In dem Beitrag wird Reagans politische Strategie untersucht, in deren Mittelpunkt steht, daß Amerika weltweit vitale Interessen hat, und die den Unterhalt einer Kriegsmacht mit sich bringt, die weltweit einsetzbar ist. Um die Auswirkungen dieser Strategie zu analysieren, wird zunächst das strategische Konzept genau beschrieben und gezeigt, was er von der Politik seiner Vorgänger übernimmt und was er ablehnt. Dazu wird die Evolution der Doktrin von Eisenhower bis Carter nachgezeichnet. Es wird herausgearbeitet, daß Reagans Militärpolitik als Reaktion auf die nach-Vietnam-Haltung zu verstehen ist. Die Umrisse dieser Verteidigungspolitik, die die nach-Vietnam-Politik ersetzt und über die Flexible-Response-Doktrin hinausgeht, werden dargestellt. In Stichworten geht es um folgende Grundzüge: (1) weltweite Verteidigungsinteressen (Globalismus); (2) Unilaterialismus; (3) Konfrontation statt Entspannung; (4) keine nuklearen Beschränkungen; (5) zurück zur Doktrin der 2 1/2 Kriege; (6) Überlegenheit zur See; (7) die Rehabilitation der Anti-Guerilla-Kriegsführung; (8) Kampfbereitschaft. Die Wirkungen dieser Prinzipien auf die Außenpolitik und auf die Lebensqualität in den USA werden diskutiert. (KW)
Die Bush-Administration hat eine grundlegende Reform der Strategie und Streitkräfte angekündigt. Sie will das im Kalten Krieg geschaffene System von nuklearer Abschreckung und vertraglicher Rüstungskontrolle durch Raketenabwehr und Beherrschung des Weltraums ablösen. Statt bisheriger Zwei-Kriege-Planung haben sich die Streitkräfte auf ein breiteres Konfliktspektrum einzustellen, insbesondere auf unkonventionelle Bedrohungen wie Terrorismus, Computerangriffe und Verbreitung von Massenvernichtungswaffen sowie deren Trägerwaffen. Die konsequente Ausnutzung der 'Revolution in Military Affairs' soll die USA befähigen, die militärischen Herausforderungen der Zukunft zu bewältigen. Der nach dem Terror-Angriff veröffentlichte Quadrennial Defense Review Report bekräftigt die Neuorientierung der amerikanischen Strategie und Streitkräfte auf asymmetrische Bedrohungen und militärstrategische Nutzung technologischer Innovationen. Die Homeland Defense tritt künftig an die erste Stelle der militärischen Aufgaben und Streitkräfteplanung. Der Schwerpunkt der militärischen Präsenz der USA verlagert sich von Europa nach Asien. Vorwärtsstationierung und Interventionsfähigkeit sollen aktive Abschreckung in kritischen Regionen leisten, die Streitkräfte für Joint Operations ausgebildet, als Module für den jeweiligen Einsatz zusammengestellt und mit der erforderlichen C4I-Infrastruktur ausgestattet werden. Geplant wird die Schaffung einer hoch einsatzfähigen Standing Joint Task Force, die als Avantgarde für die Transformation der Streitkräfte dient. Der QDR-Bericht gibt wenig Auskunft über die künftige Struktur und Ausrüstung der Streitkräfte. Diese Fragen werden im Pentagon und im Kongreß kontrovers diskutiert und sollen in weiteren Studien geklärt werden. Verteidigungsminister Rumsfeld befindet sich nach den Terroranschlägen in einer politisch wesentlich stärkeren Position und kann mit einer deutlichen Steigerung des Verteidigungsetat rechnen, um seine Militärreform gegen Widerstände durchzusetzen. Für die Europäer bedeutet die amerikanische Militärreform, daß die technologische Lücke zwischen den Streitkräften der Amerikaner und Europäer noch schneller wächst als bisher angenommen, die US-Streitkräfte für militärische Friedensmissionen auf dem Balkan noch weniger als bisher zur Verfügung stehen, die NATO als Führungsstruktur zur Durchführung komplexer Militäroperationen wie im Kosovo den USA eher hinderlich als nützlich erscheint, die Sicherheit in Europa künftig verstärkt von den Europäern übernommen werden muß, die Anstrengungen zur Verwirklichung der europäischen Verteidigung im Sinne des Amsterdamer Vertrages verstärkt werden müssen, insbesondere die militärischen Fähigkeiten Deutschlands den Anforderungen für moderne und anspruchsvolle Koalitionsoperationen nicht genügen.
Aus der Einleitung: Kaum ein anderer Begriff hat die moderne Managementlehre in den vergangen Jahrzehnten so geprägt wie das Thema Strategie. Die vorliegende Arbeit versucht daher Anwendbarkeit und Einflüsse der fernöstlichen Militärstrategien auf die westliche Managementlehre, am Beispiel der Werke Die Kunst des Krieges und Das Buch der Fünf Ringe, aufzuzeigen. Denn einerseits erkennt die klassische Managementlehre zwar die Herkunft der Strategie aus dem Bereich des militärischen an, lehnt aber eine direkte Übertragung der militärischen Strategien in das Wirtschaftsleben ab. Andererseits zeigt die heutige Praxis, dass es jedoch gerade in letzter Zeit vermehrt Publikationen gibt, die Grundsätze für das moderne Geschäftsleben direkt aus historischen militärstrategischen Werken ableiten. Nach eingehender Untersuchung vorliegender Managementratgeber, lassen sich übergreifend folgende Hauptaussagen herausbilden: 1. Strategie ist wichtig. 2. Man muss mit seinen Stärken die Schwächen des Gegners angreifen. 3. Man nutzt die Täuschung um einen strategischen Vorteil zu erlangen. 4. Man muss Kompromisse machen, nicht Perfektion anstreben. 5. Man strebt den Gesamtsieg an, nicht die Vernichtung des Gegners oder den Sieg in einer Schlacht. 6. Um Missgeschicke des Gegners zu nutzen, muss man flexibel sein und keine starren Pläne haben. 7. Man muss Information sammeln, denn ohne Wissen kann man nicht entscheiden. 8. Man muss die Interdependenzen erkennen, dann kann man sie nutzen. 9. Man muss Geduld haben, aus Hast resultieren Fehler. 10. Man muss Emotionen vermeiden, denn diese vernebeln den Verstand. Diese der untersuchten Literatur entnommen Aussagen sind nicht nur isoliert zu betrachten, sondern auch beliebig kombinierbar. Sie können unzweifelhaft als militärisch-strategische Grundsätze aus Fernost bezeichnet werden, so dass deren Einfluss in die westliche Managementlehre als durchaus gesichert festgestellt werden kann. Für einen westlichen Strategen ist es daher auf jeden Fall sinnvoll zu wissen, wie Strategie in Fernost, also den Märkten der Zukunft gelebt wird. Es gilt hier Sun Tzus Leitsatz: 'Wenn Du den Feind und dich selbst kennst, brauchst Du den Ausgang von hundert Schlachten nicht zu fürchten'. Wer also Geschäfte in China oder Japan tätigt, sollte von der unterschiedlichen Denkweise seines geschäftlichen Gegenübers wissen. Ein Beispiel für Unterschiede westlicher und östlicher Strategie wird in Hinblick auf die Verwendung von List deutlich. Während diese bei uns verpönt ist und daher gemieden wird, gilt es in Fernost als tugendhaft den Gegner zu überlisten. Aufgrund steigender Publikationen und erhöhter Nachfrage im westlichen Markt bezüglich Neuauflagen alter Werke, ist ein zunehmendes Interesse an fernöstlichen Militärstrategien für Manager deutlich erkennbar. Ob die dort propagierten Ratschläge direkt anwendbar sind, ist strittig und hängt von dem jeweiligen Leser ab. Eine Beeinflussung des Denkens kann jedoch anhand des steigenden Konsums diesbezüglicher Fachliteratur nur schwer geleugnet werden. Wer allerdings eine konkrete geheime Wunderformel für den Erfolg sucht, wird sie auch in diesen Büchern nicht finden. Denn sowohl Sun Tzu wie auch Musashi betonen, dass es nicht die eine richtige Strategie gibt, vielmehr geht es darum, für eine bestimmte Situation die jeweils richtige zu finden.
Russland im Ukraine-Konflikt (2022) und neue Militärstrategie der Ukraine (2021) • Einordnung zum bewaffneten Ukraine-Konflikt (2022); • Einführung zur neuen 'Militärstrategie der Ukraine' (2021); • Meinung zum Ende einer Ära in der Weltordnung; • Meinung zum Rüstungspaket der Bundesregierung (2022); • Dokumentation (dt. Übers.): - Militärstrategie der Ukraine (2021); - Ansprachen an die Nation, W. Putin, 21. und 24. Febr. 2022; - Sämtliche Textoriginale (russ., engl., ukr.).:Russland im Ukraine-Konflikt (2022) um eine neue Weltordnung und die "Militärstrategie der Ukraine" (März 2021) - Global Governance im Diskurs (VI) -' • Vorwort von Rainer Böhme und Wilfried Schreiber: 'Einordnende Vorbemerkungen zum bewaffneten Ukraine-Konflikt'; • Beitrag von Alexander Schachow für Agentur InoSMI, Moskau: 'Die gesamte Bevölkerung unter Waffen und Verzicht auf Parität mit Russland. Was die neue Militärstrategie der Ukraine aussagt.' (Übers. a.d. Russ.: Rainer Böhme); • Beitrag von Fjodor Lukjanow für Zeitschrift 'Russia in Global Affairs', Moskau: 'Das Ende einer Ära. Das Blatt der Kooperation mit dem Westen wurde gewendet.' (Übers. a.d. Engl.: Rainer Böhme); • Beitrag von Wolfgang Schwarz für 'Das Blättchen': 'Das Rüstungspaket des Kanzlers oder: Rolle rückwärts in die Zukunft.' • Dokumentation (Übersetzt a.d. Ukrainischen von Rainer Böhme): o Strategie der militärischen Sicherheit ('Militärstrategie') der Ukraine (2021); • Dokumentation (Übersetzt a.d. Russischen von Rainer Böhme): o W. Putin: Ansprache an die Nation am 21. Februar 2022; o W. Putin: Ansprache an die Nation am 24. Februar 2022; • Textoriginale (russ.): o Beitrag von A. Schachow (russ.) für InoSMI vom 27. März 2021; o Beitrag von F. Lukjanow (engl.) für 'Russia in Global Affairs' vom 1. März 2022; o Militärstrategie der Ukraine (ukr.) vom 25. März 2021; o Ansprache an die Nation von W. Putin (russ.) vom 21. Februar 2022; o Ansprache an die Nation von W. Putin (russ.) vom 24. Februar 2022.