Strukturbedingungen der Inszenierung von Politik in den Medien: die Perspektive von politischen Sprechern und Journalisten
In: Demokratie und Partizipation, S. 211-232
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In: Demokratie und Partizipation, S. 211-232
In: Steuerungs- und Regelungsprobleme in der Informationsgesellschaft, S. 180-191
In: Steuerungs- und Regelungsprobleme in der Informationsgesellschaft, S. 180-191
Es wird gefragt, ob sich in der Bundesrepublik Deutschland und den USA eine gemeinsame politische Kommunikationskultur herausbildet, in der sich die Regeln, Rollen und Normen von Politik und Medien einander angleichen und ein gemeinsames Milieu schaffen für politische Akteure und Journalisten. Einige empirische Forschungsergebnisse zur Frage gemeinsamer Kommunikationskulturen im Ländervergleich Bundesrepublik Deutschland - USA werden wiedergegeben. Dabei geht es um die Bedeutung von Meinungsumfragen und die Ziele politischer Öffentlichkeitsarbeit im Bereich der Regierungskommunikation. Im Ergebnis zeigt sich, dass in den USA eine deutlich ausgeprägtere gemeinsame politische Kommunikationskultur zwischen politischen Sprechern und Journalisten besteht als in der Bundesrepublik. Somit muss sich das amerikanische Modell der "Videopolitics" nicht notwendigerweise auch in der Bundesrepublik Deutschland etablieren. (BB)
The approach of governments to public information has changed from a rather traditional press release policy - based on interpersonal exchanges between politicians and journalists - to a professionalized and specialized process of strategic communication controlling the flow of news. In the light of this general development, news management is one practical solution for governments to strategically communicate their messages and use the media to further their political and policy goals. The paper explores news management of governments in modern mass democracies from a variety of angles. What is news management? Does news management matter and if so, how is it related to the political process? How is news management organized and how does it vary across different countries? Our assumption is, that the variation in news management, its styles and outcomes across different political systems depend on a series of contextual factors, originating in the political system, the media system and the media culture. The main objective of the paper is to analyze news management and compare the context in which it occurs in three Western democracies: the United States, Great Britain, and Germany. The central argument we propose is that media centered news management is most likely to occur in the United States due to the context of a presidential system, a highly commercialized media system, and the predominance of adversarial journalism . On the other hand, political news management is expected to be the dominant type of strategic communication in Great Britain and Germany. Both European countries not only have parliamentary political systems and strong party governments in common, but also kept a political press and a rather strong public sector television. They also tend to feature a less adversarial working relationship between the government and the media. ; Der Beitrag exploriert den Begriff des News Managementes als strategische Option der politischen Öffentlichkeitsarbeit von Regierungen in modernen Massendemokratien. Was ist News Management? Welchen Stellenwert hat News Management im politischen Prozeß? Wie ist News Management institutionell verankert und wie variieren die Stile des News Management in unterschiedlichen Ländern? Die Annahme des Papiers ist, daß die Stile des News Managementes von einer Reihe von Kontexfaktoren abhängen, die im politischen System, dem Mediensystem und der Medienkultur verankert sind. Der Beitrag analysiert die Ausprägungen des News Management von Regierungen auf der Basis einer Typologie von Mazzoleni für die USA, Großbritannien und Deutschland. Durch den Vergleich läßt sich zeigen, daß die Typen und das Handlungsrepertoire der Informationspolitik nach strukturellen und normativen Kontexten des Regierungssystems und des Mediensystems variieren. In den USA herrscht ein medienorientierter Stil von News Management vor, der durch die Kontextfaktoren eines präsidentiellen Regierungssystems, einer fast vollständig kommerzialisierten Medienlandschaft sowie der Philosphie des "adversarial journalism" zu begründen ist. Demgegenüber dominieren in Großbritannien und Deutschland politische Stile des News Management, die mit den Kontextfaktoren eines parlamentarischen Regierungssystems und einer starken Rolle politischer Parteien sowie durch die Existenz einer politischen Presse und eines öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Zusammenhang gebracht werden können.
BASE
This paper reports preliminary findings generated by a German-Israeli research project on the production and consumption of media by and for ethnic and minority communities. It discusses questions of social integration of ethnic minorities and mass media with respect to dilemmas of identity formation and communication among German-Russian Aussiedler. In the conceptual part, it is assumed that integration must be seen as a complex process of reciprocal social exchange between minority and majority communities, in which selfdefinitions and other-definitions play a crucial role. The media enter the picture as the negotiations of group identities are based on communication in the public sphere. Mass media create a social and political reality, thereby providing a reference system for both majority and minority communities. Against this background, identity politics and mass media functions are examined on the basis of focus group discussions with German-Russian Aussiedler. Identity politics among Ethnic Germans is fundamentally linked to the dilemma that, on the one hand, as full German citizens they belong to the majority society in legal terms. On the other hand, because of their cultural heritage, the experience of migration and language barriers, they feel excluded from the majority community to which they want to belong so badly. Concerning the role of mass media, we found that identity formation, as it is revealed by the orientations of Ethnic Germans, is not made an issue whatsoever in either minority media nor majority media. Not even the media produced for Russian-Germans in Germany touch on questions of identity or self-location of the minority vis a vis the majority. Instead, the minority media are full of practical cookbook-recipes of how to behave properly in a stereotypically-portrayed German society. ; Im Mittelpunkt des Beitrages stehen erste Ergebnisse eines deutsch-israelischen Forschungsprojektes über die Produktion und Rezeption von Medien durch ethnische und kulturelle Minderheiten. Die Frage der sozialen Integration ethnischer Minderheiten und die Rolle der Massenmedien in diesem Prozeß werden mit Blick auf die Dilemmas der Identitätsbildung und Kommunikation von Russlanddeutschen Aussiedlern diskutiert. Im konzeptuellen Teil des Papiers wird soziale Integration unter der Perspektive von Inklusion und Exklusion von Minderheiten diskutiert. Soziale Integration wird als komplexer Prozess gegenseitiger Austauschbeziehungen von Minderheit und Mehrheit konzipiert, in dem Prozesse der Selbstdefinition und Fremddefinition eine wesentliche Rolle spielen. Die Medien sind entscheidende Größen in diesen Aushandlungsprozessen, weil sie eine gemeinsame soziale und politische Realität herstellen und dadurch das entscheidende Referenzsystem für die öffentliche Aushandlung kultureller und ethnischer Identitäten bilden. Vor diesem Hintergrund wird die kulturelle und ethnische Identität, die Medienumwelt und die Mediennutzung russlanddeutscher Aussiedler untersucht. Empirische Basis sind sechs Gruppendiskussionen mit Russlanddeutschen in Bersenbrück und Berlin. Die Ergebnisse zeigen, daß die Gruppenidentität der Aussiedler mit dem Dilemma zusammenhängt, daß diese einerseits aufgrund ihrer deutschen Staatsangehörigkeit zur deutschen Mehrheitsgesellschaft gehören und sich andererseits wegen ihres kulturellen Erbes, der Erfahrung der Migration und Sprachproblemen ausgeschlossen, d.h. nicht als "richtige" Deutsche " akzeptiert fühlen. In bezug auf die Rolle der Medien zeigt die Studie, daß die Identitätsprobleme der Russlanddeutschen weder in den Aussiedlermedien noch in den deutschen Mehrheitsmedien auch nur annähernd repräsentiert sind. Vielmehr zeichnen sich die russischen Zeitungen für Russlanddeutsche dadurch aus, daß sie die Probleme ihrer Leser banalisieren und boulevardisieren.
BASE
In: Politikvermittlung und Demokratie in der Mediengesellschaft: Beiträge zur politischen Kommunikationskultur, S. 233-252
Ausgangspunkt ist ein Regierungsverständnis, nach dem heutiges Regieren eine komplexe Aufgabe des Interdependenzmanagements zwischen politischem System und gesellschaftlichen sowie medialen Akteuren ist. Es wird gezeigt, wie dies in besonderer Weise für die Kommunikationsebene gilt. Dabei zielen die kommunikativen Leistungen des Regierungssystems auf die Beobachtung und Beeinflussung der öffentlichen Meinung. So bringen die Veränderungen in der Struktur des Mediensystems auch veränderte Bedingungen für die Regierungskommunikation mit sich. Hierbei scheint sich die "Kommunikationspolitik" über die "Sachpolitik" zu stellen. (BB)
In: Politikvermittlung und Demokratie in der Mediengesellschaft, S. 233-252
In: Utopien, Realpolitik und Politische Bildung: über die Aufgaben Politischer Bildung angesichts der politischen Herausforderungen am Ende des Jahrhunderts, S. 45-60
"Im vorliegenden Beitrag geht es um die Bedeutung der Medien für Prozesse der gegenwärtigen politischen Kommunikation in demokratischen Gesellschaften und die Anpassung politischer Botschaften an den 'modern publicity process'", d.h. den Konkurrenzkampf um Einfluß und Kontrolle der öffentlichen Wahrnehmungen von Schlüsselereignissen und Themen durch die Massenmedien. Um diesen Prozeß näher zu beleuchten, wird die Frage nach den Mechanismen der öffentlichen Aufmerksamkeitserzeugung von Politik gestellt. Die amerikanische Agenda-Setting-Forschung zeigt, daß die Medien einerseits der Gesellschaft die relevanten Themen signalisieren, andererseits mit diesen Themen Maßstäbe setzen zur Beurteilung von Politikern. Mit Blick auf diese Funktion der Medien werden die Öffentlichkeitswirksamkeit von Themen sowie die Kommunikationsstrategien der politischen Akteure untersucht. Es zeigt sich, "daß Themenkarrieren unmittelbar mit der politischen Auseinandersetzung um Machtgewinn und Machterhalt zusammenhängen". Daneben werden speziell die Logik der Nachrichtenmedien und das Verhältnis zwischen Politikern und Journalisten behandelt. Insgesamt erweisen sich Themenkarrieren als hochgradig unsicher und unkalkulierbar. (prf)
In: Utopien, Realpolitik und Politische Bildung, S. 45-60
In: European journal of communication, Band 11, Heft 4, S. 427-451
ISSN: 1460-3705
This article discusses the consequences of deregulation of the electronic mass media for political programming. The particular focus of the current debate in Germany is the question of whether the dualization of the broadcasting system, which kick-started intensive competition between the public and commercial stations, will bring about convergent programming. Such a development was thought to undermine the communication of political information and eventually contribute to a weakening of the political functions of television. The article reports findings from a study of television news comparing the presentation of politics in 1985/6 immediately after the deregulation of television and in 1993 when the dual broadcasting system was well established. The evidence suggests that the heavy competition between public and commercial stations does have an impact on the communication of politics to the effect that the marginalization of political information continues, while at the same time political coverage in the news genre format converges. Moreover, the innovation which came about through commercialization is that `serious' politics on television is reduced to the traditional news format, while new formats have appeared that blur the boundaries between political information and entertainment.
In: Publizistik, Band 41, Heft 2, S. 257-258
ISSN: 1862-2569
In: Zeitschrift für Politikwissenschaft: ZPol = Journal of political science, Band 6, Heft 2, S. 331-347
ISSN: 1430-6387
World Affairs Online
In: Gewerkschaftliche Monatshefte, Band 47, Heft 5: Politische Kommunikation, S. 280-288
ISSN: 0016-9447
Politische Verbände können ihre Positionen nur dann erfolgreich vermitteln, wenn sie ihre Außendarstellung an die von den Medien vorgegebenen Strukturbedingungen anpassen und über traditionelle Pressearbeit hinaus auch Formen des Themenmanagements beherrschen. (Gewerkschaftliche Monatshefte / FUB)
World Affairs Online
In: European journal of communication, Band 11, Heft 4, S. 427-451
ISSN: 0267-3231
Der Beitrag beschäftigt sich mit den Auswirkungen der staatlichen Deregulierung im Bereich der elektronischen Medien auf politische Fernsehprogramme. Schwerpunkt der gegenwärtigen Debatte in Deutschland ist die Frage, ob die Dualisierung des Rundfunksystems, mit der aus dem Stand ein sich verstärkender Konkurrenzkampf zwischen öffentlich-rechtlichen und kommerziellen Anbietern ausgelöst wurde, eine Konvergenz bei den Programmen zur Folge hat. Eine derartige Entwicklung könnte die Kommunikation politischer Information gefährden und letztlich zur Schwächung der gesellschaftspolitischen Funktion des Fernsehens beitragen. Es werden die Ergebnisse einer vergleichenden Untersuchung politischer Fernsehnachrichten aus den Jahren 1985 und 1986, d.h. unmittelbar nach der Deregulierung des Fernsehens, und 1993, d.h. einem Zeitpunkt zu dem das duale System fest etabliert war, vorgestellt. Diese stützen die Annahme, daß die starke Konkurrenz zwischen öffentlich-rechtlichen und privaten Anbietern eine fortschreitende Margenalisierung politischer Information zur Folge hat. Gleichzeitig ist eine Konvergenz bei den Programmformaten politischer Berichterstattung zu beobachten. Eine Konsequenz der Innovation, die mit der Kommerzialisierung ausgelöst wurde, ist darüber hinaus, daß "seriöse" Politik im Fernsehen auf das traditionelle Nachrichtenformat reduziert wird, während andererseits neue Programmformen entstanden sind, die die Unterscheidungsgrenzen zwischen politischer Information und Unterhaltung verwischen. (UNübers.)
In: Gewerkschaftliche Monatshefte, Band 47, Heft 5, S. 280-287
ISSN: 0016-9447