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162 Ergebnisse
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In: Nomos eLibrary
In: Soziologie
Dieser Band bringt so verschiedene Disziplinen wie die Soziologie, die Kommunikationswissenschaft, die Linguistik, die Kultur- und Sozialanthropologie sowie die Psychologie und die Medienwissenschaft miteinander ins Gespräch, und zwar über die Frage, ob die Untersuchung von Kommunikationsprozessen in Grenzbereichen des Sozialen ein Überdenken zentraler sozialtheoretischer Begriffe wie Subjekt/Akteur/Agency und kommunikatives Handeln/Interaktion notwendig macht. Kommunikation an den Grenzen meint dabei solche Arten der (semiotisierten) Verhaltensabstimmung, bei denen unklar oder strittig ist, ob einer der beteiligten Akteure überhaupt in der Lage ist, sinnhaft kommunikativ zu handeln – entweder weil er ein Mensch mit der Diagnose ›Demenz‹ ist, als schizophren oder autistisch eingeschätzt wird oder aber ein Tier, eine Pflanze oder ein Roboter ist. Grenzen der Kommunikation akzentuiert dagegen weniger den Akteur und dessen fragile Position, sondern problematisiert den wie auch immer gearteten Kommunikationsvorgang (Kommunikation mit Sounds, Stoffen und Räumen / Kommunikation von Atmosphären und Stimmungen). Unklar bzw. strittig ist hier, ob und wie kommuniziert wird, ob in irgendeiner Weise die Akteure aufeinander einwirken oder ob die Akteure sich etwa nur einbilden, dass Kommunikation stattgefunden hat. Miteinander, aber auch gegeneinander soll an unterschiedlichen Materialien und aus unterschiedlichen theoretischen Perspektiven die Frage diskutiert werden, ob und wie kommuniziert wird, wenn die normalen Mittel der Kommunikation oder die Voraussetzungen für Kommunikation nicht mehr gegeben sind. Zentrale Fragen des Bandes lauten: Welche Bedingungen müssen Akteure erfüllen, damit sie kommunizieren können? Welche Bedingungen müssen Praktiken erfüllen, um kommunikativ genannt zu werden? Welche Folgen für die Theoriebildung hat es, wenn man kommunikatives Handeln nicht mehr an bewusstes und intentionales Handeln in Kopräsenz bindet? Jo Reichertz war von 1993 bis 2015 Professor für Kommunikationswissenschaft an der Universität Duisburg-Essen. Er ist Senior Fellow am Kulturwissenschaftlichen Institut Essen (KWI) und Mitglied des Vorstands sowie Leiter des Projektbereichs »Kulturen der Kommunikation«. Arbeitsschwerpunkte: Kommunikationsmacht, Kultur- und Religionssoziologie, Medienanalyse und -nutzung, Emotionsforschung, Kommunikation und Demenz.
In: Nomos eLibrary
In: Jura Grundlagen
Die Inszenierung von Recht steht aktuell im Fokus verschiedener Disziplinen: Einerseits werden kulturelle Inszenierungsmodi und spezifische Formen von Ritualität auf ihre Prägekraft für das Recht hin untersucht. Andererseits werden institutionalisierte Praxen der Rechtsfindung vermehrt daraufhin befragt, wie sie in anderen kulturellen Feldern Modellcharakter gewinnen. Dabei steht indes nicht so sehr die Frage im Zentrum, ob Recht einen Inszenierungsaspekt beinhaltet, sondern vielmehr, wie dieser sich auf die Wahrnehmung, die Anwendung und die Wirksamkeit abstrakter Rechtsnormen auswirkt. In der Rechtswissenschaft wird die Inszenierung von Recht demgegenüber vergleichsweise selten thematisiert und wenn doch, dann häufig bestritten. Grund hierfür ist die Befürchtung, dass die Annahme inszenatorischer Anteile des Rechts dieses zu unterminieren drohe. Das Verhältnis von Recht und Inszenierung erweist sich insofern als spannungsreich. Ausgehend von diesem Befund wird im interdisziplinären Dialog von Rechtswissenschaft, Theaterwissenschaft, Philosophie und Kunstgeschichte den verschiedenen Funktionen und Modi der Inszenierung von Recht sowie den bestehenden Interaktionen zwischen Recht und anderen kulturellen Feldern nachgegangen. Hierdurch gelangen die Herstellung und Wirkung von Recht, verschiedene Formen seiner Inszenierung sowie sein medialer Auftritt in den Blick. So zeigt sich, dass Recht und Inszenierung nicht unabhängig voneinander zu denken sind. Die Aufarbeitung dieses Spannungsfeldes vermag sowohl das Rechtsverständnis und den Blick auf die Inszenierung von Recht insgesamt als auch die Attraktivität des Modells ›Recht‹ für Theater, Literatur und bildende Kunst zu erhellen.
In: Velbrück Wissenschaft
Eine fundamentale Ambivalenz prägt unsere Erfahrung der Zukunft. Das Neue kommt so auf uns zu, dass wir es entweder nur passiv empfangen oder aber es antizipieren und dementsprechend aktiv entwerfen sowie tätig gestalten können. Auch die existentiellen Haltungen, die wir zur Zukunft einnehmen, und die affektiven Wertungen, die wir an sie herantragen, haben einen zwiespältigen Charakter. Wir können das Kommende als Erfüllung oder als Bedrohung vor uns sehen, wir erwarten deshalb Zukunft in Furcht oder mit Hoffnung. Das vorliegende Buch geht der Zukunftsbeziehung im Horizont zweier Disziplinen nach, die sich in besonderer Weise mit den Grundbedingungen des menschlichen Daseins und Erlebens in der Zeit befassen: der Philosophie und der Psychoanalyse. Die in diesem Band versammelten Beiträge erhellen das Phänomen der Erwartung in seiner internen Spannung und seinen divergierenden Formen, seinen kulturellen Voraussetzungen und seiner existentiellen Bedeutung.Mit Beiträgen von Emmanuel Alloa, Emil Angehrn, Christian Bermes, Stephan Grätzel, Jutta Gutwinski-Jeggle, Gunnar Hindrichs, Erika Kittler, Joachim Küchenhoff, Mario Schärli, Rolf-Peter Warsitz, Heinz Weiß, Tilo Wesche und Ralf Zwiebel