Vergleich von Aggregatdaten
In: Einführung in die politische Theorie und Methodenlehre, S. 191-208
Direkt auf der Makro-Ebene erhobene Daten werden zum größten Teil von staatlichen und internationalen Behörden und Organisationen regelmäßig zusammengestellt. So liefern das Statistische Bundesamt und die entsprechenden Behörden anderswo jährlich, z.T. aber auch vierteljährlich oder monatlich, eine Fülle von Daten zu zahlreichen Aspekten von Wirtschaft, Gesellschaft und Politik. Auf der internationalen Ebene sind es in erster Linie die internationalen Organisationen, wie Eurostat innerhalb der EU, aber auch die OECD, die zahlreichen Unterorganisationen der Vereinten Nationen, z. B. WHO, FAO, UNESCO, UNDP, und in ökonomischer Hinsicht in erster Linie weltweit Weltbank und Internationaler Währungsfonds (IWF), die solche Daten regelmäßig zusammenstellen und publizieren. Auch in den Medien und in der tagespolitischen Auseinandersetzung wird auf aggregierte Vergleichsdaten, z.B. bei Arbeitsmarktzahlen, der PISA-Studie usw. ständig Bezug genommen. So ist die letztgenannte Studie ein Beispiel für auf der Mikro-Ebene (hier: in Schulklassen einer bestimmen Altersgruppe) erhobenen Daten, die dann zum Vergleich auf der Ebene der 16 deutschen Bundesländer oder der heute 30 OECD-Staaten "aggregiert" wurden. Im vorliegenden Beitrag werden die wichtigsten Arten der Erhebung und gängigen Datenquellen für solche Analysen zunächst kurz vorgestellt. Im Anschluss hieran werden anhand eines konkreten, relativ aktuellen Beispiels (der Einstufung politischer Systeme in Afrika und deren sozioökonomischer Entwicklung im Jahr 2002) unterschiedliche Analyseschritte und -verfahren näher erläutert.(ICA2)