Responds to Frank Nullmeier's critique (2002) of the concept of civil society, with focus on the case of Green social policy. The suggestion to accept economic inequality as reality & the focus of social policy as self engagement is refuted. This perspective is the reason why Green social policy is currently insignificant. The acceptance of market rationality & the lack of an actor perspective are problematic. Civil society is the only balancing actor against a policy that is based on economic liberalism & is state centered. 15 References. Adapted from the source document.
Der grünen Partei fehlt es bislang an sozialpolitischer Erfahrung. Sie hat für dieses bedeutende Politikfeld keine Signalposition. Dabei wären die sozialpolitischen Leitbilder der Grünen ein Gewinn für die Gesellschaft und könnten ein mögliches Ende des Reformstaus einleiten. (Gewerkschaftliche Monatshefte / FUB)
"Kulturpolitik als Gesellschaftspolitik muss sich aktuell nicht nur mit der Frage auseinander setzen, welche Folgen die Globalisierung für die Kultur hat. Sie muss auch darüber nachdenken, welche Gestaltungsmöglichkeiten sich national und international ergeben. Neben der nach wie vor notwendigen öffentlichen Kulturförderung scheint daher eine internationale Initiative aussichtsreich zu sein, welche die Entwicklung leistungsfähiger nationaler Kulturwirtschaften fördert und unterstützt. Allerdings ist es notwendig, dass mehr als bisher über die individuellen und gesellschaftlichen Wirkungen kultureller Angebote nachgedacht wird. Die Begründung von Staatsgeldern für Kunst und Kultur ist bislang theoretisch wenig geklärt. Dabei existieren zwei Denkfiguren, die entschiedener und mit Erfolg auf die Begründung von Kulturpolitik angewendet werden könnten: das Verhältnis von öffentlichen und privaten Gütern einerseits, von investiven und konsumtiven (Staats-)Ausgaben andererseits. Beide Verhältnisbestimmungen sind in der gegenwärtigen kulturpolitischen Diskussion im Fluss. Werden sie genauer untersucht, dann wird nicht nur die Ästhetisierung unserer Wirklichkeit, sondern auch die wohlfahrtsstaatliche Bestimmung von Kunst und Kultur deutlich. Letztere ist nicht unproblematisch, und deshalb soll ein Weg skizziert werden, der den Wohlfahrtsstaat als Kulturstaat in die Verantwortung nimmt und zugleich einen Beitrag zur Entstaatlichung leistet, um beides zu realisieren: die Individualität der Kunst und die Gemeinschaftsbildung der Kultur." (Autorenreferat)
Wenn heute Begriffe wie "welfare mix" verwendet werden, vage Chiffren wie "zwischen Staat und Markt", Triaden wie "Markt, Staat, Gemeinschaft" oder "Markt, Staat, Solidarität" eine Rolle spielen, dann lassen sich diese Begriffe regelmäßig auf die Parsonssche und Luhmannsche Theoriearchitektur zurückbeziehen. Der vorliegende Beitrag versucht für die Analyse konkreter sozialpolitischer Institutionen, diese "großen" soziologischen Theorien nutzbar zu machen. In einem ersten Schritt wird der Beitrag von Talcott Parsons zur Theorie der modernen Gesellschaft in Erinnerung gerufen. Parsons gab eine Reihe von Hinweisen, wie und wo der Wohlfahrtsstaat in der modernen Gesellschaft verortet werden kann. Auf drei dieser Hinweise wird kurz eingegangen: auf sein Konzept des Systemfunktionalismus und seine Gesellschaftstopographie des AGIL-Schemas, auf die damit verbundene Evolutionstheorie der Gesellschaft und schließlich auf sein Konzept der "gesellschaftlichen Gemeinschaft", das für die Sozialpolitikanalyse von erheblicher Bedeutung ist.In einem zweiten Schritt wird Niklas Luhmanns Beitrag zur Wohlfahrtsstaatstheorie beleuchtet. Dabei werden drei Aspekte herausgegriffen: die Funktionsbestimmung Inklusion/Exklusion, das Problem der Autopoiesis des Wohlfahrtsstaates und die Frage nach seinen strukturellen Kopplungen. Parsons' und Luhmanns Beitrag werden dann kurz gewürdigt und befragt. Abschließend wird ein eigenständiger Vorschlag skizziert, der vor allem auf Parsons' AGIL-Theorie zurückgreift. (ICA2)
"Michael Opielka untersucht die Bezugnahme auf Grundlagen der Bürgergesellschaft' in der grünen Sozialpolitik. Er antwortet damit auf einen provokativen Beitrag des Sozialpolitikwissenschaftlers Frank Nullmeier im Forschungsjournal NSB (4/2002) in dem dieser das Konzept Bürger-/ Zivilgesellschaft grundlegend kritisiert. Nullmeier fordert eine subjektive Freiheit und individuelle Differenz anerkennende sozialpolitische Theorie, die soziale Ungleichheit als Gegebenheit akzeptiert und nicht normativ deren Überwindung fordert. Nullmeier kritisiert einen bürgergesellschaftlichen Mangel an Selbststeuerungsmechanismen und entsprechenden Interaktionsmedien, über die Systeme Markt und Staat verfügen. Er schlussfolgert, dass die Bürgergesellschaft im Hinblick auf Sozialpolitik lediglich eine untergeordnete Rolle spiele. Opielka kritisiert diese Analyse als einseitig und unzutreffend und weist am Beispiel der Arbeitslosigkeit die negativen Auswirkungen dieses Verständnisses auf bündnisgrüne sozialpolitische Vorstellungen auf. Der Autor benennt die fehlende Akteursperspektive und die zunehmende Markt(system)rationalität der grünen sozialpolitischen Konzeption als Hauptursachen für deren aktuelle Bedeutungslosigkeit. Im Gegensatz zu Nullmeier kommt Opielka zu dem Schluss, dass nur die Bürgergesellschaft gegen einen 'aktivierenden Sozialstaat' helfen kann, der auf wirtschaftsliberalen und etatistischen Grundlagen aufbaut." (Autorenreferat)