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Enthält Rezensionen u.a. von: Gleason, Gregory: Federalism and nationalism: The struggle for republican rights in the USSR. - Boulder/Colo: Westview, 1990

Ängste, Mißtrauen und Enttäuschung statt Sympathien und Wohlwollen bestimmten die Reaktion der polnischen Öffentlichkeit auf die Vereinigung Deutschlands. In weiten Schichten der polnischen Bevölkerung machte sich das Gefühl der Angst breit, man fürchtete um den Bestand der eigenen Westgrenze. Angesichts der politischen Krise in Moskau und der Gefährdung des Bestandes des Warschauer Paktes fühlte man sich der Garantien für die Unverletzbarkeit der Grenze an Oder und Neiße beraubt. Eine gewisse Verbitterung war auch durch das Scheitern der Hoffnungen mitbestimmt, die mit der wirtschaftlichen Hilfe der Bundesrepublik verbunden waren. Man sieht eine große Gefahr, von dem vereinten und wirtschaftlich mächtigen Deutschland aufgekauft zu werden. Man befürchtet auch gefährliche Auswirkungen wirtschaftlicher und politischer Annäherung zwischen Deutschland und der Sowjetunion. In dieser Situation sind in Polen die Stimmen nicht zu überhören, die für eine gute Nachbarschaft mit Deutschland plädieren. Auch der Besuch v. Richard von Weizsäckers hat viel zum Abbau der Ängste und des Mißtrauens im deutsch-polnischen Verhältnis beigetragen. (BIOst-Ldg)

Der Heidelberger Politologe analysiert in seinem Aufsatz die in dem auf dem Februar-Plenum 1990 beschlossenen "Entwurf für eine Plattform des ZK für den 28. Parteitag der KPdSU" enthaltenen zentralen Aussagen bezüglich der künftigen Gestaltung des Verhältnisses zwischen Partei, Staat und Gesellschaft der UdSSR. Im Zentrum seiner Ausführungen steht eine Einschätzung der Konsequenzen des Verzichts der KPdSU auf die verfassungsmäßig verankerte Führungsrolle, wobei er sowohl die Auswirkungen auf die Partei selbst (künftige Organisationsstruktur und Aufgabenstellung) als auch auf die einzelnen Herrschaftsapparate (Staatsapparat, Repressionsapparate, Massenorganisationen) erörtert. (BIOst-Hml)