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Gemeinschaften, die in selbstgewählter Absonderung von der Welt vesuchen, dieser ein gleichsam "utopisches Modell" eines funktionierenden "alternativen Lebens" entgegenzustellen, sind ein universelles Phänomen des sozialen Lebens. Warum lösen Menschen die Beziehungen zu ihrer Familie, geben ihren Beruf auf, verlassen ihre Heimat, warum nehmen sie Spott und Verfolgung auf sich, um in Gemeinschaft mit Gleichgesinnten ein Leben in selbstgewählter Isolation zu führen? Was ist die Triebkraft solcher "totaler", individualitätsvernichtender Lebensformen, welche Ideale liegen ihnen zugrunde? Welche Organisationsformen, Legitimationsideen und Handlungsstrategien werden entwickelt, um die Gemeinschaften auf Dauer zu stabilisieren? Mit Hilfe von Max Webers Charisma-Theorie und am Beispiel des christlichen Mönchtums, der Hutterischen Brüder und der lebensreformerischen Bohèmiens vom Monteverità werden die Entstehungsbedignungen, Strukturmerkmale und kulturellen Manifestationen solcher Gemeinschaften herausgearbeitet, die sich zur Aufgabe gestellt haben, ein Ideal in seiner Reinheit zu bewahren. In diesem Sinne leistet der Autor nicht nur einen Beitrag zur Soziologie weltanschaulich gebundener Gemeinschaften und sozialer Bewegungen, sondern auch zur Theorie des sozialen Wandels.