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Der Verfasser setzt sich mit den Entwicklungen auseinander, die zu der Idee einer umfassenderen und systematischen sozialen Absicherung der Gesellschaft, zu Konzepten wie 'soziale Marktwirtschaft' und 'Wohlfahrtsstaat' geführt haben. Dabei werden die relevanten Steuerungsmechanismen und Konstellationen sozialer Kräfte analysiert. Es wird festgestellt, dass an die Stelle einer mehr oder weniger funktionierenden bilateralen und trilateralen Gegenseitigkeit von Anforderungen mit ihrer Logik des Kompromisses und der Berücksichtigung divergierender Konzepte eine einseitige Dominanz des transnationalen Kapital- und Finanzsektors getreten ist. Mit der Möglichkeit der Verlagerung von Aktivitäten ins Ausland hatte er ein Drohpotential erhalten, dem der auf sein begrenztes Gebiet eingeschränkte Staat und die national organisierten Gewerkschaften und andere Organisationen wenig Gleichwertiges entgegenzusetzen haben. Neben Arbeitslosigkeit sind auch verschlechterte Arbeitsbedingungen (Teilzeit, Flexibilität, atypische Arbeitsverhältnisse) eine Folge der neuen Situation, die das Kräfteungleichgewicht verschärfen. Der Staat sieht sich in dieser Situation in der schwierigen Lage, dass er unter dem neoliberalen Druck der Kapitalinteressen in Richtung auf günstige Bedingungen, Deregulierung und 'schlanken Staat' sowie angesichts der internationalen Standortkonkurrenz in einer liberalisierten Weltwirtschaft seiner vermittelnden Rolle durch Sozial- und Wirtschaftspolitik nicht mehr nachkommen kann. (ICG2)