High frequency trading, Google ranking, filter bubble - just three topical examples of the power of algorithms. This title presents a collection of contributions that deal with the historical emergence and wide distribution of algorithms that can be found in various aspects of social life today. They focus on the correlations between algorithmic and non-algorithmic actors and their significance for our daily lives and our social relationships and follow up on the mechanisms with which algorithms -products of a specific global access- frame reality while organizing the way how humans thinks about society. The contributions include case studies on social media, advertising and evaluation but also on mobile safety infrastructures, such as drones.
Welche Rolle spielen Menschenrechte im Pflegealltag? Was wissen die verschiedenen Akteure im Pflegesektor über Menschenrechte? Wie wird das vorhandene Wissen umgesetzt? Welche Menschenrechtsaspekte sind in der Langzeitpflege besonders relevant? Und was kann konkret getan werden, um die Rechte der Bewohnerinnen und Bewohner in Pflegeheimen zu wahren und zu fördern? Auf diese Fragen gibt die vorliegende Analyse auf Basis einer qualitativen Untersuchung in fünf Pflegeheimen Antworten. Wenngleich die Ergebnisse nicht repräsentativ für die stationäre Langzeitpflege insgesamt sind, bieten sie doch vertiefte Einblicke in die Bedeutung und Verwirklichung der Menschenrechte im Pflegealltag aus dem Blickwinkel von Heimleitungen, Pflegekräften und Bewohnerinnen und Bewohnern.
Was bedeuten Big-Data-Untersuchungen für die Entwicklung von Theorien und für forschungsethische Aspekte? Wie können öffentliche Spuren digitaler Kommunikation eingefangen, analysiert und interpretiert werden? Wie lassen sich Metriken von Social-Media-Plattformen in empirisch fundierte Forschung überführen? Welche Strategien gibt es, um in algorithmische Blackboxes wie Suchmaschinen und News Feeds zu schauen? Dieser Band beschäftigt sich mit diesen und vielen ähnlichen Fragen, die bei der kommunikationswissenschaftlichen Forschungsarbeit im digitalen Zeitalter auftreten. Das Buch versammelt sowohl theoretische und ethische Auseinandersetzungen wie auch Aufsätze, die empirische Forschung zu digitaler Kommunikation dokumentieren. Immer im Mittelpunkt: Jene Praktiken, die sich an das Medium anpassen, die seine Objekte, Akteure und Infrastrukturen erforschen - also das, was wir "digitale Methoden" der Kommunikationswissenschaft nennen.
Das Behindertengleichstellungsgesetz (BGG) ist am 1. Mai 2002 in Kraft getreten. Ziel des BGG ist, die Benachteiligung von behinderten Menschen zu beseitigen, ihre gleichberechtigte Teilhabe am Leben in der Gesellschaft zu gewährleisten und ihnen eine selbstbestimmte Lebensführung zu ermöglichen. Kernstück des BGG ist die Barrierefreiheit. Sie ist eine wesentliche Voraussetzung für eine selbstbestimmte und gleichberechtigte Teilhabe. Gut zehn Jahre nach seinem Inkrafttreten war es an der Zeit, das BGG im Rahmen des Nationalen Aktionsplans zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK) wissenschaftlich auf seine Wirkung zu überprüfen. Im Fokus standen dabei die Fragen, ob alle Gruppen von Menschen mit Behinderungen ausreichend berücksichtigt sind und sich die Instrumente des BGG bewährt haben. Bei der Evaluation waren die Vorgaben der UN-BRK zu berücksichtigen. Die Perspektive von Menschen mit Behinderungen wurde von Anfang an einbezogen.
Schwerpunkt von "Bildung in Deutschland 2014" ist die Inklusion. In der 5. Auflage von "Bildung in Deutschland" analysieren die Autoren die Situation von Menschen mit Behinderungen im Bildungssystem. Der Bericht "Bildung in Deutschland" erscheint seit 2006 alle zwei Jahre als umfassende und empirisch fundierte Bestandsaufnahme des deutschen Bildungswesens: von der frühkindlichen Bildung, Betreuung und Erziehung über die allgemeinbildende Schule und die non-formalen Lernwelten im Schulalter, die berufliche Ausbildung und Hochschulbildung bis hin zur Weiterbildung im Erwachsenenalter.
Engaging with the acclaimed American sociologist Eliot Freidson's argument about professionalism's 'third logic' (a viable alternative to bureaucracy and consumerism), Dutch, British, French and German contributors to this volume bring together three political and academic debates rarely tackled jointly: professionalism, change, and policy, in the context of the increasing marketization and bureaucratization of healthcare and welfare. As attempts to cope with Europe's increasingly ageing and multicultural societies are being implemented, this first title in a uniquely positioned series provides an exhaustive analysis of the road travelled so far.
'In der Europäischen Union vollzieht sich derzeit ein Strukturwandel zugunsten des Dienstleistungssektors, mit dem enorme Wachstumspotentiale verbunden werden. Im Zusammenhang mit der aktuellen Debatte über eine europäische Dienstleistungsrichtlinie verschärft sich auch eine seit Jahren geführte Auseinandersetzung über die Gestaltung und Finanzierung der Dienstleistungen der Daseinsvorsorge im europäischen Binnenmarkt. Bisher vornehmlich von der öffentlichen Hand vorgehaltene Dienstleistungen rücken in den Fokus der Aufmerksamkeit, zum Beispiel das Bildungs- oder das Gesundheitswesen, die Sozialdienste, der Öffentliche Personennahverkehr oder die Wasserversorgung, Abwasserbeseitigung und Abfallentsorgung. Aufgrund des potentiellen Marktvolumens nimmt auch im Bereich Daseinsvorsorge der Druck zu weiteren Marktöffnungen beständig zu. Die Studie beleuchtet am Beispiel der sehr unterschiedlich strukturierten nationalen Wassermärkte in der EU, wie sich die Marktöffnung auswirkt. Für das deutsche System der kommunalen Daseinsvorsorge ist diese Prognose angesichts der fragmentierten und lokal orientierten öffentlichen Dienstleistungsunternehmen bzw. karitativen Einrichtungen überaus problematisch. Dabei bilden zwei Leitfragen den Rahmen der Analyse: 1. Wie viele gemeinwohlorientierte Dienstleistungen können und wollen sich die Staaten und ihre Gesellschaften in Europa leisten und wie sollen diese Dienstleistungen organisiert und finanziert werden? 2. Bedeutet eine Liberalisierung der gemeinwohlorientierten Dienstleistungsmärkte nicht den Abschied vom europäischen Sozial- und Gesellschaftsmodell und bedarf es nicht einer europäischen Definition zum Schutz der gemeinwohlorientierten Strukturen der Daseinsvorsorge?' (Autorenreferat)
This volume contains the proceedings of the fourth annual meeting of Qualitative Psychology in Blaubeuren (near Ulm, Germany) Oct., 22-24, 2003 organized by the Center for Qualitative Psychology (Tübingen, Germany). The question of Research Design was chosen as the central topic of the conference. Researchers from different professions took part. The range of experience of the participants was very heterogeneous: Beginning with young researchers, different levels of expertise were represented (up to and including very experienced scholars and researchers). Participants also came from different countries. The main work was done in small working groups. In these groups each study and its outcome(s) was critically discussed and remarked upon. Plenum lectures were also held, in which selected experts presented their thoughts on the central topic research design. An attempt is also undertaken to evaluate the findings and the workshop as a whole in the context of the development of qualitative research in psychology. Contents: Mechthild Kiegelmann, Günter L. Huber: Design in Qualitative Psychology (19-26). Designing the Move from Data to a Theory of Feeling - Gerhard Kleining: The Qualitative-Heuristic Approach to Theory (27-34); Leo Gürtler, Gerhard Kleining: Some Questions and Answers about the Qualitative-Heuristic Approach to Theory (35-38); Thomas Burkart Towards a Dialectic Theory of Feeling (39-62); Harald Witz: Questioning Burkart's Theory of Feeling (63-66); Thomas Burkart: Some Conclusions (67-68); Jeannette Bischkopf, Anna Auckenthaler, Christian Stiglmayr: The Application of a Grounded Theory-Based Research Design for Analyzing Caregiver Burden. How to Increase the Specificity of Concepts (69-80); M. Concepción Domínguez Garrid, Antonio Medina Rivilla: Qualitative Research in Intercultural Processes in the Fields of Geography and History in Secondary Education (81-98); Silke-Birgitta Gahleitner: Step by Step: The Significance of the Open Qualitative Research Process for Gender Research (99-110); Samuel Gento Palacios, M. Concepción a Domínguez Garrido, Antonio Medina Rivilla: The Axiologial Bases of a New Curricum Design (111-142); Michaela Gläser-Zikuda, Hanne Schuster: How Do Students Feel in Open and Direct Instruction? A Study with Mixed Methods (143-162); Leo Gürtler: Qualitative Video Analysis: Design of a Study on the Function of Humor in Teaching Discourses on Mindfulness (163-186); Günter L. Huber: Qualitative Analysis "cis transcriptionae": Direct Processing of Sound and Video Data (187-196); Günter L. Huber: Qualitative Methods in Evaluation Studies (197-206); Karin Jeschke: Contribution of a Modified Global Analysis to a Qualitative Heuristic Analysis (207-216); Levan Lim, Annette Ullrich: Living with Persons with Disabilities: Perspectives of L'Arche Assistants (217-234); Gunârs Strods, Liesma Ose, Tamâra Skoromka, Irîna Maslo: Collaboration in Computer Assisted Qualitative Research (235-248); Hannu Soini, Mark Flynn: The Importance of Emotion and Rhythm for Learning (249-264); Meike Watzlawik: Online Survey + Qualitative Analysis + Quantitative Results = Possible & Reasonable? (265-276).
Institutionalisierte psychologische Berufspraxis auf breiter Basis gibt es in Deutschland im wesentlichen erst nach 1945. Die Arbeit untersucht die Stadien dieses Entwicklungsprozesses, beginnend beim Angebot bürgerlich-humanistischer Psychologen nach Ende des Faschismus, ihren Anteil zum Aufbau einer gerechteren Gesellschaft und zur Linderung der Nöte des Individuums beizutragen. Die nächste Phase wird bestimmt von der geisteswissenschaftlich orientierten, vom Ethos des Person-Seins getragenen Psychologie der Adenauerzeit. Sie wurde abgelöst durch die pragmatistisch-naturwissenschaftliche, den Widerspruch zwischen sich verselbständigender akademischer Emsigkeit und praktischer Orientierungslosigkeit auf die Spitze treibenden Phase der Experimentalpsychologie in den sechziger Jahren. Ob sich dieser Widerspruch in der neuesten Krise der Psychologie in der Bundesrepublik zur Zeit der Studentenbewegung und im Zuge der Reformbestrebungen in vielen gesellschaftlichen Bereichen lösen konnte bzw. welche Form er annahm, soll die Einschätzung der neuesten Entwicklung psychologischer Praxis und ihrer weiteren Tendenzen beantworten. Die Analyse wird exemplarisch an Psychologie und psychologischer Praxis im Kontext universitärer Lehre und Forschung, im Verwendungszusammenhang von Ausbildung und Erziehung und im Rahmen der auf den Produktionsprozeß gerichteten Arbeitswissenschaften durchgeführt.
This paper focuses on the estimation of income distribution from grouped data in the form of quantiles. We propose a novel application of the minimum quantile distance (MQD) approach and compare its performance with the maximum likelihood (ML) technique. The estimation methods are applied using three parametric distributions: the generalized beta distribution of the second kind (GB2), the Dagum distribution, and the Singh–Maddala distribution. We provide the density-quantile functions for these distributions, along with reproducible R code. A simulation study is conducted to evaluate the performance of the MQD and ML methods. The proposed methods are then applied to data from 30 European countries, utilizing the aforementioned parametric distributions. To validate the accuracy of the estimates, we compare them with estimates obtained from more detailed and informative microdata sets. The findings confirm the excellent performance of the considered parametric distributions in estimating income distribution. Additionally, the MQD approach is identified as a straightforward and reliable method for this purpose. Notably, the MQD method displays superior robustness in comparison to the ML technique when it comes to selecting suitable starting values for the underlying computation algorithm, specifically when dealing with the GB2 distribution.
Das EU-Mehrebenensystem verhandelt den Einfluss der europäischen Organe auf die einzelstaatliche Souveränität fortlaufend neu. Sozialpolitik gilt dabei traditionell als Domäne der Mitgliedsstaaten. Kann man jedoch an dieser Stelle noch von politischer Autonomie der Nationalstaaten sprechen oder gewinnt die europäische Ebene durch sozial- wie haushaltspolitische, teils auch restriktive Maßnahmen vielmehr fortlaufend an Bedeutung? Die Autorin analysiert Europäisierungsprozesse innerhalb der Sozialpolitik im Kontext der Eurokrise anschaulich am Beispiel von fünf Mitgliedsstaaten. Das Buch wird dadurch zu einem unverzichtbaren Beitrag zur Diskussion um nationale sozialpolitische Autonomie im EU-Mehrebenensystem. Im sozialpolitischen Bereich gewinnt die europäische Ebene immer mehr an Bedeutung, insbesondere durch restriktive fiskalische Maßnahmen. Das Buch untersucht aus der Perspektive einer eigenen, explizit krisenbezogenen Variante der Europäisierungstheorie sozialpolitische Europäisierungsprozesse im Kontext der 'Eurokrise' am Beispiel von fünf Ländern (Deutschland, Schweden, Großbritannien, Italien und Polen) und diskutiert, wie sich deren vermeintliche sozialpolitische Autonomie fortlaufend wandelt. Ihre Argumentation stützt die Autorin methodisch auf eine umfangreichen Dokumentenanalyse sowie zahlreiche Expert*inneninterviews. Neben Download-Prozessen sowohl genuin sozialpolitischer wie auch haushaltspolitischer Natur werden explorativ auch Upload-Bemühungen dieser Mitgliedsstaaten sowie wechselseitige Beeinflussungen ohne Beteiligung der europäischen Ebene (konzipiert als Interload) betrachtet.
In the anthology presented here, the research ethics code adopted by the German Society for Social Work in 2020 is placed at the center of debate. The code is regarded as an ethical guideline, oriented towards United Nations conventions, to guide researchers to reflect on their own work in self-commitment and responsibility, and to apply for a clearance report from an ethics committee. The authors discuss the ethical principles of the code and the dilemmas arising from contradictions in a multi-faceted, practical, and solution-oriented way. An overview of different field approaches is provided and orientation for the realization of a research process is given. Universal, step-by-step guidance for specific fields is not given in this text. Instead, with a wealth of illustrative practical examples, possibilities and needs for further development are pointed out and guidance is given for finding an ethical implementation in the respective concrete projects.
Vorgestellt werden ausgewählte Befunde zum Einfluss von soziodemografischen und psychologischen Merkmalen auf rechtsextreme Einstellungen und zu den Möglichkeiten von Familie und Schule, rechtsextreme Einstellungen zu reduzieren. Zur Beantwortung der Fragestellungen werden standardisierte Befragungsdaten eines Projekts aus den Jahren 2018/2019 einer erneuten Analyse unterzogen. Befragt wurden 2.112 Jugendliche (54,1% weiblich) zwischen 14 und 19 Jahren aus den Regionen Hamburg, Nordrhein-Westfalen, Thüringen und aus bundesweit verorteten Schulpreisschulen. Mehrebenenanalysen belegen den interaktiven Einfluss von autoritären Überzeugungen und Erhebungskontexten auf rechtsextreme Einstellungen. Mediatoranalysen stützen die Annahme, dass gleichberechtigte Beziehungen in Familie und Schule den Einfluss von rechtsextremen Überzeugungen auf die demokratische Partizipation reduzieren und die Entwicklung demokratischer Einstellungen bei Jugendlichen fördern können.
AbstractAlongside citizens' belief in the legitimacy of democracy, public support for the political regime is crucial to the survival of (democratic) political systems. Yet, we know fairly little about the relationship between citizens' democratic knowledge and their evaluation of democratic performance from a global comparative perspective. In this article, we argue that the cognitive ability of citizens to distinguish between democratic and authoritarian characteristics constitutes the individual yardstick for assessing democracy in practice. Furthermore, we expect that the effect of citizens' democratic knowledge on their evaluation of democratic performance is moderated by the institutional level of democracy. We test these assumptions by combining data from the sixth and seventh wave of the World Values Survey and the third pre-release of the European Values Study 2017, resulting in 114 representative samples from 80 countries with 128,127 respondents. Applying multilevel regression modeling, we find that the higher a country's level of democracy, the more positive the effect of democratic knowledge on citizens' assessment of democratic performance. In contrast, we find that the lower the level of democracy in a country, the more negative the effect of citizens' democratic knowledge on their evaluation of democracy. Thus, this study shows that citizens who are more knowledgeable about democracy are most cognitively able to assess the level of democracy in line with country-level measures of democracy. These results open up new theoretical and empirical perspectives for related research on support for and satisfaction with democracy as well as research on democratization.
Despite social policy being one of the most quantified policy fields today, there is no singular indicator or set of indicators of social policy quality or performance on the global level that is universally accepted and influential, comparable to GDP in the economy. The article analyses and explains the unsuccessful indicatorisation in the ILO's International Survey of Social Services of the interwar years. During this first elaborate study of social policies worldwide by an international organisation, difficult issues of defining, comparing, and quantifying social policy had to be solved for the first time. Theoretically, a sociology of knowledge approach on indicatorisation is utilised that highlights how social policy was questioned and evaluated. This illustrates the demanding work of comparing including a politicized knowledge production, identifying conditions and hindrances of defining and quantifying the 'social'. It is observed that different interests of participants, epistemic cultures, and practices, as well as bureaucratic procedures resulted in the mere inclusion of a provisional indicator of cost and little quantified data in the final Survey. Empirically, the article relies on an in-depth analysis of historical ILO documents.