reaktion auf die Absicht der EU ausgelegt werden, die Interpretation nicht in europäisches Gemeinschaftsrecht überführen zu wollen. Die Aktualität und die Tragweite der Thematik zusammen mit der praktischen Relevanz im Unternehmensbereich zeichnen den Gegenstand der vorliegenden Arbeit in besonderem Maße aus. Ziel dieser Arbeit ist es, eine umfassende Darstellung der Bilanzierung von Emissionsrechten nach der IAS/IFRS- und der US-GAAP-Rechnungslegung zu leisten. Dazu werden die wesentlichen, kontrovers diskutierten Bilanzierungsmöglichkeiten vorgestellt und einer kritischen Betrachtung unterzogen. Hierzu ist auch ein Rückgriff auf die konfliktreichen Diskussionen im Rahmen der Standardsetzung des IASB und im Zusammenhang mit der ablehnenden Haltung der EU zur Anerkennung des IFRIC 3 erforderlich. Gang der Untersuchung: Zunächst werden im zweiten Teil der Arbeit die Grundlagen des Emissionsrechtehandels vorgestellt. Aufbauend auf der theoretischen Fundierung des Grundmodells der Zertifikatlösung werden die praktischen Ausgestaltungen des Handels mit Emissionsrechten in der EU, in Deutschland und in den USA beschrieben. Diese Darstellung erfolgt detailliert anhand der umfassenden gesetzlichen Vorschriften. In den Teilen drei und vier der Arbeit werden getrennt die Vorschriften der IAS/IFRS-Rechnungslegung und der US-GAAP-Rechnungslegung zur Bilanzierung von Emissionsrechten untersucht. Für beide Teile wird ein ähnlicher Aufbau gewählt. Als erstes wird ein Überblick über die Konzeption des jeweiligen Rechnungslegungssystems gegeben. Dies ist erforderlich, um die sich daran anschließenden Ausführungen zur konkreten bilanziellen Abbildung von Emissions-rechten im Gesamtzusammenhang der unterschiedlichen Rechnungslegungssystematiken verstehen zu können. Trotz des Sonderfalls der Rücknahme des IFRIC 3 wird die bilanzielle Darstellung von Emissionsrechten in der IAS/IFRS-Rechnungslegung zunächst anhand dieser Interpretation nachvollzogen. Dies ist sinnvoll, weil sie auf den Regelungen in den bestehenden Rechnungslegungsstandards fußt. Den Abschluss beider Teile bildet jeweils ein kritischer Diskurs zu den zuvor erläuterten Vorschriften. Neben der kritischen Beleuchtung alternativer Bilanzierungsmethoden werden im Fall der IAS/IFRS-Rechnungslegung auch die besonderen Probleme im Zusammenhang mit Veröffentlichung und Rücknahme des IFRIC 3 analysiert. Teil fünf der Arbeit beginnt mit der Darstellung der Rechnungslegungsstrategie der EU. Darauf aufbauend wird das EU-Anerkennungsverfahren für Standards und Interpretationen der IAS/IFRS-Rechnungslegung allgemein veranschaulicht, um im Anschluss die Maßnahmen der EU im speziellen Verfahren zur Anerkennung des IFRIC 3 einordnen zu können. Schließlich werden die Entscheidungen der EU kritisch gewürdigt. Den Schluss bildet Teil sechs, in dem Gedankengänge aus der Einleitung aufgegriffen und mit Erkenntnissen aus der Arbeit verknüpft werden