Youth unemployment has been on the rise since the beginning of the crisis in 2008. Even more troublesome is the dramatic rise in the number of youth not in employment, education or training, which has led to widespread concerns about the impact on social cohesion and fears of a 'lost generation'. Given the extreme differences in youth unemployment levels among member states, it is clear that no single labour market policy will be appropriate throughout the EU. There may, however, be opportunities for mutual learning on how to combat youth unemployment. This Forum explores youth unemployment in the EU via case studies of England, Belgium, Spain, Poland and Ireland. It also examines Germany's dual vocational training system as one potential solution.
Die Perspektiven für die Wirtschaft trüben sich weiter ein. Der Abschwung setzt sich fort. Nicht nur in der Industrie werden die Sorgen größer, die Abwärtstendenz erfasst zunehmend auch die anderen Wirtschaftszweige. Immer mehr Ökonomen warnen vor einer Rezession in Deutschland. Wie sollten Unternehmen und Politik auf die konjunkturelle Eintrübung reagieren? Könnte Kurzarbeit eine Lösung sein? Werner Eichhorst und Ulf Rinne, IZA, Bonn, zeigen, dass Kurzarbeit Unternehmen dabei unterstützen kann, ihre Belegschaft im Betrieb zu halten. Dieses Instrument greife aber bei tiefergehenden strukturellen Problemen zu kurz. Eine Weiterbildungsoffensive sei unabhängig von Kurzarbeit notwendig. Dabei gelte es, den schwierigen Spagat zwischen selbstbestimmter Qualifizierung auch losgelöst vom Arbeitsplatz und bedarfsgerechter Weiterbildung unter Einbeziehung der Unternehmen zu bewerkstelligen. Hubertus Heil, Bundesminister für Arbeit und Soziales, stellt das »Arbeit-vonmorgen-Gesetz« vor, das einen Instrumentenkasten, der noch stärkere Anreize für Weiterbildungs- und Qualifizierungsmaßnahmen geben soll, beinhaltet. Dies sei gerade für die Unternehmen, die sich im Strukturwandel befinden, besonders wichtig. Martin Brudermüller, Vorstandsvorsitzender der BASF SE, erläutert die Maßnahmen, mit denen BASF auf die Wachstumsverlangsamung und den industriellen Strukturwandel reagiert. Es bestehe aber auch Handlungsbedarf in der Politik. Dieser sei mit dem Umbruch der Agenda 2010 vergleichbar. Almut Balleer, RWTH Aachen, Britta Gehrke, Brigitte Hochmuth und Christian Merkl, Universität Erlangen-Nürnberg, argumentieren, dass Kurzarbeit zur Stabilisierung der Beschäftigung in den Jahren 2009 und 2010 beigetragen habe, aber dafür nicht allein verantwortlich gewesen sei. Kurzarbeit sollte zudem weiterhin konjunkturell, aber nicht strukturell eingesetzt werden. Ulrich Kater, Deka Bank, Frankfurt am Main, sieht in der gegenwärtigen Konjunktureintrübung gegenüber herkömmlichen Konjunkturschwankungen einige Besonderheiten. So sei die konjunkturelle Abschwächung von einer weltweit rückläufigen Industrienachfrage getrieben, während auf gesamtwirtschaftlicher Ebene die konjunkturelle Abschwächung dank einer robusten Binnendynamik und eines widerstandsfähigen Arbeitsmarktes sehr moderat sei. Vor allem geo- und handelspolitische Einflüsse sorgten für investitionshemmende Unsicherheiten. Es sei sinnvoller, weniger über Maßnahmen zur Stabilisierung der laufenden »Rezession«, sondern mehr über die Förderung des Wachstums in demografisch schwierigen Zeiten nachzudenken. Felix Pakleppa, Zentralverband Deutsches Baugewerbe, verweist auf die Besonderheit der Bauwirtschaft, die noch keine konjunkturelle Eintrübung in »unseren Auftragsbüchern … zu verzeichnen (habe)«. Sebastian Link und Timo Wollmershäuser, ifo Institut, stellen die Ergebnisse der neuesten ifo Konjunkturumfragen vor. Danach nimmt die Kurzarbeit weiter deutlich zu. Derzeit fahren 5,5% der Unternehmen im Verarbeitenden Gewerbe Kurzarbeit. Auf seinem letzten Tiefstand Ende 2017 hatte der Anteil nur 0,5% betragen. Darüber hinaus erwarten 12,4% der Unternehmen im Verarbeitenden Gewerbe Kurzarbeit in den kommenden drei Monaten.
Bislang fehlen empirische Daten zur Existenz von Betriebsräten in Start-up-Unternehmen in Deutschland. Die vorliegende Kurzexpertise adressiert diese Datenlücke und nimmt erstmals eine Bestandsaufnahme zur Verbreitung von Betriebsräten in Start-up-Unternehmen in Deutschland vor. Zu diesem Zweck wurde eine zusätzliche Frage zu Betriebsräten in das IAB/ZEW-Gründungspanel aufgenommen, das für neu gegründete Unternehmen in Deutschland repräsentativ ist.
Der vom Institut zur Zukunft der Arbeit (IZA) und der Universität Kassel erstellte Forschungsbericht gibt eine fachlich fundierte Übersicht hinsichtlich der Bestimmung der existenzsichernden Bedarfe von Kindern. Den Schwerpunkt des Forschungsberichts bildet die Frage, wie in anderen europäischen Ländern die existenzsichernden Leistungen bemessen werden. Neben einem Gesamtüberblick über die in den verschiedenen Ländern angewandten Verfahrensweisen, umfasst die Expertise eine vertiefende Darstellung der Vorgehensweise zur Bemessung von Mindestsicherungsleistungen in fünf ausgewählten Ländern. Darüber hinaus stellt der Forschungsbericht die in der Wissenschaft diskutierten Ansätze zur Bemessung existenzsichernder Bedarfe von Kindern dar und vermittelt eine Übersicht über entsprechende Vorschläge und Forderungen von ausgewählten Akteuren in Deutschland.
Der digitale Wandel verändert die Beschäftigungschancen in einzelnen Branchen und Berufen unterschiedlich, und auch am individuellen Arbeitsplatz kann sich der digitale Wandel in Form und Intensität sehr verschieden gestalten. Angesichts bestehender geschlechtsspezifischer Unterschiede in der Arbeitswelt könnten die mit der Digitalisierung einhergehenden Veränderungen die Beschäftigungs- und Einkommenschancen von Frauen systematisch anders verändern als Männer. Vor diesem Hintergrund geht die Kurzexpertise der Frage nach, welche Chancen und Risiken der digitale Wandel am Arbeitsmarkt spezifisch für Frauen mit sich bringt und gibt einen fundierten Überblick über die Erkenntnisse der nationalen und internationalen volkswirtschaftswissenschaftlichen Forschungsliteratur. Zudem werden Daten der aktuellsten vierten Erhebungswelle des Linked Personnel Panel (LPP) Datensatzes aus der von BMAS und IAB gemeinsam getragenen Forschungsstudie "Arbeitsqualität und wirtschaftlicher Erfolg" mit Blick auf geschlechtsspezifische Unterschiede bei der Betroffenheit von digitalen Veränderungen am Arbeitsplatz analysiert.
Mit dem Wandel der Arbeitswelt gehen auch neue Formen flexiblen Arbeitens einher. In diesem Zusammenhang sind vermehrt Fragen der Nutzung, Gestaltung und Wirkung von Homeoffice und ortsmobilem Arbeiten in den Fokus gerückt. Dies gilt umso mehr, als Unternehmen und Beschäftigte während der COVID-19-Pandemie in großem Stil die Arbeit von zu Hause als Möglichkeit genutzt haben, um betriebliche Abläufe trotz Mobilitätsbeschränkungen und Abstandsregelungen aufrecht zu erhalten. Auch der Koalitionsvertrag der Bundesregierung greift das Thema auf und spricht sich für eine Erleichterung, Förderung und rechtliche Rahmung mobiler Arbeit aus. Gegenstand dieser Kurzexpertise ist es, das verfügbare Wissen über die Nutzung, die Effekte und die rechtliche Gestaltung zu mobiler Arbeit und Homeoffice zusammenzustellen, zu bewerten und an einigen Stellen gezielt zu erweitern. Hierzu wird die verfügbare Literatur systematisch ausgewertet. Dies wird mit repräsentativen Umfragen vor und während der COVID-19-Pandemie, einer international vergleichenden Untersuchung sowie betriebliche Fallstudien vertieft. Um die positiven Aspekte von Homeoffice und mobilem Arbeiten realisieren zu können, stellen sich, wie die Studie belegt, einerseits erhöhte Anforderungen an die betriebliche Organisation von Arbeit und Zusammenarbeit, andererseits an die Fähigkeiten zur Selbstorganisation bei den Beschäftigten. Die Praxis zeigt, dass in vielen Fällen passende Arrangements gefunden werden. Gleichwohl wird ein individueller Rechtsanspruch auf Prüfung der Machbarkeit ortsflexiblen Arbeitens im Einzelfall von einer Mehrheit der Beschäftigten befürwortet. Insgesamt ist davon auszugehen, dass die Arbeit im Homeoffice auch nach der Pandemie, wie es sich bereits abzeichnet, als ein normaler Baustein im Arbeitsleben für breitere Beschäftigtengruppen angesehen werden wird.
Mit der Begleitevaluation der arbeitsmarktpolitischen Integrationsmaßnahmen für Geflüchtete sollen wissenschaftlich fundierte Erkenntnisse über die Inanspruchnahme, Umsetzung und Wirkungen der wesentlichen Instrumente der aktiven Arbeitsmarktpolitik im SGB II und SGB III zur Förderung der Integration von Geflüchteten in Ausbildung und Arbeit gewonnen werden. Dabei werden auch Kontextfaktoren wie z. B. die regionalen Rahmenbedingungen sowie die Bedeutung der Sprachförderung in den Blick genommen. Zielgrößen sind neben Fortschritten auf dem Weg in Ausbildung und Arbeit auch Fortschritte bei Dimensionen sozialer Teilhabe, die gute Frühindikatoren für eine erst später erfolgende Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten darstellen. Dieser Zwischenbericht dokumentiert den bis zum 31. Oktober 2019 erreichten Projektfortschritt und präsentiert empirische Befunde auf Grundlage der bis zu diesem Zeitpunkt verfügbaren umfangreichen projektspezifischen Datenbasis.
Dieser Schlussbericht präsentiert wissenschaftliche Erkenntnisse über Umsetzung, Inanspruchnahme, Wirkungen und Wirtschaftlichkeit der arbeitsmarktpolitischen Integrationsmaßnahmen für Geflüchtete. Es werden die Fragen beantwortet, wie effektiv und effizient die zentralen Maßnahmen der Arbeitsförderung in den Rechtskreisen SGB II und SGB III für Personen im Kontext von Fluchtmigration im Hinblick auf ihre Arbeitsmarktintegration und soziale Teilhabe sind, und welche Faktoren, wie etwa Sprachförderung und individuelle und lokale Kontextfaktoren, die Maßnahmenwirksamkeit verstärken oder hemmen. Die kausalanalytisch angelegte Auswertung administrativer Daten wird durch die Untersuchung von Befragungsdaten und eine umfassende Implementationsanalyse ergänzt. Aus den empirischen Erkenntnissen abgeleitete Handlungsempfehlungen geben schließlich Impulse, um die Organisation, Prozesse und Rahmenbedingungen der arbeitsmarktpolitischen Integrationsmaßnahmen für Geflüchtete so zu gestalten, dass ihre positiven Wirkungen weiter verstärkt werden können.