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Fragestellung: Untersucht wird die Häufigkeit dissozialer Verhaltensmuster bei Konsumenten von Ecstasy und verwandten Stimulantien (Ecstasykonsumenten). </P><P> Methode: Repräsentative Bevölkerungsstichprobe Jugendlicher und junger Erwachsener im 5-Jahres Verlauf, wiederholte standardisierte persönliche und Elterninterviews (M-CIDI, SKID-II Fragebögen). </P><P> Ergebnisse: Ecstasykonsumenten weisen häufiger dissoziale Verhaltensweisen auf und erfüllen häufiger Kriterien einer »antisozialen« Persönlichkeits-störung als Konsumenten anderer illegaler Drogen und Nichtkonsumenten. </P><P> Schlussfolgerung: Konsum von Ecstasy und verwandten Stimulantien ist häufig mit dissozialen Verhaltensweisen sowie einem erhöhtem Risiko für eine antisoziale Persönlichkeitsstörung assoziiert.

Theoretischer Hintergrund: Neuere Ansätze der Schuldfähigkeitsbegutachtung machen auf das Problem der differentialdiagnostischen Abgrenzung von Dissozialität und störungsbedingtem Verhalten aufmerksam. Aus differentialtypologischer Sicht kommt dem Psychopathy-Konstrukt sensu Hare hierbei eine besondere Bedeutung zu. Fragestellung: In welchem empirischem Zusammenhang mit der Schuldfähigkeit lässt sich das Psychopathy-Konstrukt als Extrembeispiel des dissozialen Typus finden? Methode: Aus einer Inhaltsanalyse von 33 Schuldfähigkeitsgutachten liegen die PCL-R Scores vor. Hieraus werden Gruppenunterschiede berechnet, Zusammenhangsmaße für Gesamtscore und Einzelfaktoren mit den jeweiligen Schuldfähigkeitsgruppen und das Klassifizierungsvermögen. Ergebnisse: Es findet sich kein statistisch bedeutsamer Unterschied zwischen Schuld- und vermindert Schuldfähigen. Für Faktor 2 der PCL-R findet sich ein mäßiger Zusammenhang mit verminderter Schuldfähigkeit und eine geringe diskriminatorische Bedeutung. Diskussion: Die Befunde werden vor den historisch-konventionalen Forderungen von Justiz und Psychiatrie einerseits und entwicklungspsychologischer Befunde zum Phänomen der Dissozialität andererseits diskutiert.

Störungen des Sozialverhaltens und Dissozialität : Entwicklungspsychologie, pädagogische Konzepte, Delinquenz, Begutachtung - Die Entwicklung von Problemen des Sozialverhaltens, von Störungen der Impulskontrolle und der erhöhten Neigung zu Aggressivität beginnen vor der Geburt. Gleichzeitig sind diese Störungen nicht nur im Kindes- und Jugendalter sehr häufig und wirken sich häufig extrem negativ aus. Diese Verhaltensstörungen neigen unbehandelt zur deutlichen Persistenz ins Erwachsenenalter und werden oft schon im Jugendalter durch Dissozialität und Delinquenz im Schweregrad ausgeprägter und in den psychosozialen Folgen unberechenbarer. - Gleichzeitig besteht eine Neigung diese Patientengruppe als weitgehend unbehandelbar und psychotherapeutisch problematisch anzusehen, weil sie im therapeutischen Setting störe oder die Problematik anderer Patienten negativ beeinflusse. - In diesem aktuellen Band der Berner Schriftenreihe sollen Ursachen, Entwicklungswege, genetische und soziale Einflussfaktoren, Interventionsmöglichkeiten in Therapie und Sozialpädagogik dargestellt werden und damit eine Grundlage zu einer Änderung eines möglichen Nihilismus gegenüber diesen kleinen oder jungen Patienten gegeben werden.

'Mit der Theorie sozialer Klassifikationen lassen sich Auseinandersetzungen um die symbolische Ordnung sozialer Ungleichheit analysieren. Der Beitrag versucht dies zu zeigen, indem er zunächst den Durkheimschen Klassifikationsbegriff handlungstheoretisch wendet. Anhand einiger Beispiele aus zwei benachteiligten Stadtteilen werden dann einige semantische Muster 'negativer Klassifikationen' vorgestellt, mit denen die autochthone Bevölkerung und die avancierenden Nachkommen türkischer Einwanderer sich wechselseitig stigmatisieren. Abschließende Überlegungen gehen der Frage nach, inwieweit solche interethnischen Klassifikationskämpfe exkludierende Wirkungen hervorbringen oder aber zu konfliktvermittelter Integration führen.' (Autorenreferat)

Der Artikel gibt einen Überblick über charakteristische Problemprozesse in sozialen Systemen und um Jugenddissozialität, - delinquenz und -gewalt. Als Konsequenz daraus wird ein Multi-System-Ansatz systemischer Beratung entwickelt, ln dessen Mittelpunkt stehen Auftrags- und Ressourcenklärung, die Entwicklung neuer und ungewöhnlicher Kooperationen, ein wertschätzender Umgang mit Mißtrauen und Chaos und ein qualifiziertes lnfragestellen der eigenen Tätigkeit. Am Ende wird die Frage aufgeworfen, ob und wie Pädagogen, Mediziner und Psychologen sich in medien-, arbeits- und sozialpolitische Entscheidungen, die ihre Klientel betreffen, aktiv einmischen könnten. ; The article summarizes characteristic interactive patterns in social systems concerned with acting-out, deliquent and violent behavior in adolescents. As a consequence, it develops a multi systems consultation approach. Core features of such an approach are the clarification of service demands and of available ressources, the development of new and sometimes unusual cooperations, positive connotation of distrust and chaos, and an intelligent questioning of the usefulness of ones owen professional activities. At the end the question is raised, whether and in wich ways educators, physicians and psychologists could involve themselves in political decision processes about media, work and welfare legislation, which influence their adolescent clients life situation.

Cover -- Half-Title -- Title -- Copyright -- Contents -- Dedication -- Vorwort -- Einleitung -- 1. Theoretischer Teil -- 1.1 Heimerziehung als sozialer Ort fur schwierige Jugendliche -- 1.2 Erkenntnisleitendes Interesse -- 1.3 Vorbemerkungen zum Begriff Sozialverhaltensstorung und Dissozialitat -- Kapitel I -- 1.4 Grundlagen der lebensweltorientierten Sozialpadagogik im Heim -- 1.4.1 Strukturen und Aufgaben einer lebensweltorientierten Sozialpadagogik -- 1.4.2 Zur Bedeutung einer differenzierten sozialpadagogischen Diagnostik schwieriger Lebensumstande mannlicher Jugendlicher

Intro -- Widmung -- Titel -- Impressum -- Inhalt -- Vorwort der Herausgeber -- 1 Einleitung -- 1.1 Ein exemplarischer Fall -- 1.2 Überblick -- 2 Kinder und Jugendliche, die sich dissozial verhalten - eine schwierige Klientel -- 2.1 Terminologie -- 2.2 Dissozialität und Interventionsbedarf -- 2.3 Eine schwierige Hilfekommunikation -- 2.4 Die therapeutische Allianz -- 2.5 Fragen der Moral -- 2.6 Zuständigkeitsfragen -- 2.7 Ist Dissozialität eine Krankheit? -- 3 Erscheinungsbild -- 3.1 Störung des Sozialverhaltens: eine psychiatrische Diagnose -- 3.2 Komorbidität -- 3.3 Psychopathie -- 4 Entwicklungspsychopathologie -- 4.1 Risikofaktoren -- 4.1.1 Biologische Risikofaktoren -- 4.1.2 Soziale Risikofaktoren -- 4.1.3 Bindung -- 4.1.4 Peers -- 5 Erklärungsmodelle -- 5.1 Psychodynamisches Problemverständnis -- 5.2 Lerntheoretisches Problemverständnis -- 5.3 Systemisches Problemverständnis -- 5.3.1 Risikofaktoren und die Frage der Kausalität -- 5.3.2 Die Great-Smoky-Mountains-Studie -- 5.3.3 Funktionale Analyse -- 5.3.4 Das Dissozialitätsspektrum -- 5.3.5 Problem oder Problemlösung? -- 6 Interventionen -- 6.1 Zur Funktion der funktionalen Analyse -- 6.2 Pharmakotherapeutische Interventionen -- 6.3 Psychotherapeutische Interventionen -- 6.3.1 Störungsunspezifische Probleme -- 6.3.2 Dissozialitätsspezifische Probleme -- 6.4 Psychodynamische Psychotherapieverfahren -- 6.5 Verhaltenstherapeutische Verfahren -- 6.6 Mehrpersonentherapien -- 6.6.1 Elterntraining -- 6.6.2 Familientherapien -- 6.7 Systemische Praxis -- 6.7.1 Auftragsklärung -- 6.7.2 Therapie unter Bedingungen der Unfreiwilligkeit -- 6.7.3 Stationäre systemische Therapie -- 6.7.4 Die Gestaltung der therapeutischen Beziehung -- 6.7.5 Systemische Arbeitsweisen und Methoden -- 6.7.6 Der dissoziale Beobachtungsstil -- 6.7.7 Erhöhung der Unsicherheitstoleranz -- 7 Schlussbemerkung -- 8 Literatur