Protestantische Friedensethik. DFG-Projekt 2005-2008, Darstellung der Ergebnisse
Zusammenfassung, Kurzdarstellung: Die geopolitischen Veränderungen seit dem Ende des "kalten Krieges" stellen auch die friedensethische Diskussion in den christlichen Kirchen vor ganz neue Herausforderungen, besonders seit den Terroranschlägen vom 11.9.2001 und dem danach ausgerufenen "war on terror". In Frage steht, ob die im Zuge der wechselseitigen atomaren Bedrohung politisch-militärischer "Blöcke" entwickelten friedensethischen Konzepte (insbesondere die Ablehnung der Lehre vom "gerechten Krieg") noch leistungsfähig sind angesichts innerstaatlicher ethnischer Konflikte und global auftretenden nichtstaatlichen Terrors. Das DFG-finanzierte Projekt untersuchte kirchliche Stellungnahmen und Entwicklungen der wissenschaftlich-theologischen Diskussion zu diesem Fragenkomplex. Schwerpunktmäßig wurden die Diskursverläufe in den deutschen protestantischen Kirchen dokumentiert und im ökumenischen und internationalen Vergleich (vor allem zwischen protestantischen und katholischen bzw. zwischen deutschen und US-amerikanischen Stellungnahmen) profiliert. Dabei wurden Kontinuität und Veränderung in den Äußerungen seit 2001 herausgearbeitet. In der Endphase konnte noch die im Oktober 2007 veröffentlichte neue Friedensdenkschrift der EKD ("Aus Gottes Frieden leben – für gerechten Frieden sorgen") einbezogen werden.