Die derzeitige Situation der kommunalen Bildungsberichterstattung wird in zwei Schritten dargestellt, nachdem eingangs auf die Entwicklung der Bildungsberichterstattung auf nationaler Ebene unter Berücksichtigung internationaler Erfahrungen eingegangen wird. Diese wird aus historischer Perspektive umrissen und soll den Kontext für bildungspolitische Entwicklungen verdeutlichen. Vor diesem Hintergrund wird in einem ersten Schritt (Abschnitt 2) auf die Entwicklung kommunaler Bildungsberichterstattung eingegangen. In einem zweiten Schritt (Abschnitt 3) wird die aktuelle Situation der kommunalen Bildungsberichterstattung in Deutschland nachgezeichnet. (DIPF/Orig.).
Ziel des Beitrags ist, das Instrument der Bildungsberichte als Kernelement von Bildungsberichterstattung/Bildungsmonitoring vorzustellen und vorhandene empirische Befunde zu ihrer Wirksamkeit zusammenzutragen. In Kapitel 1 erörtern die Autoren zentrale Merkmale von Bildungsberichten und stellen verschiedene Funktionen bzw. Erwartungen heraus, an denen sich ihre Wirksamkeit erweisen muss. In Kapitel 2 geben sie eine Übersicht über vorliegende Befunde zur Wirksamkeit von Bildungsberichten, um dann im dritten Kapitel die Argumentation theoretisch zu öffnen. Die Autoren verweisen auf den Ansatz der sozialwissenschaftlichen Verwendungsforschung als konzeptionellen Zugang für weiterführende Untersuchungen. Abgeschlossen wird der Beitrag durch eine Zusammenfassung wichtiger Aussagen und eine Skizze der Forschungsbedarfe zur Bildungsberichterstattung in ausgewählten Feldern (Kap. 4). (DIPF/Orig.).
In: Steuerung durch Indikatoren. Methodologische und theoretische Reflektionen zur deutschen und internationalen Bildungsberichterstattung., S. 189-200
Über drei Zugänge wird die Ausgangssituation für die Entwicklung von Indikatoren für eine regionale Bildungsberichterstattung dargestellt. Zunächst werden Indikatoren für eine regionale Bildungsberichterstattung in der Tradition einer Geographie des Bildungswesens behandelt. Dann wird die Verwendung sozialräumlicher Indikatoren für die Schulentwicklung, insbesondere die Ansätze zu einem "Sozialindex" für Schulen angesprochen. Schließlich werden die Bemühungen zur Berichterstattung für und über einzelne Bildungseinrichtungen skizziert. Kurz wird auf Probleme der Datenlage eingegangen, bevor Schlussfolgerungen gezogen und Perspektiven für eine regionale Bildungsberichterstattung angedeutet werden. (DIPF/Autor).
Im Januar 2003 erteilte [die Kultusministerkonferenz] einem Konsortium unter Federführung des Deutschen Instituts für Internationale Pädagogische Forschung (DIPF) den Auftrag, bis Ende August dieses Jahres erste Befunde einer Situationsanalyse zum allgemein bildenden Schulwesen zu präsentieren und die Konzeption für eine künftige nationale Bildungsberichterstattung zu entwickeln. (.) Der Darstellung der Konzeption [geht] eine Bestandsaufnahme (Teil A) voraus, die sich mit Erfahrungen der Bildungsberichterstattung außerhalb Deutschlands befasst, sodann die Entwicklung von Indikatoren und ihre Rolle in der Bildungsberichterstattung erschließt und über die Datenlage im deutschen Schulwesen informiert. Auf dieser Grundlage baut die in Teil B präsentierte Konzeption für ein System der Bildungsberichterstattung in Deutschland auf. (DIPF/Orig.)
In: Bildungsmonitoring und Bildungscontrolling in nationaler und internationaler Perspektive. Dokumentation zur Herbsttagung der Kommission Bildungsorganisation, -planung, -recht (KBBB)., S. 13-18
Die Steuerungsdebatte hat mittlerweile auch die Weiterbildung erreicht. Kern der "neuen Steuerung" ist die Output-Orientierung - das heißt, dass die individuellen Lernergebnisse der zu optimierende Part sind, an dem sich die Bildungseinrichtungen messen lassen sollen (z.B. im Schulbereich über Bildungsstandards; vgl. Fend 2011, S. 6ff.). "Steuerung" verstehen wir hier als Oberbegriff für das zielgerichtete und strategische Einwirken politischer Akteure auf gesellschaftliche Realität. Unsere Steuerungsdefinition beinhaltet den Governance-Begriff, der hier als eine Form politischer Steuerung angesehen wird (vgl. Schrader 2011, S. 20ff.). Bildungsberichte sind in diesem Paradigma zentrale Werkzeuge, die eine evidenzbasierte Steuerung auf wissenschaftlicher Grundlage ermöglichen sollen.
In: Steuerung durch Indikatoren. Methodologische und theoretische Reflektionen zur deutschen und internationalen Bildungsberichterstattung., S. 141-156
In: Steuerung durch Indikatoren. Methodologische und theoretische Reflektionen zur deutschen und internationalen Bildungsberichterstattung., S. 207-272
Fragen nach der Rolle eines "Indikatorenmodells" im Rahmen der Bildungsberichterstattung, nach seiner theoretisch-konzeptionellen Basis und nach seiner Konstruktion sind für die Bildungsberichterstattung grundlegend. In dem Beitrag wird versucht, auf der Grundlage von vier analytischen "Strängen" Antworten zu geben: In einem ersten Schritt werden das "Indikatorenmodell" von 2005 und seine damalige Struktur einer weiterführenden Analyse unterzogen. Dann werden Erfahrungen zum Verhältnis von Bildungsbericht und Indikatorensystem in internationaler Perspektive betrachtet. Sodann wird der Versuch gemacht, wesentliche Erkenntnisse zum genannten Problemkreis aus den Erfahrungen der seit über 30 Jahren existierenden Sozialberichterstattung in Deutschland zu generieren. Schließlich wird die der Bildungsberichterstattung zur Verfügung stehende Datenbasis einer aktuellen Analyse unterzogen. Auf der Grundlage der Teilanalysen werden das "geschärfte" Verständnis von Indikatoren der Bildungsberichterstattung, die Möglichkeiten der Darstellung von Indikatoren zum informellen Lernen, das der Bildungsberichterstattung mittelfristig zur Verfügung stehende Tableau an Indikatoren (differenziert nach Kern- und Ergänzungsindikatoren) sowie eine begründete zeitliche Abfolge der Darstellung von Indikatoren entwickelt. (DIPF/Autor).
Bildungsberichte haben sich als wesentlicher Bestandteil eines Bildungsmonitorings auf nationaler Ebene und in den Bundesländern etabliert und werden seit einigen Jahren auch verstärkt auf kommunaler Ebene erarbeitet. Sie dienen insbesondere der Genese und Weiterentwicklung von Steuerungswissen, und folgen dem Anspruch, einem begründeten, zielgenauen und transparenten Steuerungshandeln Vorschub zu leisten. Kommunale Bildungsberichte sind gegenüber bisherigen kommunalen Fachplanungen und anderen Berichterstattungen insofern innovativ, als dass sie eine bildungsbereichsübergreifende, indikatorengestützte, problemorientierte und auf Entwicklungen im Zeitverlauf angelegte (Gesamt-)Darstellung über die Situation von Bildung auf kommunaler Ebene und in den einzelnen Gemeinden bzw. Stadtteilen darstellen. Deutschlandweit wurden bereits von 66 Städten und (Land-)Kreisen - davon 35 Teilnehmerkommunen des Bundesprogramms "Lernen vor Ort" - derartige Bildungsberichte verfasst. Die Themensetzung und ihre Darstellung in kommunalen Bildungsberichten sind idealtypisch von den jeweiligen bildungspolitischen Zielstellungen und spezifischen Erkenntnisinteressen geleitet. Der Beitrag geht der Frage nach, ob und inwiefern sich dies in der Vielgestalt der generierten Informationen niederschlägt und liefert auf der Grundlage einer kriteriengeleiteten Analyse erste Aussagen zu der unterschiedlichen Ausgestaltung der im Rahmen von "Lernen vor Ort" erarbeiteten kommunalen Bildungsberichte - ihren konzeptionellen Besonderheiten, bearbeiteten Themen, ihrem strukturellem Aufbau und ihren methodischen Zugängen. (DIPF/Orig.).
In: Bildungsmonitoring und Bildungscontrolling in nationaler und internationaler Perspektive. Dokumentation zur Herbsttagung der Kommission Bildungsorganisation, -planung, -recht (KBBB)., S. 83-101
Der Beitrag stellt die Bildungsberichterstattung in den Kontext des externen Qualitätsmanagements eines Landes, nämlich Baden-Württembergs. Die jeweiligen Funktionen von Bildungszielen, Bildungsstandards und Kompetenzen werden für ein externes und internes Qualitätsmanagement diskutiert sowie deren Operationalisierung in Form von Indikatoren für eine qualitätsorientierte Bildungsberichterstattung verdeutlicht. (DIPF/Orig.).