Bildung und Demokratie: eine zwingende Verbindung?: Bildung als Institution in Demokratisierungsprozessen.
In: Demokratisierung im arabischen Raum., S. 101-117
Die Demokratie, die wirtschaftliche Entwicklung und die Bildung werden in den theoretischen Schriften zur Moderne, zur politischen Bildung, aber auch in den Prämissen vieler soziologischer, politologischer, erziehungswissenschaftlicher Ansätze und historischer Darstellungen als untrennbar notwendige Elemente einer modernen wie postmodernen Gesellschaft behandelt. Empirische Untersuchungen bzw. historische Fallstudien zu diesem Zusammenhang sind allerdings nicht besonders zahlreich. Der vorliegende Aufsatz stellt zunächst die Tradition dieses Denkens an Heinrich Zschokke als einem Beispiel der Aufklärung vor. Dann wird der Zugriff gezeigt, den die Geschichtsschreibung auf diesen Zusammenhang bislang gemacht hat. Ferner wird dargestellt, dass die politische Bildung sowohl in ihrer Theorie wie in den politischen Bildungsstrategien der Vorstellung von Wirksamkeit von Bildung für demokratisches Handeln und für das Funktionieren der Demokratie folgt. Schließlich wird darauf hingewiesen, dass eine Bestimmung der Beziehungen zwischen Bildung und Demokratie noch kaum auf diesbezügliche Untersuchungen zurückgreifen kann, dass aber von einer komplexen Beziehung zwischen den beiden Dimensionen auszugehen ist, insbesondere wenn es sich um die Bedingungen einer Transformation des politischen Systems handelt. (ICI2).