Körpererleben, Körperbild und UV-Exposition: Übersichtsarbeit über den Forschungsstand und Implikationen für Präventionsmaßnahmen
In: Zeitschrift für Gesundheitspsychologie: European journal of health psychology, Band 23, Heft 1, S. 1-19
ISSN: 2190-6289
Das Bräunen der Haut ist trotz der mit ultravioletter (UV) Strahlung verbundenen gesundheitlichen Risiken weit verbreitet. Eine Verbesserung des Aussehens ist ein wichtiges Motiv hierfür. Diese systematische Übersichtsarbeit stellt den Forschungsstand zum Zusammenhang zwischen Aspekten des Körpererlebens und dem UV-Expositionsverhalten dar. Es wurden Studien identifiziert, die körperbezogene Kognitionen, Emotionen und die Körperwahrnehmung im Zusammenhang mit UV-Exposition untersuchen. Der Zusammenhang zwischen Einstellungen zu gebräunter Haut und dem UV-Expositionsverhalten wurde vielfach belegt. Im Gegensatz zu Menschen, die andere exzessive körperbezogene Verhaltensweisen zeigen, wie beispielsweise bei Ess- oder körperdysmorphen Störungen, sind Personen, die sich viel sonnen, nicht unzufrieden mit ihrem Körper. Jedoch messen auch diese Personen ihrem Aussehen viel Bedeutung zu. Aussehensbezogene Präventionsmaßnahmen setzen derzeit an der kognitiven Ebene an, indem Risiken wie Hautalterung aufgezeigt werden. Ergänzt werden sollten diese durch eine adäquate Fremdeinschätzung des natürlichen Hauttyps sowie des Ausmaßes der Pigmentierung durch UV-Strahlung, da der natürliche Hauttyp häufig zu dunkel eingeschätzt wird.