"Nach dem Zusammenbruch des SED-Staates fand das Thema des Umgangs mit Ausländern in der DDR kaum Beachtung. Doch es ist notwendig, sich diesen Fragen zuzuwenden, denn die einstmals geheim gehaltenen Akten belegen ein tiefes Misstrauen gegenüber jeglichen fremden Einflüssen, eine anmaßende willkürliche Kontrolle und eine gewollte strikte Abgrenzung zu ausländischen Mitbürgern. Der Grundsatz aus Artikel 86 der DDR-Verfassung, wonach die sozialistische Staats- und Rechtsordnung 'Gerechtigkeit, Gleichheit, Brüderlichkeit und Menschlichkeit' bei der Rechtsdurchsetzung zu garantieren hatte, verkommt bei näherer Betrachtung zu einer politischen Phrase." (Autorenreferat)
Auf der Basis einer historischen Skizzierung der Entwicklung des Ausländeranteils in der Bundesrepublik Deutschland nach 1955 und der öffentlichen Diskussion dieses Themas werden Daten und Fakten zu wirtschaftlichen und politischen Unterschieden zwischen Einheimischen, Ausländern und Aussiedlern präsentiert. Angesprochen werden Parteipräferenzen, die regionale Ausländerverteilung in Prozent der Wohnbevölkerung, die Integration im betrieblichen Bereich und im sozialen Umfeld, die Situation von religiösen Minderheiten, der Anteil von Arbeitslosen bei der ausländischen Bevölkerung, die Einkommenssituation sowie die Bildungsbeteiligung. Es wird die Erwartung formuliert, dass in den kommenden Jahren und Jahrzehnten die Einwanderung in die Bundesrepublik aufgrund der demographischen Entwicklung zunehmen wird. Mit der Einführung der Einbürgerung bei Geburt für Kinder ausländischer Eltern mit acht Jahren Aufenthalt ist ein Prozess in Gang gekommen, der die Abgrenzung zwischen "Deutschen" und "Ausländern" immer schwieriger macht. Schließlich dürfte sich der Islam in Deutschland zunehmend organisieren und seinen Platz neben den traditionellen Religionsgruppen einnehmen. (GB)
Der Zustrom von Flüchtlingen verstärkt die Dringlichkeit, wirksame Integrationskonzepte zu entwickeln und umzusetzen. Die Herausforderungen sind aufgrund der großen Zahl der Flüchtlinge, die in kürzester Zeit nach Deutschland kamen, ungleich größer als die bisherigen Integrationsaufgaben, die in wesentlich längeren Zeiträumen angelegt werden konnten. Die Mehrheit der Bevölkerung war aufgrund der Flüchtlingswelle zeitweise außerordentlich beunruhigt und von vornherein skeptisch in Bezug auf die Integrationschancen. Die kulturellen Prägungen der meisten Flüchtlinge werden als sehr verschieden von der deutschen Kultur bewertet und entsprechend die Integrationsbarrieren deutlich höher veranschlagt als bei Migranten, die im Laufe der letzten Jahrzehnte zugezogen sind. Entsprechend muss die Haltung der Bevölkerung zu Ausländern, die in Deutschland leben, und die Einschätzung ihrer Integrationschancen, getrennt für die Migranten, die schon länger in Deutschland leben und für die Flüchtlinge, die in den letzten ein, zwei Jahren nach Deutschland kamen, untersucht werden. An Kontakte zu Ausländern ist die überwältigende Mehrheit der Bevölkerung gewöhnt. Darüber hinaus haben viele über ihre Kinder Kontakte zu Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund. Wie unterschiedlich die Situation in West und Ost ist, zeigen vor allem die Angaben zu Ausländern in der Nachbarschaft, im Freundes- oder Kollegenkreis: 57 Prozent der westdeutschen, 39 Prozent der ostdeutschen Bevölkerung haben ausländischstämmige Nachbarn; 42 Prozent der westdeutschen, aber nur 19 Prozent der ostdeutschen Bevölkerung haben Ausländer in ihrem Freundes- oder Bekanntenkreis, 38 Prozent der Westdeutschen auch unter ihren Kollegen, in Ostdeutschland gerade einmal 18 Prozent.
Im Auftrag der Stiftung Volkswagenwerk untersuchte die Verfasserin im Zeitraum 1981-1984 Vereine von ausländischen Arbeitnehmern aus Griechenland, Italien und der Türkei im Raum Frankfurt a. M. Es wurden 19 Migrantenvereine befragt. Die verschiedenen Ausprägungen der Vereine (Sportvereine, Freizeitvereine, Elternvereine, religiöse Vereine) und politische Zusammenschlüsse wurden berücksichtigt. Besonderes Augenmerk wurde auf die Kooperation der Vereine gelegt, sowohl auf Kooperation mit Vereinen der gleichen Ethnie wie mit Vereinen mit Migranten anderer Nationalität und mit deutschen Gruppen. Die Untersuchung ergibt, daß die Migrantenvereine beträchtlich zur Integration der griechischen, italienischen und türkischen Arbeitnehmer beigetragen haben. Sie erfüllen eine "Brückenfunktion" sowohl zu den Herkunftsländern als zu den Behörden und zur Bevölkerung der Bundesrepublik Deutschland. (BO2)
Forschungsmethode: beschreibend, empirisch. Auf der Grundlage der Beschaeftigungsstatistik der Bundesanstalt fuer Arbeit untersuchen die Autoren die berufliche Situation und das Einkommen auslaendischer Arbeitnehmer in Hessen. Der Beitrag gliedert sich in drei Abschnitte: Im ersten Abschnitt "wird untersucht wie sich die Auslaenderbeschaeftigung in Hessen nach Staatsangehoerigkeit entwickelt hat, und es wird die Veraenderung der Erwerbsquote nachgezeichnet. Im Anschluss daran wird analysiert, wo die Beschaeftigungsschwerpunkte der Auslaendergruppen in der hessischen Wirtschaft liegen, werden kritische Aspekte des Auslaenderarbeitsmarktes (Arbeitslosigkeit) beleuchtet und untersucht, welches Verhalten die auslaendischen Jugendlichen bei der Berufswahl zeigen. Im dritten Teil wird das Pro-Kopf-Einkommen der auslaendischen Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen dem ihrer deutschen Kolleginnen und Kollegen gegenuebergestellt ("Einkommenstreppe") und festgestellt, welche regionalen Einkommensunterschiede bestehen ("Einkommenspyramide"), (IAB2).
Bussgeld im Ausland Verfolgung und Vollstreckung nach Strassenverkehrsverstöe︢n Bisher konnten im EU-Ausland verhängte Bussgeldbescheide grundsätzlich (Ausnahme: Österreich) nur im Tatortland vollstreckt werden. Nach dem "EU-Rahmenbeschluss über gegenseitige Vollstreckung von Geldsanktionen", der noch vor Ende 2010 auch in Deutschland umgesetzt wird und in Kraft tritt, können ausländische Geldstrafen und Bussen wegen Verkehrsverstöe︢n dann auch hier eingetrieben werden. Dieser dramatischen Änderung der Rechtslage im deutschen und europäischen Raum und dem damit verbundenen erhöhten anwaltlichen Beratungsbedarf wird in der 3. Auflage von "Bussgeld im Ausland" voll Rechnung getragen. Gleichzeitig ist die Anzahl der behandelten Länder auf über 20 mehr als verdoppelt und der Buchumfang auf rund 600 Seiten erweitert worden. Die bisherigen zehn Länderkapitel wurden aktualisiert und ergänzt. Das Buch enthält erstmals auch ein Deutschland-Kapitel. Dem Werk wurde ein Allgemeiner Teil "Internationales und Europäisches Recht" vorangestellt; dieser informiert über wichtige zwischenstaatliche Abkommen und Rechtshilfevereinbarungen. Der Anhang enthält Gesetzesauszüge, Übersichten und Tabellen, die das hochaktuelle Werk vervollständigen. Allen Anwälten, die in internationalen Bussgeld- und Verkehrsstrafsachen Mandanten beraten und verteidigen müssen, wird dieses Buch kompetente Hilfe bieten, ebenso den mit ausländischem Verkehrsrecht befassten Behörden, Gerichten und Rechtsschutzversicherungen. Nicht zuletzt wird es betroffenen Kraftfahrern viele offene Fragen klären helfen
Auf der Grundlage der Beschäftigungsstatistik der Bundesanstalt für Arbeit untersuchen die Autoren die berufliche Situation und das Einkommen ausländischer Arbeitnehmer in Hessen. Der Beitrag gliedert sich in drei Abschnitte: Im ersten Abschnitt "wird untersucht wie sich die Ausländerbeschäftigung in Hessen nach Staatsangehörigkeit entwickelt hat, und es wird die Veränderung der Erwerbsquote nachgezeichnet. Im Anschluß daran wird analysiert, wo die Beschäftigungsschwerpunkte der Ausländergruppen in der hessischen Wirtschaft liegen, werden kritische Aspekte des Ausländerarbeitsmarktes (Arbeitslosigkeit) beleuchtet und untersucht, welches Verhalten die ausländischen Jugendlichen bei der Berufswahl zeigen. Im dritten Teil wird das Pro-Kopf-Einkommen der ausländischen Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen dem ihrer deutschen Kolleginnen und Kollegen gegenübergestellt ("Einkommenstreppe") und festgestellt, welche regionalen Einkommensunterschiede bestehen ("Einkommenspyramide"), (IAB2)