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Wer in der Gier nur eine lasterhafte Charaktereigenschaft der Persönlichkeit erkennt, übersieht nach Meinung des Autors die Auswirkungen auf gesellschaftliche Systeme und Subsysteme, die einem gierigen Verhalten zur Last zu legen sind. Davon ausgehend legt der Autor im sozioanalytischen Zugriff die unbewussten Schichten der heutigen, von kapitalistischer Gier und Konkurrenz geprägten Kultur frei. Gierige Organisationen neigen demnach dazu, die in ihnen tätigen Menschen ebenso wie die Außenwelt zu instrumentalisieren und zu verdinglichen. Der Autor interpretiert die Gier als eine psychotische Dynamik, durch die die Fähigkeit zu denken reduziert und die Realität auf das beschränkt wird, was erträglich und wünschenswert ist. Dabei geht er davon aus, dass die Gier in der Wirtschaft nicht erst mit der Finanzkrise oder gar durch den Kapitalismus entstanden, sondern diesem inhärent ist und in der Krise auf extreme Weise deutlich wurde. Er stellt anhand von Beispielen dar, inwiefern die Konkurrenz häufig von extremer Gier begleitet und darauf ausgerichtet ist, den Mitbewerbern zu schaden oder sie gar zu vernichten. Eine außer Kontrolle geratene Profitmaximierung ersetzt wahnhaft die "wahre Welt" durch die Warenwelt, in der die Prinzipien der Moral und Verantwortung außer Kraft gesetzt werden. (ICI2)

Helping is a natural human inclination, associated with a feeling of compassion and readiness to provide support as well as demonstration of empathy and solidarity. This inclination is born in man especially in the face of tragic disasters which, due to the wide media coverage, can mobilize the international community to take such measures. Still, the motivation to provide assistance is not always lofty. International aid is mainly provided to victims of the so-called sudden onset crises, i.e. catastrophes that occurred suddenly and unexpectedly, and their size is shocking. First of all, we help victims of spectacular, tragic events, because the media constantly report on them so that they become "attractive". This gives rise to a question of humanitarian generosity. This article attempts to analyse the motivations that may guide international donors in their humanitarian activities.

Seit dem Finanzkollaps von Lehman Brothers werden Attribute wie Gier, Maß- und Gewissenlosigkeit der diskreten, vornehmen Bankenwelt zugeschrieben. Vom Kleinanleger bis zum Staatschef: Jeder hat begriffen, es sitzen eben nicht nur gereifte, verantwortungsbewusste Persönlichkeiten in den Bankenkonzernen.

Mitte September 2008 läutete der Zusammenbruch der Investmentbank Lehman Brothers den Beginn einer der größten Finanzkrisen aller Zeiten ein. Auch heute noch herrscht unter Experten große Uneinigkeit, was die Ursachen der Krise waren. Der menschliche Faktor, hier insbesondere die Gier, wurde in vielen Ursachenbeschreibungen wohl angesprochen, im Prinzip aber als eher nebensächlicher und deshalb zu vernachlässigender Aspekt eines "Geist des Kapitalismus" bzw. des Finanzkapitals gesehen - weswegen sie die Krise auch nur unvollständig erklären. Heinz-Kurt Wahren stellt dagegen den menschlichen Faktor in den Mittelpunkt seiner Betrachtung. Hierbei wird die Gier - und ihre Beziehung zu Finanzkrisen - aus ganz unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchtet. So stellt Wahren dar, inwieweit sie zur Erklärung von Finanzkrisen taugt und in welcher Beziehung sie zu anderen Erklärungsansätzen steht, welche Quellen die Gier hat, in welchem Klima sie gedeiht, was sie fördert, mitunter auch besonders explosic werden lässt, wie sie individuell und gesellschaftlich wirkt, welche Folgen das auf die Entwicklung von Finanzkrisen hat, und wie man die Gier dämpfen oder einhegen kann. (Quelle: Text Verlagseinband / Verlag)