Freizeitgewohnheiten und Freizeitgestaltung von Jugendlichen in Aschaffenburg.
Themen: Persönliche Zukunftsaussicht; Mitgliedschaft in Vereinen und Gruppenzugehörigkeit; Häufigkeit der Besuche ausgewählter Jugendeinrichtungen und Art der wahrgenommenen Angebote; Verbesserungsvorschläge für Jugendeinrichtungen; Häufigkeit der Nutzung weiterer Freizeitangebote und -möglichkeiten; Bewertung des Jugendangebots der Stadt Aschaffenburg: Stadtteilversammlungen, Attraktivität, zentrale Lage von Jugendeinrichtungen und Jugendangebot im eigenen Stadtviertel; Einschätzung der eigenen Freizeit neben Schule bzw. Beruf; fehlende Spontaneität aufgrund festgelegter Freizeitaktivitäten; Wichtigkeit der kommunalpolitischen Themen; Beurteilung des Radwegenetzes; Beurteilung der Fahrplangestaltung der Busse; Freizeitpartner und Häufigkeit der Kontakte; Freizeitorte; Freizeitgestaltung und Häufigkeit ausgewählter Aktivitäten; Freizeitwünsche; Verkehrsmittelnutzung auf dem Weg zu den Freizeitorten; Informationensquellen über Freizeitmöglichkeiten; Alkohol- und Zigarettenkonsumverhalten; Wahrscheinlichkeit des Ausprobierens ausgewählter Drogen; monatlich verfügbares Taschengeld bzw. Geld; Einkommensquellen; Beschreibung der finanziellen Situation; Bezugspersonen zur Beratung bei Problemen; Kenntnis der städtischen Beratungsangebote.
Demographie: Wohnort (Stadtteil); Geschlecht; Alter; Nationalität; Geschwisterzahl; Anzahl eigener Kinder; Wohnhaustyp; Haushaltszusammensetzung; Haushaltsgröße; eigenes Zimmer; momentane Tätigkeit und Schulort bzw. Beschäftigungsort; zuletzt besuchte Schule; Schulabschluss; Schulabschluss der Eltern; gewünschte Art der Anrede.
Einsatzformen und Auswirkungen von neuen Technologien spielen in der jüngeren Diskussion über Konturen und Perspektiven moderner Dienstleistungsgesellschaften eine immer wichtigere Rolle, nicht nur bei Gershuny. So wird insbesondere den neueren Informations- und Kommunikationstechniken (IuK-Techniken) das Potential zugeschrieben, sowohl neue Dimensionen in der Produktivitäts- und Wohlstandsdynamik aufzuschließen als auch innovative und weltweit verknüpfte Informationssysteme und Austauschprozesse zu ermöglichen. Entgegen stehen diesen neueren 'großen Hoffnungen' auf das 21. (Dienstleistungs-)Jahrhundert spezifische Krisenprognosen, die ihren Ausgangspunkt ebenfalls bei der zunehmenden Durchdringung von Wirtschaft und Gesellschaft mit neuen IuK-Techniken haben. Durch Technikeinsatz bedingte strukturelle Arbeitslosigkeit, Einkommenseinbußen bei breiten Schichten und damit verbundener Nachfragerückgang, der der Expansion von Dienstleistungsbedürfnissen engere Grenzen setzen soll - alles Stichworte, die von Karl-Georg Zinn zu Beginn der 90er Jahre zu der breiter aufgenommenen These von der drohenden "tertiären Krise" gebündelt wurden. Wir können an das hier nur stichwortartig angedeutete Spektrum von großenteils diametral entgegengesetzten Entwicklungsprognosen für Dienstleistungsgesellschaften - 'moderne Dienstleistungswelten' - nur ausschnitthaft anknüpfen. Gleichwohl zielt unser Anspruch in diesem sechsten Jahrbuch Sozialwissenschaftliche Technikberichterstattung darauf, eine der zentralen Fragestellungen in dieser Debatte über die Zukunft der Dienstleistungsgesellschaften aufzunehmen: Es ist die Frage nach dem Zusammenhang von Wohlstands- und Bedürfnisentwicklung auf der einen und von Arbeits- und Beschäftigungsqualität auf der anderen Seite. Annähern wollen wir uns dieser Fragestellung in den fünf Beiträgen dieses Jahrbuchs von verschiedenen Dienstleistungsfeldern her. Unser besonderes Interesse gilt neueren Entwicklungen bei anspruchsvolleren Dienstleistungen für private Haushalte, von Finanzdienstleistungen über Distributions- und Gesundheitsdienstleistungen bis hin zu Dienstleistungen in der Aufbereitung und im Makeln von Informationsdiensten. Wir fragen nach ersten harten Fakten und weiteren Perspektiven im neuen Dienstleistungsfeld der gesellschaftlich organisierten Betreuung und Pflege älterer und gesundheitlich eingeschränkter Menschen, ohne Zweifel ein zentraler Prüfstein für das Pro und Contra zur These von der in Dienstleistungsgesellschaften möglichen erweiterten Bedürfnisbefriedigung. Wir gehen weiter auf neue mediale Dienstleistungen am Beispiel der auf Organisation gesellschaftlicher Kommunikation ausgerichteten Druckindustrie ein und zeichnen die bisher absehbaren innovativen Verschiebungen in den brancheninternen Arbeitsteilungsmustern und Beschäftigungsstrukturen nach. Und schließlich gehen wir auf die Träger produktionsnaher Dienstleistungen ein, deeren Arbeits-, Berufs- und Leistungswelt durch Unternehmenskonzepte zur Internalisierung von marktförmigen Austauschregeln einem verstärkten Wandel ausgesetzt ist. Inhaltsverzeichnis: Nestor d'Alessio, Herbert Oberbeck: Vor dem Aufbruch in eine neue Dienstleistungswelt? (13-62); Rüdiger Glott: Beschäftigung und Arbeit im Dienstleistungsbereich (63-94); Dieter Jaufmann: Pflege und Technik: Eine neue Qualität von Dienstleistungsarbeit? (95-146); Steffen Becker, Uwe Risch: Die Scheinblüte multimedialen Dienstleistungswachstums im Bereich der Druckindustrie (147-196); Manfred Moldaschl: Internalisierung des Marktes. Neue Unternehmensstrategien und qualifizierte Angestellte (197-250).
Inhaltsverzeichnis: I. Einführung: Herbert Oberbeck: Ausgangspunkte und Perspektiven der sozialwissenschaftlichen Technikberichterstattung (11-21); II. Zur Bestandsaufnahme bestehender Berichtssysteme: Heinz-Herbert Noll: Sozialberichterstattung: Funktionen, Merkmale und Grenzen (25-35); Bernhard von Rosenbladt, Helmut Kuwan: Themenfeld Weiterbildung: Die Notwendigkeit integrierter Analyseansätze (37-40); Lutz Bellmann, Werner Dostal: Probleme und Entwicklungsmöglichkeiten der Arbeitsmarktstatistik (41-63); Peter Bartelheimer, Nick Kratzer: Sozialberichterstattung in Arbeit - Arbeit in der Sozialberichterstattung (65-93); III. Probleme der Beobachtung von Arbeit: Nick Kratzer, Volker Döhl, Dieter Sauer: Arbeit im Wandel - Sozialberichterstattung vor neuen Herausforderungen (97-127); Ernst Kistler, Dorit Sing: Mangelnde Integration von Arbeitsangebot und -nachfrage, Marginalisierung und Humankapitalentwicklung. Oder: Wie kann gestandenen Soziologen so etwas passieren? (129-164); Peter Bartelheimer: Nichts mehr total normal - "Atypische" Arbeitsverhältnisse und "entstandardisierte" Erwerbsverläufe (165-207); Dieter Jaufmann: Pflegeversicherung, Pflegepersonen, Pflegemarkt: Haben wir die Informationen, die wir brauchen? (209-222); Diskussionsbeiträge: Rüdiger Glott (SOFI); Jobst R. Hagedorn (BDA); Axel Behrens (Daimler Benz AG), Heinfried Wolff (Prognos AG) (223-236); IV. Sozialberichterstattung aus Sicht verschiedener Ebenen: Roland Schneider: Unverzichtbar: Eine engagierte und kritische Technik- und Sozialberichterstattung (239-246); Peter Bartelheimer: Reich an Fragen, arm an Daten - Der Arbeitsmarkt in der kommunalen Sozialberichterstattung (247-288); Jürgen Schupp: Vergleichsprobleme in der empirischen Sozialforschung (289-302); Diskussionsbeitrag: Hansvolker Ziegler (BMBF) (303-309); V. Technik- und Sozialberichterstattung - Ausblicke: Diskussionsbeitrag: Franz-Xaver Kaufmann: "Das fragmentierte Wissen zusammenfügen" - Versuch einer Zwischenbilanz (313-319); Ernst Kistler, Peter Bartelheimer, Markus Hilpert, Dorit Sing: "Arbeitsweltberichterstattung"? Eine Fehlanzeige mit Blick nach vorn (321-333).
Das Institut für Sozialforschung (IfS), Frankfurt am Main, das Internationale Institut für empirische Sozialökonomie (INIFES), Stadtbergen, das Institut für Sozialwissenschaftliche Forschung (ISF), München, und das Soziologische Forschungsinstitut (SOFI), Göttingen, legen mit dem 'Jahrbuch Sozialwissenschaftliche Technikberichterstattung' jährlich einen Berichtsband zu relevanten Themenschwerpunkten aus dem Bereich Technik und Gesellschaft vor. Die Jahrbücher tragen den Charakter von Forschungsenqueten: Mehrere, jeweils in Eigenverantwortung der Institute erstellte Beiträge sollen die zu verschiedenen Aspekten des Themas vorliegenden Studien zusammenfassend analysieren. Ziel ist es, sowohl die in theoretischer wie in empirischer Hinsicht gesicherten Forschungsresultate als auch weiter zu verfolgende offene Fragen herauszuarbeiten. Das vielfältige und heterogene Spektrum sozialwissenschaftlicher Technikforschung soll so stärker themenzentriert interpretiert werden; sukzessive soll ein Raster zur Beschreibung wichtiger Veränderungen von Technik und Gesellschaft entstehen. Das Jahrbuch stellt damit auch einen Schritt hin zu einer kontinuierlichen Technikberichterstattung dar.
Für das Jahrbuch 1993 wurde als Themenschwerpunkt die 'Entwicklungsdynamik von Produktionsarbeit' gewählt. Es ist dies ein traditioneller Schwerpunkt industriesoziologischer Technikforschung, in dem einerseits zahlreiche empirische Untersuchungsergebnisse vorliegen, der andererseits aber seit mehr als einem Jahrzehnt von tiefgreifenden Umbrüchen und neuartigen Entwicklungen gekennzeichnet ist. Damit wurde auch eine Reihe der in der Vergangenheit gültigen Wissensbestände für eine Beurteilung der Zukunft von Industriearbeit in Frage gestellt. Entsprechend entzündeten sich hieran auch kontroverse Debatten über den Stellenwert menschlicher Arbeit im Prozeß der fortschreitenden Technisierung und Organisierung industrieller Produktion. Einigkeit besteht jedoch darin, daß sich seit Anfang der 80er Jahre eine neue Etappe in der Geschichte industrieller Rationalisierung anbahnt. Mit dem zweiten Band sozialwissenschaflticher Technikberichterstattung erfolgt eine erste Zwischenbilanz dieser Entwicklung industrieller Produktionsarbeit. Die einzelnen Beiträge stehen in einem inhaltlich strukturierten Zusammenhang: Kapitel I gibt einführend einen Überblick über neue Trends betrieblicher Rationalisierung; die Heterogenität wie die Ambivalenzen in der Entwicklung von Industriearbeit werden dabei als Ausdruck und Merkmal neuer betrieblicher Strategien industrieller Rationalisierung interpretiert. Kapitel II behandelt neue Formen qualifizierter Produktionsarbeit und deren Verbreitung sowie die charakteristischen Merkmale von entsprechenden Arbeitsaufgaben und Qualifikationsprofilen. Auf der Basis neuer empirischer Analysen wird der aktuelle Kenntnisstand zu einer der zentralen neuartigen Entwicklungen von Arbeit in technisierten Produktionsbereichen (Reprofessionalisierung) dargelegt. Kapitel III zeigt, daß nicht-tayloristische, qualifizierte Formen von Arbeit nicht nur mit positiven Effekten für die Arbeitskräfte verbunden sind, sondern auch mit neuartigen Belastungen und Risiken. Es verweist auf ein neues Feld der Auseinandersetzung mit der Entwicklung industrieller Arbeit. Kapitel IV greift neue Entwicklungen im Bereich gering qualifizierter, restriktiver Arbeit auf und zeigt den Fortbestand solcher Formen von Industriearbeit, wie auch den Wandel von Belastungssyndromen in diesem Bereich durch neue Prinzipien betrieblicher Rationalisierung. Kapitel V ergänzt die arbeitsprozeßbezogene Analyse der Folgen neuer Rationalisierungsstrategien um strukturelle Wirkungen auf die Beschäftigten insgesamt. Damit wird insbesondere auf die sozialen Konsequenzen unternehmensübergreifender Reorganisation industrieller Produktion eingegangen. Kapitel VI bezieht sich auf den Zusammenhang von Technikentwicklung und Arbeit. Exemplarisch werden Bedingungen der Software-Gestaltung diskutiert, die eine Entwicklung benutzerfreundlicher Software-Systeme erschweren. Kapitel VII enthält eine Auswertung statistisch-repräsentativer Datenerhebungen zur subjektiven Einschätzung von Arbeitsbedingungen und deren Veränderung durch Technik im zeitlichen Verlauf. Mit den Ergebnissen werden die Befunde qualitativer Untersuchungen zur Heterogenität und Ambivalenz in der Entwicklung von Industriearbeit als übergreifende Tendenzen ausgewiesen und bestätigt.
Für das Jahrbuch 1992 wurde als Themenschwerpunkt die Entwicklungsdynamik von Dienstleistungsarbeit gewählt. Damit soll der sozialwissenschaftliche Forschungsstand zu einem Arbeitsfeld transparenter gemacht werden, das bisher nicht zu den bevorzugten Arbeitsgebieten der an der Entwicklung von Technik, Arbeit und Gesellschaft interessierten Wissenschaftler gehörte, obgleich die Bedeutung von Dienstleistungsarbeit in allen westlichen Industriegesellschaften in den letzten 20 Jahren erheblich zugenommen hat und obgleich die Produktivität von Dienstleistungsarbeit einen wichtigen Faktor für die Wettbewerbsfähigkeit moderner Industriegesellschaften darstellt. Die Beiträge reichen von einer Bilanz der bisherigen Rationalisierungsprozesse in den wichtigen privaten Dienstleistungsfeldern Kreditinstitute/Versicherungen, Handel und unternehmensbezogene Dienstleistungen. Zugleich gehen sie der Frage nach, ob und wo sich Ansätze für neue Rationalisierungsschübe identifizieren lassen. Weiter wird untersucht, wie die Rationalisierungsdynamik in Industrie und Handel auf die Entwicklung im Speditions- und Transportgewerbe durchschlägt. Sie führt dort zu weitreichenden Veränderungen der Branchen- und Unternehmensstrukturen, zum verstärkten Einsatz neuer Technologien und zu zwiespältigen Folgen für die Beschäftigten. Ein weiterer Beitrag setzt sich mit den vorliegenden Arbeiten zur Technisierung von Haushaltsarbeit auseinander. Der vierte Beitrag geht der Frage der Technikakzeptanz in der west- und ostdeutschen Bevölkerung nach, die zur Zeit im Kontext der Standort-Deutschland-Diskussion erneut in das falsche Fahrwasser einer Technikfeindlichkeitsdebatte zu geraten droht. Ausgewertet werden bevölkerungsrepräsentative Umfrageergebnisse aus den alten und neuen Bundesländern. Diese zeigen eine generell positive Technikeinstellung, die in Ostdeutschland tendenziell sogar noch etwas höher ausfällt als in Westdeutschland. Die Befunde der Befragungen zeigen allerdings auch, daß in den alten wie in den neuen Bundesländern vor allem zwei negative Folgen des betrieblichen Technikansatzes befürchtet werden, nämlich Streßzunahme und Arbeitsplatzvernichtung.
Gesundheits- und sozialpolitische Einstellungen. Soziale Unterschiede. Lebenslage und Wohlbefinden. Einstellung zu Zielen und Einzelsystemen des Sozialstaates.
Themen: 1. Soziale Unterschiede: Bewertung der Einkommensunterschiede in Deutschland; Gerechtigkeitsempfinden anhand ausgewählter Aussagen (Skala: Forderung nach Arbeitsplatzversorgung für alle Arbeitswilligen durch den Staat, Basisversorgung aller durch Umverteilung, staatlich garantierter Mindestlebensstandard, Leistungsanreiz nur durch Einkommensunterschiede, von Unternehmergewinnen profitieren alle, Gerechtigkeit von Einkommensunterschieden, Streit über soziale Gerechtigkeit ist zwecklos wegen nicht veränderbarer Verhältnisse, bessere Chancen der Kinder von Reichen durch Vererbung von Elternvermögen, Unsicherheit über die Gerechtigkeit der derzeitigen gesellschaftlichen Zustände); Einschätzung des Realisierungsgrads im Land hinsichtlich: Solidarität mit Hilfsbedürftigen, Leben nach Wunsch, gerechte Verteilung des Wohlstands, Gleichstellung der Geschlechter, Chancengleichheit unabhängig von der Herkunft, soziale Sicherheit und Generationengerechtigkeit); Einschätzung der Stärke von Interessenkonflikten zwischen ausgewählten Gruppen in Deutschland (Arbeitgeber und Arbeitnehmer, Gastarbeiter und Deutsche, Männer und Frauen, rechte und linke Parteien, Arme und Reiche, Jung und Alt, Ostdeutsche und Westdeutsche sowie Leistungsempfänger und Beitragszahler).
2. Objektive Lebenslage und subjektives Wohlbefinden: Berufliche Stellung; befristete Stelle; bei Teilzeitarbeit: Wochenstundenzahl; Befristung; Arbeitslosigkeit in den letzten fünf Jahren; Arbeitslosigkeitsdauer; Haushaltsgröße; Haushaltszusammensetzung; Anzahl der im Haushalt lebenden Kinder unter 14 Jahren sowie ab 14 Jahren; Erwerbstätigkeit und Arbeitslosigkeit weiterer Haushaltsmitglieder; Art der derzeit vom Befragten und den Haushaltsmitgliedern bezogenen Transferleistungen; Beurteilung der derzeitigen persönlichen wirtschaftlichen Lage sowie im Vergleich mit der vor fünf Jahren; kurzfristige Beschaffungsmöglichkeit von Liquidität; gerechter Anteil am Sozialprodukt; Hausbesitz oder Besitz einer Eigentumswohnung; Einschätzung der eigenen Schichtzugehörigkeit; Zufriedenheit mit verschiedenen Lebensbereichen (Skalometer: Arbeitsplatz bzw. Ausbildung, Familienleben, Lebensstandard, Gesundheit, Möglichkeiten politischer Partizipation, öffentliche Sicherheit und Kriminalitätsbekämpfung, Netz der sozialen Sicherung, Lebenszufriedenheit); Wichtigkeit der Lebensbereiche Arbeit, Familie, Karriere, Lebensstandard, Gesundheit, Schutz vor Kriminalität, Einfluss auf politische Entscheidungen und soziale Sicherheit; Probleme im eigenen Leben: häufiges Gefühl von Einsamkeit, Kompliziertheit des Lebens, Zukunftszuversicht, Angst vor Arbeitslosigkeit (Beschäftigte) bzw. Angst, keine neue Arbeit zu finden (Arbeitslose).
3. Akteure und Ziele des Sozialstaats: Stärke der Verantwortung von Staat, privaten Haushalten, Arbeitgebern und anderen Einrichtungen (Kirche, Wohlfahrtsverbände) für die soziale Sicherheit; präferierte Verteilung staatlicher Gelder in ausgewählten sozialen Bereichen (Gesundheitsversorgung, Lebensstandard im Alter, bei Arbeitslosigkeit und bei Erwerbsunfähigkeit, Pflege im Alter und bei Krankheit, Unterstützung von Familien und Kindern sowie Sichern des Existenzminimums); Selbstverantwortung des Einzelnen in den vorgenannten Bereichen; Ziele des Sozialstaates: Armutsvermeidung, Sicherung des sozialen Friedens und des Lebensstandards, Verringerung von Einkommensunterschieden, Verbesserung der Chancen auf dem Arbeitsmarkt sowie Förderung von mehr Eigenverantwortung); Institutionenvertrauen in Einrichtungen der sozialen Sicherung (Krankenversicherung, Rentenversicherung, Arbeitslosenversicherung, Grundsicherung für Arbeitssuchende (ALGII), Sozialhilfe, Pflegeversicherung und gesetzliche Unfallversicherung); Einschätzung der Entwicklung der sozialen Gerechtigkeit in Deutschland in den letzten Jahren; Beurteilung der Steuerbelastung und der Sozialabgaben; Beurteilung der Problemlösungskompetenz des politischen Systems in Deutschland hinsichtlich der sozialen Sicherungssysteme.
4. Einzelsysteme des Sozialstaates: Selbsteinschätzung des Gesundheitszustandes; Bewertung der derzeitigen Absicherung im Krankheitsfall durch die gesetzliche Krankenversicherung; Bewertung der zukünftigen gesetzlichen und persönlichen Absicherung im Krankheitsfall; Art der persönlichen Krankenversicherung; private Zusatzversicherung; Kenntnistest: Prozentsatz vom Bruttolohn für die gesetzliche Krankenversicherung; Bewertung der lohnabhängig organisierten gesetzlichen Krankenversicherung als gerecht; Einstellung zu einer Veränderung der gesetzlichen Krankenversicherung (höhere Beiträge oder Einschränkung der Leistung, höhere Zuzahlungen und Eigenleistungen zur Entlastung des Gesundheitswesens); Meinung zur Gestaltung der gesetzlichen Krankenversicherung als Kopfpauschale oder Bürgerversicherung; Einstellung zu eigenverantwortlicher Gesundheitsversicherung; Bewertung des Erfolgs der Gesundheitsreformen; Bewertung der derzeitigen und zukünftigen Leistungen der Sozialhilfe; Bewertung des Bedarfsprinzips der Sozialhilfe als gerecht; Kenntnistest: Höhe des monatlichen Regelsatzes der Sozialhilfe sowie Rückzahlungspflicht bei der Sozialhilfe; Beurteilung der Leistungen des Arbeitslosengeldes II; Beurteilung der persönlichen zukünftigen Absicherung bei längerer Arbeitslosigkeit; Einstellung zur Gestaltung von Sozialhilfe (Abhängigkeit der Leistung vom vorherigen Lohnniveau auch bei längerer Arbeitslosigkeit, arbeitsfähige Sozialhilfeempfänger und Langzeitarbeitslose gleichermaßen bei der Arbeitssuche unterstützen, permanente Kontrolle von Leistungsbeziehern als Maßnahme gegen den Missbrauch von Sozialleistungen, angemessene Grundsicherung selbst bei Erhöhung von Steuern).
Demographie: Alter (Geburtsmonat); Geschlecht; Familienstand; höchster Schulabschluss; höchster beruflicher Abschluss; Geburts-Bundesland; Staatsangehörigkeit: deutsch, EU-Ausland oder nicht-EU-Ausland; Haushaltsnettoeinkommen.
Soziale Unterschiede. Bezug von Transferleistungen. Lebenslage und Wohlbefinden. Einstellung zu Zielen und Einzelsystemen des Sozialstaates. Legitimation von höheren Einkommen.
Themen: 1. Soziale Unterschiede: Bewertung der Einkommensunterschiede in Deutschland; Gerechtigkeitsempfinden anhand ausgewählter Aussagen (Skala: Forderung nach Arbeitsplatzversorgung für alle Arbeitswilligen durch den Staat, Basisversorgung aller durch Umverteilung, staatlich garantierter Mindestlebensstandard, Leistungsanreiz nur durch Einkommensunterschiede, von Unternehmergewinnen profitieren alle, Gerechtigkeit von Einkommensunterschieden, Streit über soziale Gerechtigkeit ist zwecklos wegen nicht veränderbarer Verhältnisse, bessere Chancen der Kinder von Reichen durch Vererbung von Elternvermögen, Unsicherheit über die Gerechtigkeit der derzeitigen gesellschaftlichen Zustände); Einschätzung des Realisierungsgrads im Land hinsichtlich: Solidarität mit Hilfsbedürftigen, Leben nach Wunsch, gerechte Verteilung des Wohlstands, Gleichstellung der Geschlechter, Chancengleichheit unabhängig von der Herkunft, soziale Sicherheit und Generationengerechtigkeit); Einschätzung der Stärke von Interessenkonflikten zwischen ausgewählten Gruppen in Deutschland (Arbeitgeber und Arbeitnehmer, Gastarbeiter und Deutsche, Männer und Frauen, rechte und linke Parteien, Arme und Reiche, Jung und Alt, Ostdeutsche und Westdeutsche sowie Leistungsempfänger und Beitragszahler); Gerechtigkeitsempfinden hinsichtlich Reichtum (Skala: bessere Ausbildung für Kinder reicher Eltern, Akzeptanz von besseren Wohnungen, medizinischer Versorgung, höherer Renten und politischer Einflussnahme für Leute mit höherem Einkommen); Gründe für Reichtum in Deutschland (Fähigkeiten oder Begabungen, Glück, Unehrlichkeit, harte Arbeit, Beziehungen, bessere Ausgangsbedingungen und Ungerechtigkeiten des Wirtschaftssystems).
2. Objektive Lebenslage und subjektives Wohlbefinden: Berufliche Stellung; befristete Stelle; bei Teilzeitarbeit: Wochenstundenzahl; Befristung; Arbeitslosigkeit in den letzten fünf Jahren; Arbeitslosigkeitsdauer; Status bei Nichtberufstätigkeit; letzte berufliche Stellung; Haushaltsgröße; Haushaltszusammensetzung; Anzahl der im Haushalt lebenden Kinder unter 14 Jahren sowie ab 14 Jahren; Erwerbstätigkeit und Arbeitslosigkeit weiterer Haushaltsmitglieder; Art der derzeit vom Befragten und den Haushaltsmitgliedern bezogenen Transferleistungen; Beurteilung der derzeitigen persönlichen wirtschaftlichen Lage sowie im Vergleich mit der vor 5 Jahren; kurzfristige Beschaffungsmöglichkeit von Liquidität; gerechter Anteil am Sozialprodukt; Hausbesitz oder Besitz einer Eigentumswohnung; Selbsteinschätzung der Schichtzugehörigkeit; Zufriedenheit mit verschiedenen Lebensbereichen (Skalometer: Arbeitsplatz bzw. Ausbildung, Familienleben, Lebensstandard, Gesundheit, Möglichkeiten politischer Partizipation, öffentliche Sicherheit und Kriminalitätsbekämpfung, Netz der sozialen Sicherung, Lebenszufriedenheit); Wichtigkeit ausgewählter Lebensbereiche für Wohlbefinden und Zufriedenheit: Arbeit, Familie, Karriere, Lebensstandard, Gesundheit, Schutz vor Kriminalität, Einfluss auf politische Entscheidungen und soziale Sicherheit; Probleme im eigenen Leben: Gefühl von Erschöpfung, Niedergeschlagenheit und Nervosität sowie Ängste und Sorgen.
3. Akteure und Ziele des Sozialstaats: Stärke der Verantwortung von Staat, privaten Haushalten, Arbeitgebern und anderen Einrichtungen (Kirche, Wohlfahrtsverbände) für die soziale Sicherheit; präferierte Verteilung staatlicher Gelder in ausgewählten sozialen Bereichen (Gesundheitsversorgung, Lebensstandard im Alter, bei Arbeitslosigkeit und bei Erwerbsunfähigkeit, Pflege im Alter und bei Krankheit, Unterstützung von Familien und Kindern sowie Sichern des Existenzminimums); Selbstverantwortung des Einzelnen in den vorgenannten Bereichen; Ziele des Sozialstaates: Armutsvermeidung, Sicherung des sozialen Friedens und des Lebensstandards, Verringerung von Einkommensunterschieden, Verbesserung der Chancen auf dem Arbeitsmarkt sowie Förderung von mehr Eigenverantwortung); Institutionenvertrauen in Einrichtungen der sozialen Sicherung (Krankenversicherung, Rentenversicherung, Arbeitslosenversicherung, Grundsicherung für Arbeitssuchende (ALGII), Sozialhilfe, Pflegeversicherung und gesetzliche Unfallversicherung); Einschätzung der Entwicklung der sozialen Gerechtigkeit in Deutschland in den letzten Jahren; Beurteilung der Steuerbelastung und der Sozialabgaben; Beurteilung der Problemlösungskompetenz des politischen Systems in Deutschland hinsichtlich der sozialen Sicherungssysteme.
4. Einzelsysteme des Sozialstaates: allgemeine Bewertung der finanziellen Absicherung im Alter; erwartete allgemeine Entwicklung des Lebensstandards der zukünftigen Rentner; erwartete persönliche Absicherung im Alter; derzeitige Versicherung in der gesetzlichen Rentenversicherung; Erwerb von Ansprüchen auf betriebliche Altersversorgung; Art der persönlichen Absicherung der Altersvorsorge des Befragten bzw. des Partners zusätzlich zur gesetzlichen Rentenversicherung (z.B. Riester-Rente, Immobilien); Gründe für fehlende Altersvorsorge; Kenntnistest: Verwendung von Rentenbeiträgen als Generationenvertrag sowie Kenntnis des Prozentsatzes vom Bruttolohn für die gesetzliche Rentenversicherung; Gerechtigkeitsempfinden hinsichtlich: höhere Beiträge bedeuten höhere Altersbezüge; Einstellung zu Änderungsvorschlägen bei der gesetzlichen Rentenversicherung (Beibehaltung der derzeitigen Rentenhöhe selbst bei Steuer- und Beitragserhöhungen, keine Beitragserhöhung selbst bei Reduzierung der Renten, Heraufsetzen des Rentenalters); Einstellung zu den Zielsetzungen einer Altersvorsorge (garantierte Mindestrente als grundlegendes soziales Bürgerrecht, ältere Menschen vor Armut bewahren, angemessener Lebensstandard im Verhältnis zu seinem Einkommen vor dem Ruhestand, Beitrag zu einer größeren Gleichheit der Einkommen und Lebensbedingungen der Bürger); Einstellung zur Gestaltung der Altersvorsorge (Verpflichtung der Arbeitenden durch ihre Steuern und Beiträge für den Lebensstandard der Älteren zu sorgen, Grundrente unabhängig von den eingezahlten Beiträgen, eigenverantwortliche Regelung der Altersvorsorge, Verpflichtung zu einer zusätzlichen Altersvorsorge, Beteiligung von Beamten und Selbständigen an der gesetzlichen Rentenfinanzierung); Pflege einer pflegebedürftigen Person; allgemeine Einschätzung der Absicherung im Pflegefall sowie Einschätzung der zukünftigen persönlichen finanziellen Absicherung im Pflegefall; Kenntnistest: Höhe des Pflegegeldes für häusliche Pflege in der höchsten Pflegestufe; Bewertung des Solidaritätsprinzips der Pflegeversicherung als gerecht; Einstellung zu Änderungsvorschlägen bei der Pflegeversicherung (Leistungen der Pflegeversicherung müssen erbracht werden, auch wenn das höhere Beiträge bedeutet, Pflegebedürftige sollten einen größeren Vermögensanteil für ihre Pflege aufbringen, niedrigere Leistungen in der Pflege sind akzeptabel bei stabilen Beiträgen); Einstellung zur Gestaltung der gesetzlichen Pflegeversicherung (Zahlung eines einheitlichen Beitrags für gleiche Leistungen, eigenverantwortliche Regelung eines Teils der Pflegeversicherung, Beteiligung aller Einkommensarten an der Finanzierung der gesetzlichen Pflegeversicherung); Einschätzung der finanziellen Absicherung bei Erwerbsunfähigkeit; Besitz einer privaten Unfallversicherung; Bewertung des arbeitgeberbasierten Modells der gesetzlichen Unfallversicherung als gerecht.
Demographie: Alter (Geburtsmonat und Geburtsjahr); Geschlecht; Familienstand; höchster Schulabschluss; höchster beruflicher Abschluss; Staatsangehörigkeit: deutsch, EU-Ausland oder Nicht-EU-Ausland; Haushaltsnettoeinkommen.
Das Forschungsprojekt analysiert und beschreibt die Entwicklung der personellen Einkommensverteilung insgesamt sowie des Ausmaßes von relativer Einkommensarmut und der Bedeutung von Reichtum zwischen 1998 und 2003. Dazu werden die für die Zeit bis 1998 bereits vorgelegten Verteilungsanalysen fortgeführt, wobei auch die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen und sozialpolitischen Maßnahmen skizziert werden. Darüber hinaus werden die so genannten Laeken-Indikatoren berechnet, die auf eine europäische Vereinbarung von 2001 zur Beschreibung von sozialer Ausgrenzung und Armutstendenzen zurückgehen. Schließlich werden weitere Aspekte von Armut und Reichtum aufgriffen, insbesondere die Kumulation von Problemlagen und Mobilitätsprozesse vertiefend untersucht.
"Nach dem gegenwärtigen Erkenntnisstand wichtiger Strömungen der sozialwissenschaftlichen Technik- und Innovationsforschung, die sich mit dem Stichwort 'Technik als sozialer Prozeß' (Weingart 1989) sozialkonstruktivistischen Annahmen verpflichtet sehen, vollzieht sich technische Innovation als ein mehrstufiger Prozeß immer wieder stattfindender Öffnungen und Schließungen. In deren Verlauf wird der Zusammenhang sozialer Akteure und technischer Komponenten schrittweise entscheidungsabhängig aufgebaut. Der Aufbau solcher 'soziotechnischer Systeme' gehorcht demzufolge weder technikdeterministischer Logik, noch bleibt in ihm das Soziale das, was es zuvor war (vgl. Weyer et al. 1997; vgl. zur techniksoziologischen Innovationsforschung auch Rammert/Bechmann 1997). Die Dichotomie von Technik und Gesellschaft ist durch die Grundausrichtung der betreffenden Forschungen in doppelter Weise untergraben. Technikentwicklung vollzieht sich ihr zufolge nämlich als sozialer Prozeß in dem Sinne, daß sie immer schon in sozialen Zusammenhängen stattfindet und zugleich nur als Aufbau und Umbau sozialer Kontexte vollzogen werden kann. Folgt man nun einschlägigen Analysen, so vollzieht sich derzeit ein durchgreifender Wandel der institutionellen und organisatorischen Arrangements, in denen bislang der soziale Prozeß der Generierung wissenschaftlicher und technischer Innovationen betrieben wurde (z.B. Rammert 1997, Gibbons et al. 1994). Dafür werden gleichermaßen ökonomische und Veränderungen der Bedingungen verantwortlich gemacht, unter denen heute neues wissenschaftliches und technologisches Wissen noch erzeugt werden kann. Sehr verkürzt benennen die Stichworte 'Innovationswettbewerb auf globalisierten Käufermärkten' bzw. 'steigende Komplexität, Transdisziplinarität, verstärkter Anwendungsbezug und schnelleres Veralten des innovationsrelevanten Wissens' diese Veränderungen. Dieser Wandel betrifft nicht zuletzt die Wirtschaftsunternehmen, die nicht nur veränderte Formen der Kooperation untereinander und mit Einrichtungen der wissenschaftlichen Forschung realisieren, also nicht nur den interorganisatorischen Kontext der Erzeugung von Innovationen transformieren, sondern ebenso innerorganisatorisch zu einer Reorganisation des Zusammenhangs von Innovation und Arbeit getrieben werden. Die durch den Innovationswettbewerb erforderliche Verkürzung der Innovationszyklen macht eine Reduktion von Entwicklungszeiten, nicht unbedingt auch der Entwicklungskosten, und der Markteinführungszeiten generell unabdingbar. Speziell in dynamischen und technologieintensiven Bereichen wird angesichts kurzer Produktlebenszyklen rechtzeitige Marktpräsenz zur ökonomischen Überlebensnotwendigkeit. In den Unternehmen wird durch diesen Druck der Innovationsprozeß als solcher zunehmend zur organisatorischen Zielgröße, betriebliche Prozesse werden als Innovationsprozesse verstanden." (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: Hermann Kocyba: Jenseits von Taylor und Schumpeter: Innovation und Arbeit in der "Wissensgesellschaft" (25-58); Constanze Kurz: "Nicht nur Techniker sein" - Zur Beschäftigung und Arbeit von Ingenieuren in der Industrie (59-106); Annegret Bolte: Ingenieure zwischen Theorie und Praxis (107-148); Arnd Kölling: Beeinflussen Innovationen und moderne Technologien die Beschäftigtenstruktur und die Nachfrage nach atypischen Beschäftigungsverhältnissen? (149-192); Markus Hilpert: Innovationsregionen: Vorboten zukünftiger Arbeitsmärkte? (193- 252); Ralph Conrads, Andreas Huber: Technologietransfer (253-281).
"Wie wir bereits im letztjährigen Sonderband des Jahrbuches zum 'Beobachtungsfeld Arbeit' aufgezeigt haben, besteht im theoretischen wie empirischen Forschungsstand und insbesondere in der Datenlage zur Untersuchung der beschäftigungspolitischen Wirkungen technologischer Innovationen eine große Zahl an weißen Flecken und Forschungsdefiziten. Wenn, wie in diesem letztjährigen Sonderband gezeigt, es derartig große Probleme und Defizite in der bisherigen gesellschaftlichen Berichterstattung über die Bereiche Arbeit und Arbeitsmarkt gibt, so kann schon von der Logik her die Frage nach den Auswirkungen bestimmter politischer Konzepte oder Einzelmaßnahmen kaum umfassend beantwortet werden. Der heuer als Doppel-Jahrbuch 1998/99 vorgelegte Band ist daher als Ergänzung zu dem Sonderband des letzten Jahres zu sehen, in dem die entsprechenden Daten- und Berichterstattungsdefizite in breiter Hinsicht skizziert wurden: Der Versuch, mit exemplarischen Beiträgen und teilweise anhand noch bisher recht wenig für diese Fragestellungen genutzte Datenquellen die angesprochenen Schnitte durch den komplexen empirischen Gegenstand zu legen. Damit soll der Blick des Lesers anhand ausgewählter Beispiele auf die gewaltigen Transformationen in unserer Arbeitswelt aber auch auf die vielen kleinen, schleichenden Veränderungen sowie deren Wechselseitigkeit und Implikationen geschärft werden. Als besonders erfreulich - gerade auch im Hinblick auf eine anstehende Neuorientierung der sozialwissenschaftlichen Technikberichterstattung - hat sich dabei der Umstand erwiesen, daß das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesanstalt für Arbeit zu den Verbundinstituten dazugestoßen ist. Ausgelöst durch die inzwischen bestehende und dankenswerterweise vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Nutzungsmöglichkeit des IAB-Betriebspanels (vgl. zu einer Beschreibung der Zugangsmöglichkeiten und dem Bestellhinweis für ein entsprechendes Codebook sowie die Testdaten den Anhang in diesem Band) wird vom Verbund 'Sozialwissenschaftliche Technikberichterstattung' angestrebt, die wertvollen Ergebnisse und Daten des IAB stärker für die gesellschaftliche Dauerbeobachtung zu nutzen." (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: Werner Dostal, Markus Hilpert, Ernst Kistler: Modelle mit zu vielen Unbekannten. Zum Forschungsstand und den Grenzen von Untersuchungen über die Beschäftigungseffekte moderner Technik (19-63); Wilfried Konrad: Potemkinsche Dörfer. Zur Beschäftigungsdynamik der Informations- und Kommunikationstechnologien (65-112); Nick Kratzer: Beschäftigungseffekte von Existenzgründungen (113-156); Nestor DżAlessio, Herbert Oberbeck: "Call-Center" als organisatorischer Kristallisationspunkt von neuen Arbeitsbeziehungen, Beschäftigungsverhältnissen und einer neuen Dienstleistungskultur (157-180); Manfred Deiß: Flexibilität versus Beschäftigung? Zur Entwicklung von Beschäftigungs- und Arbeitsstrukturen am Beispiel des Lebensmitteleinzelhandels (181-213); Lutz Bellmann, Markus Hilpert, Ernst Kistler: Technik und Beschäftigung (215-254).