"Comparative research suggests that in some settings the conspicuous flaunting of one's assets is expected, while 'unconspicuousness' is likely to be interpreted in terms of diffidence or lack of wherewithal. Conversely, in other contexts, distinction may require studied understatement, and an excessive concern with display of rank would eventually undermine one's reputation. Yet, social theorists have often tended to see only one side of the coin. The purpose of this article is to highlight complexity and propose various hypotheses for dealing with significant variations in elite behaviour, with a view to developing non-dogmatic interpretations of the logics underpinning conspicuousness and unconspicuousness." (author's abstract)
In: Soziologie in der Gesellschaft: Referate aus den Veranstaltungen der Sektionen der Deutschen Gesellschaft für Soziologie, der Ad-hoc-Gruppen und des Berufsverbandes Deutscher Soziologen beim 20. Deutschen Soziologentag in Bremen 1980, S. 805-809
In: Materialien aus der soziologischen Forschung: Verhandlungen des 18. Deutschen Soziologentages vom 28. September bis 1. Oktober 1976 in Bielefeld, S. 785-803
1. Einleitung 2. Diskursanalytische Herangehensweisen als Grundlage für eine Untersuchung von Wissen, Begriffen und Bedeutung 2.1 Erkenntnistheoretischer und methodologischer Zugang: Auf Foucault basierende Diskursdefinitionen und analytische Zugänge 2.1.1 Foucaults Diskurstheorie Analyse von Diskursen und das damit einhergehende Verständnis von Bedeutung bei Foucault 2.1.2 Die Rezeption der foucaultschen Diskurstheorie nach Laclau/Mouffe 2.1.3 Weitere prägende Rezeptionen und theoretische Weiterentwicklungen foucaultscher Theorie 2.1.4 Kritikpunkte am foucaultschen Werk 2.2 Diskursanalyse als Methodologie: Operationalisierungen der Diskurstheorie 2.2.1 Diskursanalytische Rezeptionen im deutschsprachigen Diskurs 2.2.2 Die Interdiskursanalyse nach Link/Link-Heer 2.2.3 Die Kritische Diskursanalyse nach Jäger 2.3 Konkrete Methodik sowie Material-, Ereignis- und Zeitauswahl der empirischen Forschung 2.3.1 Forschungstheoretische Grundannahmen 2.3.2 Methodische Schritte 2.3.3 Material-, Ereignis- und Zeitauswahl 2.3.4 Leerstellen und offene Perspektiven 3. Empirischer Teil: Rekonstruktion der Bedeutungskontexte und Bezeichnungsnarrative von Wutbürger sowie der damit einhergehenden diskursiven Dynamiken 3.1 Bedingungen der Etablierung des Begriffes Wutbürger in der Berichterstattung über Stuttgart 21 3.1.1 Vor Stuttgart 21: Wutbürger als Wählervereinigung – Die Bürger in Wut aus Bremen 3.1.2 Stuttgart 21 – Geschichte, Hintergrund und Protest 3.1.3 "Der Wutbürger" – Ein journalistischer Essay als Ausgangspunkt einer 'neuen' politischen Protestfigur 3.2 Bedeutungs- und Diskurskontexte von Wutbürger in der regionalen und überregionalen Berichterstattung im Untersuchungszeitraum "Stuttgart 21" 3.2.1 Quantitative Verhältnisse der Erscheinung und Bedeutung von Wutbürger im Untersuchungszeitraum "Stuttgart 21" 3.2.2 Wutbürger als Bezeichnung in Leser*innenbriefen 3.2.3 Wutbürger in der Berichterstattung über Kunst und Kultur 3.2.4 Wutbürger in der Berichterstattung über Internationales 3.2.5 Wutbürger als journalistische Bezeichnung für Akteur*innen im Fußball 3.2.6 Persönlichkeiten der Zeitgeschichte als erste Wutbürger 3.2.7 Der journalistische Diskurs über den Begriff Wutbürger 3.2.8 Kollektivsymbolik im Zusammenhang mit der Bezeichnung Wutbürger in der Berichterstattung 3.3 Bedeutungs- und Diskurskontexte von Wutbürger in der regionalen und überregionalen Berichterstattung im Untersuchungszeitraum "Pegida" 3.3.1 Pegida – Hintergrund und mediopolitische Debatte 3.3.2 Quantitative Verhältnisse der Erscheinung und Bedeutung von Wutbürger im Untersuchungszeitraum "Pegida" 3.3.3 Merkmale von Wutbürger als Bezeichnung für rassistische und sich politisch rechts artikulierende und motivierte Akteur*innen 3.3.4 Wutbürger als Bezeichnung in Leser*innenbriefen 3.3.5 Wutbürger in der Berichterstattung über Kunst und Kultur 3.3.6 Wutbürger in der Berichterstattung über Internationales 3.3.7 Einzelpersonen als Wutbürger in der Berichterstattung 3.3.8 Der journalistische Diskurs über Wutbürger als Zeitgeist-Phänomen 3.3.9 Kollektivsymbolik im Zusammenhang mit der Bezeichnung Wutbürger in der Berichterstattung 3.3.10 Pegida und besorgte Bürger 3.4 Ereignisse mit prägnanten Wutbürger-Bezeichnungen in der Berichterstattung über den Untersuchungszeitraum hinaus 3.5 Zusammenfassende Ergebnisse: Phasen, Typen und Figuren von Wutbürger im mediopolitischen Diskurs 3.5.1 Zur Einordnung: Das Verständnis von Bürger, bürgerlich und Bürgertum in der untersuchten Berichterstattung im Kontext von Wutbürger 3.5.2 Übergreifende Zusammenfassung der empirischen Untersuchung – Erscheinungsweisen, Funktionen und Bedeutungskontexte von Wutbürger und ihre Entwicklungen 4. Vom Bürgertum zum Wutbürgertum 4.1 Sozialgeschichte und Theorien des Bürgertums und der bürgerlichen Gesellschaft 4.1.1 Merkmale des Bürgerbegriffes und des Bildungsbürgertums im 19. Jahrhundert 4.1.2 Exklusive Bürgerideale im Deutschen Idealismus 4.1.3 Die bürgerliche Gesellschaft bei G.W.F. Hegel 4.1.4 Die bürgerliche Gesellschaft und Klasse bei Karl Marx 4.1.5 Die bürgerliche Gesellschaft als Feindbild bildungsbürgerlicher antimoderner Diskurse 4.1.6 Die Krise des Bürgertums – sozioökonomische Bedingungen und soziologische Einordnungen des Bürgerlichen Anfang und Mitte des 20. Jahrhunderts 4.2 Verständnisse des Bürgerbegriffs aus soziologischer, sozial- und politikwissenschaftlicher Perspektive im 21. Jahrhundert 4.2.1 Zur Diskussion von bürgerlicher Gesellschaft als gesellschaftsdiagnostischem Begriff 4.2.2 Das Bürgerliche als Mitte, die Mitte als das Bürgerliche – und das Hufeisen 4.2.3 Bürgergesellschaft und Zivilgesellschaft 4.2.4 Konklusionen: Die Hybridität des Bürgerlichen 4.3 Auseinandersetzungen mit Wutbürger in wissenschaftlichen und journalistischen Veröffentlichungen 4.3.1 Auseinandersetzungen mit Wutbürger in Soziologie, Sozial- und Politikwissenschaft 4.3.2 Auseinandersetzungen mit Wutbürger in nicht-wissenschaftlichen und journalistischen Veröffentlichungen 4.3.3 Zwischenfazit: Ein vom empirischen und theoretischen Forschungsstand isoliertes Schlagwort 5. Konklusionen und Schlussfolgerungen 5.1 Das Problem der Heterogenität und Unbestimmtheit des Grundwortes Bürger 5.2 Die politische Ambivalenz von Wutbürger 5.3 Wutbürger als implizites Funktionselement Extremismus- und 'Hufeisen'-theoretischer Ideologie 5.4 Schlussfolgerungen
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"In John Higley's and Michael Burton's taxonomy of elite settings, 'ideocratic elites' are represented by regimes of the Soviet type. These regimes based their rule on an egalitarian ideology that legitimized inequalities as temporary abnormalities. According to Marx the abolition of private ownership of the means of production would ultimately lead to a classless society. Gaetano Mosca questioned this claim and argued that families would maintain and even strengthen their function in producing and reproducing a 'ruling class' (tantamount to the elite concept) in communist regimes. The present contribution examines these claims on the basis of GDR's Central Cadres Database. Comprehensive empirical evidence is provided supporting Mosca' s claim of a persistent impact of families in the formation and reproduction of communist elites." (author's abstract)
"In diesem Artikel werden fünf aktuelle Beiträge besprochen, die sich empirisch mit der Interaktion zwischen wandelnden sozio-historischen Kontexten und der individuellen Anpassung und Entwicklung auseinander setzen. Die Beiträge von John Bynner, Rand Conger und Mitarbeitern, Cigndem Kagitcibasi, Jungsik Kim und Mitarbeitern sowie von Ingrid Schoon werden auf dem Hintergrund eines Modells zur Entwicklung im sozialen Wandel diskutiert. Es wird argumentiert, dass Forschung zum sozialen Wandel den politischen und sozialen Kontext berücksichtigen muss und dass es dabei notwendig ist, die für die Interaktion zwischen Makro und Mikro stehenden Bedingungen zu identifizieren und zu untersuchen. Solche Forschung ist dann nicht nur geeignet um die Disziplin als solche zu bereichern oder um das Modell der Entwicklung im Kontext voranzutreiben. Sie ist auch von Relevanz um sozialpolitische Interventionen in Zeiten des raschen sozialen Wandels zu begründen." (Autorenreferat)
Umschlagtext: Der Sinn von Diagnosen liegt für interpretativ arbeitende Sozialwissenschaftler weniger darin, zu erklären, was ist, als vielmehr darin, zu verstehen, was wir tun. Und der Sinn von Prognosen besteht dementsprechend ebenfalls nicht darin, vorherzusagen, was sein wird, sondern darin, auf das aufmerksam zu machen, was aus dem resultieren könnte, was wir tun. Verstehen zu wollen, was wir tun, um Vorstellungen davon entwickeln zu können, was das, was wir tun, für uns bedeuten mag, das impliziert also, unsere gesellschaftlichen Wirklichkeitskonstruktionen zu re-konstruieren, um unsere Möglichkeitsräume zu konstruieren. Ein breites Themenspektrum auffächernd erkunden die Beiträge dieses Bandes dergestalt jenes methodisch unwegsame Grenzgebiet zwischen 'schon' Gegenwärtigem und 'noch' Zukünftigem.
Mit Beiträgen u.a. von Peter Gross, Reiner Keller, Hubert Knoblauch, Franz Liebl, Klaus Neumann-Braun, Manfred Prisching, Jo Reichertz, Michael Schetsche und Hans-Georg Soeffner.
Ziel des Beitrag ist es, aus subjektiver studentischer Erfahrung heraus vorläufige Vorstellungen und Bewertungen der Studieninhalte des Soziologiestudiums bezüglich deren Nützlichkeit und Verwertbarkeit für berufspraktische Erfordernisse festzuhalten. Dabei steht die Frage im Vordergrund, ob die wissenschaftsbezogene Ausbildung von Soziologen und Soziologinnen sowie der Erwerb eines akademischen Titels noch eine hinreichende und genügende Bedingung der beruflichen Wirklichkeit ist. Angesichts der Bildungsexpansion stellen 'Bildungspatente' (Hochschulabschlüsse) keine Garantie mehr dar für höheren Einkommensstatus. Zusätzlich treten Soziologen durch die zunehmende Interpenetration der einzelnen wissenschaftlichen Disziplinen in eine gewisse Konkurrenz mit Vertretern anderer Disziplinen. Um eine Austauschbarkeit und Verwischung der Qualifikationen zu vermeiden, müßte ein für die Soziologie eindeutiges Profil entwickelt werden, welches auch Struktur und Inhalt des Studiums dahingehend korrigiert, daß die Anwendbarkeit der Soziologie auch auf außeruniversitäre und außerwissenschaftliche Bereiche ausgedehnt wird. Neben der Revision der Studieninhalte werden im Rahmen der Professionalisierungsdiskussion Fragen der studienbegleitenden Weiterbildung in Form von Praktika erörtert. Nur der frühzeitige Kontakt mit dem praktischen Tätigkeitsfeld schafft für den Soziologen die Möglichkeit, seinen Arbeitsbereich angemessen mit soziologischen Inhalten zu füllen und so die Austauschbarkeit mit Absolventen anderer Disziplinen zu eliminieren. (ICH)
Diese Studie analysiert die aktuellen Entwicklungen von Verschwörungsmythen während der Corona-Pandemie. Die wirtschaftliche und gesellschaftliche Bedrohung liegt in einer weitergehenden Spaltung der Gesellschaft mit negativen Folgen auch für den Wirtschaftsstandort Deutschland. Wie sollte deshalb mit Querdenkern umgegangen werden? Argumentieren und handeln diese Menschen irrational? Wie lassen sich falsche Vorstellungen von der Realität aufklären und verändern? Eine wichtige Erkenntnis ist, dass nicht alle Querdenker pauschal als Spinner behandelt werden sollten. Denn aus evolutionärer Perspektive ist es vorstellbar, dass eine hohe Sensibilität für Verschwörungen früher die Überlebenschancen verbesserte. Aus soziologischer und psychologischer Perspektive kann der Glaube an Verschwörungen helfen, besser mit Unsicherheit, Ambiguität und Kontrollverlust umzugehen. Verhaltensökonomische Erkenntnisse zu kognitiven Verzerrungen wie der Confirmation Bias, der Optimism Bias, der Truth Effect und der Overconfidence Bias können den Vertrauensverlust in Institutionen und Expertenmeinungen erklären. Gefordert ist somit ein differenzierter Umgang mit Querdenkern. So hilfreich der Glaube an einfache Erklärungen kurzfristig für den Einzelnen sein mag, umso schädlicher ist dieser allerdings langfristig und generell für das Zusammenleben in einer Gesellschaft. Denn neben der Spaltung der Gesellschaft, die durch Filterblasen befeuert wird, droht der Rückfall in Zeiten vor der Aufklärung und vor den kritischen Rationalismus. Gegenmaßnahmen, die über eine Cancel Culture hinaus gehen, sind beispielsweise inklusive Kommunikation, Transparenz, Information und Aufklärung sowie nachvollziehbare, langfristige Strategien zur Überwindung der Krise. Dafür sind Politik, Medien und jeder Einzelne gefordert, in den Dialog mit denjenigen einzutreten, die (noch) nicht zu linken oder rechten Extrempositionen neigen. ; The analysis deals with the current developments of conspiracy theories at the time of the Corona pandemic. The social threat of conspiracy narratives lies in the social division due to different interpretations of reality, which then make a public productive discourse impossible. From an evolutionary perspective, high sensitivity to conspiracies might have helped humans to survive in prehistoric times. From a sociological and psychological perspective, belief in conspiracy theories can be a coping strategy to deal with uncertainty, ambiguity, and loss of control. Behavioral economics can explain the influence of various cognitive biases on the belief in conspiracies such as confirmation bias, optimism bias, truth effect, and overconfidence bias. They can contribute to individuals losing trust in institutions and expert opinions and indulging in filter bubbles of their own reality. That does not imply, that this development should be accepted, but to put even more effort into enlightenment. Filter bubbles and the personalization of social media amplify the problem. Following the analysis of the underlying needs that make belief in conspiracy theories attractive, implications are given at the individual, societal, and political levels that can function as countermeasures. These include, for example, inclusive communication, transparency, information and education, and the provision of credible strategies.
Was ist Sucht? Ein Denkmodell? Eine soziale Konstruktion? Ein einmal erreichter, statischer Zustand? Eine schwere, finale Krankheit? Ein dynamischer Entwicklungsverlauf? Die unterschiedlichen Beiträge dieses 41. Bandes in der Reihe "Studien zur qualitativen Drogenforschung und akzeptierenden Drogenarbeit", hrsg. von INDRO e.V., versuchen die Spannbreite aktueller sozialwissenschaftlicher Ansätze im Rahmen moderner Suchtforschung und Drogenhilfepraxis wiederzugeben. Sie weisen nach, wie prozesshaft und dynamisch der Konsum unterschiedlichster Substanzen und auch subjektive und soziale Bedeutungszuschreibungen von Sucht sind. Das dynamische Geschehen drogengebrauchsbezogener Entwicklugnsverläufe jenseits von unterstellten, eindeutigen Ursachen verlangt von Forschung und Praxis eine stetige Neuorientierung und auch Überprüfung von "Sucht-Konstrukten". Dieser Band will dazu beitragen, die Diskussion über "die Suchtbegriffe" und ihre Inhalte anzuregen, und somit in Drogenforschung und Hilfepraxis weitere Perspektiven zu eröffnen. Inhalt: *Bernd Dollinger: Sucht als Prozess. Eine Einführung I. Integrative Perspektiven der Suchtforschung * Craig Reinarman: Sucht als Errungenschaft: Die diskursive Konstruktion globaler Erfahrung * Felix Tretter: Der humanökologische Ansatz in der Theorie der Sucht und in der Suchthilfepraxis * Peter Degkwitz: "Sucht" in einer "praxeologischen" Sicht - Überlegungen zum Potential des soziologischen Ansatzes Bourdieus ++ II. Substanzkonsum und Sucht als soziokulturelle Phänomene * Hasso Spode: Was ist Alkoholismus? Die Trunksucht in historisch-wissenssoziologischer Perspektive * Henning Schmidt-Semisch: Vom Laster zur Modellsucht. Einige Anmerkungen zur Karriere des Tabakproblems * Bernd Dollinger: Drogenkonsum als sinnhafter Bewältigungsmechanismus. Methodologische Anmerkungen zu einer neueren Forschungsperspektive * Jürgen Raithel: Substanzkonsum als lebensstilistische Inszenierung? * Irmgard Vogt:: Geschlecht, pschoaktive Substanzen und Sucht: Doing gender im Wandel ++ III. Substanzkonsum, Sucht, soziale Kontrolle * Bernd Werse, Uwe E. Kemmesies, Oliver Müller: Kontrollierter Konsum illegaler Drogen - Einige Ergebnisse aus dem Projekt "Umgang mit illegalen Drogen im bürgerlichen Milieu" * Henning Schmidt-Semisch, Jan Wehrheim: Exkludierte Toleranz. Ordnung und Kontrolle im Kontext akzeptierender Drogenarbeit * Gundula Barsch: Was ist dran am Binge Drinking? Ein Konzept und seine Hintergründe ++ I ...
Kriminalität: Was der eine fürchtet, fasziniert den anderen. Das Thema ist deshalb im gesamten Medienspektrum präsent – ob als Blockbuster oder True-Crime-Podcast. Kommt es aber zu einem selbsterlebten Delikt, können die Folgen das Leben nachhaltig prägen. Doch wie kommt es dazu? Welche Strukturen der Gesellschaft begünstigen Kriminalität? Und wer sagt überhaupt, was kriminell ist? Diese kompakte Einführung in die Kriminalsoziologie erläutert aktuelle Phänomene wie Gentrifizierung, politische Radikalisierung oder Kriminalitätsfurcht und bringt sie mit Klassikern der Soziologie in Verbindung. Verhandelt werden wichtige Begriffe, Theorien und jüngere Entwicklungen der Forschung und Gesellschaft.
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In: Soziologie in der Gesellschaft: Referate aus den Veranstaltungen der Sektionen der Deutschen Gesellschaft für Soziologie, der Ad-hoc-Gruppen und des Berufsverbandes Deutscher Soziologen beim 20. Deutschen Soziologentag in Bremen 1980, S. 914-920
Cannabis gewinnt, sowohl in der Medienlandschaft als auch in der Politik, zunehmend an Bedeutung und wird, trotz andauernden Verbotes, hitzig diskutiert. (Presseportal, 2021) Dass Veränderungen des Konsumtrends besonders unter Jugendlichen zu beobachten sind, ist eine gute Möglichkeit, diese als Forschungsgegenstand heranzuziehen, und zudem bekräftigt auch gerade dieser Umstand die Annahme, dass insbesondere durch den steigenden Cannabiskonsum auch in aufeinanderfolgenden Generationen eine Akkumulation des Akzeptanzdenkens stattfindet, was die zunehmende Verbreitung von Cannabis zusätzlich verstärkt. Als soziologische Erklärung für einen beobachtbaren Trend, der sich trotz widriger Gesetzeslage seit einigen Jahren fortlaufend verstärkt, müssen und können nur gesellschaftliche Umstände herangezogen werden. Diese hier beschriebenen Gegebenheiten lassen sich unter dem Begriff des postmodernen Kapitalismus (bzw. der postkapitalistischen Moderne) zusammenfassen und beschreiben in ihrem gesammelten Auftreten die prozessverstärkende Wirkweise der gesellschaftlichen Situation. Dieser auf der gesellschaftlichen Makro- und der individuellen Mikroebene wirkende Bezugsrahmen führt dem Prozess zufolge zu ebendiesem ansteigenden Konsum. Es wird vermutet, dass der postmoderne Kapitalismus die Umstände und damit die Substanzfunktionen und -Gebrauchsmuster zuerst der Jugendlichen und dann gesamtgesellschaftlich verändert (hat). Diese Annahme basiert auf drei Theorien: Erstens, dem Badewannenmodell nach James Coleman (Coleman, 1986), nach dem eine Ausgangssituation auf der gesellschaftlichen Makroebene über deren Folgen und Auswirkungen auf der Mikroebene der Jugend eine Veränderung wiederum auf der Makroebene verursacht. Zweitens auf Zinbergs "Drug, Set und Setting"-Theorie (Zinberg, 1984), die die konsumierte Substanz als Drug bezeichnet, die Einstellung des Konsumenten als Set und die Umstände als Setting. Ihr zufolge wird die Wirkung einer psychotropen Substanz durch die Einstellung des Konsumenten sowie dessen Umgebung in unterschiedlicher Gewichtung bestimmt. Und drittens auf der Annahme der Entwicklung des postmodernen Kapitalismus der letzten Jahre, mit dem diverse Unsicherheitsfaktoren und damit ein gesellschaftliches Anonmieempfinden einhergeht, das besonders die Jugend betrifft – dieses Gefühl ist letztlich auch mit dem Begriff des Zeitgeistes genannt. Die Anpassung der Funktion der psychotropen Substanz ist damit eine Folge der Änderung der Umgebung – wobei zugleich natürlich immer wechselseitige Prozesse eine Rolle spielen. Das Ziel der Arbeit ist, eine differenzierte Betrachtung der Mechanismen, Zusammenhänge und der Entwicklung von Substanzkonsumfunktionen von Cannabis im Jugendalter zu ermöglichen, mit der aus wissenschaftlicher Sicht eine alltagsnahe Diskussion zu diesem sensiblen Thema ermöglicht werden kann. Der Fokus liegt hierbei weniger auf der Frage, warum jemand konsumiert (mit Schwerpunkt auf Vorgeschichte, Psyche etc.), als eher darauf, welche Funktion der Konsum unter den gesamtgesellschaftlich gegebenen Umständen in der Phase der Jugend erfüllt. Dies ist eine wichtige Eingrenzung des Themas, ebenso wie gegenüber der Frage, wer kifft und unter welchen psychologischen Einflüssen dies geschieht (der Eltern, der Kindheit, Schulleistungen, Bildungshintergrund etc.) – dazu gibt es mehr als genügend Studien (auch interdisziplinär; vgl. hierzu bspw. Ganguin & Niekrenz, 2010). Stattdessen wird hier thematisiert, wie Jugendliche unter diesen Umständen konsumieren, also welche mikrostrukturellen Funktionen der Konsum in und wegen der Gegenwart (nicht wie die Psychologie, die vieles auf die Vergangenheit zurückführt) mehr oder weniger bewusst erfüllen soll, und was das mit den Strukturen des Kapitalismus zu tun hat.
Wie hat sich Soziale Arbeit zu einer wissenschaftlich fundierten Praxis entwickelt und wie wird sich Soziale Arbeit als Profession zukünftig weiter gestalten? Mit dieser Publikation legt die Autorin erstmalig eine umfassende Rekonstruktion und sozialhistorische Analyse der Entwicklung der Sozialen Arbeit als Profession in Deutschland vor. Die (professions-) soziologisch fundierte Darstellung strukturiert eingehend und in bislang nicht dagewesener Weise die Diskurse in der Literatur zur Sozialen Arbeit. Behandelt wird die Soziale Arbeit in Deutschland und deren mittlerweile über 150-jährige Geschichte. Ursprünglich als 'soziale Hilfstätigkeit' (Alice Salomon) konzeptualisiert, lässt sich Soziale Arbeit aus professionssoziologischer Perspektive als Aufstiegs- und Erfolgsprojekt beschreiben, das eher untypisch und in Teilaspekten auch als ambivalent zu bewerten ist. Aufbauend auf die anfänglichen Prozesse der Verberuflichung der Sozialen Arbeit werden ab den 1970er Jahren drei entscheidende Entwicklungsphasen identifiziert. Die Nachzeichnung dieser Entwicklung zeigt, dass Soziale Arbeit seit ihrer Entstehung zu Beginn des 20. Jahrhunderts von einer stets als defizitär erachteten Semi-Profession gar zum potentiellen Trendsetter der künftigen Professionsentwicklung aufgestiegen ist.