Trends in previously published studies of PO on national security in West Germany since 1970 are described, & the development & structure of PO on NATO's double-track decision & its implementation in the early 1980s is examined. The problems of measuring such attitudes & interpreting PO data are addressed, in the light of levels of public awareness & of the personal importance of these matters for Rs. In that context, the results of some methodological experiments conducted in 1985 in West Germany to ascertain the impact of question formats & wordings on response distributions for defense policy survey items are also presented. Generational replacement & partisan polarization hypotheses to account for the dynamics of these attitudes are compared. The main finding here is that growing dissent among the major parties over missile deployment has played a much greater role in realigning PO than has the coming of age of a predominantly antinuclear & antidefense successor generation. 7 Tables, 5 Figures, 12 References. AA
Abstract: : This article attempts to provide individual‐level support to findings of longitudinal macro‐level studies of the relation between economic variables and electoral outcomes in the Federal Republic. The theoretical framework is one of incumbency‐oriented vs. policy‐oriented political responses to collective vs. individual economic judgments (Kiewiet, 1983). The data base consists of 25 surveys from 1961 through 1984. Empirical analysis comprises three steps: First, the relation between economic judgments and partisan sympathies is analyzed, since it appears likely that part of the covariations between voting and such judgments is spurious due to a common dependence upon partisan orientations. Second, the impact of both kinds of economic judgments upon voting over time is investigated with and without controls for partisan affiliation. Finally, the impact over time of macropolitical and macroeconomic variables on individual political response patterns to economic judgments is estimated at the longitudinal macro‐level. The analysis demonstrates that collective economic judgments are generally a more potent predictor of electoral choice than individual economic judgments, and that there is clear empirical evidence both for the incumbency‐oriented and the policy‐oriented hypothesis linking such judgments to the vote.
In dem Aufsatz wird das Verhältnis von Arbeitslosigkeit und Wahlverhalten untersucht. Anhand mehrerer empirischer Untersuchungen zu den Bundestagswahlen 1980 und 1983 geht der Aufsatz auf verschiedene Hypothesen zu dem Problem ein, die zunächst dargestellt und differenziert werden. Die bisherige Hypothesenbildung, die sich in drei Gruppen von Hypothesen unterscheiden läßt, in Apathiehypothese, Radikalisierungshypothese und Wählerwanderungshypothese, erweist sich dabei als zu global für die Untersuchung. In der empirischen Analyse zeigt sich, daß das Wahlverhalten der Arbeitslosen bei den Bundestagswahlen 1980 und 1983 eindeutig Protestverhalten widerspiegelt, allerdings nicht im Sinne einer systemimmanenten Anti-Regierungshypothese, sondern in einem Protestverhalten gegen das gesamte politische System und alle dieses System tragenden Parteien. Insgesamt erweist sich aber die vorhandene Datenlage als relativ unbefriedigend, gesicherte Ergebnisse zu den aufgeworfenen Problemen sind schwer zu erreichen. (GF)
In dem Aufsatz werden die Resultate einer empirischen Untersuchung über den Zusammenhang zwischen ökonomischen Variablen und ihrem Effekt auf das Wahlverhalten vorgestellt. Die Untersuchung beruht auf einstündigen Befragungen von 1469 repräsentativ ausgewählten Personen über 18 Jahren in der Bundesrepublik vom Dezember 1982. Anhand dieser Daten werden zahlreiche Hypothesen zum Themenbereich überprüft. Dabei zeigt sich u. a., daß Wahrnehmungen und Bewertungen der persönlichen wirtschaftlichen Lage sehr stark durch den tatsächlichen persönlichen Wohlstand geprägt sind, daß die objektiven ökonomischen Lebensumstände und ihre Beurteilung wichtige Determinanten der Einstellung und Erwartung zur allgemeinen Wirtschaftslage darstellen. Es zeigt sich ferner, daß die Sympathie gegenüber den Parteien sich in Einstellungen zur allgemeinen und zur persönlichen wirtschaftlichen Situation nur geringfügig niederschlägt. Für die Auswirkung der ökonomischen Variablen auf das Wahlverhalten zeigt sich, daß auf eine Differenzierung der Untersuchung nach der Stellung der Befragten im Erwerbssystem weitgehend verzichtet werden kann. Die Wahlabsicht hängt in erster Linie von der Parteibindung ab, daneben von teilweise signifikanten unabhängigen Effekten der ökonomischen Variablen. (GF)
"Diesem Aufsatz liegt ein Papier für die siebte Jahrestagung der International Society of Political Psychology in Toronto im Juni 1984 zugrunde. Datenerhebung und -analyse wurden im Rahmen des von der Stiftung Volkswagenwerk geförderten Forschungsprojekts 'Auswirkungen von sozialem Wandel, Wertwandel und ökonomischen Krisenfaktoren auf das politische System der Bundesrepublik Deutschland' durchgeführt." Er befaßt sich mit Methoden der Erhebung von Einstellungen zu sozialem Wandel sowie zu Wirtschaftskrise und Arbeitslosigkeit und mit Methoden zur Bestimmung der Determinanten von Einstellungen und Wahrnehmungen ökonomischer Bedingungen. (IAB2)
Die Untersuchung des Wahlverhaltens Arbeitsloser liefert einen Mosaikstein in der Analyse der politischen Konsequenzen von Dauerarbeitslosigkeit. Eine solche Untersuchung stößt jedoch, u.a. wegen der relativ kleinen Fallzahlen von Arbeitslosen in Repräsentativumfragen und der Problematik von Arbeitslosenbefragungen, auf methodologische Schwierigkeiten. Zur Ableitung des interessierenden Individualzusammenhangs, nämlich des Wahlverhaltens Arbeitsloser, aus den vorliegenden Aggregatdaten verwendet der Verfasser eine Weiterentwicklung der ökologischen Regressionsanalyse nach Goodman. Die auf diese Weise gewonnenen Ergebnisse können als plausibel bezeichnet werden und dokumentieren die Brauchbarkeit des verwendeten Instruments. Die Wahlbeteiligung Arbeitsloser bei der Bundestagswahl 1980 lag deutlich unter der der sonstigen Wahlberechtigten. Das Wahlverhalten Arbeitsloser war geprägt von einer deutlichen Ablehnung der bürgerlichen Parteien und einer ebenso deutlichen absoluten Mehrheit für die Sozialdemokratie, die im Sinne der "Klientelenhypothese" als traditionelle Interessenvertretung für besonders lösungskompetent gehalten wird. Ein "Anti-System-Effekt" wird nicht nur in der niedrigen Wahlbeteiligung (politische Apathie) sondern auch im Protestwahlverhalten deutlich, das sich in einem relativ hohen Stimmenanteil für nicht etablierte Parteien ausdrückt. (IB)