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Für eine chinesische Wissenschaftlerin wird die Reise zum gigantischen "Drei-Schluchten"-Staudamm zu einer schicksalhaften Begegnung mit der Vergangenheit ihrer eigenen Familie unter dem maoistischen Regime. Besprechung In ihrem neuen Roman - zuletzt "Die chinesische Geliebte" (breit vh) - erzählt die 1962 in China geborene, seit 1989 in England lebende Autorin die Geschichte einer Wissenschaftlerin, die aus Peking zu ihrem Mann reist, der als Direktor beim Bau des gigantischen "Drei-Schluchten"-Staudamms in zwielichtige Machenschaften verstrickt ist. Der Schauplatz, Sinnbild einschneidender wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Umbrüche, konfrontiert sie mit der eigenen Vergangenheit, den mörderischen Exzessen der maoistischen Herrschaft und den tragischen Verstrickungen ihrer Familie. Fesselnd und anschaulich zeichnet der Roman ein farbiges und vielschichtiges Zeitbild, erzählt von Korruption, Umweltzerstörung, "neofeudalistischem Lebensstil" und menschlichem Leid. Als gelungenes Beispiel kritischer moderner chinesischer Literatur empfohlen.

Der Jangtsekiang ist Chinas größter Strom. Seine Ufer sind weltweit die bevölkerungsreichsten. Die zunehmende Industrialisierung führte zu dessen beispielloser Verschmutzung. Am Drei-Schluchten-Staudamm werden riesige Wassermengen zur Stromerzeugung genutzt.