In: Wissenschaftlicher Dienst Südosteuropa: Quellen und Berichte über Staat, Verwaltung, Recht, Bevölkerung, Wirtschaft, Wissenschaft und Veröffentlichungen in Südosteuropa, Band 27, Heft 1, S. 10-13
In den letzten Jahren sind Reallabore zu einem wichtigen Bestandteil der anwendungsbezogenen Nachhaltigkeitsforschung geworden. In Deutschland wurde die Forschung zu Reallaboren durch entsprechende Forschungsprogramme gefördert (z.B. "Leitinitiative Zukunftsstadt" des Bundesministeriums für Bildung und Forschung), während die EU die Entwicklung von "Urban Living Labs" finanziell förderte (z.B. "Joint Programming Initiative Urban Europe"). Derzeit verlagert sich die internationale wissenschaftliche Debatte mehr und mehr auf die Untersuchung von lokalen Experimenten. Vor diesem Hintergrund soll dieser Artikel vor allem dem Zweck dienen, die deutschsprachige Forschung zu Reallaboren innerhalb der europäischen und internationalen Debatten zu verorten und systematisch mit den Debatten zu "Urban Living Labs" und Experimenten zu vergleichen. In diesem Zusammenhang konzentrieren wir uns vor allem auf die Grundannahmen dieser drei Ansätze, ihre Entstehung und Anwendungsbereiche sowie die Bedeutung von Lernprozessen. Obwohl alle drei Ansätze auf urbane Nachhaltigkeitstransformationen abzielen, ist nur wenig über die mittel- und langfristigen Wirkungen solcher Initiativen bekannt. Deren zeitliche und räumliche Skalierung, die hier entscheidend ist, wurde zwar als Problem erkannt, aber bislang kaum systematisch untersucht. Der Artikel zielt darauf ab, die deutsche Debatte zu Reallaboren zu bereichern und sie mit der internationalen Diskussion zu verbinden.
In diesem Open-Access-Buch wird mithilfe eines großangelegten Online-Experiments untersucht, wie sich die Anzeige von Zitationen oder Downloads auf die Relevanzbewertung in akademischen Suchsystemenauswirkt. Bei der Suche nach Informationen verwenden Menschen diverse Kriterien, anhand derer sie die Relevanz der Suchergebnisse bewerten. In diesem Buch wird erstmals eine systematische Übersicht über die Einflüsse im Prozess der Relevanzbewertung von Suchergebnissen in akademischen Suchsystemen aufgezeigt. Zudem wird ein anspruchsvolles und komplexes Methodenframework zur experimentellen Untersuchung von Relevanzkriterien vorgestellt. Dieses eignet sich für die weitergehende Erforschung von Relevanzkriterien im informationswissenschaftlichen Bereich.
Bei wissenschaftlichen Experimenten werden die Regeln der alltäglichen Kommunikation angewandt. Die Beiträge zur Kommunikation sollten informativ, relevant, wahr und eindeutig sein. Von den am Experiment beteiligten Personen wird erwartet, daß sie sich darauf verlassen. Da diese Regeln von den Experimenteuren nicht immer eingehalten werden, kann es leicht zu Mißverständnissen kommen. Zudem lassen standardisierte Experimente keine Rückkopplung zu. Informationen, die sich aus dem Zusammenhang ergeben, sind oft vom Experimenteur nicht beabsichtigt. Im Ergebnis liefert ein Experiment ungünstig beeinflußte Ergebnisse. (psz)
Ein Blick in die Zukunft ist immer etwas Spannendes, aber auch ein Wagnis, weil man sich naturgemä ︢auf unbekanntes Terrain begibt. Aber Prognosen über zukünftige Entwicklungen zu erstellen gehört auch zu den Tätigkeiten von Geographen, von denen die Gesellschaft nicht nur die Erklärung von Vergangenem und aktuellen Prozessen im Raum und in Landschaften, sondern auch kompetente Visionen zu möglichen zu erwartenden Zuständen von Räumen und Gesellschaften erwartet. Die landesgestalterischen Herausforderungen der Zukunft liegen voraussichtlich vor allem im Bereich abzusehender demographischer und sozio-ökonomischer Veränderungen. Dieser Band der Hannoverschen Geographischen Arbeiten, mit dem das Nachdenken über die kommenden Jahre im Nordwesten Deutschlands angeregt werden soll, ist somit weniger ein Zustandsbericht, als vielmehr ein Experiment, das auch Widerspruch hervorrufen kann
Im Zentrum des Menschenbildes westlicher Gesellschaften steht die Idee des selbstbestimmt entscheidenden und handelnden Individuums. Entsprechend ist die Vorstellung eines Menschen ohne freien Willen Teil eines anthropologischen, aber auch moralischen und politischen Gegenhorizontes. Wie sehr die Vorstellung einer Bewusstseinskontrolle von Außen uns in den Bann zieht (den der Furcht wie den der Faszination), zeigen Romane und Filme ebenso wie wissenschaftliche und philosophische Debatten. Manche Vorstellungen entspringen eher irrationalen Ängsten, andere entstammen einer schwer zu erhellenden Zwischenwelt, in der sich reale wissenschaftliche Experimente mit Verschwörungstheorien und modernen Mythen mischen. Der Inhalt Bewusstseinskontrolle in Geschichte, Gegenwart und Zukunft Wissenschaftliche Experimente Mediale Beeinflussung und ihre Folgen Darstellungen in der Popularkultur Anthropologische Grundfragen Die Zielgruppen Kultur- und SozialwissenschaftlerInnen PsychologInnen und PsychiaterInnen JournalistInnen Alle politisch und philosophisch interessierte Menschen Die Herausgeber Michael Schetsche, Dr. rer. pol., ist Forschungskoordinator am IGPP Freiburg und lehrt als apl. Professor am Institut für Soziologie der Albert-Ludwigs-Universität. Renate-Berenike Schmidt, PD Dr. phil., arbeitet in der Gymnasiallehrerausbildung an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg sowie als Wissenschaftsautorin
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Die Studie bietet am Beispiel der Gesundheitskommunikation eine Basis für das Verständnis von Vertrauen. Sie analysiert Voraussetzungen für Vertrauen in einer digitalen Welt, schildert den Vertrauensprozess und definiert Vertrauen mit Fokus auf die Vertrauenshandlung, sodass es von Konstrukten wie Glaubwürdigkeit abgrenzbar ist.Die Arbeit diskutiert die Bedeutung von Vertrauen als Übertragung von Handlungsverantwortung an eine Online-Quelle und untersucht, wie die Interessen von Quellen und wissenschaftliche Unsicherheiten Vertrauen beeinflussen. Experimente zeigen, dass Unsicherheiten unter bestimmten Bedingungen positiven Einfluss auf die Vertrauenswürdigkeit von Quellen und Informationen haben. Während eigennützige Interessen der Quelle zu Misstrauen führen, ist die Kompetenz der Quelle die entscheidende Grundlage für Vertrauen. Dieses wird im Online-Kontext zu einer besonderen und seltenen Situation, da viele Rezipienten eigenständig Informationen von mehreren Quellen selektieren
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Depuis 1983, la Mauritanie est engagee dans un processus de reforme fonciere. La vallee du fleuve Senegal a ete choisie comme zone experimentale. Apres avoir presente les lignes essentielles des regimes fonciers dans la vallee du fleuve, ses contraintes economiques, financieres, les auteurs analysent la situation: dans quelles mesures les populations traditionnelles se sentent-elles impliquees ou au contraire menacees par la reforme fonciere, quels sont les efforts qui ont ete entrepris par les autorites pour concilier pratiques locales et nouveaux textes, dans quelles mesures cette reforme favorise-t-elle la cohabitation paisible entre des communautes implantees dans la region. Actuellement, il est certain que l'impact aupres des populations locales n'est pas depourvu de conflits notamment dus aux problemes de l'attribution des terres et aux traditions differentes liees aux populations differentes. A ce niveau l'horizon semble bouche. (DÜI-Mfg)
It is widely agreed that randomized controlled trials - social experiments - are the gold standard for evaluating social programs. There are, however, many important issues that cannot be tested using social experiments, and often things go wrong when conducting social experiments. This paper explores these issues and offers suggestions on ways to deal with commonly encountered problems. Social experiments are preferred because random assignment assures that any differences between the treatment and control groups are due to the intervention and not some other factor; also, the results of social experiments are more easily explained and accepted by policy officials. Experimental evaluations often lack external validity and cannot control for entry effects, scale and general equilibrium effects, and aspects of the intervention that were not randomly assigned. Experiments can also lead to biased impact estimates if the control group changes its behavior or if changing the number selected changes the impact. Other problems with conducting social experiments include increased time and cost, and legal and ethical issues related to excluding people from the treatment. Things that sometimes go wrong in social experiments include programs cheating on random assignment, and participants and/or staff not understanding the intervention rules. The random assignment evaluation of the Job Training Partnership Act in the United States is used as a case study to illustrate the issues.
Der Verfasser wendet sich mit Blick auf aktuelle Entwicklungen in Europa und Nordamerika der Frage zu, wie die Aufgabe und die Errungenschaften der Integration von Migranten gedeutet und politisch bewertet werden. Er kennzeichnet die Tatsache als Paradox, dass der Integrationsbegriff in der wissenschaftlichen Debatte grundlegend in seiner empirischen Relevanz mit Blick auf die normativen Implikationen fraglich erscheint, während er sich im öffentlichen Diskurs ungebrochener und aktualisierter Bedeutung erfreut. Anschließend wird die Debatte in Nordamerika beleuchtet und der stark interessegeleitete Zugang zu Fragen der Integration herausgestellt. Auf dieser Grundlage wird die Spezifik des aktuellen Diskurses zur Integration von Immigranten in verschiedenen europäischen Ländern untersucht. Der Autor geht der Frage nach, warum solche grundlegenden Unterschiede in der öffentlichen Debatte zur Integrationsproblematik diesseits und jenseits des Atlantiks zu finden sind. Es wird argumentiert, dass die Diskussion um die konfliktvermeidende Eingliederung von Einwanderern stark geprägt ist von einem abstrakten Universalismusbegriff, aus dem der Gedanke an soziale Gerechtigkeit und politische Teilhaberechte weitgehend verbannt sind. (ICG2)
Seit den 2000er Jahren wird verstärkt eine Evidenzbasierung für (bildungs-)politische Entscheidungen gefordert. Dieser Forderung ist aber nicht so leicht nachzukommen, denn Evidenzen im Sinne des "Gold-Standards" randomisierter Experimente sind in Österreichs Bildungsforschung nicht vorhanden, bestenfalls Vorarbeiten dazu. Hinzu kommt, dass es wissenschaftliche Fakten immer nur in einem definierten begrifflichen Kontext gibt und daher bei der Verknüpfung von Forschung und Politik immer Fakten und Ideologie berücksichtigt werden müssen. Der vorliegende Beitrag zeichnet den wissenschaftlichen Diskurs über die Möglichkeiten und Grenzen der wissenschaftlichen Politikberatung mit Fokus auf die Erwachsenenbildung nach und veranschaulicht diese mit drei Beispielen wissenschaftlicher Politikberatung in Österreich: der Evaluierung des ESF-Programms zum Lifelong Learning 2000 -2006, Erwachsenenbildung in der Strategie zum lebensbegleitenden Lernen LLL:2020 und der Initiative Erwachsenenbildung.