(Neu-)Kompositionen. Aspekte transkultureller Translationswissenschaft: Liber amicorum für Larisa Schippel
In: Transkulturalität – Translation – Transfer Band 26
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In: Transkulturalität – Translation – Transfer Band 26
In: Osteuropa, Band 61, Heft 8-9, S. 199-214
ISSN: 0030-6428
In: Osteuropa, Band 58, Heft 6, S. 327-340
ISSN: 0030-6428
In: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie: KZfSS, Band special issue 17, S. 110-119
ISSN: 0023-2653
In: Osteuropa, Band 60, Heft 7, S. 123-138
ISSN: 0030-6428
In: Journal of Austrian studies, Band 45, Heft 3-4, S. 176-178
ISSN: 2327-1809
In: Revue d'Allemagne et des pays de langue allemande, Band 5, Heft 3, S. 649-669
In: Neue Musikzeitung: NMZ ; mit den offiziellen Mitteilungen des Verbandes Deutscher Musikschulen und der Jeunesses Musicales. Allgemeine Ausgabe, Band 32, Heft 2
ISSN: 0944-8136
Aktuell werden Zeichnungen von indigenen Künstler*innen Brasiliens in großer Zahl in den verschie densten Kontexten angefertigt. Die Arbeit soll darlegen ; dass sich die Künstler*innen das für sie relativ neue Medium in ei ner ganz eigenen Art einverleiben und damit bisher Unausgesprochenes aus drücken. Anhand von Zeich nungen der Völker Deni ; Kanamari und Maxakali werden ästhetische Prinzipien und kom positorische Ideen herausgearbeitet und die Anverwandlung des künstlerischen Mediums auf drei Ebenen untersucht. Erstens auf einer dia chronen Ebene ; innerhalb derer eine Art Kunstge schich te der Zeichnungen indigener Kunstschaffender erkennbar wird. Zweitens werden die Zeich nungen als Ausdruck einer politischen Äußerung und als Aussa ge zum kul turellen Weltbild analy siert und interpretiert. Hier wird die Zeichnung als Bildakt betrachtet ; ihr postulierender Charakter herausgestellt. Auch Flora ; Fauna und die sogenannte unbelebte Natur können Bildakte hervorbringen und Menschen zum künstlerischen Gestalten anregen. Dies führt zur dritten Betrachtungsebene: Zeichnungen werden hinsichtlich des kreativen Pro zesses und des ästhetischen Vergnügens der Künstler*innen beleuchtet. Die drei Betrachtungsebenen werden im Rahmen einer Er örterung verschiedener Forschungspositionen hauptsächlich brasilianischer und deut scher Ethnolo g*innen im ersten Teil der Arbeit vorgestellt und veranschaulicht. Weiterhin wird im ersten Teil die Geschichte der indigenen Zeichnung in Bezug zur Geschichte der indige nen Lite ratur Brasiliens gesetzt ; weil sie oft gemeinsam mit ihr auf tritt. Letzterer ist deshalb ein ausführliches Unterkapitel gewidmet. Die indige ne Literatur in Brasi lien basiert vor allem auf mündlicher Überlieferung traditio neller Mythen und Erzählung en. Zu beobachten sind dabei komplexe Bild-Text-Beziehungen ; die daraus resultieren ; dass sich die Zeichnungen häufig nicht (nur) auf die aufgezeichneten Mythenvarianten beziehen ; sondern auch auf (dem Betrachter/Leser) unzugängliche Mythenvarianten und-Fragmente. Oft werden Dadurch die Komplexität des Mythenkosmos und die Wi dersprüchlichkeit einzelner Mythen varianten aufgedeckt. Auf theoretische Positionen der Kunstanthropologie und auf die Geschichte der in digenen Zeichnung/Literatur folgen im zweiten Teil Erläuterungen zu Kontaktgeschichte ; künstlerischer Produktion ; rituellem Leben und Kosmovision der drei Völ ker. Diese Einblicke schaffen eine Basis für das Verständnis der Zeich nungen. Neben dieser auf ethnografischen Informationen fußenden Herangehensweise sollen im dritten Teil der Ar beit detaillierte formale Bildanaly sen eine Annäherung an die Besonderhei ten und Eigenarten der einzelnen Künst ler*innen sowie das Herausarbeiten von Gemeinsa mem ermöglichen. Im dritten Teil werden sowohl aus Büchern entnommene Zeichnungen als auch in Workshops in den Dörfern der Deni ; Maxakali und Kanamari entstandene Arbeiten untersucht. Die Beobachtung der Arbeitsabläufe der zweiten Werkgruppe erlaubt Einblicke in die Kommunikation der Künstler*innen untereinander und verdeutlicht die Dynamik der Entstehungsprozesse. Die Bildanalysen offenbaren verschiedene Prinzipien und Arbeitsweisen. So z.B. das teilweise oder vollständige Kopieren ; meistens aus Büchern der indige nen Literatur. Der Begriff Kopieren erweist sich schnell als irreführend. Meist erfolgt ein Neuarrange ment der Bildelemen te der Ausgangszeichnung sowie ein Abwandeln der ursprüngli chen künstlerischen Tech nik. Wie auch bei der Anver wandlung des Mediums der Zeichnung durch indige ne Künstler*innen handelt es sich um einen kulturellen anthropopha gischen Akt. Auch in der Anwen dung der künstle rischen Tech nik zeigt sich dieses Wesensmerkmal. Viele Zeichner*innen sind begierig ; neue künstlerische Techni ken zu erler nen und einige von Ihnen überwinden dabei die Grenzen des Vorgegebenen und kom binieren ver schiedene Arbeitsweisen miteinander. Daneben fallen andere Charakteristika der Zeich nungen auf. So muss z.B. die Simultandarstellung v.a. in Zeichnungen ; die Erzählungen und My then zur Sei te gestellt werden ; oft mehrere zeitlich entfernte Erzählsequenzen unterbringen. Simultandarstel lungen können der Erzähllogik der Mythe oder einer zeichnungsimmanenten formal-kompositori schen Logik gehorchen. In den Simul tandarstellungen können auch Bildele mente ohne Ge genstück im Mythen text auftauchen. Diese Bildelemen te entfalten manchmal ein regelrechtes Eigenleben ; welches das ästheti sche Ver gnügen des Künstlers veran schaulicht und die Eigenständigkeit der Zeichnung gegen über der Er zählung hervorhebt. Weiterhin fällt der Gebrauch von Bildrahmen auf ; die Artifizialität und Zweidimensionalität der Zeichnun gen betonen und ihnen häufig einen dekorativen ; geradezu schmuckhaften Charak ter ver leihen. Letzterer kann eine große Spannung zwischen dem Abbildcha rakter und dem Kunstwerkcharakter hervorrufen. Ein abschließender Exkurs geht auf Möglichkeiten der Ausstellungspraxis indigener Kunst ein und ist dabei auf einen Ausgleich zwischen kunstreferentiellen und kontextbezogenen Perspektiven bedacht. Die Dissertation wurde von der Gerda-Henkel-Stiftung mit einem Promotionsstipendium gefördert.
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Der Artikel analysiert die Autobiographie des Komponisten Louis Spohr und stellt mit 'Komposition' und 'Aufführung' zwei zentrale Kategorien dieser Lebensbeschreibung heraus. Dabei ist es von Bedeutung, dass die Autobiographie nur zum Teil von Spohr selbst verfasst wurde. Ein Großteil wurde von seiner Frau und seinem Schwiegersohn geschrieben, so dass es nicht nur um ein Selbstbild geht, sondern auch um eine von Familienmitgliedern geschriebene Hagiographie, für die insbesondere auch Spohrs Oratorienwerk in Anspruch genommen wurde. ; The essay analyses the autobiography of the composer Louis Spohr and focuses on 'composition' and 'performance' as two dominant categories that structure this life narrative. Remarkably, Spohr's autobiography was only partly written by himself. A large part was authored by his wife and his son-in-law. Therefore we do not only have a self-portrait of the composer but also a piece of hagiography composed by familiy members who could especially draw on Spohr's oratoria as an effective source for their portrait of the composer.
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Die meisten Studien der empirischen Wahlforschung führen das Wählverhalten bei deutschen Bundestagswahlen gemäß den bewährten Erklärungsansätzen (Columbia School, Cleavage-Theorie, Michigan School, …) auf Faktoren der Individualebene zurück. Nur wenige analysieren darüber hinaus den Einfluss räumlicher Kontextmerkmale. Diese Beiträge gelangen zudem zu widersprüchlichen Befunden, z.B. darüber, welcher Anteil der Gesamtvarianz überhaupt durch Kontextfaktoren erklärt werden kann. Daher will die vorliegende Arbeit klären, inwiefern die soziale Komposition des räumlichen Kontexts über individuelle Merkmale der Wähler hinaus ihre individuelle Wahlentscheidung bei der Bundestagswahl 2009 beeinflusst hat. Dazu wird zunächst ein räumliches Mehrebenen-Modell des individuellen Wahlverhaltens entwickelt, das den Einfluss von Kontextmerkmalen u.a. auf soziale Interaktionsmechanismen innerhalb der Kontexteinheiten zurückführt. Zudem werden die zentralen individuellen Erklärungsfaktoren der oben genannten Theorien (Parteiidentifikation, Kandidaten-, Sachfragen-Orientierung, soziale Gruppenzugehörigkeit) in das Modell integriert. Auf Grundlage von Daten der German Longitudinal Election Study werden anschließend logistische Mehrebenen-Modelle für die alten und erstmals auch für die neuen Bundesländer und Deutschland geschätzt. Erstmals werden zudem Wahlkreise als relevante Kontexteinheiten untersucht. Es zeigt sich, dass ein kleiner Teil der Varianz der individuellen Wahlentscheidung allein auf Merkmale des Wahlkreises zurückgeführt werden kann. Es treten sowohl direkte Kontexteffekte als auch Mehrebenen-Interaktionseffekte auf, die sich jedoch in ihrer Wirkung zwischen den Regionen und auch zwischen den Parteien erheblich unterscheiden. ; Most empirical studies of voting behavior explain vote choice at German federal elections using individual level variables referring on established theories of voting behavior (Columbia School, Cleavage Theory, Michigan School, .). Only a few analyze in addition to them specific effects of the geographical context that surrounds the voters. On top of that these studies produce contradictory results, e.g. about how much of the total variance can be explained by contextual factors. That is why this study seeks to analyze if the social composition of the geographical context of voters had a particular effect on their vote choice in addition to their most important individual characteristics at the German federal election 2009. For that purpose first of all a geographical multilevel-model of vote choice is generated that explains contextual effects among other mechanisms by social interactions among the voters inside the contextual units controlling for the most important individual level factors mentioned by the theories above (party identification, candidate-, issue-orientation, social group membership). Using data of the German Longitudinal Election Study logistic multilevel-models for West- and for the first time for East-Germany and Germany are estimated. Equally for the first time electoral districts are analyzed as the relevant units of the context level. The results show that a small part of the variance of individual vote choice can be explained particularly by characteristics of the electoral districts. Not only direct context effects but also cross-level- interactions can be found. But their strength of influence differs as well between the analyzed regions as between the analyzed parties.
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In: Soziopolis: Gesellschaft beobachten
Sabine Hübgen: Armutsrisiko alleinerziehend - Die Bedeutung von sozialer Komposition und institutionellem Kontext in Deutschland. Leverkusen: Verlag Barbara Budrich 2019. 978-3-86388-818-3