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Der Beitrag beginnt mit einem Überblick über das Verhältnis von Kultur und Staat, das in Art. 35 des Einigungsvertrags gipfele, der die "kulturelle Dimension" der Einigung Deutschlands berücksichtigen will und von der "Bedeutung als Kulturstaat" spricht. Der Autor skizziert die verfassungsrechtlichen Grundlagen, wobei die Bundesrepublik sogenannte "Kulturstaatsklauseln", wie sie die Weimarer Republik und die DDR aufwiesen und die das Verhältnis von Staat und Kultur ansprechen, im Grundgesetz nicht verankert habe. Beschrieben werden die Grund- und Freiheitsrechte, die sich auf kulturelle Faktoren beziehen und die Organisationsstrukturen und Kultur-Kompetenzen in der Bundesrepublik (Kulturhoheit der Länder etc.). Im Anschluß werden im einzelnen Bildung, Wissenschaft und Kunst in ihrer Organisation und Funktion aufgezeigt. Überlegungen zur Freiheit der Kultur und zur kulturellen Verantwortung des Staates schließen den Beitrag ab. (rk)

Dass Kunst kritisch sei, wird im immer wieder emphatisch beschworen und heftig bestritten. Ausgehend von dieser Situation, die sich in den gegenwärtigen Debatten seit der Jahrtausendwende immer deutlicher zeigt, widmet sich das vorliegende Buch explizit der Frage nach dem emanzipatorisch-politischen Gesellschaftsbezug von Kunst. In einer dichten Auseinandersetzung mit den ästhetischen Theorien von Jacques Rancière und Theodor W. Adorno entwickelt die Autorin eine aktuelle Theorie des Verhältnisses von Kunst und Politik. Eine differenzierte Kunst-Kritik muss demnach einerseits die kunstkritischen Reflexion der Kunstwerke als solcher beinhalten, und andererseits jene Kritik, die den Kunstwerken immanent sein soll. Diese doppelte KunstKritik berührt also auch grundlegende Fragen von Wahrheitspolitik und Aufgaben einer emanzipatorischen Kunstvermittlung. Ihren Anspruch stellt die Autorin immer wieder an Beispielen – »Konkretionen« – auf die Probe. Nebenbei kann das Buch auch als eine fundierte Einführung in die ästhetischen Theorien Rancières und Adornos gelesen werden. ; + ID: 568807 + PeerReviewed: Peer Reviewed

Fürst Nikolaus II. Esterházy (1765–1833) war einer der größten Sammler und Kunstförderer seiner Zeit. Die Biographie stellt seine Lebensleistung in allen Bereichen der bildenden und darstellenden Kunst dar und begründet diese ideengeschichtlich und psychologisch. Vor dem Hintergrund der gesellschaftlichen und politischen Veränderungsprozesse Europas, zwischen Französischer Revolution und Vormärz, wird die Rolle der Kunst als Medium und Strategie der sozialhistorischen Behauptung der Adelswelt analysiert, die im Wandel von der Standes- zur Klassengesellschaft ihre Machtstellung einbüßte. ; Prince Nikolaus II Esterházy (1765–1833) is known as one of the greatest collectors and patrons of the arts of his time. Based on an ideological, historical and psychological framework, the biography fully illustrates his lifetime achievement with regard to the visual and performing arts. Against the backdrop of political and social changes in Europe between the French Revolution and the Year Of Revolutions 1848, this book discusses to what extent art served as a medium and strategy in the aristocracy's effort to preserve its leading role in society, despite a loss of power as the Estates-based society was gradually replaced by one based on social classes.

Vorliegende Diplomarbeit hat es sich zum Ziel gesetzt, herauszufinden, wie viel Freiraum der Kunst innerhalb der österreichischen bzw europäischen Rechtsordnung eingeräumt wird. Da nicht nur das innerstaatliche Verfassungsrecht, sondern auch die Europäische Menschenrechtskonvention (EMRK) sowie die Charta der Grundrechte der Europäischen Union (GRC) für Österreich verbindliche Grund- und Freiheitsrechte konstituieren, ist für die Beantwortung obiger Frage die Untersuchung der einschlägigen Bestimmungen aller drei Grundrechtsordnungen erforderlich. Art 17a StGG, Art 10 EMRK und Art 13 GRC gewähren der Kunst grundrechtlichen Schutz und bilden demzufolge das Fundament nachstehender Betrachtungen. Eingangs widmet sich Kapitel II der separaten Darstellung besagter Rechtsgrundlagen und will damit Aufschluss über deren konkreten Inhalt und Reichweite geben. Im Anschluss daran thematisiert Kapitel III die Beziehungen der jeweiligen Grundrechtsordnungen zueinander und unterzieht die einzelnen Gewährleistungen einem inhaltlichen Vergleich. Jenen Ausführungen liegt dabei stets die zentrale Frage zugrunde, auf welcher Ebene der Kunst tendenziell am meisten Freiraum eingeräumt wird bzw ob sich trotz der Vielschichtigkeit des Grundrechtsschutzes auf europäischer Ebene ein gewisser Schutzstandard betreffend die Kunstfreiheit ausmachen lässt. ; The present diploma thesis aims at delineating the level of protection that is granted to the arts within the Austrian respectively the European legal order. In Austria, human rights are not only safeguarded by the national constitution itself, but also through the European Convention on Human Rights as well as the Charter of Fundamental Rights of the European Union. Hence it is necessary to take each relevant legal basis into consideration in order to gain knowledge of the actual standard of the fundamental rights protection regarding artistic freedom. Art 17a of the Basic Law (Staatsgrundgesetz), Art 10 ECHR as well as Art 13 CFREU constitute the legal norms in question here and are thus of central concern for the paper at hand. At first, Chapter II focuses on the description of the content and scope of each legal basis in isolation. Subsequent to this, the relationship between the different human rights frameworks will be investigated in Chapter III so as to figure out how said Articles relate to one another. In the course of present considerations, the focus will continually lie on the question, which legal order grants the highest level of protection as regards artistic expressions and/or whether a European standard can be identified in this respect. ; von Nina Kren ; Abweichender Titel laut Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers ; Graz, Univ., Dipl.-Arb., 2012 ; (VLID)226414