Inflation und Staatsverschuldung
In: Zeitschrift für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften: ZWS ; Vierteljahresschrift der Gesellschaft für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften - Verein für Socialpolitik
ISSN: 0342-1783
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In: Zeitschrift für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften: ZWS ; Vierteljahresschrift der Gesellschaft für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften - Verein für Socialpolitik
ISSN: 0342-1783
World Affairs Online
In: DIW-Wochenbericht, Band 44, Heft 1, S. 4 S
World Affairs Online
In: Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung, Band 44, Heft 1, S. 1-4
In: Aus Politik und Zeitgeschichte: APuZ, Heft B 42
ISSN: 0479-611X
In: Schriftenreihe des Robert Holzmann Instituts zur Analyse Wirtschaftspolitischer Aktivitäten Band 21
In: Zeitschrift marxistische Erneuerung, Band 9, Heft 34, S. 49-61
ISSN: 0940-0648
In: Gegenwartskunde: Zeitschrift für Gesellschaft, Wirtschaft, Politik und Bildung, Band 30, Heft 1, S. 87-94
ISSN: 0016-5875
In: Allokation im marktwirtschaftlichen System
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit den Wirkungen permanenter staatlicher Budgetdefizite auf die intertemporale Allokation. Im Rahmen einer Partialanalyse wird der Einfluss der Staatsverschuldung auf die privaten Spar- und Investitionsentscheidungen untersucht. Unter Zugrundelegung eines neoklassischen Wachstumsmodells werden die Auswirkungen der Staatsverschuldung auf Kapitalakkumulation, Steuerlast pro Kopf und Konsum pro Kopf dargestellt. Dabei werden Vermögenseffekte in der Konsumfunktion und staatliche Investitionen berücksichtigt.
In: Staatliche Allokationspolitik im marktwirtschaftlichen System Band 24
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit den Wirkungen permanenter staatlicher Budgetdefizite auf die intertemporale Allokation. Im Rahmen einer Partialanalyse wird der Einfluss der Staatsverschuldung auf die privaten Spar- und Investitionsentscheidungen untersucht. Unter Zugrundelegung eines neoklassischen Wachstumsmodells werden die Auswirkungen der Staatsverschuldung auf Kapitalakkumulation, Steuerlast pro Kopf und Konsum pro Kopf dargestellt. Dabei werden Vermögenseffekte in der Konsumfunktion und staatliche Investitionen berücksichtigt.
Aufgrund der seit langem geführten Debatte um das Für und Wider der Nutzung des Politikinstruments der Staatsverschuldung wissen wir recht viel darüber, was Experten (z. B. Finanzpolitiker/ -wissenschaftler) von Haushaltskonsolidierung, Deficit-Spending oder Verschuldungsgrenzen halten. Dagegen finden sich in der Literatur zur Politischen Ökonomie der Staatsverschuldung relativ wenige empirische Studien, die sich der naheliegenden Forschungsfrage widmen, was Bürgerinnen und Bürger über Staatsverschuldung denken; wobei die Meinung der Bürger wahrscheinlich maßgeblich durch Experten und deren öffentliche Verlautbarungen geprägt sein dürfte. Dieser Beitrag gibt einen Überblick über die Literatur in diesem Forschungsfeld. Zudem wird auf Desiderata aufmerksam gemacht, und es werden Implikationen der Forschungsergebnisse für die politische Praxis aufgezeigt. ; Due to the long-standing debate about the pros and cons of using public debt as a policy tool, we know a lot about what experts (e. g. fiscal policymakers, economists) think of deficit spending, budget consolidation or fiscal rules. In contrast, in the literature on the political economy of public debt there are relatively few empirical studies which investigate the obvious research question of what citizens think about public debt; though citizens' opinions are likely to be significantly influenced by experts and their public statements. This paper gives an overview of the literature in this specific research field. Moreover, the paper draws attention to desiderata and discusses the political implications of the research findings.
BASE
Dieses Lehrbuch setzt sich mit der Frage auseinander, ob die Neuverschuldung des Staates eine geeignete Maßnahme darstellt, öffentliche Ausgaben zu finanzieren. Hierbei wird insbesondere das Problem der Lastenumverteilung zwischen den Generationen, aber auch die ähnlich gelagerte Thematik der staatlichen Alterssicherungssysteme eingehend untersucht. Weitere Aspekte wie die politökonomische Bedeutung der Staatsverschuldung oder ihre Auswirkungen auf die Bevölkerungswanderung werden ebenfalls aufgegriffen. Das Buch ist der abschließende Teil einer dreibändigen Reihe, welche ebenfalls die Bände Finanzwissenschaft I: Rechtfertigung der Staatstätigkeit und Finanzwissenschaft II: Theorie der Besteuerung umfasst. Durch den systematischen Aufbau dieses erfolgreichen Werks wird den Studierenden das Verständnis für komplexe finanzwissenschaftliche Probleme wesentlich erleichtert. Die Reihe wendet sich an Studierende der Wirtschaftswissenschaften an Universitäten, Fachhochschulen, Berufsakademien sowie anderen Bildungseinrichtungen.
In: Diplomarbeit
Aus der Einleitung: Bei der Wechselwirkung von Geld- und Fiskalpolitik besteht die Gefahr, dass hohe Budgetdefizite bzw. Staatsschulden langfristig das Ziel der Preisniveaustabilität untergraben können. Parallel mit der Steigerung der Staatsschuld wächst der Druck auf die Zentralbank, die Geldpolitik zu lockern und dadurch die Finanzlage des Staates zu verbessern. Dieser Zusammenhang zwischen Inflation und Verschuldung deutet darauf hin, dass unsolide öffentliche Finanzen eine Bedrohung für die Glaubwürdigkeit der Geldpolitik darstellen können. Diese Gefahr ist auch dann nicht ausgeschlossen, wenn die Zentralbank formell unabhängig ist. Innerhalb der Europäischen Währungsunion, in der eine deutliche Asymmetrie zwischen einheitlicher Geldpolitik und nationalen Fiskalpolitiken existiert, kommt diese Problematik noch deutlicher zum Ausdruck. Diese Arbeit wird sich auf die Staatsverschuldung in den Ländern der Europäischen Union (EU-15) konzentrieren und ihre Rolle für die Glaubwürdigkeit der Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) diskutieren. Es wird die Gefahr für die Stabilität erörtert und nach möglichen Lösungskonzepten bzw. institutionellen Reformen gesucht, die eine wirksamere Straffung der Staatsfinanzen erreichen könnten. Für die Glaubwürdigkeit der Geldpolitik ist es von besonderer Bedeutung, dass Geld- und Fiskalpolitik im Euroraum unabhängig voneinander ausgeübt werden. Ziel ist, dass der Stabilitätskurs der Geldpolitik nicht durch Interessen der politischen Institutionen beeinflusst wird. Wenn die EZB und die Regierungen der Mitgliedsstaaten ihren Verpflichtungen bezüglich Preisstabilität bzw. ausgeglichenen Haushaltsfinanzen getrennt nachgehen, dann würde kein Glaubwürdigkeitsproblem existieren. Tatsächlich ist es aber im Euroraum möglich, dass die Fiskalpolitik Einfluss auf die Zentralbank erhält. Das kann direkt erfolgen, wenn etwa die Regierungen politischen Druck für eine expansive Geldpolitik ausüben. Indirekt besteht auch die Möglichkeit, dass über die Besetzung der Zentralbankpräsidenten und der Direktoriumsmitglieder die europäische Geldpolitik beeinflussbar ist. In dieser Hinsicht kann die zunehmende Verschuldung in Europa die Inflationsrate im gesamten Eurogebiet erhöhen und die Glaubwürdigkeit der Geldpolitik in Frage stellen. Um die Glaubwürdigkeit der Geldpolitik zu schützen, wurden fiskale Regeln eingeführt, die die Länder abhalten sollen, übermäßige Defizite bzw. Schulden zu akkumulieren. In der EWU werden solche institutionellen Lösungen, wie der Vertrag von Maastricht und der Stabilitäts- und Wachstumspakt (SWP), eingeführt, um die Glaubwürdigkeit der Geldpolitik zu festigen und die Arbeit der Europäischen Zentralbank bei der Gewährleistung der Preisstabilität zu erleichtern. Als übermäßig gelten nach dem Stabilitätspakt alle Defizite, die die 3%-Marke des Bruttoinlandsprodukts (BIP) überschreiten. Zusätzlich gilt ein Referenzwert von 60% vom BIP für die Staatsverschuldung. Langfristig sieht der Stabilitätspakt eine schrittweise Minderung der Gesamtverschuldung durch die Erwirtschaftung von Überschüssen vor. Ob diese Vereinbarungen wirklich notwendig für die geldpolitische Stabilität sind und ob sie effektiv zur Disziplinierung von Staatsfinanzen beitragen, soll in der Arbeit im Detail diskutiert werden. Mit der Einführung des Euro am 1. Januar 1999 hat die Europäische Union die III. Stufe der wirtschaftspolitischen Integration erreicht. Dabei haben die Mitgliedsländer ihre wechselkurspolitische und geldpolitische Autonomie verloren. Zuständig für die Stabilität von Wechselkurs und Preisniveau ist seitdem die EZB. Die Fiskalpolitik blieb weiterhin in den Zuständigkeiten der nationalen Regierungen. Damit wirkt die Fiskalpolitik, die nun das einzige nationale wirtschaftspolitische Instrument ist, als Ausgleichmechanismus gegen asymmetrische Schocks. Inwieweit es der Zentralbank gelungen ist, die Preisstabilität im Euroraum zu kontrollieren und ob ihre funktionale Unabhängigkeit durch die steigende Verschuldung seit 2001 tatsächlich bedroht ist wird in Kapitel II und IV diskutiert. Der Aufbau der Arbeit ist wie folgt: In Kapitel II wird die Glaubwürdigkeit der Geldpolitik und der Unabhängigkeit der Zentralbank dargestellt. Eine Bedrohung für die Glaubwürdigkeit existiert, wenn sich die Wirtschaft in einem Regime der fiskalen Dominanz befindet. In diesem Fall ist die Zentralbank gezwungen von ihrem Preisstabilitätskurs abzuweichen und die Staatsschuld zu monetisieren. Kapitel III diskutiert die Tendenz zur Überschuldung innerhalb der Währungsunion. Dabei werden unterschiedliche Argumente dargestellt, die für eine steigende Verschuldung in der Europäischen Währungsunion sprechen. Kapitel IV konzentriert sich auf die aktuellen Entwicklungen der Staatsverschuldung im Euroraum und erörtert ihren Einfluss auf die Geldpolitik. Im Einzelnen werden Variablen, die die Verschuldung beeinflussen, wie Zinsraten, Wachstumsraten, und Primärdefizite, untersucht. Dabei sollen Trends und Gefahren für die Glaubwürdigkeit der Geldpolitik aufgezeigt werden. Kapitel V stellt Vorschläge für institutionelle Reformen vor, die Anreize für eine effektive Disziplinierung der Fiskalpolitik in Europa geben sollen. Dabei konzentriert sich dieser Abschnitt der Arbeit konkret auf drei Schwerpunkte: a) Reformen, die den Stabilitätspakt ersetzen b) Reformen, die den Stabilitätspakt ergänzen und c) Zentralisierung der Fiskalpolitik. In Kapitel VI werden die Schlussfolgerungen dargestellt. Die Schnittstelle zwischen Geld- und Fiskalpolitik ist ein von der Forschung viel diskutiertes Thema. Die Europäische Währungsunion mit nationalen Fiskalpolitiken und einheitlicher Geldpolitik basiert auf einer Asymmetrie, die die Ursache für die existierenden Kontroversen über den Europäischen Stabilitäts- und Wachstumspakt darstellt. Die Arbeit gibt einen Überblick über den aktuellen Stand der Forschung und stellt Reformvorschläge vor, die zu einer wirksameren Gestaltung der Finanzpolitik in Europa führen können. Die Analyse soll die folgende Fragen beleuchten: Ist die Gefahr einer Finanzkrise in Europa präsent? Wie kann die Fiskalpolitik koordiniert werden, damit auch politisch und wirtschaftlich einflussreichere Länder ihre Finanzen disziplinieren? Sind fiskalpolitische Regeln notwendig bzw. effizient für die Gewährlistung einer glaubwürdigen Geldpolitik? Wann ist eine Zentralisierung der Fiskalpolitik in Europa sinnvoll?Inhaltsverzeichnis:Inhaltsverzeichnis: IINHALTSVERZEICHNIS2 IIABBILDUNGSVERZEICHNIS4 IIITABELLENVERZEICHNIS5 IVABKÜRZUNGSVERZEICHNIS6 1.EINLEITUNG8 2.DIE GLAUBWÜRDIGKEIT DER GELDPOLITIK11 2.1WAS IST GLAUBWÜRDIGKEIT UND ZEITINKONSISTENZ?11 2.2PREISSTABILITÄT DER EZB12 2.3DIEBEDEUTUNG DER UNABHÄNGIGKEIT DER EZB FÜR DIE GLAUBWÜRDIGKEIT DER GELDPOLITIK13 2.3.1Die formelle Unabhängigkeit der EZB14 2.3.2Unabhängigkeit der EZB und die Tragfähigkeit der Fiskalpolitik15 2.4KONFLIKTFALL VON GELD- UND FISKALPOLITIK: CHICKEN-SPIEL17 3.ENDENZ ZUR ÜBERSCHULDUNG IN DER EUROPÄISCHEN WÄHRUNGSUNION20 3.1RÜCKGANG DER SEIGNIORAGE-EINNAHMEN21 3.2VERSAGEN DER KAPITALMÄRKTE BEI DER DISZIPLINIERUNG NATIONALER FISKALPOLITIKEN23 3.2.1Adverse Selektion23 3.2.2Glaubwürdigkeit der no-bailout-Regel25 3.3WEGFALL DES WECHSELKURSRISIKOS UND FREE-RIDING27 4.STAATSVERSCHULDUNG IN DER EU: GEFAHREN FÜR DIE GELDPOLITISCHE STABILITÄT IM EURORAUM29 4.1GRÜNDE FÜR DIE STEIGENDE VERSCHULDUNG SEIT DEN 70ERJAHREN29 4.2AKTUELLE ENTWICKLUNGEN DER VERSCHULDUNG IM EURORAUM32 4.3ENTWICKLUNGEN DER STAATSVERSCHULDUNG UND DER DEFIZITE SEIT DER EINFÜHRUNG DES STABILITÄTSPAKT (1997)32 4.3.1Fiskalpolitische Regeln im Euroraum32 4.3.2Defizite und Verschuldung seit 199734 4.4DER EINFLUSS DER WACHSENDEN VERSCHULDUNG AUF DIE ZINSEN IN DER EU35 5.INSTITUTIONELLE REFORMEN FÜR EINE NACHHALTIGE KONSOLIDIERUNG DER STAATSFINANZEN38 5.1.2Institutionelle Lösungen, die den Pakt ersetzen können38 5.1.2.1Das Konzept hinter den Fiscal Policy Committees (FPC) und National Fiscal Councils (NFC)38 AVorteile40 aVerbesserte Effektivität der Fiskalpolitik als Stabilitätsinstrument40 bVerbesserung der Glaubwürdigkeit der Fiskalpolitik durch institutionelle Entscheidungen (Paralelle zur Geldpolitik)41 aaDie Nachteile von Regeln42 bbInstitutionelle Lösung statt Regeln43 cBerücksichtigung der Länderspezifiken45 dDie nationale Regierungen bleiben zuständig für die Fiskalpolitik45 eTrennung von politischer Mandat und Konjunkturzyklus46 BKontroversen in den Vorschlagvon FPCs47 5.1.3Institutionelle Reformen als Ergänzung des Stabilitätspakt48 5.1.3.1Rainy Day Fonds: Verbessern das Sparverhalten von Regierungen49 ADarstellung des Vorschlags49 BVorteile für den Euroraum50 aAntizyklische Wirkung50 bDer Staat gewinnt Zeit51 CNachteile und offene Fragen53 DErweiterung des Vorschlags von den RDFs54 5.1.3.2Fiskalpolitischer Index55 ADarstellung des Vorschlags55 BVorteile56 aVerbesserung der Budgetprozeduren56 bEine politisch akzeptable Lösung57 CNachteile58 aUnpräzise Gestaltung58 bUngewissheit der Wirksamkeit bei der Straffungder Finanzen58 5.2ZENTRALISIERUNG DER FISKALPOLITIK59 5.2.1Die Rolle der Theorie optimaler Währungsräume für die Fiskalpolitik in der EWU60 5.2.2Argumente gegen Zentralisierung von fiskalpolitischen Aufgaben62 aAutomatische Stabilisatoren als Ausgleichsmechanismus gegen konjunkturelle Schwankungen62 bHeterogenität der Länder63 cMangelndes ökonomisches Gewicht des EU-Budgets64 5.2.4Vorschlag für Zentralisierung von fiskalpolitischen Aufgaben65 aEuropäisches Fiskalpolitisches Gremium66 bModifizierung des Vorschlags: Bestimmung der zulässigen Defizithöhe der Regierungen durch das Executive Board der EZB67 6.FAZIT UND AUSBLICK69 VANHANG72 VILITERATURVERZEICHNIS91Textprobe:Textprobe: Kapitel 3, Tendenz zur Überschuldung in der Europäischen Währungsunion: In einer Währungsunion entfallen die Geld- und Wechselkurspolitiken der Mitgliedsstaaten. Als einziges wirtschaftpolitisches Instrument zur Reaktion auf Konjunkturschwankungen und nationalspezifische (asymmetrische) Schocks bleibt die nationale Fiskalpolitik. Dies stellt die Fiskalpolitik vor die Herausforderung als Ausgleichsmechanismus für die Wirtschaftsstabilität in den einzelnen Ländern zu dienen, in dem sie antizyklisch auf konjunkturelle Schwankungen reagiert. Gleichzeitig, aufgrund der wachsenden Integration der Kapital-, Arbeits- und Gütermärkte, gewinnen die spill-over Effekte innerhalb des europäischen Wirtschaftsraums an Bedeutung, d.h. Schocks können sich leichter auf den gesamten Euroraum ausbreiten und Krisen in Nachbarländern auslösen. Dies macht eine Einschränkung der Freiheiten nationaler Fiskalpolitiken bzw. Verschuldungspolitiken notwendig, um eventuell inflationäre Effekte auf die europäische Geldpolitik zu vermeiden. Geld- und Fiskalpolitik sollten daher immer getrennt von einander ausgeübt werden, damit die Glaubwürdigkeit der Geldpolitik gewährleisten ist. Die Forderung nach einer Disziplinierung der Fiskalpolitiken im Euroraum geht zurück auf den 1989 veröffentlichten Delors-Bericht zur Schaffung einer Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion. Dort wird festgelegt, dass die Disziplinierung nationaler Fiskalpolitiken mit Hilfe von supranationalen politischen Institutionen erfolgen sollte. Es wurde argumentiert, dass innerhalb einer Währungsunion die Regierungen der Mitgliedsstaaten Anreize haben werden, ihre Defizite durch Kreditaufnahme zu finanzieren. Da die Kapitalmärkte nicht in der Lage sind, die Fiskalpolitik ausreichend zu disziplinieren, wird die wirtschaftspolitische Stabilität bzw. die Preisstabilität im Euroraum gefährdet. Diese Argumentation wird im nachfolgenden Abschnitt vertieft. Es werden 3 grundlegende Argumente in der Literatur dargelegt, die die Überschuldungstendenzen innerhalb der Währungsunion erklären und bindende Obergrenzen ('binding rules') für die Fiskalpolitik vorschreiben: Rückgang der Seigniorage-Einnahmen, Versagen der Kapitalmärkte bei der Disziplinierung der nationalen Verschuldungspolitiken, Wegfall des Wechselkursrisikos und free-riding. 3.1 Rückgang der Seigniorage-Einnahmen: Seigniorage sind die Einnahmen, die die Zentralbank durch das Monopol der Geldschöpfung zufließen. Es gibt zwei Möglichkeiten für den Staat, Seigniorage-Einnahmen zu erzielen: Monetarisierung der Staatsschuld und Gewinnausschüttung der Zentralbank. Zur Verdeutlichung der ersten Möglichkeit wird angenommen, dass der Staat bei der Notenbank verschuldet ist. Die Schuld des Staates wird mit Hilfe einer Überraschungsinflation real entwertet. Es wird angenommen, dass ex post die erwartete Inflation der Investoren (perw) kleiner als die tatsächliche Inflation ist (perw
In: Gesellschaft, Wirtschaft, Politik: GWP ; Sozialwissenschaften für politische Bildung, Band 61, Heft 2, S. 145-150
ISSN: 1619-6910, 0016-5875
In: Hohenheimer volkswirtschaftliche Schriften
Staatsverschuldung und Außenhandel wirken über verschiedene Kanäle auf die Entwicklung von Volkswirtschaften. Um die Wirkungsmechanismen zu eruieren, werden mikroökonomisch fundierte dynamische makroökonomische Modelle diskutiert. Zur Anwendung kommen Modelle überlappender Generationen. In ihnen besitzt zwar die modellierte Ökonomie einen unendlichen Zeithorizont, nicht aber die sie bevölkernden Akteure. Untersucht werden sowohl Allokationswirkungen als auch Zins- und Wohlfahrtseffekte. Es zeigt sich, daß die Aufnahme von Außenhandel und die Finanzierungsentscheidung des Staates entscheidend auf die Entwicklung der modellierten Ökonomien wirkt. Bei Freihandel besitzt der staatliche Verschuldungsprozeß, zusätzlich zu den intergenerationalen Umverteilungswirkungen, internationale Übertragungseffekte.