WD 5 - 105/24 Mögliche Auswirkungen des geplanten EU-ETS 2 auf den CO2-Preis
Blog: Gutachten und Ausarbeitungen der Wissenschaftliche Dienste
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Blog: Gutachten und Ausarbeitungen der Wissenschaftliche Dienste
In: Climate change 2024, 9
In: Ressortforschungsplan of the Federal Ministry for the Environment, Nature Conservation, Nuclear Safety and Consumer Protection
Die Studie untersucht die Funktionsweise des neuen EU Emissionshandelssystems (ETS 2) für den Straßenverkehr, Gebäude und kleine Anlagen. Sie erklärt die Regeln zur Festlegung und Steuerung des Angebots von Zertifikaten, einschließlich der Funktionsweise der Marktstabilitätsreserve (MSR) und der Preisdämpfungsmechanismen. Im analytischen Teil der Studie bewerten wir das Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage sowie die Versteigerungserlöse unter verschiedenen Annahmen für die Entwicklung der CO2-Emissionen und des CO2-Preises. Im letzten Teil untersuchen wir die Wechselwirkung zwischen dem ETS 2 und den nationalen Zielen im Rahmen der EU Klimaschutzverordnung (Effort Sharing Regulation, ESR), das Verhältnis zum deutschen nationalen ETS (nEHS) und geben einen Ausblick auf den Zeitraum bis 2040. Wir stellen fest, dass die vom ETS 2 erfassten Sektoren ihre CO2-Emissionen im Vergleich zu den historischen Raten mehr als fünfmal so schnell senken müssen, um die Obergrenze (im Folgenden das "Cap") einzuhalten. Die verschiedenen Stabilitätsmechanismen sind in der Lage, die Differenz zwischen Angebot und Nachfrage auf einen politisch festgelegten Bereich zu begrenzen, so lange die Emissionen mindestens so schnell sinken wie das Cap. In Szenarien, in denen die Emissionsreduktionen viel langsamer sind als das Cap, sind diese Mechanismen zu schwach und zu langsam, sehr hohe CO2-Preise wären die Folge. Hinsichtlich der ESR-Ziele wird das ETS 2 wahrscheinlich zu einer Übererfüllung für ärmere Mitgliedstaaten führen, während reiche Mitgliedstaaten mehr Politiken und Maßnahmen einführen oder Emissionsmengen zukaufen müssen. Der nEHS hat einen ehrgeizigeren relativen Minderungspfad als das ETS 2. Trotzdem ist Deutschland schon jetzt nicht auf dem Weg, seine nationalen Ziele zu erreichen. Wenn das ETS 2 das nationale ETS ohne weitere flankierende Maßnahmen ersetzt, könnte die Lücke noch größer werden.
Dieses Factsheet gibt einen Überblick über die wesentlichen Aspekte der Ausweitung des EU-ETS 1 auf den Seeverkehr und die damit verbundenen Wechselwirkungen mit anderen EU-, internationalen und nationalen Politiken, die den Seeverkehrssektor betreffen. Außerdem wird ein Ausblick im Hinblick auf die Bewertung und Weiterentwicklung des Systems gegeben. Das EU-ETS für den Seeverkehr deckt ab 2024 Kohlendioxidemissionen und ab 2026 auch Methan- und Lachgasemissionen ab. Methan- und Lachgasemissionen werden bereits ab 2024 zusätzlich zu den Kohlendioxidemissionen in der EU-MRV-Seeverkehrsverordnung einbezogen.
In: International journal of forecasting, Band 13, Heft 4, S. 578-582
ISSN: 0169-2070
In: Fact Sheet
Mit dem 'Fit for 55' Paket wurde das energie- und klimapolitische Instrumentarium der EU auf das neue Klimaziel für 2030 (minus 55 % gegenüber 1990) ausgerichtet. Das Fit for 55 Paket ist maßgeblich durch eine Stärkung des Europäischen Emissionshandels (EU-ETS) geprägt. Dieses Factsheet skizziert die zentralen Aspekte für das bestehende Europäische Emissionshandelssystem für stationäre Anlagen und den Luftverkehr (EU-ETS-1), das ab 2024 um den Seeverkehr erweitert wird. Außerdem werden Änderungen an der zugehörigen Marktstabilitätsreserve (MSR-1) dargestellt. Zur Schaffung eines neuen Emissionshandelssystems insbesondere für Gebäude und den Straßenverkehr (EU-ETS-2) wurde ein eigenes Factsheet erstellt.
Blog: Schnabeltier EU
In diesem Beitrag stellt Silja Puscher folgenden Aufsatz vor: Treptow, Thomas M. (2020): Auswirkungen der Corona-Krise auf die europäische Klimaschutzpolitik; in:
Wirtschaftsdienst 100, S. 364–366, online unter: https://doi.org/10.1007/s10273-020-2656-9.Seit neuestem trifft man in der Mensa auf den "klimaneutralen Teller" und auch sonst werden wir ständig ermahnt, dass unsere Gesellschaft klimafreundlicher werden muss. Der Klimawandel und seine schwerwiegenden Konsequenzen bereiten vielen große Bauchschmerzen. Der Klimawandel ist stets präsent, besonders wenn wir seine Gewalt in Naturkatastrophen, wie letztes Jahr im Ahrtal, zu spüren bekommen."Wir können die Welt nicht retten, indem wir uns an die Spielregeln halten. Die Regeln müssen sich ändern, alles muss sich ändern, und zwar heute" (Thunberg, 2018)Es ist die Aufgabe der Politikerinnen und Politiker, der Gesellschaft Regeln vorzuschreiben, wie sie nachhaltig leben sollte, denn allein schafft sie es nicht. Es gibt Unternehmen, deren Bestreben nicht die Klimaneutralität, sondern der höchstmögliche Profit ist, aber ist das den Unternehmerinnen und Unternehmern überhaupt vorzuwerfen? Oder ist es nicht vielmehr die Aufgabe der Politik, Leitlinien zu erarbeiten, die die Klimaneutralität begünstigen, damit alle Unternehmen die gleichen Voraussetzungen haben?Auch in der Europäischen Union ist die Klimaschutzpolitik ein großer Faktor. Es wurden verschiedene Klimaschutzziele bestimmt, die es zu erreichen gilt. Ein zentrales Instrument ist das Emissionshandelssystem der EU. Das heißt, dass Unternehmen nicht einfach ihren Betrieb so aufrechterhalten können. Sie müssen bezahlen, um Treibhausgase produzieren zu können, oder sie müssen ihre Produktion so umstellen, dass sie keine oder nur wenige Treibhausgase produzieren. Für den Verbraucher heißt dies steigende Preise und für die Unternehmen weniger Profit und weniger Wirtschaftlichkeit.Doch neben der anhaltenden Klimakrise gibt es eine Krise, die das Leben der Menschen auf der ganzen Welt verändert, beeinträchtigt und erschwert hat. Die Corona-Pandemie. In seinem Artikel geht Thomas M. Treptow auf die Frage ein, wie die Corona-Pandemie die Klimapolitik, vor allem das ETS, verändert hat.Das Emissionshandelssystem der EUDas Emissionshandelssystem (Emissions Trading System, kurz ETS) ist ein zentrales Instrument der europäischen Klimaschutzpolitik. Laut diesem System müssen alle "treibhausgasemittierende Unternehmen" (ebd) der EU-Mitgliedstaaten "pro emittierte Tonne Treibhausgase ein Emissionszertifikat als Berechtigung nachweisen bzw. einlösen" (S. 364), also käuflich erwerben.Es gibt für die Unternehmen auch die Möglichkeit, mit diesen Zertifikaten zu handeln. Damit wird bewirkt, dass betroffene Unternehmen verschiedene Möglichkeiten, wie den "Einsatz verbesserter Produktionstechnologien, die zu weniger Emissionen führen", die "Einschränkung emissionsverursachender Produktion" oder den "Erwerb von Emissionszertifikaten für unveränderte Produktionstechnologien" (ebd.) in Erwägung ziehen und dies auch einen wirtschaftlichen Anreiz hat.Zusätzlich zu diesem Handelssystem werden durch die sukzessive Absenkung der zulässigen Emissionsmenge die Klimaschutzziele verfolgt (vgl. S. 365). Dem ETS wird eine "hohe Bedeutung bei der Erreichung der Klimaschutzziele zugeschrieben" (ebd.), was durch das Profitziel der einzelnen Unternehmen zu erklären ist, da fast jedes Unternehmen nach so viel Profit wie möglich strebt. Durch das ETS wird es also sehr attraktiv, so gut wie möglich klimaneutral zu handeln.Auswirkungen der Corona-Krise auf den Preis von EmissionszertifikatenDie Summe der benötigten Emissionsrechte stellt für ein Unternehmen einen großen Kostenfaktor dar. Durch die Corona-Krise verschlechtert sich allerdings der ökonomische Ausblick und damit wird ein geringeres Produktionsniveau angestrebt, das bewirkt, dass weniger Emissionszertifikate benötigt werden. Die Nachfrage nach Emissionszertifikaten sinkt, allerdings sinkt auch die Produktion. Dadurch entsteht also ein kurzfristiger "Vorteil für die Realisierung der Klimaschutzziele" (ebd.) in Form einer geringeren Produktion, wodurch weniger Emissionen verursacht werden.Allerdings ist es mit den kurzfristigen Auswirkungen nicht getan und es entstehen auch mittel- bis langfristige Wirkungen. Ein "unelastisches Angebot von Emissionszertifikaten bedeutet eine geringere Nachfrage" (ebd.), also fallende Preise. Unternehmen, die langfristig planen "berechnen für sinkende Kosten von Emissionszertifikaten einen höheren Kapitalwert ihrer gegenwärtigen Produktionstechnologie" (ebd.). Es entsteht ein Steuerungsimpuls, wodurch die treibhausgasemittierende Produktionsweise gegenüber der treibhausgasvermeidenden Produktionsweise vorteilhafter erscheint.Folgen für die Erreichung der KlimaschutzzieleDas schnell gesunkene Preisniveau (von fast 25 € auf ungefähr 16 €) ist in vielfacher Hinsicht nachteilig. Da die Unternehmen, die unter das ETS fallen, eher langfristig mit Emissionsberechtigungen ausgestattet sind, wird "eine den Preis treibende Nachfrage tendenziell länger nicht zu beobachten sein" (S. 366).Die Umstellung der Produktionstechnologien sind relativ teurer gegenüber den bisherigen Technologien, wodurch der klimapolitisch gewünschte Wechsel der Produktionsweise erschwert wird. Durch "den Corona-Schock" (ebd.) sinkt der Kapitalwert klimafreundlicher Investitionsprojekte. Die Unsicherheit der Unternehmen wird weiter erhöht, was sich allerdings nicht nur auf das ETS, sondern auf alle Unternehmen weltweit bezieht.Rückschlag für treibhausgasvermeidende TechnologienZusammengefasst wird die kurzfristige Folge deutlich geringere Treihausgasemissionen sein. Allerdings werden Produktionsverfahren hin zu treibhausgasvermeidenden Produktionstechnologien einen Rückschlag erfahren.
In: Environment and development economics, Band 26, Heft 3, S. 302-320
ISSN: 1469-4395
AbstractThis paper analyses the role that companion policies have had in the reduction of emissions regulated by the EU Emissions Trading System (EU ETS) and the related policy interactions, with a view to identifying relevant insights for China's forthcoming Emissions Trading System (ETS). The investigation rests on: (a) the observation of the EU's and China's ETSs and policy mixes; (b) economic theory concerning companion policies and ETS design; and (c) empirical ex-post evidence from the EU ETS. Three main conclusions emerge from the analysis. First, China's ETS, while not imposing a fixed cap on emissions, will not be immune to waterbed effects of companion policies. Second, the European experience stresses the importance of making explicit the objectives pursued by companion policies, and of balancing policies for innovation and policies for adoption of low-carbon technologies. Third, in the presence of a major market surplus, only permanent adjustments to allowance supply can be effective in raising prices.
This paper analyses the role that companion policies have had in the reduction of emissions regulated by the EU Emissions Trading System (EU ETS) and the related policy interactions, with a view to identifying relevant insights for China's forthcoming Emissions Trading System (ETS). The investigation rests on: (a) the observation of the EU's and China's ETSs and policy mixes; (b) economic theory concerning companion policies and ETS design; and (c) empirical ex-post evidence from the EU ETS. Three main conclusions emerge from the analysis. First, China's ETS, while not imposing a fixed cap on emissions, will not be immune to waterbed effects of companion policies. Second, the European experience stresses the importance of making explicit the objectives pursued by companion policies, and of balancing policies for innovation and policies for adoption of low-carbon technologies. Third, in the presence of a major market surplus, only permanent adjustments to allowance supply can be effective in raising prices. ; The work leading to this study was co-financed by the EU LIFE Programme of the European Commission – Grant Agreement LIFE15 GIC/IT/000051 LIFE SIDE. This paper reflects only the authors' view and the Agency is not responsible for any use that may be made of the information it contains.
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In: Environmental policy and law, Band 47, Heft 3-4, S. 127-133
ISSN: 1878-5395
In: Climate change 2021, 75
Die Berichterstattung zur Emissionsentwicklung ist eine wichtige Säule der Klimapolitik. Sie ermöglicht zum einen den Fortschritt in Bezug auf die Klimaziele zu messen. Zum anderen kann die Wirksamkeit bestimmter Maßnahmen nur mit entsprechenden Daten beurteilt werden: Historische Daten sind für die Ex-post-Evaluierung unabdingbar, für die Ex-ante-Abschätzung kommen projizierte Daten und Modellierungsergebnisse dazu. Die verschiedenen Berichte/Datenquellen unterscheiden sich sowohl in Bezug auf den abgedeckten Zeitraum, die erfassten Emissionen sowie die verwendeten Klassifikationssysteme. Daher ist ein Vergleich der Daten und Datenkonzepte nicht immer leicht möglich. Ziel dieses Handbuchs ist es die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Datenkonzepte darzustellen und dadurch die Auswertungen zum stationären EU-Emissionshandel (EU-ETS) zu verbessern. Im Handbuch werden die Datenkonzepte im EU-ETS in Deutschland und der EU dargestellt. Die Abgrenzung des Emissionshandelssektors in anderen Berichtskategorien werden für das Treibhausgasinventar und im Vergleich zur Klassifikation der Wirtschaftszweige herausgearbeitet.
In this work, we investigate which countries have been more central during Phases I and II of the European Emission Trading Scheme (EU ETS) with respect to the different types of accounts operating in the system. We borrow a set of centrality measures from Network Theory's tools to describe how the structure of the system has evolved over time and to identify which countries have been in the core or in the periphery of the network. Performing partitions on the different types of accounts and transactions characterizing the EU ETS, we investigate whether intermediaries have affected the overall structure of the system. From the analysis of the European Union Transaction Log data over the period 2005–2012, we find that some national registries (France, Denmark, Germany, United Kingdom, The Netherlands) were much more central than others in the network. Empirical evidence, moreover, shows that some account holders strategically opened additional accounts in the more central registries, thus reinforcing their centrality in the network. Finally, it turns out that Person Holding Accounts (PHAs) have played a prominent role in the transaction of permits, heavily influencing the configuration of the system. This motivates further research on the impact of non-regulated entities in the EU ETS design.
BASE
In: Climate policy, Band 10, Heft 3, S. 322-323
ISSN: 1752-7457
Published online in September 2018 ; In this work, we investigate which countries have been more central during Phases I and II of the European Emission Trading Scheme (EU ETS) with respect to the different types of accounts operating in the system. We borrow a set of centrality measures from Network Theory's tools to describe how the structure of the system has evolved over time and to identify which countries have been in the core or in the periphery of the network. Performing partitions on the different types of accounts and transactions characterizing the EU ETS, we investigate whether intermediaries have affected the overall structure of the system. From the analysis of the European Union Transaction Log data over the period 2005–2012, we find that some national registries (France, Denmark, Germany, United Kingdom, The Netherlands) were much more central than others in the network. Empirical evidence, moreover, shows that some account holders strategically opened additional accounts in the more central registries, thus reinforcing their centrality in the network. Finally, it turns out that Person Holding Accounts (PHAs) have played a prominent role in the transaction of permits, heavily influencing the configuration of the system. This motivates further research on the impact of non-regulated entities in the EU ETS design.
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