In: Der Überblick: Zeitschrift für ökumenische Begegnung und internationale Zusammenarbeit ; Quartalsschrift des Kirchlichen Entwicklungsdienstes, Band 39, Heft 3, S. 20-40
Nach fast drei Jahrzehnte Misswirtschaft unter Präsident Daniel arap Moi und der Regierungspartei KANU (Kenya African National Union) hat die kenianische Bevölkerung seit Dezember 2002 einen neuen Präsidenten und ein neues Parlament. Große Euphorie - wie 1963 bei der Unabhängigkeitsfeier - begleitete den Sieg der neuen Regierungskoalition NARC (National Rainbow Coalition) unter Präsident Mwai Kibaki. Wie sahen die ersten hundert Tage der Regierung aus und welche Rolle spielten die Kirchen? Kann die Mungiki-Bewegung den Demokratisierungsprozess gefährden? Wird sich das Land mit der Vergangenheit auseinandersetzen? An Reformeifer mangelt es der neuen Regierung nicht. (Überblick/DÜI)
In: Integration: Vierteljahreszeitschrift des Instituts für Europäische Politik in Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis Europäische Integration, Band 10, Heft 2, S. 81-86
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Davon kann nach dem derzeitigen Stand der Dinge keine Rede mehr sein. Die Partei erreichte zuletzt stabile Umfragewerte etwas über zehn Prozent und wird mittlerweile als potenzieller Koalitionspartner der Regierungspartei Recht und Gerechtigkeit (Prawo i Sprawiedliwość, PiS) gehandelt, die aller Voraussicht nach aus eigener Kraft keine Parlamentsmehrheit zustande bringen wird. Grund genug, sich etwas genauer mit derjenigen politischen Kraft in Polen zu beschäftigen, die sich trotz, oder vielleicht gerade wegen ihrer krawalligen Außendarstellung innerhalb kurzer Zeit vom Wackelkandidaten zum potenziellen Königsmacher der polnischen Politik entwickelt hat.Woher kommt die Partei?Die Anfänge der Konfederacja reichen ins Jahr 2018 zurück, als sich im Vorfeld der Europawahl 2019 die politische Formation des Enfant terrible der polnischen Politik, Janusz Korwin-Mikke, unter dem Namen KORWIN, die Anhänger des monarchistischen Regisseurs Grzegorz Braun, das Milieu rund um den Rapper Piotr Liroy-Marzec und die Nationale Bewegung (Ruch Narodowy, RN) zum Wählerwahlkomitee[1] Konfederacja KORWiN Braun Liroy Narodowcy zusammenschlossen. Der Zusammenschluss blieb auch nach der Wahl bestehen, wenngleich er mit 4,55 Prozent der abgegebenen Stimmen den Einzug ins Europäische Parlament verpasste. Im Nachgang der Europawahl gründete Braun die Partei Konfederacja Korony Polskiej (Konföderation der Polnischen Krone, KKP), die gemeinsam mit KORWIN und RN im Rahmen der Konfederacja zu den polnischen Parlamentswahlen 2019 antrat und mit 6,8 Prozent insgesamt 11 Sitze im Sejm errang. Liroys Formation hatte die Konfederacja zu diesem Zeitpunkt bereits verlassen.Mit der russischen Aggression gegen die Ukraine vom 24. Februar 2022 begannen sich die Machtverhältnisse in der Konfederacja zu verschieben. Im Verlauf des Kriegs sorgten KORWIN-Vorsitzender Korwin-Mikke und KKP-Chef Braun durch pro-russische Aussagen für Unruhe in den eigenen Reihen. Auch Versuche der Konfederacja, die große Anzahl ukrainischer Flüchtlinge politisch zu instrumentalisieren, scheiterten. Demonstrationen unter dem Slogan "Stopp der Ukrainisierung Polens" (Stop ukrainizacji Polski) stießen innerhalb der polnischen Bevölkerung nur auf wenig Resonanz. Wegen grundlegender Differenzen zu Korwin-Mikke in der Russlandpolitik verließen vier Sejm-Abgeordnete die Partei KORWIN. Am 15. Oktober 2022 trat schließlich Korwin-Mikke selbst vom Parteivorsitz zurück, ihm folgte der junge Ökonom und Steuerberater Sławomir Mentzen nach. Ende November änderte die Partei KORWIN ihren Namen in Nowa Nadzieja (Neue Hoffnung). Im Februar 2023 wurde Mentzen zum Co-Vorsitzenden der Konfederacja neben Krzysztof Bosak ernannt. Damit einher gingen weitreichende Strukturänderungen innerhalb der Konfederacja. Wichtigstes Entscheidungsorgan ist nun der zehnköpfige Führungsrat (Rada Liderów), dem je vier Vertreter von Nowa Nadzieja und der Nationalen Bewegung sowie zwei Vertreter von KKP angehören.Wie sehen die Wahl- und Umfrageergebnisse aus?Nach dem erfolgreichen Abschneiden bei den Sejm-Wahlen 2019 (6,8 Prozent) und der Konsolidierung des Ergebnisses bei den Präsidentschaftswahlen im Folgejahr (ebenfalls 6,8 Prozent für ihren Kandidaten Krzysztof Bosak) macht die Konfederacja zuletzt mit zweistelligen Umfragewerten verstärkt auf sich aufmerksam. Blickt man auf die Ergebnisse des Microblogs Pooling the Poles des Warschauer Politikwissenschaftlers Ben Stanley, der die Ergebnisse mehrerer Umfrageinstitute über einen längeren Zeitraum in die Analyse aufnimmt, dann kann die derzeitige Regierungspartei Recht und Gerechtigkeit (Prawo i Sprawiedliwość, PiS) bei den im Herbst anstehenden Sejm-Wahlen mit 37 Prozent der Stimmen rechnen, was ihr 207 Mandate im Parlament bescheren würde. Damit wäre die Partei zwar klarer Wahlsieger, gleichzeitig aber um einiges von einer Parlamentsmehrheit von 231 Sitzen entfernt. Ein möglicher Ausweg könnte eine Koalition mit der Konfederacja sein, die zuletzt auf 10 Prozentpunkte kam und mit voraussichtlich 40 Mandaten der PiS zu einer bequemen Regierungsmehrheit verhelfen könnte. Wie wahrscheinlich ein solches Regierungsbündnis abseits der reinen Wahlarithmetik und mit Blick auf inhaltliche Schnittmengen wäre, werde ich am Ende des Beitrags diskutieren.Wie lässt sich der jüngste Aufschwung in den Umfragen erklären?Jung und unverbraucht: das neue FührungspersonalMit dem neuen Führungspersonal um Mentzen und Bosak sowie der Marginalisierung von Korwin-Mikke und Braun scheint die Partei strukturell besser aufgestellt als je zuvor. Mentzen ist es gelungen, die innerparteilichen Zwistigkeiten bei KORWIN, jetzt Nowa Nadzieja, zu beenden. Zudem gelingt es der Konfederacja zunehmend, mit einer Stimme zu sprechen, was zweifelsohne großen Einfluss auf die Außendarstellung hat. Ein Alleinstellungsmerkmal der Konfederacja neben dem ultraliberalen Programm in Wirtschaftsfragen ist das junge Alter ihres Führungspersonals. Robert Winnicki, Chef des Wahlkampfstabs, Sejm-Abgeordneter und Vorsitzender der Nationalen Bewegung, wird in diesem Sommer 38. Präsidentschaftskandidat Krzysztof Bosak, der ebenfalls im polnischen Parlament sitzt, ist 40, Sławomir Mentzen, der das Gesicht des jüngsten Aufschwungs ist, zählt gerade einmal 36 Jahre. Damit verkörpert das Führungspersonal der Partei ein völlig anderes Politikerbild als etwa der Vorsitzende der Bürgerplattform (Platforma Obywatelska, PO) Donald Tusk – 66 Jahre alt – und PiS-Chef Jarosław Kaczyński – 73 Jahre alt –, deren Konkurrenz die polnische Politik seit nunmehr gut zwanzig Jahren dominiert. Gerade jüngere Wähler, darunter die Erstwähler, dürften sich von der Jugendlichkeit der Konfederacja angezogen fühlen. Man hat es mit neuen, weitestgehend unverbrauchten Gesichtern zu tun, die eine gänzlich andere Ansprache und Ausstrahlung besitzen als die Generation von Tusk und Kaczyński. Das zeigt sich auch in der Nutzung der Sozialen Medien. Diese entwickelten sich zum zentralen Kommunikationskanal der Partei, der lange Zeit der Zugang zu den von der PiS kontrollierten öffentlichen Medien aber auch zu den oppositionsnahen Medien verwehrt blieb. Im Bereich der Sozialen Medien ist vor allem Mentzen omnipräsent, mit über 700.000 Follower auf TikTok, über 450.000 auf Facebook und über 300.000 auf Twitter. Zudem startet er Ende Mai seine Tour unter dem Motto "Ein Bier mit Mentzen" (Piwo z Mentzenem), die ihn durch zwölf Städte führen wird. Dies alles wirkt auf junge Wähler attraktiv. Umfragen zufolge unterstützen 51,5 Prozent der Wählerschaft im Alter von 18 bis 39 Jahren die politische Rechte, wobei ganze 35 Prozent auf die Konfederacja entfallen und gerade einmal 15,5 Prozent auf die PiS.Frei und unabhängig: Inhaltliche Mäßigung als ErfolgsrezeptLange Zeit war die inhaltliche Ausrichtung der heterogenen Partei alles andere als eindeutig. Zu den programmatischen Schnittmengen zählen eine ausgeprägte EU-Skepsis gepaart mit einer Betonung der polnischen Souveränität sowie eine grundsätzliche Ablehnung wohlfahrtsstaatlicher Errungenschaften wie öffentliche Bildung, Gesundheitsversorgung oder Sozialprogramme. So spricht sich die Konfederacja etwa für die Abschaffung von Steuern und Sozialleistungen wie staatlicher Krankenversicherung, Rentenversicherung und Familiengeld 500 Plus aus. Nicht zuletzt aufgrund solcher ultralibertären Forderungen ist die Partei vor allem für junge Männer attraktiv, die alleinstehend und körperlich gesund sind, einen Job haben und für die das eigene Rentenalter in ferner Zukunft liegt. Diese Wählerklientel fühlt sich durch Steuern und Sozialabgaben in erster Linie belastet und versteht den Wohlfahrtstaat vor allem als Bevormundung.Ihre EU-Skepsis unterscheidet die Konfederacja von den übrigen Oppositionsparteien ebenso wie ihre indifferente Haltung hinsichtlich einer Liberalisierung des Abtreibungsrechts und der Justizreformen der Regierungspartei PiS. Gleichzeitig kann die Konfederacja kaum als natürlicher Koalitionspartner der PiS betrachtet werden. Blickt man wie der Soziologe Jarosław Flis auf die Wählerschaft der Partei, dann sieht man, dass diese sich zwar am wenigsten mit der politischen Linken identifiziert, am zweitwenigsten aber bereits mit der PiS. Erst danach folgt die Bürgerplattform. So habe im zweiten Wahlgang der Präsidentschaftswahlen 2020 die eine Hälfte der Konfederacja-Wähler für den PiS-Kandidaten und Amtsinhaber Andrzej Duda gestimmt, die andere Hälfte hingegen für den PO-Kandidaten Rafał Trzaskowski. Flis zufolge gibt es innerhalb der Konfederacja eine starke libertäre Strömung, die dem laizistischen Liberalismus nahesteht und politische Korrektheit ablehnt. Im Prinzip führe die Konfederacja das traditionelle Credo der politischen Linken fort. Sagte die Linke einst: "Niemand wird uns ins Bett schauen!", dann sagt die Konfederacja heute: "Niemand wird uns in den Kochtopf und in die Garage schauen!". Während die Linke für sexuelle Selbstbestimmung eintrat, fordert die Konfederacja heute Selbstbestimmung und Wahlfreiheit bei der Wahl des Essens und des Brennstoffs.Diese Betonung der Souveränität, sowohl der Souveränität Polens gegenüber der EU als auch der Souveränität der polnischen Bürger gegenüber dem polnischen Staat, spiegelt sich in dem Wahlkampf-Slogan "Wir geben euch Polen zurück!" (Oddamy wam Polskę!) wider. Gleichzeitig ist der jüngste Aufschwung auch Ausdruck einer inhaltlichen Mäßigung der Partei, die in der Vergangenheit immer wieder durch ausländer-, minderheiten- und frauenfeindliche Ausfälle auf sich aufmerksam machte und mit der Nationalen Bewegung fest in der rechtsextremen Szene des politischen Polen verankert ist. So wurden dem Co-Vorsitzenden der Konfederacja, Sławomir Mentzen, zuletzt immer wieder seine 5 Punkte (piątka Mentzena) vorgehalten, die er im Jahr 2019 vorgetragen hat. Damals erklärte Mentzen auf einer Veranstaltung in Krakau im Rahmen des Europawahlkampfes: "Wir wollen keine Juden, Homosexuelle, Abtreibung, Steuern und auch keine Europäische Union!" Während seine Worte damals kaum für Aufregung sorgten, sieht dies heute anders aus: Mentzen ist mittlerweile zum Parteichef aufgestiegen und selbst eine Regierungsbeteiligung scheint Stand heute eine ernsthafte Option zu sein. Daher vermag es kaum zu verwundern, dass Mentzen sich von seinen damaligen Aussagen zu distanzieren versucht, entsprächen diese doch keineswegs seiner persönlichen Auffassung und seien zudem aus dem Kontext gerissen.Der lachende DritteBeim aktuellen Aufwind in den Umfragen dürfte die Konfederacja in doppelter Hinsicht von dem beabsichtigten und medial viel diskutierten Bündnis zwischen der sogenannten Bauernpartei (Polskie Stronnictwo Ludowe, PSL; wörtlich eigentlich Volkspartei) und der Partei Polska 2050 um Szymon Hołownia profitieren. Einerseits scheinen sich Teile der ländlichen Wählerschaft, gerade aus dem landwirtschaftlichen Bereich, die traditionell der PSL nahestehen, zuletzt aber auch die PiS unterstützten, angesichts zahlreicher Krisen von der Konfederacja und ihrem wertkonservativen Profil angesprochen fühlen. Dies zeigten zuletzt die Proteste der polnischen Landwirte gegen die Einfuhr ukrainischen Getreides, dem sich die Konfederacja anschloss. Andererseits dürften auch einige Unterstützer von Polska 2050 von der Aussicht einer Zusammenarbeit mit einer derart etablierten Partei wie der PSL abgeschreckt sein und ihre Systemkritik nun durch die Anti-Establishment-Partei Konfederacja besser vertreten sehen.Welche Szenarien gibt es im Hinblick auf die Parlamentswahlen?Einige Beobachter schreiben der Partei die Rolle des Königsmachers zu, der der aktuell regierenden PiS zu einer weiteren Amtszeit verhelfen könnte. Gleichwohl scheint ein solches Szenario die Partei vor große Herausforderungen zu stellen, schließlich galt sie bislang vor allem als Hort von Protestwählern, eine Regierungsbeteiligung stand noch nie zur Debatte. Marcin Duma, Chef des Meinungsforschungsinstituts IBRiS, hält hingegen eine Koalition zwischen PiS und Konfederacja nach den Sejm-Wahlen im Herbst für unwahrscheinlich. Schließlich seien die Sozialprogramme zentraler Bestandteil der Regierungspolitik von Recht und Gerechtigkeit. Die Konfederacja hingegen plädiert für die Beschränkung sozialpolitischer Maßnahmen, gepaart mit einem ultraliberalen Wirtschaftsprogramm. Auch dürfte die Aussicht auf politische Spitzenämter und die damit einhergehenden innerparteilichen Verteilungskämpfe zu neuen Querelen in der Rechtsaußenformation führen, bei dem auch die Altvorderen Braun und Korwin-Mikke ein Stück vom Kuchen der Macht abbekommen möchten.Daher halten andere Beobachter ein weiteres Szenario für weitaus wahrscheinlicher. Die Formation möchte ihren Nimbus als (einzig verbliebene und glaubwürdige) Anti-System- bzw. -Establishment-Partei nicht riskieren, da das Gros ihrer Wählerschaft sie aus diesem Grund wählt. Schließlich gilt es als erklärtes strategisches Ziel der Partei, die PiS als stärkste Kraft der politischen Rechten in Polen abzulösen, zumal nach einem in den nächsten Jahren bevorstehenden Ausscheiden Jarosław Kaczyńskis aus der aktiven Politik. Zudem ist das politische Führungspersonal noch vergleichsweise jung, das heißt, sie könnten auch noch vier Jahre warten, um dann noch stärker zu werden. In einem solchen Szenario könnte die Konfederacja eine PiS-geführte Minderheitsregierung punktuell unterstützen und sich so Einfluss auf die polnische Landespolitik sichern. Gleichzeitig scheint ein solches taktisches Manöver durchaus risikobehaftet zu sein, schließlich kann die Konfederacja nicht ohne Weiteres davon ausgehen, dass ihr aktueller Höhenflug von Dauer sein wird. Weitere vier Jahre Opposition könnten die Partei in den Umfragen genau dorthin zurückführen, wo sie noch zu Beginn des Jahres 2023 stand: an der Schwelle der Fünfprozenthürde. Die Konfederacja-Vertreter selbst erteilen in Interviews einer möglichen Koalition mit der PiS eine Absage, allerdings nicht ohne sich ein Hintertürchen offen zu halten. So wolle man über mögliche Koalitionen erst nach den Wahlen sprechen. Hinter den durchaus widersprüchlichen Äußerungen dürfte vor allem Wahlkampftaktik stecken, schließlich präsentiert sich die Partei einerseits als "normale rechte" Alternative zur "pseudo-rechten" PiS, profitiert andererseits jedoch von der gestiegenen Aufmerksamkeit gegenüber einer potenziellen Regierungspartei.FazitBis zu den Wahlen bleibt noch ein gutes halbes Jahr, das reicht in der (polnischen) Politik noch für die eine oder andere Volte. Weder ist es ausgemacht, dass die PiS nicht doch noch die fehlenden Prozentpunkte für eine erneute Alleinregierung zusammenkratzt, noch ist gesagt, dass sich die Konfederacja auf einem niedrigen zweistelligen Prozent-Niveau wird halten können. Gerade die wechselwilligen Wähler, die der Partei den jüngsten Aufschwung beschert haben, werden in den kommenden Wochen und Monaten ganz genau hinschauen und hinhören, was die Vertreter der Partei medial von sich geben. Hier wird im Hinblick auf einen möglichen Wahlerfolg der Konfederacja vor allem dreierlei ausschlaggebend sein. Erstens: wird es den beiden Führungsfiguren Mentzen und Bosak gelingen, sich kurzfristig auftuende politische Gelegenheiten auch zukünftig taktisch klug zu nutzen und sich als Alternative mit Alleistellungsmerkmal gegenüber den übrigen Kontrahenten zu positionieren? Zweitens: wird es der Partei gerade auf der Zielgerade gelingen, aufkommende Interessenwidersprüche innerhalb der eigenen Wählerschaft (Regierungsbeteiligung ja oder nein?) verlustfrei zu moderieren? Drittens: werden die Altvorderen wie Korwin-Mikke und Braun sich dauerhaft zurückhalten und wie lange wird die erst seit kurzem funktionierende parteiinterne Disziplin halten?
[1] Wahlkomitees sind in der polnischen Politik für die Anmeldung der Kandidaten und den Wahlkampf zuständig. Bei den Wahlen zum Europaparlament, zum Sejm und zum Senat gibt es in Polen drei Arten von Wahlkomitees: das Wahlkomitee einer politischen Partei (Komitet wyborczy partii politycznej), das Wahlbündnis mehrerer poltiischer Parteien (Koalicyjny komitet wyborczy), für das statt der Fünf- eine Achtprozenthürde gilt, und das Wählerwahlkomitee (Komitet wyborczy wyborców), das von einer Gruppe von mindestens 15 wahlberechtigten Bürgern gegründet werden kann.
International audience ; Unter den verschwundenen Städten, mit deren archäologischen und imaginären Spuren die Küsten der Nord- und Ostsee übersät sind, nimmt die versunkene Stadt Vineta einen besonderen Platz ein. Ihr Name verweist sowohl auf eine historische Realität mit unscharfen Umrissen, einen bedeutenden slawischen Handelshafen an der Ostsee, der wahrscheinlich zwischen dem 5. und 9. Jahrhundert gegründet und im 12. Jahrhundert zerstört wurde, als auch auf die lokale Fassung des europäischen Mythos von der stolzen Stadt, die zur Strafe für ihre Sünden versenkt wurde, und deren Vorbild das antike Atlantis ist.Wenn es um die Lokalisierung von Vineta geht, liegt die Hauptschwierigkeit in der Ungenauigkeit der archivalischen Quellen. Zunächst einmal muss man wissen, ob sich die in den Quellen genannten Städte Vineta, Julin, Jumne (Jomsburg) auf eine einzige Siedlung oder auf mehrere Handelsposten beziehen. Die Hypothese einer einzigen Stadt in Wolin (im heutigen Polen) verdrängte schließlich die anderen, als Ausgrabungen der Stätte im 20. Jahrhundert einen wichtigen Hafenkomplex im Kontakt mit Europa und Asien zu Tage förderten. Es werden jedoch weiterhin alternative Hypothesen vertreten. Auf jeden Fall scheint Vineta eine der slawischen Städte zu sein, die aus der Küstengeographie ausradiert wurden – durch völlige Zerstörung, Verlegung oder Umbenennung – im Kontext der Konfrontation zwischen Heiden und Christen sowie zwischen Deutschen, Dänen und Slawen.Die Auslöschung historischer Stätten bietet einen fruchtbaren Boden für Legenden. An den Küsten von Nord- und Ostsee wird der europaweite Mythos (Atlantis, Ys, Kitej.) durch eine eine labile imaginäre Topographie ergänzt. Die Fülle der katastrophalen Flutwellen macht ihre Küsten zu ständig rekonfigurierten Landschaften und zu unscharfen, mobilen, labilen Orten, die in der deutschen imaginären Geographie der gebirgigen Landschaft Mitteldeutschlands gegenüberstehen, die in der romantischen Naturlyrik sehr gut vertreten ist.Die imaginäre Küstengeographie Vinetas geht mit einer imaginären politischen Geographie im multikulturellen Gebiet zwischen Niedersachsen und Pommern (Germania slavica) einher. Die Legende von Vineta und seine unsichere Geographie eigneten sich besonders gut für verschiedene nationale Re-Semantisierungen in der Neuzeit. Die Existenz einer alten slawischen Metropole von europäischer Bedeutung konnte als Beweis für die Größe dieser Völker angesehen werden, vor allem in der Zeit (18.-19. Jahrhundert), als sie um ihre Autonomie oder Unabhängigkeit kämpften: dies war der Fall bei Johann Gottfried Herder, Pavel Jozef Šafárik, Juliusz Slowacki, Jaroslav Vrchlický oder Feliks Nowowiejski. Auch auf deutscher Seite versuchten Nationalisten, die Vineta-Legende für ihre Sache zu nutzen, von Ludolf Wienbarg bis zur geplanten Ariosophenkolonie "Neu-Vineta" in den 1940er Jahren.Im deutschen Sprachraum wurde das Vineta-Motiv wurde aber nicht bloß aus einer nationalistischen Perspektive verwendet. Neben einer Blütezeit folkloristischer Wiederbelebungen der Legende ging die Romantik auch dazu über, das Motiv von seinem lokalen Hintergrund zu lösen und in den Status eines allgemeinen Mythos zu erheben, der den Verlust und die Erinnerung an die Vergangenheit evoziert. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts (Wilhelm Müller, Heinrich Heine) verzichtet Vineta auf seine geographische und nationale Komponente, um auf universellere und intimere Weise mal die Wiederkehr des Verdrängten (bei dem Freudianer Wilhelm Stekel), mal die in der Flut der Geschichte verschlungene deutsch-jüdische Welt (bei Robert Schindel) oder das Verschwinden der Identität der ehemaligen DDR (bei Uwe Kolbe) zu bezeichnen. ; The sunken city of Vineta occupies a special place among the lost cities whose archaeological and imaginary traces punctuate the North Sea and Baltic coasts. Its name refers both to a vague historical reality, a very important Slavic Baltic merchant port, probably founded between the 5th and 9th centuries and destroyed in the 11th century, and to the local basis of the European mytheme of the proud city sunk as a punishment for its sins, the model of which is ancient Atlantis. When it comes to locating Vineta, the main difficulty lies in the imprecision of the archival sources. First of all, it is necessary to know whether the cities cited by the sources, Vineta, Julin, Jumne (Jomsburg), refer to one and the same settlement or to several trading counters. The hypothesis of a single city in Wolin (in present-day Poland) eventually superseded the others when the excavations of the site in the 20th century uncovered an important port complex in contact with Europe and Asia. However, minority hypotheses continue to be defended. In any case, Vineta appears to be one of the Slavic cities erased from the coastal geography – through outright destruction or a change of location or name – as part of a confrontation between pagans and Christians, as well as between Germans, Danes and Slavs.The obliteration of historical sites provides fertile ground for legends. On the coasts of the North Sea and the Baltic, the mythical configuration, common to the whole of Europe (Atlantis, Ys, Kitej), is completed by a unstable topographical imaginary. The abundance of catastrophic storm floods makes their coasts landscapes in constant natural reconfiguration, blurred, intermediate and moving places which are opposed in the German geographical imagination to the mountainous landscape of Middle Germany, well represented in romantic natural poetry.The imaginary coastal geography of Vineta is coupled with an imaginary political geography in a deeply multicultural area between Lower Saxony and Pomerania (Germania slavica). The legend of Vineta and its uncertain geography lent itself particularly well to diverse national resemantisations in modern times. The existence of an ancient Slavic metropolis of European relevance/dimensions could be seen as proof of the greatness of these peoples, especially at a time (18th-19th centuries) when they were fighting for their autonomy or independence: this was the case with Johann Gottfried Herder, Pavel Jozef Šafárik, Juliusz Slowacki, Jaroslav Vrchlický or Feliks Nowowiejski. On the German side, nationalists have also tried to reclaim the Vineta legend to illustrate their cause, from Ludolf Wienbarg to the 'ariosophical' colony of "Neu-Vineta" in the 1940s.However, the use of the Vineta motif from a nationalist perspective is not the most widespread in Germanic space. Alongside a flowering of folkloristic revivals of the legend, Romanticism also proceeded to detach the motif from its local background and elevate it to the status of a myth that evokes loss and remembrance of the past. From the 19th century onwards (Wilhelm Müller, Heinrich Heine), Vineta abstracted itself from its geographical and national component to signify, in a more universal and intimate way, sometimes the return of the repressed (in the Freudian Wilhelm Stekel), sometimes the German Jewish world submerged in the flood of history (in Robert Schindel) or the disappearance of the identity of the former GDR (in Uwe Kolbe). ; Parmi les cités disparues dont les traces archéologiques et imaginaires ponctuent les côtes de la mer du Nord et de la Baltique, la ville engloutie de Vineta occupe une place à part. Son nom renvoie tout autant à une réalité historique aux contours flous, très important port marchand slave de la Baltique, fondé probablement entre le Ve et le IXe siècle, et détruit au XIIe siècle, qu'au support légendaire local du mythème européen de la cité orgueilleuse engloutie en punition de ses péchés, dont le modèle est l'Atlantide antique. Lorsqu'il s'agit de situer Vineta, la principale difficulté réside dans l'imprécision des sources archivistiques. Il s'agit tout d'abord de savoir si les villes citées par les sources, Vineta, Julin, Jumne (Jomsburg), renvoient à une seule et même implantation ou à plusieurs comptoirs. L'hypothèse d'une seule cité à Wolin (en Pologne actuelle) a fini par supplanter les autres lorsque les fouilles du site menées au XXe siècle ont mis au jour un important complexe portuaire en contact avec l'Europe et l'Asie. Cependant, des hypothèses minoritaires continuent à être défendues. Dans tous les cas, Vineta apparaît comme l'une des cités slaves effacées de la géographie côtière – par destruction pure et simple ou changement de localisation ou de nom – dans le cadre d'un affrontement entre païens et chrétiens, ainsi qu'entre Allemands, Danois et Slaves. L'effacement des sites historiques constitue un terreau fertile pour les légendes. Sur les côtes de la mer du Nord et de la Baltique, la configuration mythique, commune à toute l'Europe (Atlantide, Ys, Kitej…), se complète d'un imaginaire topographique mouvant. L'abondance des raz-de-marée catastrophiques fait de leurs côtes des paysages en proie à de constantes reconfigurations naturelles, des lieux flous, intermédiaires et mouvants qui s'opposent dans l'imaginaire géographique allemand au paysage montagneux de l'Allemagne moyenne, très bien représenté dans la poésie naturelle romantique.La géographie imaginaire côtière de Vineta se double d'une géographie imaginaire politique dans une zone profondément multiculturelle, entre Basse-Saxe et Poméranie (Germania slavica). La légende de Vineta et sa géographie incertaine se prêtaient particulièrement bien à des resémantisations nationales diverses à l'époque moderne. L'existence d'une métropole slave ancienne d'importance européenne a pu être vue comme la preuve de la grandeur de ces peuples, notamment à une époque (XVIIIe-XIXe siècles) où ils luttaient pour leur autonomie ou leur indépendance : c'est le cas chez Johann Gottfried Herder, Pavel Jozef Šafárik, Juliusz Slowacki, Jaroslav Vrchlický ou Feliks Nowowiejski. Du côté allemand, les nationalistes ont eux aussi tenté de récupérer la légende de Vineta pour illustrer leur cause, depuis Ludolf Wienbarg jusqu'au projet de colonie ariosophe de « Neu-Vineta » dans les années 1940.Pourtant, l'utilisation du motif de Vineta dans une perspective nationaliste n'est pas la plus répandue dans l'espace germanique. En parallèle d'une floraison de reprises folkloristes de la légende, le romantisme a également procédé au détachement du motif de son arrière-plan local pour l'élever au statut de mythe qui évoque la perte et le souvenir du passé. À partir du XIXe siècle (Wilhelm Müller, Heinrich Heine), Vineta s'abstrait de sa composante géographique et nationale pour signifier, de façon plus universelle et intime, tantôt le retour du refoulé (chez le freudien Wilhelm Stekel), tantôt le monde juif allemand englouti dans le flot de l'histoire (chez Robert Schindel) ou encore la disparition de l'identité de l'ancienne RDA (chez Uwe Kolbe).
The purpose of this research is to increase our understanding of how sustainable entrepreneurship (SE) can enable the commercialisation of radical clean technologies (cleantech). The aim is to realise more sustainability-oriented innovation (SOI) in order to move towards an economy with closed carbon loops and an efficient (re-)use of resources. Previous research focussed on drivers, barriers, and success factors for SE and identified sustainability-specific characteristics that could be added to findings of conventional innovation and entrepreneurship studies. Hence, new cleantech ventures face barriers related to SOI (e.g., path dependencies, regulatory dependencies or absence of business cases) and entrepreneurship-related hurdles in general. In particular, the interplay of the dimensions sustainability effect and market impact has been discussed in the light of SE's capabilities to contribute to a sustainability transition. Furthermore, risk capital in the form of venture capital (VC) has been acknowledged to play an important role in the commercialisation of cleantech via SE. Recent research suggests facilitating SE with dedicated systems that address these specifics and help to coordinate both dimensions. Three management problems are reflected in this research and discussed in the doctoral thesis. First, specific barriers of new radical cleantech ventures on multiple levels (internal, external, hybrid) have not been examined in light of overcoming these hurdles with dedicated support systems. Second, the financial supply from private actors for these ventures in an early stage of their development is scarce due to unfavourable risk-return ratios. Hence, strategies that increase the capital supply by decreasing risk and increasing returns are necessary. Lastly, although previous research has examined different roles and activities that support system actors such as intermediaries should carry out, little is known about the evolution of these roles and activities or the evolution and survival of intermediary actors themselves. The empirical setting of this PhD project is directed at niche, intermediary and system actors in the radical cleantech field with a focus on carbon dioxide (CO2) utilisation. This research draws from over 80 interviews with individuals from new ventures, large incumbents and infrastructure provider, investors, investment experts, and innovation intermediaries primarily in Europe, North America, and Australia. Methodology applied in this research is a set of qualitative and semi-quantitative methods. Data from semi-structured interviews and documentation are analysed using Atlas.ti software and are combined with semi-quantitative evaluations from recorded interview data and collected survey data in case-study and "mixed-methods" approaches. Results from these analyses are manifold. First, cross-linkage barriers – bridging internal and external barrier dimensions – occur in addition to barriers within the internal organisation and external stakeholders and complete the barrier framework for new CO2 utilisation ventures. Second, commercialising the technologies of these ventures confirms the tensions between the dimensions of sustainability effect and market impact and thereby supports the notion of increased complexity in comparison to conventional new technology ventures. Third, 27 strategies are identified that potentially affect the investor's decision-making for early-stage, hardware-, material- or chemical-based cleantech venture investments by either increasing expected returns (archetypes a and b) or decreasing risks (archetypes c and d). Fourth, the potential, relevance and implementation complexity of these strategies are determined, and on this basis, strategy clusters for recommendations to bridge the valley of death are developed for investors, ventures, service providers and public authorities. Fifth, the dynamics of innovation intermediaries over time are revealed and described based on their characteristics, scope, objectives, and roles and activities. Lastly, four dimensions are identified that influence the survival of coordinating innovation intermediaries: neutrality (independence from public administration or politics in terms of funding or technological orientation), technological context (interplay of market, policy, and technology), shared consensus (alignment and shared vision of stakeholders), and internal value creation (financial and non-financial values to sustain operations). Contribution to theory is the advancement of a barrier framework for new hardware-, material- or chemical-based cleantech ventures with an emphasis on the contextual relationships between internal and external dimensions. Moreover, both dynamic capabilities and stakeholder synergies are confirmed to be appropriate theories to describe internal and external barriers. In addition, the valley of death is used to describe the effect of strategies on the risk-return ratio of early-stage radical cleantech investments. Lastly, static typologies of characteristics, scope, objectives, and roles and activities are complemented by dynamic considerations about the evolution and survival of innovation intermediaries that are influenced by internal and external dimensions. In summary, all articles acknowledge internal (organisation) dimensions and external (stakeholder) dimensions across either the niche, intermediary or system (regime) level and confirm – in an overall framework – the notion to use innovation intermediaries as a connector between niche- and regime-level activities. Managerial implications are derived from this research for relevant stakeholders alongside the innovation process of new radical cleantech. First, four critical aspects of a dedicated support system (actors, resources, institutional settings, and the coordination of support systems) are used to provide recommendations to new ventures, policy makers and intermediary third parties about how to facilitate a successful commercialisation from CO2 utilisation ventures. Second, hands-on strategies within five areas of recommendation sensitise stakeholders (investors, new ventures, service provers and public authorities) beyond policy makers only of their stake in bridging the valley of death for new early-stage and hardware-, material- or chemical-based cleantech ventures. Third, innovation intermediation process is enriched by recommendations to acknowledge the technology-specific requirements of SOI for initiators (e.g., policy makers) and operators (innovation intermediaries) of this process. ; Zweck dieser Forschung ist es, unser Verständnis dafür zu verbessern, wie Sustainable Entrepreneurship (SE) die Kommerzialisierung radikaler sauberer Technologien (Cleantech) ermöglichen kann. Ziel ist es, nachhaltigkeitsorientierte Innovationen (SOI) zu realisieren, um eine Wirtschaft mit geschlossenen Kohlenstoffkreisläufen und einer effizienten (Wieder-)Nutzung von Ressourcen zu erreichen. Die bisherige Forschung konzentrierte sich auf Treiber, Barrieren und Erfolgsfaktoren für SE und identifizierte nachhaltigkeitsspezifische Merkmale ergänzend zu den Ergebnissen konventioneller Innovations- und Entrepreneurship-Studien. Demnach sehen sich neue Unternehmen im Cleantech-Bereich mit Barrieren im Zusammenhang mit SOI (z.B. Pfadabhängigkeiten, regulatorische Abhängigkeiten oder das Fehlen von Business Cases) und mit unternehmerischen Hürden im Allgemeinen konfrontiert. Insbesondere wurde das Zusammenspiel der Dimensionen Nachhaltigkeitseffekt und Marktwirkung im Hinblick auf die Fähigkeit von SE, zu einer Nachhaltigkeitstransition beizutragen, diskutiert. Darüber hinaus wurde Risikokapital in Form von Venture Capital (VC) als wichtiger Bestandteil der Kommerzialisierung von Cleantech durch SE anerkannt. Jüngste Forschungsergebnisse legen nahe, SE mit speziellen Systemen zu unterstützen, die diese Besonderheiten berücksichtigen und dazu beitragen, Nachhaltigkeitseffekt und Marktwirkung zu koordinieren. Drei Managementprobleme spiegeln sich in dieser Forschung wider und werden in dieser Dissertation diskutiert. Erstens wurden spezifische Barrieren neuer, radikaler Cleantech-Ventures auf mehreren Ebenen (intern, extern, hybrid) nicht untersucht, um diese Hürden mit speziellen Unterstützungssystemen zu überwinden. Zweitens ist die finanzielle Versorgung dieser Vorhaben durch private Akteure in einem frühen Stadium ihrer Entwicklung aufgrund ungünstiger Risiko-Rendite-Verhältnisse unzureichend. Daher sind Strategien notwendig, die das Kapitalangebot durch sinkende Risiken und steigende Renditen erhöhen. Drittens ist wenig über die Entwicklung der Rollen und Aktivitäten von Systemakteuren wie Intermediäre oder die Entwicklung und das Fortbestehen dieser Intermediäre selbst bekannt, obwohl frühere Forschungen verschiedene Rollen und Aktivitäten untersucht haben. Der empirische Rahmen dieses Promotionsvorhabens richtet sich an Nischen-, Intermediär- und Systemakteure im radikalen Cleantech-Bereich mit Fokus auf die Nutzung von Kohlendioxid (CO2). Die Studie basiert auf 78 Interviews mit Personen aus neuen Unternehmen, großen etablierten Unternehmen und Infrastrukturanbietern, Investoren, Investmentexperten und Innovationsintermediären vor allem in Europa, Nordamerika und Australien. Die angewandte Methodik ist eine Reihe von qualitativen und semi-quantitativen Methoden. Daten aus halbstrukturierten Interviews und Dokumentationen werden mit der Software Atlas.ti analysiert und mit semi-quantitativen Auswertungen aus aufgezeichneten Interviewdaten und gesammelten Befragungsdaten in Fallstudien- und "Mixed-Methods"-Ansätzen kombiniert. Die Ergebnisse dieser Analysen sind vielfältig. Erstens treten neben Barrieren innerhalb der internen Organisation und externen Stakeholdern auch Vernetzungsbarrieren auf, die die internen und externen Barrieredimensionen überbrücken und den Barriererahmen für neue CO2-Verwertungsvorhaben vervollständigen. Zweitens bestätigt die Kommerzialisierung der Technologien dieser Unternehmen die Spannungen zwischen den Dimensionen Nachhaltigkeitseffekt und Marktauswirkung und unterstützt damit die Auffassung von erhöhter Komplexität im Vergleich zu herkömmlichen neuen Technologieunternehmen. Drittens werden 27 Strategien identifiziert, die die Entscheidungsfindung des Investors für hardware-, material- oder chemiebasierte Cleantech-Venture-Investitionen im Frühstadium beeinflussen können, indem sie entweder die erwarteten Erträge erhöhen (Archetypen a und b) oder die Risiken verringern (Archetypen c und d). Viertens werden Potenzial, Relevanz und Umsetzungskomplexität dieser Strategien ermittelt und auf dieser Basis Strategiecluster für Empfehlungen zur Überbrückung des "Valley of Death" für Investoren, Unternehmen, Dienstleister und die öffentliche Hand entwickelt. Fünftens wird die Dynamik von Innovationsintermediären im Laufe der Zeit anhand ihrer Eigenschaften, ihres Umfangs, ihrer Ziele und ihrer Rollen und Aktivitäten aufgezeigt und beschrieben. Schließlich werden vier Dimensionen identifiziert, die das Fortbestehen der koordinierenden Innovationsintermediäre beeinflussen: Neutralität (Unabhängigkeit von öffentlicher Verwaltung oder Politik in Bezug auf Finanzierung oder technologische Orientierung), technologischer Kontext (Zusammenspiel von Markt, Politik und Technologie), gemeinsamer Konsens (Ausrichtung und gemeinsame Vision der Akteure) und interne Wertschöpfung (finanzielle und nichtfinanzielle Werte zur Aufrechterhaltung der Geschäftstätigkeit). Theoretischer Beitrag ist die Weiterentwicklung eines Barriereframeworks für neue hardware-, material- oder chemiebasierte Cleantech-Ventures mit Schwerpunkt auf den kontextuellen Beziehungen zwischen Innen- und Außendimensionen. Darüber hinaus werden sowohl dynamische Fähigkeiten als auch Stakeholder-Synergien als geeignete Theorien zur Beschreibung interner und externer Barrieren bestätigt. Zudem wird das "Valley of Death" angewendet, um die Auswirkungen von Strategien auf das Risiko-Rendite-Verhältnis von radikalen Cleantech-Investitionen im Frühstadium zu beschreiben. Schließlich werden statische Typologien von Merkmalen, Geltungsbereich, Zielen, Rollen und Aktivitäten durch dynamische Überlegungen über die Entwicklung und das Fortbestehen von Innovationsintermediären ergänzt, die von internen und externen Dimensionen beeinflusst werden. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass alle Artikel interne (Organisations-)Dimensionen und externe (Stakeholder-)Dimensionen entweder auf Nischen-, Intermediär- oder Systemebene bestätigen und – in einem Gesamtrahmen – den Gedanken bestätigen, Innovationsintermediäre als Bindeglied zwischen Nischen- und Regimeaktivitäten einzusetzen. Management-Implikationen für die relevanten Stakeholder entlang des Innovationsprozesses neuer radikaler Cleantech werden auch aus dieser Forschung abgeleitet. Erstens werden vier kritische Aspekte eines dedizierten Fördersystems (Akteure, Ressourcen, institutionelle Rahmenbedingungen und die Koordination von Fördersystemen) genutzt, um Empfehlungen an neue Unternehmen, politische Entscheidungsträger und zwischengeschaltete Dritte zu geben, wie eine erfolgreiche Kommerzialisierung von CO2-Nutzungsvorhaben erleichtert werden kann. Zweitens sensibilisieren praktische Strategien in fünf Empfehlungsbereichen die Stakeholder (Investoren, neue Unternehmen, Dienstleister und Behörden) über die politischen Entscheidungsträger hinaus nur für ihre Beteiligung an der Überbrückung des "Valley of Death" für neue, auf Hardware, Material oder Chemie basierende Cleantech-Unternehmen. Drittens wird der Innovationsintermediationsprozess durch Empfehlungen zur Anerkennung der technologiespezifischen Anforderungen von SOI für Initiatoren (z.B. politische Entscheidungsträger) und Betreiber (Innovationsintermediäre) dieses Prozesses bereichert.
Die Zielsetzung der Arbeit ist eine Bewertung der Demokratien in vier Ländern: Deutschland, Frankreich, Spanien und Portugal. Innerhalb der Demokratieforschung gab es in den letzten Jahren eine Entwicklung weg von der Einstufung der politischen Systeme in Demokratie-Autokratie zu unterschiedlichen Abstufungen von Demokratie bzw. der Qualität von Demokratie (Pickel/Pickel 2006:152; Fuchs/Roller 2008:77; Schmidt 2000, 2002, Lauth 2004; Berg-Schlosser 1999). Anhand von Indikatoren und Messindizes wird versucht, die Demokratiegrade von vier unterschiedlichen Ländern in vergleichender Weise herauszufinden. Der Vergleich zwischen bereits etablierten Demokratien stellt dabei eine besondere Herausforderung dar. Anhand der Darstellung der verschiedenen theoretischen Konzepte innerhalb des Forschungsstandes der Demokratieforschung, wie z. B. von R. A. Dahl (1989, 1998), David Beetham (1993, 1994, 2003), Merkel et al. (2003) und Leonardo Morlino (2004) wird gezeigt, dass alle Konzepte von einem Mindeststandard ausgehen, um von Demokratie sprechen zu können. Der Ansatz von Merkel et al. (2003) der "Defekten Demokratie" liegt unterhalb des Schwellenwertes. Die Ansätze von Beetham (1993, 1994, 2004), der "Democratic Audit" sowie der von Morlino (2004), ",Good' and ,Bad' Democracies: How to Conduct Research into the Quality of Democracy", erfassen die Qualität von Demokratien, womit sie oberhalb des genannten Schwellenwertes liegen. In der vorliegenden Forschungsarbeit wird das Konzept der "Defekten Demokratie" von Merkel et al. (2003) herangezogen, da nicht ausgeschlossen werden kann, dass in den ausgewählten Ländern Defekte vorliegen. Morlinos Konzept (2004) wurde aus zwei Gründen ausgewählt: Erstens zielt es im Unterschied zu dem Ansatz der "Defekten Demokratie" auf die Ermittlung der Qualität von Demokratien ab, d. h. also von politischen Systemen, die zweifelsfrei eine Demokratie sind, und zweitens handelt es sich um ein sehr systematisch entwickeltes Konzept. Anhand der Ansätze von Merkel et al. (2003), Morlino (2004) und deren Fallstudien, die im Rahmen dieser Forschungsarbeit analysiert werden, müssen geeignete Indikatoren gefunden werden, um die Defekte und die Qualität der Demokratien der Länder Deutschland, Frankreich, Spanien und Portugal messen zu können. Hinsichtlich der Indikatoren ergab sich ein etwas überraschendes Problem: Obwohl Merkels Ansatz (2003) Defekte und Morlinos Ansatz (2004) die Qualität von Demokratien bestimmt, gibt es viele inhaltliche Überschneidungen zwischen den Ansätzen, d. h. dass zum Teil gleiche Indikatoren innerhalb der beiden Konzepte verwendet werden. Dieser Sachverhalt nötigte zu einer genauen Festlegung, welcher Indikator welches theoretische Konstrukt messen soll. Bei einigen dieser Indikatoren mussten Ergänzungen als auch inhaltliche Modifikationen, sowie bei einigen wenigen ein Ausschluss vorgenommen werden. Bezüglich der Messung der Demokratien haben beide Konzepte Vorschläge unterbreitet, die in vorliegender Forschungsarbeit zuerst aufgeführt und anschließend diskutiert werden. Da aber beide Konzepte zu keiner vollkommen zufriedenstellenden Lösung führen, wurde ein kombiniertes Messinstrument entwickelt. Dieses beruht auf einer dichotomen Bewertung bezüglich jedes Indikators beider Konzepte, d. h. die Indikatoren bei Merkel et al. (2003) werden als "defekt" oder als "nicht defekt" sowie die Indikatoren bei Morlino (2004) als "Qualitätsmerkmal" oder als "kein Qualitätsmerkmal" bewertet. Dabei werden alle Indikatoren als gleichwertig behandelt, um mögliche Probleme bezüglich der Gewichtung zwischen den Teilregimen bzw. den Dimensionen, die z. B. bei Morlino (2004) auftraten, auszuschließen. Anhand der Summe der Defekte und der Qualitätsmerkmale der jeweiligen Länder kann hinsichtlich deren Qualität der Demokratie eine Abstufung erfolgen. Die empirischen Ergebnisse zeigen, dass in allen vier Ländern sowohl Defekte vorliegen, aber auch Merkmale, die für die Qualität der Demokratien der jeweiligen Länder sprechen. Unter Verwendung des kombinierten Messinstruments ergab sich, dass Deutschland am besten abschnitt. Danach kann mit einem signifikanten Abstand Portugal, anschließend Frankreich und zuletzt Spanien positioniert werden. Positiv bewertet werden kann in allen vier Ländern das Wahlregime, die Assoziationsfreiheit, der politische Pluralismus sowie die effektive Regierungsgewalt bezüglich des Verhältnisses Politik und Militär. Weitere besondere Stärken liegen bei der Bundesrepublik Deutschland hinsichtlich der Unabhängigkeit der Justiz und des Bundesverfassungsgerichts, der Souveränität des Rechtstaates sowie der Souveränität der Verfassung vor. Positiv konnte für Spanien und Portugal die Einhaltung internationaler und europäischer Vorgaben bewertet werden sowie die Durchsetzung von Antikorruptionsmaßnahmen. Frankreich fiel insbesondere durch einige demokratische Qualitätsverluste auf, die sich vor allem in der Verletzung von Bürger- und Menschenrechten mit einhergehenden Defiziten innerhalb des Justizapparates und bei den Polizei- und Sicherheitskräften ausdrückt. Trotz dieser Ergebnisse muss festgehalten werden, dass alle vier Länder Defekte vorweisen, zum Teil mit steigender Tendenz. Besonders hervorzuheben ist, dass in allen vier Ländern sowohl Einschränkungen der Meinungs-, Presse- und Informationsfreiheit, der Menschenrechtsverletzungen, Einschränkungen in den Justizrechten und Korruption vorzufinden sind. Die Unterschiedlichkeit der Eingriffe und Intensität spiegelt sich in den Endergebnissen der Bewertungen der Demokratien wider. Nicht zuletzt erleiden insbesondere Portugal und Spanien aufgrund der aktuellen Wirtschaftskrise tiefgreifende Einschränkungen in ihrer Souveränität. ; The aim of this dissertation is to assess the democracies of four countries: Germany, France, Spain and Portugal. In recent years there has been a development in democracy research away from categorizing political systems along the lines of the democracy-autocracy model towards classifying them according to their different degrees of democracy or rather their quality of democracy (see Pickel/Pickel 2006:152; Fuchs/Roller 2008:77; Schmidt 2000, 2002, Lauth 2004; Berg-Schlosser 1999). Basing itself on specific indicators and measuring indices this study paper aims at identifying the degrees of democracy of four different countries by way of comparison. In this process, comparing democracies which are well-established has proved to be particularly challenging. This paper introduces the different theoretical conceptions currently prevailing in democracy research, such as the conceptions of R. A. Dahl (1989, 1998), David Beetham (1993, 1994, 2003), Merkel et al. (2003) as well as of Leonardo Morlino (2004), and shows that all conceptions base themselves on a minimum standard in order to classify a political system as a democracy. The approach of "defective democracy" put forward by Merkel et al. (2003) refers to a level below the minimum democratic threshold. The "democratic audit" approach of Beetham (1993, 1994, 2004) and the approach of Morlino (2004), elaborated in his article ",Good' and ,Bad' Democracies: How to Conduct Research into the Quality of Democracy", both deal with the quality of democracies, therefore referring to a level above the minimum democratic threshold. The conception of "defective democracy" developed by Merkel et al. (2003) has been included in this research paper as it cannot be precluded that defects in the selected countries do in fact exist. Morlino's conception (2004) has been chosen for the following two reasons: Firstly, and in contrast to the "defective democracy" approach, it aims at identifying the quality of democracies, i.e. of political systems which are democracies beyond doubt. Secondly, it represents a conception which has been developed very systematically. Based on the approaches of Merkel et al. (2003) and Morlino (2004) it was necessary to find appropriate indicators for measuring the defects and the quality of the democracies in Germany, France, Spain and Portugal. In this process, a somewhat unexpected problem arouse with regard to the use of indicators: Although Merkel's approach (2003) is geared towards determining the defects and Morlino's approach (2004) towards determining the quality of democracies, there turned out to be many content overlaps between both approaches. It meant that to some extent both conceptions make use of identical indicators. It therefore became necessary to exactly define the specific theoretical construct that would be assessed by each of the indicators. Some indicators had to be either complemented or modified with regard to their content, and a few of them had even to be excluded. This research paper takes into account the proposals on how to assess democracies put forward by both conceptions. These proposals are first introduced and then discussed. However, as no completely satisfying result can be reached using either of these two conceptions, a combined measuring instrument has been developed. This instrument is based on a dichotomous assessment with regard to every indicator of both conceptions, i.e. the indicators of Merkel et al. (2003) are assessed as "defective" or "non-defective" and the indicators of Morlino (2004) are assessed as "with quality feature" or "without quality feature". All indicators are thereby considered equal so as to avoid problems which could arise in the weighting process between the regime elements or the dimensions which were e.g. introduced by Morlino (2004). Based on the number of defects and quality features of the respective countries a scale can be worked out with regard to their quality of democracy. According to the empirical findings, all the four countries show both defects and, at the same time, features which stand for the quality of the democracies in the respective countries. Using this combined measuring instrument Germany showed the highest performance. Significantly lower were the results for Portugal, then France and finally Spain. In all four countries the electoral regime, right to association, political pluralism and effective governance with regard to the relationship between political bodies and military can be given a positive rating. Apart from this, the Federal Republic of Germany shows further special strengths with regard to the independence of the judiciary and Federal Constitutional Court, the sovereignty of the constitutional state as well as the sovereignty of the constitution. Spain and Portugal proved eligible to be given a positive rating for complying with international and European requirements as well as for implementing anti-corruption measures. France notably stood out for quality deterioration in several democratic aspects, which manifested themselves above all in the violation of civil and human rights and included deficits within the judicial apparatus and among the police and security forces. Notwithstanding these results it must be noted that defects have been identified in all four countries, partly indicating a growing tendency. Especially to be emphasized is the fact that in all four countries restrictions of the freedom of opinion, press and information, violation of human rights, restrictions of judicial rights and corruption have been identified. Differences in the type of interventions and intensity are reflected in the final results of the assessments on democracy. Last but not least, as a result of the current economic crisis it is especially Portugal and Spain which are subject to drastic restrictions of sovereignty.
Mode erzeugt Aufmerksamkeit und verbindet Menschen. Trends werden neu geboren und verbreiten sich rund um den Globus. Was heute in New York 'in' ist, wird mittels Internetseiten, Blogs und Online-Netzwerken den modeinteressierten Menschen in Mönchengladbach und anderswo taufrisch mitgeteilt. Triebfeder dieses Phänomens sind neue Kommunikationswege, wie das Internet, die die Welt enger zusammenwachsen lassen. Die schnellere Verbreitung von Trends sorgt aber nicht nur für stets gut informierte Konsumenten, sondern weckt auch Begehrlichkeiten nach den zur Schau gestellten Artikeln. E-Commerce ist ein Weg, diesem Bedürfnis der Konsumenten nachzukommen. Es ermöglicht den Kunden einen Einkauf von Waren im Internet, ohne jemals ein Geschäft betreten zu haben. Dies hat Auswirkungen auf die gesamte Modebranche. Mit der Reduzierung von Handelsbarrieren und dem enormen Wachstum des Internets wird die Bekleidungsbranche mehr und mehr zu einem globalen Business. Das Internet hat dazu beigetragen, geographische Grenzen zu überschreiten, es bringt Geschäft und Kunden in einer virtuellen Umgebung zusammen. Parallel dazu steigt auch die Komplexität des Geschäftsmodells von Modeherstellern. Immer mehr Unternehmen, unterschiedlicher Größenordung, müssen deshalb die Herausforderung einer Internationalisierung von sowohl Marketing als auch Vertrieb annehmen. In Zeiten der Globalisierung ist es daher erforderlich, internationalen Märkten Beachtung zu schenken, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Viele Unternehmen rivalisieren nicht nur mit nationalen Wettbewerbern, sondern müssen sich auch gegen die internationale Konkurrenz durchsetzen. Deswegen ist es für sie sinnvoll, auch selbst ausländische Märkte zu erschließen. Dieser Herausforderung stellt sich auch das Unternehmen WeLoveColors Inc. mit Firmensitz in Miami/USA. Die Firma vertreibt mit ihrem Online-Shop bunte Bekleidung an Endverbraucher. Das Sortiment umfasst Strumpfmoden und Tanzbekleidung, welche unter Verwendung spezieller Verfahren in eigener Produktion gefärbt werden. Mit seinem Angebot von besonders vielen Farben und Größen bedient das Unternehmen eine Nische. Die Hauptabnehmer sind, wie das Sortiment, weit gefächert. Größter Absatzmarkt der Produkte sind die Vereinigten Staaten mit einem Umsatzanteil von rund 89%. Obwohl WeLoveColors ein Online-Anbieter ist, stellt die geografische Entfernung eine Handelsbarriere dar. Außerhalb Amerikas besteht zwar großes Interesse für die Produkte, jedoch sorgen zahlreiche Hindernisse für Kaufzurückhaltung über die Landesgrenzen hinweg. Ist ein Unternehmen online, wird es automatisch zu einem globalen Unternehmen. Als Konsequenz daraus lässt sich schließen, dass die Unternehmen plötzlich einer neuen, internationalen Abnehmerschaft gegenüber stehen, welche sich in vielerlei Hinsicht von den Präferenzen ihrer Stammkundschaft im Heimatland unterscheiden kann. Um globale Märkte erfolgreich zu bearbeiten, besteht daher die Notwendigkeit der aktiven Anpassung an landesspezifische Bedürfnisse. Für kleine Unternehmen empfiehlt sich der Weg als Nischenanbieter, um sich auf dem Weltmarkt zu behaupten. Jedoch verfügen sie nur über eine begrenzte Anzahl an Ressourcen in personeller und finanzieller Hinsicht. In dieser Arbeit werden Probleme und Herausforderungen am konkreten Beispiel des deutschen Marktes aufgezeigt, die den Export nach Europa und den Markteintritt eines E-Commerce-Anbieters wie WeloveColors beeinflussen können. Darüber hinaus stellt die Komplexität der Nutzung neuer Online-Marketing-Methoden den etablierten Marketing-Mix von Unternehmen vor neue Herausforderungen. Gerade kleine Unternehmen wie WeLoveColrs mit einem hohen Innovationsgrad und einem geringen Marketingbudget können von dieser Entwicklung profitieren. Das Ziel dieser Arbeit ist es, durch die Durchführung einer gezielten Markt- und Branchenanalyse eine theoretische Basis zur Planung des Markteinstiegs für das Unternehmen WeLoveColors zu schaffen. Ziel ist es außerdem, die Konsumentenpräferenzen zu identifizieren wie auch ein genaues Bild über den Wettbewerb im Strumpfmodensegment in Deutschland zu erhalten. Auf diesen Grundlagen soll in der Folge die Wahl einer geeigneten Markteintrittsstrategie diskutiert werden. Abschließend ist eine Vorlage des geeigneten Marketing-Mix' für den deutschen Markt zu entwickeln. Die Schwerpunkte liegen dabei auf dem Geschäftsfeld E-Commerce, dem Strumpfmodenmarkt und der entsprechenden Zielgruppe. Im Speziellen werden die Segmente für das Hauptprodukt der Firma, opaque Strumpfhosen und Leggings, untersucht. Die Marktsegmente der Produktlinien überschneiden sich zwar teilweise, jedoch benötigen sie jeweils eigene Untersuchungen. Deshalb erscheint ein Markteintritt, der sich zunächst auf einen Sektor spezialisiert, sinnvoll für eine kleine Firma. Es werden Handlungsempfehlungen formuliert, jedoch ist das Ziel kein praktischer Businessplan zur Durchführung. Denn hierfür wäre es notwendig, eine Vielzahl weiterer Informationen, wie beispielsweise finanzielle Faktoren (Margen/-Kostenstruktur), in die Diskussion miteinzubeziehen. Zu Beginn dieser Diplomarbeit werden häufig verwendete Begriffe abgegrenzt. Die Kapitel 2 und 3 dienen dazu, ein genaueres Verständnis für das behandelte Unternehmen zu gewinnen. Während im zweiten Kapitel die Firma, ihre Tätigkeiten, ihr Angebot und die Zielgruppe vorgestellt werden, beschäftigt sich das dritte Kapitel mit internen wie externen Faktoren. Dazu zählt die aktuelle Positionierung sowie Unternehmensziele. Außerdem werden die unternehmensinternen Rahmenbedingungen ermittelt und die Schwierigkeiten bei der Bedienung von Auslandsmärkten aufgezeigt. Kapitel 4 ist eine Vorbereitung auf den Hauptteil der Arbeit. Hier findet eine externe Analyse statt, welche die makroökonomische Umgebung des Zielmarktes untersucht und Deutschland als Zielland bewertet. Dazu zählt auch die allgemeine Untersuchung der Konsumentenstruktur, wobei besonderer Fokus auf das Online-Verhalten gelegt wird. Um eine Präferenzstruktur der Zielgruppe bezüglich Strumpfmoden, E-Commerce und Einstellung gegenüber der Firma selbst ermitteln zu können, wurde eine Online-Umfrage durchgeführt. Abschnitt 4.3 erläutert Aufbau, Validität und Ergebnisse der Befragung. Des Weiteren wird ein Vergleich zwischen dem deutschen und dem amerikanischen Konsumentenverhalten vorgenommen. Dies dient als Entscheidungshilfe zur Konzeption des Marketing-Mix'. Um eine geeignete Positionierung entwickeln zu können, wird das Konkurrenzumfeld auf dem deutschen Markt genauer betrachtet. Das Marktpotenzial soll mit Hilfe einer objektiven Trendrecherche sowie durch ein Interview mit der Falke Gruppe ermittelt werden. Da WeLoveColors den Vertrieb seiner Waren auch in Deutschland online anstrebt, gilt es, der Entwicklung des E-Commerce im Zusammenhang mit Mode besondere Beachtung zu schenken. Abschließend werden die Ergebnisse der externen Faktoren am Zielmarkt dieses Kapitels sowie die interne Analyse aus Kapitel 2 und 3 in einer SWOT-Analyse zusammengefasst. Das vorletzte Kapitel beinhaltet den Hauptteil der Arbeit. Hier werden anhand der Untersuchungsergebnisse eine Marktsegmentierung sowie eine passende Marketingstrategie für den Markteintritt entwickelt. Mögliche Markteintrittsstrategien und -barrieren werden aufgezeigt. Im letzten Kapitel wird ein Fazit gezogen, die Ergebnisse werden zusammengefasst und konkrete Handlungsempfehlungen für WeLoveColors formuliert. Bei den meisten Ausführungen wurde die männliche Form verwendet; dies geschah nur aus dem Grund der angenehmeren Lesbarkeit. Selbstverständlich sind auch immer Kundinnen, Partnerinnen und Konsumentinnen inkludiert.Inhaltsverzeichnis:Inhaltsverzeichnis: AbbildungsverzeichnisIII 1.Einleitung1 1.1Darstellung der Problematik1 1.2Ziel und Aufbau der Arbeit2 1.3Begriffserklärung4 1.3.1E-Commerce4 1.3.2Web 2.06 1.3.3Strumpfmoden7 2.Das Unternehmen We Love Colors Inc.7 2.1Geschichte und Geschäftsentwicklung7 2.2Unternehmensphilosophie und Aufbauorganisation9 2.3Sortiment und Preispolitik11 2.4Zielgruppe12 2.5Kommunikation und Marketing14 3.Situationsanalyse auf dem Heimatmarkt18 3.1Positionierung und Markterfolg auf dem amerikanischen Markt18 3.1.1Wettbewerbstruktur auf dem Strumpfhosenmarkt19 3.1.2www.WeLoveColors.com der Online-Anbieter20 3.2Unternehmensziele21 3.3Auslandspotenziale des Unternehmens23 3.4Status Quo aktuelle Marktpräsenz in Deutschland23 3.5Ergebnis25 4.Analyse des deutschen Marktes26 4.1Makrofaktoren26 4.2Konsumentenstruktur28 4.3Konsumenten Präferenzen – Evaluation der Befragung29 4.4Wettbewerbsstruktur und Marktpotenzial auf dem Strumpfmodenmarkt36 4.5Mode und E-Commerce in Deutschland43 4.5.1Erscheinungsformen und Basisgeschäftsmodelle für Bekleidungsanbieter45 4.5.2Vor- und Nachteile der Online-Anbieter47 4.6Vergleich der Kultur und Konsumentenstruktur USA – Deutschland49 4.7SWOT-Analyse für WeLoveColors53 5.Wahl einer geeigneten Markteintrittsstrategie55 5.1Marketingziele – Strategische Marketing Planung55 5.2Einflussfaktoren der Markteintrittsstrategie57 5.2.1Strukturelle und strategische Markteintrittsbarrieren58 5.2.2Mögliche Formen des Markteintritts59 5.3Festlegung der Kundenzielgruppen durch Marktsegmente64 5.4Besonderheiten des Marketing-Mix66 5.4.1Kommunikationspolitik67 5.4.2Positionierung75 5.4.3Distributionspolitik82 6.Fazit und Handlungsempfehlungen86 Literaturverzeichnis89 Anhang109Textprobe:Textprobe: Kapitel 3.2, Unternehmensziele: Die derzeitigen Unternehmensziele von WeLoveColors lassen sich, wie folgt, in sieben Basiskategorien nach Meffert et al. einteilen. Marktleistungsziele beziehen sich auf das vorhandene Angebot. WeLoveColors hat das Ziel, die Produktqualität ständig zu verbessern, einen beispielhaften Service anzubieten und durch immer neue Farben das Sortiment stetig zu erweitern. Damit sollen Kundenloyalität und lebenslange Kundenbeziehungen aufgebaut werden. Zu den Marktstellungszielen gehört die fokussierte Marktentwicklung. Dabei nutzt das Unternehmen seine besonderen Potenziale und Kompetenzen, um mit den aktuell vorhandenen Produkten neue Märkte zu erschließen. Dies geschieht bei WeLoveColors räumlich orientiert durch die Gewinnung zusätzlicher Absatzmärkte auf internationaler Ebene. Erste Station ist dabei der deutsche Markt und von dort aus möglicherweise eine Erschließung weiterer europäischer Regionen. Aber auch kundenorientierte Produktgestaltung spielt eine wichtige Rolle. Unlängst wurde zum Beispiel eine Übergrößen Linie ins Programm aufgenommen und es ist geplant, das Angebot ständig auf weitere Zielgruppen abzustimmen und damit weitere Segmente zu bedienen. Als nächstes Vorhaben steht eine Markenerweiterung mit mehr Gewicht auf der Modeorientierung an. Ebenso besteht das Ziel, mehr Marktanteile und größere Bekanntheit durch neue Absatzkanäle zu gewinnen. WeLoveColors plant, einen Versandkatalog zu veröffentlichen, verstärkt in den Großhandel einzusteigen und die Produkte so über stationäre Händler zu vertreiben. Rentabilitätsziele und finanzielle Ziele sind hier die Umsatzsteigerung, in den nächsten sieben Jahren soll WeLoveColors zu einem 20 Millionen Dollar Unternehmen werden. Das Unternehmen hat auch das Ziel, tiefer in den Produktionsprozess einzusteigen und damit die Gewinnspanne zu erhöhen. WeLoveColors verfolgt die Macht- und Prestigeziele mit einer einzigartigen und lebensfrohen Marke, zu der ersten Adresse für farbige Strumpfhosen weltweit zu werden. Dabei legt das Unternehmen großen Wert auf Unabhängigkeit, um die Firmenideale erhalten zu können. Zu den ökologischen Zielen zählt das stete Streben nach einer Reduktion von Emissionen. So ist mit den neuen Fabrikhallen auch ein System zur Regenwasser Wiedergewinnung geplant. Ferner besteht das Ziel, Nylonprodukte zweckmäßig zu recyceln. Das Umweltbewusstsein der Konsumenten wächst und somit auch die Einsicht, dass zur Schonung der Natur auch ein eigener Beitrag zu leisten ist. Unternehmen sollten sich diesen Wünschen fügen, um erfolgreich zu bleiben. Wie schon in der Unternehmensphilosophie erläutert, möchte WeLoveColors Konsumenten mit ökologischer Verantwortung sowie sozialem Gewissen ansprechen. Dies entspricht auch den sozialen Zielen: Arbeitszufriedenheit zu schaffen und Verantwortung gegenüber dem Umfeld mitzutragen. Operative Ziele: Bis Juli 2009: Neue Büro-, Fabrik- und Lagerräume sichern. Oktober 2009: Betrieb darin ausbauen. Bis Ende des dritten Quartals 2009: Neue Funktionen für den Online-Store, u.a. erweiterte Tools für die Kundenkonten, Shopping-Guides, die ausführliche Produktinformationen bieten, neue Suchfunktionen z.B.: Kaufen nach Farben, Änderungen zur leichteren Navigation. Bis Ende des Jahres 2009: Mit den neuen Kapazitäten neue Großhandelsbeziehungen gründen und weiterentwickeln. 3.3, Auslandspotenziale des Unternehmens: Internet-Handel hat grundsätzlich globales Potenzial. Damit kann WeLoveColors auch im Ausland Nutzen aus seinem Wettbewerbsvorteil, der Nischenpositionierung, ziehen. Bisher hat das Unternehmen keinerlei Erfahrungen mit der Expansion auf internationalen Märkten. Zu den internationalen Potenzialen zählt die Exportfähigkeit der Produkte, die das Ausmaß beschreibt, in welchem die Kollektionen für den Auslandsmarkt geeignet sind. Strumpfhosen finden vor allem in gemäßigten Klimazonen, wie Westeuropa oder dem nördliche Amerika, großen Anklang. Zudem haben andere Anbieter gezeigt, dass sich Leggings und Strumpfhosen auf dem deutschen Markt gut absetzen lassen. Generell wird Bekleidung aus den USA in Deutschland gut angenommen. Dies wird besonders im Bereich der Freizeitkleidung immer wieder bewiesen. So hat Levi's seit den frühen 1990er Jahren Erfolge. Heute bestimmen amerikanische Jeansmarken aus dem Premiumsegment wie 7 for all mankind, True Religion oder RockRepublic den Markt. Aber auch außerhalb des Denim-Markts erfreut sich amerikanische Mode in Deutschland großer Beliebtheit, wie die Erfolge von American Apparel oder Ed Hardy zeigten. Exportfähigkeit beinhaltet an dieser Stelle auch die Transportfähigkeit der Produkte. Textil- bzw. Nylonprodukte sind relativ unempfindlich und flexibel, sie lassen sich unkompliziert transportieren. Die internationale Logistik stellt bei diesen Produkten ein geringeres Problem dar als bei herkömmlichen Modewaren. Da das ganze Jahr überwiegend das gleiche Angebot besteht, sind die Kollektionen nicht saisonabhängig und damit nicht zwingend an ein Termingeschäft gebunden. Zudem bestehen für Textilien keine Regulierungen oder Einfuhrverbote zwischen der Europäischen Union und den Vereinigten Staaten. Eine Einschränkung besteht jedoch durch Zollabgaben und Einfuhrsteuern. 3.4, Status Quo aktuelle Marktpräsenz in Deutschland: In Deutschland verfügt WeLoveColors noch über einen sehr geringen Bekanntheitsgrad. In den letzten zwei Jahren waren pro Monat durchschnittlich 1.800 Besucher aus Deutschland auf der Seite, dies macht ca. 1% der gesamten Besucher aus. Tatsächliche Einkäufe aus Deutschland wurden in diesem Zeitraum weniger als 100 getätigt. Die Konversationsrate liegt bei 0,5%, drei Prozentpunkte unter der internationalen Benchmark. Es ist klar zu erkennen, dass großes Interesse auch über die amerikanischen Grenzen hinaus vorhanden ist, jedoch bestehen Hemmungen, transatlantisch zu bestellen. Ein Blick auf die Gesamtergebnisse aller Länder bestätigt die Annahme. So kommen 9,38% der Besuche aus Großbritannien, sie liegen damit deutlich vor Kanada (3,43%). Jedoch kommt es trotz der größeren Besucherzahlen seltener zu einer Transaktion, die Konversationsrate von kanadischen Besuchern beträgt 1,7%, die von Großbritannien mit 0,59% weniger als die Hälfte. Gründe dafür können u.a. die Ungewissheit über das Zahlungssystem sein, die Angst vor dem Verlust der Lieferung oder die Unerreichbarkeit des Unternehmens bei anfallenden Problemen. Eine Studie, die das Online-Kaufverhalten der EU-Bürger untersuchte, ergab, dass mehr als ein Drittel (37%) der Befragten größeres Vertrauen in nationale Anbieter haben, über die Hälfte (57%) gab an, ähnlich viel Vertrauen in andere EU-Anbieter zu haben. Ein weiteres bekanntes Problem für Bestellungen über weite Strecken hinweg sind die oft verhältnismäßig hohen Portokosten. Für den Kunden stellt es keinen Nutzen dar, wenn die Portokosten den Preis für das Produkt überschreiten. Bei einem Artikel, der im Durchschnitt rund 8 Euro kostet, ist diese Summe für Lieferkosten aus Amerika schnell erreicht. Es bleibt die Möglichkeit zur Sammelbestellung, was jedoch auch nur bis zu einem bestimmten Betrag lohnend ist, da dadurch die Zollabgaben für die Einfuhr in die EU steigen. Um dieses Problem zu umgehen, gab es Überlegungen, ein Werkzeug in den Shop zu integrieren, welches die Höhe der Bestellmenge ausrechnet, die hoch genug ist, um Portokosten zu sparen und dabei noch unter den Grenzmarken für Zollabgaben zu bleiben. Den Kunden sollte es die Frage beantworten, ob es rentabel ist, ein großes Paket zu bestellen oder mehrere kleine. Diese Lösung ist jedoch rechtlich nicht geprüft und vermeidet zudem nicht die anderen Bedenken, die bei Übersee-Bestellungen aufkommen. Um die Bekanntheit der Marke in Deutschland zu steigern, wurde im Rahmen dieser Arbeit jüngst ein kurzer Beitrag über die Firma veröffentlicht. Auf der deutschen Seite des Internetportals MSN (www.msn.de) wurde das Unternehmen und seine Produkte in der Lifestylekategorie vorgestellt. Es konnten anschließend geringfügig höhere Besucherzahlen aus Deutschland verzeichnet werden, jedoch gibt es noch keine Ergebnisse über vermehrte Absätze. Dies verdeutlicht, dass nicht nur Bedarf an globalem Marketing besteht, um die Geschäftstätigkeiten in Auslandsmärkten auszubauen, sondern vielmehr operationale Tätigkeiten am Zielmarkt vollzogen werden müssen, um den Konsumenten das Profil der Firma nahebringen zu können.