Im ersten Teil des Aufsatzes wird ein Fallbeispiel erlaeutert, in dem die Autonomieforderungen von Jugendlichen in einer Kleinstadt durch kommunale Buerokratie zerrieben wurden. Der Autor, die Jugendlichen unterstuetzend an diesem Prozess selbst beteiligt, schildert diesen Vorgang mit all seinen verdeckten Konflikten bzw. deren offizieller Etikettierung. Im zweiten Teil untersucht er deren Ursachen auf der Ebene kommunal- und parteipolitischer Strukturen. Der Artikel ist im Unterricht kaum einzusetzen, da er weder die ueber das Fallbeispiel hinausgehende Abstraktion besitzt noch dieses selber so klar darstellt, dass sich Transfermoeglichkeiten anboeten.
Die vorliegende Parlamentsstudie hat zum Ziel, die Ergebnisse der sozialistischen Jugendpolitik der SED zu analysieren. Untersucht wurde die Entwicklung wesentlicher Seiten des sozialistischen Klassenbewußtseins der Jugend sowie ihre gesellschaftliche Aktivität. Hierzu wurden ca. 10.000 junge Arbeitnehmer und Studenten zum Einfluß der Massenmedien auf die Bewußtseinsentwicklung mittels standardisiertem Fragebogen 1975 schriftlich befragt. Die Ergebnisse der Untersuchung unterstreichen "die große Rolle, die die sozialistischen Massenmedien bei der Entwicklung des sozialistischen Bewußtseins junger Werktätiger spielen". Ein großer Teil der Lehrlinge informiert sich weniger häufig im politischen Bereich als Studenten und im Beruf Stehende. Mit Nachrichten und politischen Sendungen der DDR werden vorwiegend "die ideologisch gefestigten Jugendlichen erreicht". Musik-und Unterhaltungssendungen der DDR werden durch die Mehrzahl der Jugendlichen empfangen. Die Jugendsendung "rund" des Fernsehens der DDR erreicht jeden zweiten Jugendlichen. Die Rolle der Massenmedien für die ideologische Entwicklung und Erziehung wird dadurch unterstrichen, daß ca. 80 Prozent der jungen Arbeitnehmer "überzeugende Antworten" aus Presse, Funk- und Fernsehen auf ihre politisch-ideologischen Fragen erhalten. Es wird auch festgestellt, daß der Einfluß der Sender der BRD unter der Jugend nicht zugenommen hat. Die Häufigkeit des Empfangs von Westsendern ist in erster Linie von der ideologischen Grundposition der Jugendlichen abhängig. "Im Kampf gegen Einflüsse des Gegners kommt der klassenmäßigen Erziehung, der offensiven ideologischen Arbeit unter der Jugend die entscheidende Bedeutung zu." (psz)
In: Ökonomie und Politik in alten Industrieregionen Europas: Probleme der Stadt- und Regionalentwicklung in Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Italien, S. 154-177
Zunächst werden die Rahmenbedingungen städtischer Politik im Ruhrgebiet am Beispiel der Städte Duisburg, Essen und Bochum skizziert. Charakteristisches Merkmal dieser altindustriellen Ballungsräume ist der in wichtigen Bereichen erfolgte Verlust des Anschlusses an die gesamtwirtschaftliche Entwicklung und ein von der Konjunktur abgekoppelter Beschäftigungsabbau bei hohem Arbeitslosensockel, verbunden mit ausgeprägter Dominanz weniger Wirtschaftszweige. Dargestellt werden die jeweiligen Einwohner- und Beschäftigtenzahlen, die Stadt- und Wirtschaftsstruktur und Planungspolitik. Beschrieben werden die Krise der Kommunalfinanzen und die politischen Reaktionen der Städte. In allen drei Städten ist die Verringerung des Personals wesentlicher Inhalt der Sparpolitik. Abschließend werden mit der Sozial- (Alten- und Jugendpolitik) und Beschäftigungspolitik sowie der Wirtschaftsförderungs- und der Kulturpolitik wesentliche Trends zweier gegensätzlicher Politikebenen betrachtet und die Folgen des ökonomisch-sozialen Wandels verdeutlicht. Während Sozial- und Beschäftigungspolitik als "unproduktive Last wahrgenommen" werden, knüpfen trotz der Finanzkrise alle drei Städte erhebliche Hoffnungen an die expansiven Bereiche der unternehmensbezogenen Infrastruktur und der Kultur, die z.T. von interkommunaler Konkurrenz gekennzeichnet sind. Die Austerity-Strategien der Städte insbesondere im sozialen Bereich erweisen sich als Folge politischer Entscheidungen auf Bundes- und Landesebene, wobei die sozialpolitisch betriebene Umverteilung von oben nach unten durch eine innerhalb der staatlichen Ebenen ergänzt und verschärft wird. Der vollzogene Umbruch in der Stadtpolitik stellt sich insgesamt als "unfreiwillige, in Kenntnis der Folgen exekutierte Gesellschaftsspaltung dar", die durch Wirtschaftsförderung und Anstrengungen in der Stadtkultur nicht kompensiert werden kann. (ICK)
Der Beitrag untersucht, wie die auffällig niedrige Erwerbsquote der 14- und 15jährigen Mädchen zu interpretieren ist, ob als Resultat staatlichen Eingreifens, Ausdruck der persönlichen Präferenzen der Mädchen oder Folge einer angespannten Arbeitsmarktlage. Ferner wird kurz auf die kommunale Fürsorgepolitik für arbeitslose Jugendliche, auf die Wanderungsbewegungen innerhalb des Deutschen Reiches sowie auf die langfristigen Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt für Frauen eingegangen. Als Quellengrundlage dienen dabei vor allem die Ergebnisse der Volks- und Berufszählung von 1925. Einige der anhand der Analyse der Berufsstatistik entwickelten Thesen, z.B. die von der strukturellen Erwerbslosigkeit weiblicher Jugendlicher, werden am Beispiel der Stadt Gelsenkirchen belegt. Zunächst wird festgehalten, daß die niedrigen Erwerbsquoten der weiblichen Jugendlichen im Alter von 14 bis 17, was die Vollzeiterwerbstätigkeit anbelangt, dem tatsächlichen Erwerbsverhalten der Mädchen entsprachen und nicht das Ergebnis einer unzureichenden Erfassung ihrer Erwerbsarbeit waren. Des weiteren war die vergleichsweise niedrige Erwerbsbeteiligung weiblicher Jugendlicher weder das Resultat staatlicher Jugendpolitik noch die alleinige Auswirkung von klassenbedingter Zurückhaltung auf dem Arbeitsmarkt. Konkurrenz zwischen Männern und Frauen, als auch zwischen jungen und älteren Arbeitskräften führte dazu, daß junge Mädchen besonders schlechte Chancen auf dem Arbeitsmarkt hatten. Mädchen der unteren Altersstufen fanden im expandierenden Dienstleistungsbereich kaum Erwerbsmöglichkeiten. Die Rückzugsmöglichkeiten in die Familie und die zur Betreuung von arbeitslosen Jugendlichen durchgeführten Maßnahmen bedeuteten, daß für viele junge Mädchen am Beginn ihres Erwerbslebens Hausarbeit und die Vorbereitung auf eine Zukunft als Hausfrau und Mutter standen. (ICK)
"Children are Everywhere engages with how demographic anxieties and reproductive regimes emerge as forms of social inclusion and exclusion in a low fertility Western European context. This book explores everyday experiences of parenting and childlessness of 'ethnic' Germans in Berlin, who came of age around the fall of the Berlin Wall, and brings them into conversation with theories on parenting, waithood, non-biological intimacies, and masculinities. This is the first ethnographic work by a South Asian author on demographic anxieties and reproduction in Germany and reverses the anthropological gaze to study Europe as the 'Other.'"--
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"Why are youth policies necessary? What can theory and research in the field of youth studies bring to policy thinking, as well as to concrete policy and programme development for young people? International in scope, this book presents an in-depth and crosssector reflection on youth policy, in terms of theory, practice and emerging trends and issues affecting young people's lives in Latin America, Europe, Asia and North America"--