Verbände als Spielball mitgliedschaftlicher Kalküle: Albert O. Hirschman
In: Klassiker der Verbändeforschung, S. 131-142
Der Beitrag stellt mit Albert O. Hirschman (1915) einen Vertreter der Neuen Politischen Ökonomie vor. Nach der Skizzierung seiner Biographie wird sodann das Profil des Gesamtwerks dargestellt, das sich in drei Phasen unterteilen lässt: (1) in den 1940er Jahren Analysen zur Außenhandelspolitik bzw. zum Verhältnis von staatlicher Handlungsautonomie und Strukturen des zunehmend integrierten Außenhandels, (2) in den 1950er und 1960er Jahren Studien zur Entwicklungsökonomie sowie (3) 1970 sein zentrales Werk 'Exit, Voice and Loyality' für die Verbändetheorien. Ferner werden Hirschmans Verbändestudien beschrieben, welche die Reaktionsmöglichkeiten (1) der Abwanderung und (2) des Widerspruchs des Verbandsmitglieds sowie (3) dessen Loyalität zu einer Organisation analysieren. Die Ausführungen schließen mit einer Rezeption und Kritik: So ist durch Hirschman das Verhältnis Mitglied-Organisation neu definiert worden. Durch die Überwindung der Grenze zwischen Wirtschafts- und Sozialwissenschaften bewirkte Hirschman eine Rückbesinnung der Politikwissenschaft auf ihre ureigene Stärke, die komparative Methodik. Gerade in den USA konnte er damit ihre graduelle Autonomie steigern. (ICG2)