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Relations culturelles franco-allemandes depuis 1945: Bibliographie sélective 1991 - 2000
In: Literaturrecherchen Heft 12
In: Literaturdienst Frankreich
In: Reihe C, Sonderhefte Heft 3
Zwischen Spiel und Story: Mimetische Strukturen im Computerspiel
Die Frage nach dem Zusammenhang von Erzählung und agency der Spielenden im modernen Computerspiel gehört zu den Gründungsherausforderungen der Game Studies, an dem selbst hybride Ansätze oft scheitern. Moritz Hillmayer versucht nicht, die Trennung der beiden Pole Spiel und Story aufzuheben, sondern nutzt gerade ihre Unterschiedlichkeit als Basis für seine Analysen. Auf der Grundlage des seit der Antike diskutierten Konzepts der Mimesis stellt er eine Perspektive auf das Computerspiel vor, die sowohl die Unterschiedlichkeit der beiden Aspekte als auch ihr Zusammenwirken in den Fokus nimmt.
Der literarische Realismus und die illustrierten Printmedien: Literatur im Kontext der Massenmedien und visuellen Kultur des 19. Jahrhunderts
Illustrierte Zeitschriften entwickeln sich ab der Mitte des 19. Jahrhunderts zu den ersten Massenmedien der Moderne. Willi Wolfgang Barthold erforscht die Wechselwirkung der Literatur des Realismus mit diesem neuen medialen Kommunikationssystem und verbindet dabei Ansätze der Journalliteraturforschung und der Visual Culture Studies. Mit Hilfe einer Untersuchung sowohl kanonisierter als auch bisher kaum berücksichtigter Texte (von Wilhelm Raabe, Theodor Fontane, Marie von Ebner-Eschenbach und Balduin Möllhausen) zeigt er, wie sich der Realismus im intermedialen Spannungsfeld seiner Zeit positioniert und durch ein permanentes Hinterfragen der eigenen Wirklichkeitskonstruktionen ein Reflexionswissen produziert, das zur kritischen Beobachtung der entstehenden Massenmedien beiträgt.
Auszug: libri liberorum. Jahrgang 8 - Sonderheft November 2007: Mitteilungen der Österreichischen Gesellschaft für Kinder- und Jugendliteraturforschung
Cover, Inhaltsverzeichnis und Editorial des Sonderheftes "Renate Welsh" der Zeitschrift "libri liberorum" (lili), herausgegeben von der Österreichischen Gesellschaft für Kinder- und Jugendliteraturforschung (ÖGKJLF). Inhalt - Editorial - Renate VVelsh: Das Leben buchstabieren - Grußadressen - Gunda Mairbäurl: Familie und Krieg. Ausgewählte Aspekte zu Renate Welshs "Ojeda oder Das fremde Kind" - Tamara Buckova: Ein "Forschungbericht" oder eher "Forschungsbrief" aus Prag
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Auszug: libri liberorum. Jahrgang 5 - Heft 18 / Dezember 2004: Mitteilungen der Österreichischen Gesellschaft für Kinder- und Jugendliteraturforschung
Cover, Inhaltsverzeichnis und Editorial des 18. Heftes der Zeitschrift "libri liberorum" (lili), herausgegeben von der Österreichischen Gesellschaft für Kinder- und Jugendliteraturforschung (ÖGKJLF). Inhaltsverzeichnis: Editorial 3 Berichte zum Symposion lnternationales Symposion der ÖG-KJLF: "Kindheit zwischen West und Ost. Kindheitsbilder zwischen Kaltem Krieg und neuem Europa" (Gunda Mairbäurl) 5 Empfang aus Anlass "Fünf Jahre ÖG-KJLF". Vergabe von Prämien für wissenschaftliche Arbeiten zur KJL (Ernst Seibert) 11 Exkursion zur Hermesvilla (Ernst Seibert) 13 Weitere Berichte Kindheit und Jugend als literarische Zielgruppen von 1900-1950 ein Projekt (Ernst Seibert) 15 Lene Mayer-Skumanz - 65 (Hubert Hladej) 16 Winfried Opgenoorth - 65 (Hubert Hladej) 19 Vera Ferra-Mikura-Weg (Lisl Mikura) 21 Rezensionen Lange, Günter. Kurt Franz (Hrsg.): Von der Steinzeit bis zur Gegenwart. Historisches in der Kinder- und Jugendliteratur. Festschrift für Heinrich Pleticha zum 80. Geburtstag. (Ernst Seibert) 25 Stark, Roland: Die Dehmels und das Kinderbuch. (Ernst Seibert) 27
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Auszug: libri liberorum. Jahrgang 5 - Heft 16 / Juni 2004: Mitteilungen der Österreichischen Gesellschaft für Kinder- und Jugendliteraturforschung
Cover, Inhaltsverzeichnis und Editorial des 16. Heftes der Zeitschrift "libri liberorum" (lili), herausgegeben von der Österreichischen Gesellschaft für Kinder- und Jugendliteraturforschung (ÖGKJLF). Inhaltsverzeichnis: Editorial 3 Beiträge Inge Auböck: Der Obelisk Verlag - ein Porträt 5 Susanne Blumesberger: Hannelore Valencak (1929-2004) 7 Emmerich Mazakarini: Topograph der Seelenlandschaften. Wilhelm Meissel als Kinder- und Jugendbuchautor 10 Zur Jugendbuchsituation in Österreich: 14 Renate Welsh: "Bücher sind anders" - 14 Ernst Seibert: "Die Situation war und ist anders" 16 Mitteilungen Christine Pretzl: Wenn ein Anhalter plötzlich aus dem fahrenden Auto verschwindet oder: Was haben Märchen heute noch mit Kindheit zu tun? Bericht zur Frühjahrstagung in Volkach 2004 17 Kindheit zwischen West und Ost. Kindheitsbilder zwischen Kaltem Krieg und neuem Europa. (Internationales Symposion der ÖGKJLF) 22 Die Hälfte der Kindheit glückt im Dunkeln. Nacht in der Kinder- und Jugendliteratur. 39. Tagung des Instituts für Jugendliteratur 24 Magische Orte - Wiener Sagen und Mythen. Ausstellung des Wien Museum 24 Rezensionen Ingeborg Jaklin: Das österreichische Schulbuch im 18. Jahrhundert. Aus dem Wiener Verlag Trattner und dem Schulbuchverlag. (Ernst Seibert) 25 Gisela Teistler: Fibel-Findbuch Deutschsprachige Fibeln von den Anfängen bis 1944. (Ernst Seibert) 26 Reingard Witzmann: Magische Orte. Wiener Sagen und Mythen. (Ernst Seibert) 28 Bibliographien Kinder- und Jugendkultur, -literatur und -rnedien. Theorie - Geschichte Didaktik 34 Bibliographie zur Kinder- und Jugendliteraturforschung (Daniele Marzoch) "x 46 Comic Bibliographie (Ulrike Riegler) 43
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Auszug: libri liberorum. Jahrgang 3 - Heft 10 / Dezember 2002: Mitteilungen der Österreichischen Gesellschaft für Kinder- und Jugendliteraturforschung
Cover, Inhaltsverzeichnis und Editorial des 10. Heftes der Zeitschrift "libri liberorum" (lili), herausgegeben von der Österreichischen Gesellschaft für Kinder- und Jugendliteraturforschung (ÖGKJLF). Inhaltsverzeichnis: Editorial 3 Beiträge O. E. Deutsch: Kinderschriften aus Österreich ( 1770-1850). Mit unbekannten Zeichnungen von L. v. Schnorr und M. v. Schwind (Nachdruck) 5 Reingard Witzmann: Anmerkungen zu Moritz von Schwind als Kinderbuchillustrator und Zeichner von Bilderbogen in Wien 12 Hertha Kratzer. Der Verlag "Jugend und Volk" 16 Emmerich Mazakarini: Libellenschicksale, Menschenbücher. Interview mit Wolf Harranth 19 Peter Malina: Das unbeschreibliche als Unterrichtstext. "Auschwitz" im österreichischen Geschichtslehrbuch 28 Berichte Sabine Fuchs: 28. lBBY-Kongress in Basel. Children and Books-A world- wide Challenge. 50 Jahre IBBY 32 Sabine Fuchs: Bericht über die 15. Jahrestagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendliteraturforschung in Deutschland und der deutschsprachigen Schweiz 35 Nina Lechner: Mutabor. Bericht über die 38. Tagung des lnt. Instituts für Jugendliteratur und Leseforschung 37 Schulprojekt über Mira Lobe in der Donaustadt 39 Jüdisches Kinderleben im Spiegel Jüdischer Kinderbücher. Ausstellung in der Staatsbibliothek zu Berlin 41 Rezensionen Anita Awosusi (Hg.): Zigeunerbilder in der Kinder- und Jugendliteratur (Gabriele Grunt und Ernst Seibert) 41 Dagmar Betz: Vergegenwärtigte Geschichte. Konstruktionen des Erinnerns an die Shoah in der zeitgenössischen Kinder- und Jugendliteratur (Peter Malina) 43 Klaus Doderer. Erich Kästner. Lebensphasen - politisches Engagement literarisches Wirken (Gerda Faerber) : 48 Heidi Lexe (H g.): "Alohomora!" Ergebnisse des ersten Wiener Harry Potter- Symposions (Norbert Griesmayer) 49 Mitglieder-Service 52
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M-Learning in dem fernen Land Kamerun: Chancen, Grenzen, Möglichkeiten am Beispiel des DaF-Unterrichts ; M-Learning in the far country Cameroon: opportunities, limits and possibilities using the example of German as a foreign language
Als jüngere Teildisziplin der Mediendidaktik befasst sich das Mobile-Assisted Language Learning (MALL) mit den besonderen Lernbedingungen eines mobilen medienunterstützten Lernens. Die vorgefundene Fachliteratur in diesem Forschungsbereich hat sich bisher im Wesentlichen darauf beschränkt, das Innovationspotential von mobilen Technologien zu loben, ohne ihren theoretischen und didaktischen Mehrwert für den Fremdsprachenunterricht näher zu untersuchen. Insbesondere durch ihre Flexibilität und Portabilität tragen die mobilen Anwendungen dazu bei, eine virtuelle Lernumgebung zu schaffen, in der eine Vielfalt von Einflussfaktoren ineinandergreifen. Mit dieser Arbeit ist demgegenüber das Ziel verfolgt worden, die Dimension des Fortschritts durch mobile Lernmedien zu verdeutlichen und ausgehend von dem kamerunischen strukturellen und sozialen Umfeld die Implementierung vom M-Learning sowie seine Übertragbarkeit auf die internationale DaF-Szene zu analysieren. Durchgeführt wurden hier zwei empirische Feldversuche an den kamerunischen Universitäten zwischen 2016 und 2018. Die erste Studie lieferte am Beispiel der Wechselpräpositionen im DaF-Unterricht empirische Befunde über den didaktischen Mehrwert vom M-Learning. Dank einer quasi-experimentellen Feldforschung mit 40 Deutschstudierenden der Universität Yaoundé 1, die in je eine Experimental- und Kontrollgruppe von jeweils 20 Probanden eingeteilt wurden, konnten die Wirkungen bei der Art des Lernens (mit oder ohne mobile Medien) an dem Lernfortschritt von Versuchsteilnehmern festgestellt werden. Zusätzlich zu der Leistungsmessung wurden Befragungen der Lerner der Versuchsgruppe, die das experimentelle Treatment erhalten hat, zur subjektiven Bewertung der Lernapplikation durchgeführt. Die Ergebnisse zeigten, dass das M-Learning mit deutlichem Vorsprung die grammatischen Kompetenzen der Lernenden verbesserte. Außerdem spielte der mobile Medieneinsatz eine feststellbare Rolle bei der Entwicklung medialer Methodenkompetenzen, der Aufmerksamkeitssteigerung, der Erinnerungsleistung, der Motivationserweiterung, der Auslösung von emotionalem Lernen, wie auch bei der Verhinderung von Überlastung und bei dem Abbau von Angstgefühlen. Die zweite Studie wurde an vier kamerunischen Universitäten durchgeführt und verfolgte drei Hauptziele: (i) Eine möglichst ausführliche Schilderung der Lage beim M-Learning für Deutsch als Fremdsprache in Kamerun beizutragen; (ii) die spezifischen Probleme, Herausforderungen und Grenzen der Implementierung vom M-Learning im kamerunischen DaF-Unterricht zu reflektieren; (iii) den Beitrag vom M-Learning in Kamerun für eine allgemeine Systematisierung mobiler Lehr-/Lernprozesse zu verdeutlichen. Zwei Online-Questionnaires wurden von Germanistik-Studierenden und Dozenten ausgefüllt und sieben Experten-Interviews wurden an den Universitäten Yaoundé 1, Douala, Bertoua und Dschang durchgeführt. Daraus ergab sich, dass das Mobile Learning in Kamerun mittlerweile ein politisches Konzept und weniger eine erziehungsorientierte Ideologie bleibt, was normalerweise seit fast schon 10 Jahren zu erwarten ist. Doch haben sich auf der praktischen Ebene konkrete Vorgehensweisen entwickelt, die für die Anwesenheit des M-Learnings im kamerunischen DaF-Unterricht sprechen. Die Erkenntnisse aus diesen Praktiken zeigen eine vorwiegend positive Wahrnehmung mobiler Lehr-/Lernprozesse. ; Mobile-assisted language learning (MALL) is a relatively new sub-discipline of media didactics, and is concerned with the specific learning conditions in mobile media-assisted learning. The available literature in this field of research has to date largely confined itself to praising the innovative potential of mobile technologies without exploring their theoretical and didactic value for foreign language teaching in any depth. The flexibility and portability of mobile applications in particular help to create a virtual learning environment in which a wide range of influencing factors combine. Going out from the Cameroonian structural and social environment, this paper seeks to examine in more detail the aspect of progress through m-learning and to analyse its implementation as well as its transferability on the international scene of German as a foreign language. A quasi-experimental field study was conducted of 40 students of German at the University of Yaoundé 1, who were divided into an experimental and a control group of 20 test persons each. The effects of variation in the type of learning (with or without mobile media) were then measured on the basis of the progress made by the test persons. In addition to performance measurement, learners in the test group who received the experimental treatment were asked for their subjective assessment of the learning application. The results showed that m-learning led to far greater progress in the learners' grammar skills. The use of mobile media also played a clear role in the development of methodological media skills, in improving attention levels, in the development of recall, in broadening motivation, in triggering emotional learning, and in alleviating strain and anxiety. The second survey led in four Cameroonian universities had three main objectives. (i) To give a whole presentation of the situation of m-learning for German as a foreign language in Cameroon; (ii) to analyse the problems, challenges and limits of the implementation of m-learning in Cameroon; (iii) to exemplify the contribution of m-learning in Cameroon in the enhancement of mobile learning processes. Two online-questionnaires for students and teachers of German as foreign language have being administered and seven interviews with experts at the University of Yaoundé 1, the University of Douala, the University of Dschang and the University of Bertoua have being registered. The results showed that m-learning in Cameroon remains in the meantime a political draft and less an ideology oriented to education what is to be expected usually since almost 10 years. Nevertheless, practical even specific methods that speak for the presence of m-learning in the Cameroonian German lessons have developed themselves. These already implemented actions show a predominantly positive perception of mobile teaching and learning processes.
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Widerstand im "Geist der Prosa" - Der Schriftsteller Hirotsu Kazuo zur Zeit des Fünfzehnjährigen Krieges (1931-1945)
Der Schriftsteller Hirotsu Kazuo (1891-1968) ist in Japan hauptsächlich bekannt als engagierter Kämpfer für Gerechtigkeit im Zusammenhang mit dem Matsukawa-Zwischenfall vom 17. August 1949. Dieses Engagement ist als die konsequente Fortführung dessen zu sehen, was in den Jahren der Taishô-Demokratie (1912-1926) zu keimen begann und in den Kriegsjahren ab 1931 zur Vollendung gelangte: Eine Lebenshaltung, die es einem ermöglicht, den politischen und gesellschaftlichen Gegebenheiten sachlich und furchtlos ins Auge zu sehen, sich des eigenen Standpunktes zu vergewissern und dann kühl und überlegt nach Maßgabe der als richtig erkannten Werte und Kriterien zu reagieren und nicht nachzugeben, auch wenn man mit seinen Überzeugungen gegen den Strom zu schwimmen gezwungen ist. Typisch für den Autor Hirotsu Kazuo ist die Verquickung von moralischen und ästhetischen Prinzipien, bringt er doch diese Lebenshaltung explizit mit der Gattung der "Prosa" – japanisch "sanbun" – in Zusammenhang, wobei hier die erzählende Prosa gemeint ist. Hirotsu zufolge ist die Prosa als Kunstgattung am besten geeignet, das reale Leben des Menschen aus unmittelbarer Nähe zu betrachten und kommentierend zu begleiten. Aus dem postulierten Realitätsbezug der Prosa-Kunst folgert Hirotsu weiter, daß der Prosa-Schriftsteller quasi per definitionem Interesse an seinem sozialen und politischen Umfeld haben und folglich bis zu einem gewissen Grad auch engagiert sein müsse. Hirotsu prägt den Begriff vom "Geist der Prosa" – "sanbun seishin" – und meint damit zweierlei: einerseits den für das Genre "Prosa" charakteristischen Geist, andererseits eine bestimmte geistige Haltung im realen Leben, die dem der Gattung "Prosa" attestierten "Geist" entspricht. Die Konzeption des "Geistes der Prosa" spielt eine zentrale Rolle in Hirotsus Denken und Handeln ebenso wie in seinem schriftstellerischen Schaffen. Der hohe moralische Anspruch, den Hirotsu an sich als Intellektuellen stellt und den er mit seiner Literatur verfolgt, ermöglichte es ihm, in den Jahren des Krieges bis 1945 nicht "einzuknicken" und entgegen allen Gleichschaltungsversuchen von Regierungsseite, gegen den "Geist der Zeit" und gegen die Mehrheit seiner Schriftstellerkollegen und das Drängen einiger von ihnen seine geistige Unabhängigkeit zu wahren und sich nicht für die Ziele einer expansionistischen Außenpolitik und einer repressiven Innenpolitik vereinnahmen zu lassen. Er ließ sich nicht benutzen als Instrument der Regierungspropaganda, ließ sich nicht dazu herab, Gefälligkeitsliteratur zu schreiben, etwa, um die "Moral des Volkes" zu heben oder Verständnis für die Kriegspolitik zu wecken. Doch Hirotsu blieb in den schwierigen düsteren Jahren der Militärherrschaft nicht nur moralisch integer und geistig distanziert, er hat – auch dies unterscheidet ihn von vielen anderen Autoren, die sich in eine Art innerer Emigration zurückzogen wie zum Beispiel Tanizaki Jun'ichirô – konsequent weitergeschrieben und weiter veröffentlicht, auch wenn die Bedingungen des Publizierens im Lauf der Zeit zunehmend schwieriger wurden und die Zahl der Publikationen zwangsläufig abnahm. So veröffentlichte er im Jahre 1931, dem Jahr des "Mandschurischen Zwischenfalls", mit dem Japan in einen Krieg mit China hineinschlitterte, der von kritischen Historikern als Beginn des erst mit dem 15. August 1945 endenden "Fünfzehnjährigen Krieges" gesehen wird, 12 Titel, darunter zwei Bücher, die jeweils mehrere kürzere Beiträge umfassen. 1932 sind es zweiunddreißig Titel, 1933 vierunddreißig. So geht es weiter, bis in die 1940er Jahre hinein. Erst jetzt nimmt die Zahl der Veröffentlichungen nach und nach ab. 1943 sind noch dreizehn Titel verzeichnet, 1944 drei, 1945 kein einziger mehr. In den fünfzehn Jahren des Krieges blieb Hirotsu durchweg ein kritischer und unabhängiger Beobachter der Zeitverhältnisse, die er mal direkt, mal indirekt in seinen Aufsätzen und Erzählungen kommentierte und kritisierte. In der vorliegenden Studie wurden die zentralen Texte (sowohl kritische Aufsätze ("hyôron") als auch Erzählungen ("shôsetsu")) Hirotsus aus der Kriegszeit in ihrer Erstveröffentlichungsversion analysiert, angefangen mit dem in Japan im politischen und im geistesgeschichtlichen Diskurs vielzitierten "Sanbun seishin ni tsuite (kôen memo)" ("Über den Geist der Prosa (Vortragsnotizen)" von Oktober 1936 über die Erzählungen "Chimata no rekishi" ("Aus dem Leben einfacher Leute", Januar 1940) und "Wakaki hi" ("Jugendtage", Juni 1943) bis hin zu dem von der Literaturkritik wie von den Literaturhistorikern hoch gelobten Meisterwerk der Essayistik Tokuda Shûsei ron ("Tokuda Shûsei") vom Juli 1944, dem letzten Titel, den Hirotsu zur Zeit des Krieges veröffentlichte. All diese Texte legen Zeugnis ab von der kritisch-distanzierten Haltung, die Hirotsu in den Kriegsjahren konsequent einnahm, und von einem lebendigen "Geist der Prosa", der sich in den beiden erzählenden Texten über deren zentrale Figuren (die tatkräftige Frau Onui in dem einen, der eher zurückhaltende, stille Kojima und sein Vater in dem anderen Fall) manifestiert und sogar in Hirotsus Beschreibung des Schriftstellers Tokuda Shûsei (1871-1943) ausmachen läßt. Die Analyse macht deutlich, wie ein einzelner Autor, von einem liberal-demokratischen Standpuntk aus, ohne Zugehörigkeit zu und Rückhalt durch politische Organisationen, zur Zeit des Krieges versuchte, die geistige Autonomie zu wahren und für Menschlichkeit und Individualität einzutreten. Die Texte sind zu verstehen als Dokumente eines im Westen bisher kaum wahrgenommenen, konsequenten geistigen Widerstandes in einem System, das zwar nicht ganz so totalitär und monströs war wie das Dritte Reich unter Adolf Hitler, das aber dennoch innenpolitisch durch massive Unterdrückung der freien Meinungsäußerung, durch Manipulation der öffentlichen Meinung, Zensur und Einschüchterungsmaßnahmen aller Art gekennzeichnet war und darauf abzielte, alle Ressourcen den außenpolitischen Expansionszielen und dem nationalen Machtstreben unterzuordnen. Diese Texte konnten der Vorzensur wie der Nachzensur entgehen, weil der Autor es vermochte, seine distanzierte Haltung so geschickt in scheinbare Banalitäten und lockeren Humor zu verpacken, daß die Zensurbehörden sich täuschen ließen. So konnte selbst ein eminent und explizit politischer Text wie "Kokumin ni mo iwasete hoshii" ("Auch die Meinung der Bürger soll gehört werden", Oktober 1939) unverändert durch Eingriffe der Obrigkeit veröffentlicht werden. In diesem Aufsatz hantiert Hirotsu geschickt mit eben jenen Begriffen, welche die Obrigkeit auf ihre "Black List" gesetzt hat: "Liberalismus" zum Beispiel (japanisch "jiyûshugi") wurde zu einer gefährlichen ideologischen Tendenz erklärt, durch welche das Land Schaden nimmt. Hirotsu schlägt hier scheinbar in die gleiche Kerbe wie seine Regierung, indem er vor dem "Liberalismus der Organe" warnt, nur daß er eben jenen als schädlich deklarierten "Liberalismus" nicht den Bürgern, sondern den Staatsorganen attestiert und ihnen damit vorwirft, nicht den von der Regierung geforderten Werten und Haltungen zu entsprechen. Bei Hirotsu steht der Begriff "Liberalismus" für "staatliche Willkür" gegenüber den Bürgern. Scheinbar – das heißt, der sprachlichen Oberfläche nach – den Behörden nach dem Mund redend, sagt er tatsächlich jedoch das Gegenteil und kritisiert Unterdrückung und Bevormundung. Dies war Hirotsus Strategie. Zugrundegelegt wurden der Analyse nicht die in den "Gesammelten Werken" ("Hirotsu Kazuo zenshû", Verlag Chûô kôron sha) abgedruckten leicht zugänglichen Textfassungen, sondern die tatsächlichen Erstveröffentlichungsversionen aus den Jahren 1936 bis 1944, die in mühsamer Recherchearbeit in verschiedenen Archiven und Bibliotheken in Japan zusammengesucht, kopiert und abfotografiert wurden. Dies geschah vor dem Hintergrund der Überlegung, daß Texte bei der Aufnahme in eine Werkausgabe in Japan nicht selten verändert werden. Vor allem eventuell kompromittierende Äußerungen aus der Kriegszeit werden gerne entweder umgeschrieben oder ganz herausgestrichen. Durch die Heranziehung der Originalveröffentlichungen aus dem Kriegsjahren konnte die Gefahr einer "Nachbesserung" auch der geistigen Haltung umgangen werden. Die Studie leistet einen Beitrag zur textbasierten, philologisch untermauerten Widerstandsforschung, und es bleibt zu hoffen, daß sie den Weg aus der Nische der japanologischen Philologie hinaus in den westlichen Historikerdiskurs um Fragen des geistigen Widerstands im Krieg hinein finden und langfristig in einen interdisziplinären Diskussionszusammenhang gestellt werden wird, der neben Japanologie und Geschichtswissenschaft idealerweise auch noch die Philosophie und die Germanistik mit Fragen der Widerstandsliteratur einschließt.
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Corinna Kirschstein/Sebastian Göschel/Fee Isabelle Lingnau (Hg.): Herbert Ihering. Umschlagplätze der Kritik. Texte zu Kultur, Politik und Theater.: Berlin: Vorwerk 8 2010. ISBN 978-3-940384-23-2. 296 S. Preis: € 19,–
Herbert Ihering (1888–1977) war einer der bedeutendsten Theaterkritiker der Weimarer Republik. Seine Aufführungsbeschreibungen und Schauspielerporträts zählen nach wie vor zu den wesentlichen Quellentexten für die Beschäftigung mit dem Theater während des Ersten und vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs und wurden mehrfach herausgegeben. Weitgehend unbeachtet geblieben ist bisher seine Arbeit als Kulturtheoretiker und -politiker, die jetzt von Corinna Kirschstein, Sebastian Göschel und Fee Isabelle Lingnau gewürdigt wird. Die Aufarbeitung seines Nachlasses an der Akademie der Künste förderte Artikel, Rundfunkgespräche, Reden u.v.m. zutage, die hier erstmals veröffentlicht vorliegen. Diese haben die HerausgeberInnen in ansprechender Form zusammengestellt und mit ausführlichen Kommentaren versehen. Der Band ist in zwei Blöcke geteilt, welche Texte aus "zwei zentrale[n] Umbruchszeiten des 20. Jahrhunderts" (S. 12) umfassen: Die Jahre vor 1933 werden unter dem Titel "Zwischen links und rechts" subsumiert; Iherings Tätigkeit nach 1945 steht unter dem Motto "Zwischen Ost und West". Die Phase des Zweiten Weltkriegs bleibe laut Vorwort aus konzeptuellen Gründen ausgespart, zumal Iherings Arbeit in dieser Zeit aus politischen Gründen stark eingeschränkt gewesen sei. Der Band macht es sich zur Aufgabe, Iherings umfassenden Blick auf gesellschaftliche und politische Zusammenhänge aufzuzeigen, der "über Kritik im engeren Sinn deutlich hinausgeht" (S. 12). Die Auswahl der Texte erfolgte sowohl aufgrund ihrer zeitgenössischen als auch ihrer aktuellen Relevanz; sie gibt ebenso Einblick in zu Lebzeiten Iherings vorherrschende Debatten, wie sich aus ihr Fragen für die Gegenwart formulieren lassen. Zusätzlich zum Bemühen um Chronologie wurden die Arbeiten auch thematisch sortiert, um die Schwerpunkte von Iherings Schaffen deutlich zu machen. Die zentralen Abschnitte der Publikation umfassen jene Werke, in denen Ihering u.a. die Aufgabe der Theaterkritik, ihre gesellschaftspolitische Bedeutung sowie die Verantwortung der KritikerInnen dem Theater gegenüber reflektiert. Proportional gesehen überwiegt dieses Thema in der zweiten Hälfte des Bandes, was wohl darauf zurückzuführen ist, dass Ihering sich nach dem Zweiten Weltkrieg für einen Wiederaufbau des deutschen Theaters stark machte. In diesem Kontext forderte er bewusst eine Erneuerung der Theaterkritik ein, die er durch die Gleichschaltungsmaßnahmen der Nationalsozialisten – die 'Kritik' durch 'Kunstbetrachtung' ersetzten – schwer beschädigt fand. Die Folgen dieser Einflussnahme beschreibt Ihering in "Geist als Macht oder Die Notwendigkeit der Kritik" (1946); "Theater und Kritik" (1950) stellt die Frage nach einer möglichen Wiederholung jener Maßnahmen und den damit verbundenen Gefahren. Für alle angehenden TheaterwissenschaftlerInnen zu empfehlen ist der Text "Theaterwissenschaft und Theaterkritik" (1963), in dem die Herkunft des Faches aus der Germanistik beschrieben und die hieraus hervorgehenden methodischen Probleme in klare Worte gefasst werden. Auch was den Status der Theaterwissenschaft in den 1960er Jahren betrifft, ist Iherings Position erhellend und könnte durchaus den Ausgangspunkt für eine nähere fachhistorische Untersuchung bilden. Sein vielerorts geäußerter Anspruch, durch produktive Kritik nicht nur das Publikum, sondern auch die Theaterkünstler zu Reflexion und Weiterentwicklung zu bewegen, lässt zudem so manche heutige Theaterkritik in einem schlechten Licht erscheinen. Allerdings irritieren die begrifflichen Zuordnungen: "Theaterwissenschaft – das Wissen um die Vergangenheit des Theaters. Theaterkritik – der vorbereitende Hinweis in die Zukunft" (S. 205), hatte doch der auch von Ihering als "Vater" (S. 198) der Theaterwissenschaft gewürdigte Max Herrmann u. a. die Bildung zukünftiger TheaterkritikerInnen im Blick, als er ein eigenes theaterwissenschaftliches Institut für Berlin forderte und diesem neben der historischen Forschung auch die Aufgabe zuwies, sich mit gegenwärtigem Theater zu beschäftigen. Die Texte zum Theater konzentrieren sich auf dessen gesellschaftliche Bedeutung. Theater soll für Ihering eine "Funktion öffentlichen Lebens" (S. 52) sein, wie er es für das Moskauer Theater 1931 beobachtet haben will (vgl. "Moskauer Theater", S. 52–58). Aus diesem Anspruch ergibt sich für ihn folgerichtig auch die kulturpolitische Relevanz der Theaterkritik. Aufschlussreich sind besonders jene Berichte, die Ihering im Anschluss an seine Reise nach Moskau über das dortige Theater verfasst: Der "Utopie des russischen Kommunismus" (S. 14) steht die Situation des aufkeimenden Nationalsozialismus in Deutschland gegenüber – eine Gegenüberstellung, der sich Ihering im selben Jahr in einem Rundfunkgespräch mit dem der politischen Rechten zugehörigen Journalisten Alfred Mühr (1903–1982) dialektisch widmet. Auch nach 1945 verhandelt Ihering in seinen Texten die Position des Theaters zwischen Unterhaltung und politischer Einflussnahme und reflektiert über Aufgaben der Kulturpolitik, die Nachwuchsförderung und die Möglichkeiten des Theaters, sich nach den Erfahrungen während des Nationalsozialismus weiter bzw. neu zu entwickeln, denn eine nahtlose Anknüpfung an den Vorkriegszustand steht für ihn außer Frage. Anfang der 1930er Jahre beschäftigt sich Ihering verstärkt mit dem Medium Film und seiner Wechselwirkung mit dem Theater, dessen Überleben er trotz der Konkurrenz des Kinos als gesichert ansieht, wie sein Text "Für das Theater" (1930) eindrucksvoll demonstriert. Dennoch ist er sich auch der Veränderungen bewusst, die der Film in Bezug auf dramaturgische Gestaltungsweisen und Sehgewohnheiten ausgelöst hat. Diese stellt er in zahlreichen Rundfunkvorträgen und -gesprächen (z.B. "Das Dramatische im Film", 1932) zur Diskussion. In weiteren vor 1933 entstandenen Kommentaren, die der Band unter dem Titel "Publizistik" zusammenfasst, warnt Ihering vor dem "Mißbrauch der Publizistik" (1930) und den Gefahren der "Boulevard-Kultur" (1930). Mit seinem feinen Gespür für gesellschaftliche Umbrüche beschreibt er hier Phänomene der Moderne, wie beispielsweise den Beginn der Amerikanisierung, die Entwicklung der Großstädte etc. und deren Auswirkungen auf Kunst und Kultur. In der Diskussions-Reihe Bewegung und Schlagwort, die Ihering zur selben Zeit im Rundfunk ins Leben ruft, initiiert er Debatten zu politisch brisanten Themen. Hierin erweist er sich als exakter Anwender der Sprache, beispielsweise wenn er mit dem nationalistischen Schriftsteller Friedrich Wilhelm Heinz (1899–1968) die kleinen, aber feinen Unterschiede zwischen "Chauvinismus, Patriotismus, Nationalismus" (1931) diskutiert. Dabei zeigt er seinem Gesprächspartner die Widersprüche und Unschärfen auf, die dessen Ausführungen immanent sind. In diesem mit "Politik" überschriebenen Abschnitt des Buches ist besonders auf das Gespräch zu "Materialismus und Idealismus" hinzuweisen, das Ihering im Juni 1931 mit Paul Friedländer (1891–1943) führte, dem Begründer der Kommunistischen Partei Österreichs. Die Ausstrahlung wurde damals unter fadenscheinigen Gründen verboten, sodass Inhalt und Verlauf der Unterhaltung hier erstmals öffentlich werden. Die beiden letzten Sektionen des Bandes zeigen Ihering als (Kultur-)Politiker und Vermittler nach 1945: Deutlich spricht er sich gegen eine Teilung Deutschlands aus und erinnert an die Theatertraditionen der Weimarer Republik, um unter Berufung auf diese 'gemeinsame Basis' zu neuen Ansätzen für ein "Deutsches Theater in Ost und West" zu finden. Beachtung verdient hier z.B. der Bericht über das Treffen internationaler Pantomimen und deren künstlerische Methoden in dem Text über "Die Sintflut der Festspiele" (1962), der nicht zuletzt eine Warnung vor der Ausbeutung der KünstlerInnen in der Kulturindustrie darstellt und die Bedeutung eines starken SchauspielerInnenensembles im Gegensatz zur Kultivierung des Starwesen herausstreicht. Auch nach der Teilung Deutschlands bleibt Ihering in seiner Funktion als Leiter der Sektion Darstellende Kunst an der Akademie der Künste Ost um einen Austausch zwischen Ost und West bemüht und versucht während der sogenannten Formalismusdebatte der Ideologisierung von Kunst und Kultur mit theatergeschichtlichen Argumenten entgegenzuwirken. Die für den letzten Abschnitt "Akademie und Debatten" ausgewählten Texte setzen sich demgemäß nicht nur mit den kulturpolitischen Entwicklungen im Osten Deutschlands und der jungen DDR auseinander, sondern erlauben auch einen kritischen Blick auf die kulturellen Entwicklungen im westdeutschen Theaterleben ("Die westdeutsche Kulturlinie", 1950). Umschlagplätze der Kritik ist spannend zu lesen und regt – nicht zuletzt aufgrund der in den Kommentaren erläuterten Reaktionen (soweit bekannt) sowie den ebendort angegebenen weiterführenden Arbeiten Iherings – zu einer näheren Auseinandersetzung an. Die Textauswahl macht diese Publikation nicht nur zu einem aussagekräftigen Zeitdokument, sondern skizziert Ihering als Intellektuellen mit großem gesellschaftspolitischen Verantwortungsbewusstsein. Man darf auf den nächsten Band der HerausgeberInnen gespannt sein, der mittlerweile unter dem Titel Überleben in Umbruchzeiten. Biographische Essays zu Herbert Ihering in der Edition Voss im Horlemann Verlag erschienen ist.
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Maschinen und Atmosphären: Zur Ästhetik des Virtuellen bei E.T.A. Hoffmann
In welchem Zusammenhang steht 'das Virtuelle' mit Poetiken, die in der Romantik konturiert wurden? Andreas Sieß zeigt, dass sich die ästhetischen Vorstellungen dessen, was 'das Virtuelle' ist, nicht nur bereits um 1800 konsolidierten, sondern dass die (bild-)ästhetischen Maßstäbe, die heute grundlegend für moderne Anwendungen der Virtual Reality sind, bereits damals Gegenstand von Aushandlungen waren. Anhand der Begriffe 'Maschine' und 'Atmosphäre' verhandelt er zwei gegenläufige Stoßrichtungen des Virtuellen, deren dialektisches Spiel eine neue Perspektive auf Fragestellungen zu der Gestaltung von gegenwärtigen virtuellen Medien anbietet.
Das literarische Weblog: Praktiken, Poetiken, Autorschaften
Seit Beginn des 21. Jahrhunderts greifen viele Autor*innen auf Weblogs zurück, um über ihr Leben und ihre schriftstellerische Arbeit zu berichten und sich im Literaturbetrieb zu positionieren. Diese literarischen Blogs werden zudem oft als gedruckte Bücher publiziert, wodurch ein Wechsel des Mediums stattfindet. Marcella Fassio fokussiert die Praktiken, Poetiken und Autorschaftsentwürfe deutschsprachiger literarischer Weblogs und geht der Frage nach, inwieweit diese als Genre und Subjektivierungspraktik gefasst werden können. Mit der Verknüpfung von gattungstheoretischen und praxistheoretischen Ansätzen erschließt sie damit erstmals literarische Weblogs in einer breiten vergleichenden Analyse.
Legitime Sprachen, legitime Identitäten: Interaktionsanalysen im spätmodernen "Deutsch als Fremdsprache"-Klassenzimmer
Das Einüben der Fähigkeit, mit sprachlicher und kultureller Vielfalt produktiv umzugehen, ist ein Kernanliegen des zeitgemäßen Fremdsprachenunterrichts. Doch wie ist der Umgang mit dieser im Klassenzimmer organisiert? Daniel H. Rellstab analysiert auf der Basis eines von Erving Goffman geprägten Interaktionsverständnisses Interaktionen in "Deutsch als Fremdsprache"-Klassenzimmern. Dabei zeigt er, welche Ressourcen Lehrkräfte sowie Schülerinnen und Schüler in der Interaktion einsetzen, wie sie aushandeln, welche Sprachen legitim, welche illegitim sind, und wie sie dabei Identitäten und Normen re- und dekonstruieren.
Kultur, Literatur und Wissenschaft in Deutschland und Frankreich: zum 100. Geburtstag von Robert Minder
Hinweis Internationale Hölderlin Bibliographie: S. 301-320: Beyer, Manfred: Chronik Robert Minder; S. 321-352: Beyer, Manfred: Bibliographie Robert Minder ["Die vorliegende Bibliographie verzeichnet erstmals alle im Druck erschienenen Arbeiten von Robert Minder"]
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