Auf dem Weg ins "Vierte Reich"?: Nationalismus und Ausländerfeindlichkeit nach der "Wiedervereinigung"
In: In bester Gesellschaft: Antifa-Recherche zwischen Konservativismus und Neo-Faschismus, S. 189-208
In seinem Aufsatz berichtet der Verfasser zum einen über Konzepte über Europa mit einem wiedervereinigten Deutschland vor und nach dem dem Beitritt der DDR und zum anderen über eine ansteigende Ausländerfeindlichkeit nach der Vereinigung beider Staaten. Im ersten Teil seiner Ausführungen legt der Autor dar, daß das Thema Wiedervereinigung vor dem Zusammenschluß fast ausschließlich von nationalistischen und neofaschistischen Kreisen besetzt war. In diesem Zusammenhang stellt er die Konzeptionen von Willms/Kleinewerfers, Miksche und Kießling vor und vergleicht sie mit dem Entwurf des Sozialdemokraten Glotz, wobei er bei allen Konzepten den Großmachtanspruch für Deutschland herausliest. Insgesamt kommt der Verfasser zu dem Ergebnis eines wachsenden Einflusses nationalistischer Konzepte in der deutschen Europapolitik. Im zweiten Teil greift der Autor Bestrebungen zu einer restriktiven Handhabung des Asylrechtes an. Im besonderen kritisiert er die rassistische Position der Autoren Ritter und Reißmüller. Angesichts des wachsenden Ausländerhasses und der schweigenden Linken befürchtet der Autor "einen deutschen Sonderweg". (ICC)