Gemessen an ihren Zielen und Forderungen standen die autonomen Frauenbewegungen der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts politisch links
In: Dem Feminismus eine politische Heimat - der Linken die Hälfte der Welt, S. 65-76
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In: Dem Feminismus eine politische Heimat - der Linken die Hälfte der Welt, S. 65-76
Der Juni 2008 war ein turbulenter Monat in den Philippinen: Im Kongress in Manila stritten sich die Mitglieder des Repräsentantenhauses um die weitere Finanzierung der Landreform Comprehensive Agrarian Reform Program (CARP) – und auf der Straße demonstrierten Farmer pro und contra CARP. Die mittlerweile 20 Jahre alte Landreform entzweit nicht nur Politiker/innen, sondern auch Bauernverbände. Sie wurde zum Symbol für den tiefen Riss, der sich seit Anfang der 1990er Jahre durch die politische Linke zieht.
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In: Prokla: Zeitschrift für kritische Sozialwissenschaft, Band 26, Heft 3, S. 371-394
ISSN: 2700-0311
Angesichts der problematischen beruflichen Aussichten von Studenten (Hochschule als Arbeitsmarktpuffer) fragt der Autor nach der politischen Orientierung der Studenten. Die Antwort auf diese Frage wird mit der weitergehenden Frage nach der Bedeutung und Gültigkeit der politischen Metaphorik der Links rechts-Dichotomie verbunden. Dabei stützt sich der Autor auf Ergebnisse einer von ihm durchgeführten Erhebung unter Studierenden an hessischen Hochschulen (Demirovic/Paul 1996). Diese Studie hat sich vor allem auf die Frage konzentriert, wieweit unter Studierenden rechte Ideologeme verbreitet sind. Nach grundsätzlichen Überlegungen zur Brauchbarkeit der Links-rechts Topik werden die "linken Artikulationen" zu verschiedenen politischen Themen näher dargestellt. Mittels einer Clusteranalyse werden acht Meinungsgruppen unterschieden, von denen drei linke Gruppen (linke Basisdemokraten, linke Pessimisten und unsichere Linke) näher erörtert werden. Insgesamt wird festgestellt, daß die linken Studierenden relativ eindeutig bestimmte Ziele äußern: "Sie unterstützen den Sozialstaat und treten für eine weitere Realisierung von demokratischen Normen ein." Insgesamt zeigen die Antwortmuster, daß die Metapher "links" unter Studierenden einen Hinweis auf eine bestimmte Konfiguration von gesellschaftspolitischen Positionen gibt. Abschließende Überlegungen gelten der "Krise der Linken". (ICD)
In: Zeitschrift marxistische Erneuerung, Band 9, Heft 35, S. 219-220
ISSN: 0940-0648
In: Loccumer Protokolle [20]08,30
In: Frankfurter Hefte: Zeitschrift für Kultur und Politik, Band 27, Heft 5, S. 326-334
ISSN: 0015-9999
In: Perspektiven des Demokratischen Sozialismus, Band 3, Heft 3, S. 216-227
Die sich seit Anfang der 70er Jahre verstärkt abzeichnende Krise des alten technisch-industrialistischen Fortschrittsmodells und die damit einhergehende Polarisierung der demokratischen Linken in traditionalistische Fortschrittsbefürworter (Gewerkschaftsbewegung) und alternative Fortschrittsskeptiker (Neue Bewegungen) drohte die politisch-kulturelle Basis der Sozialdemokratie zu sprengen. Die gegenwärtige Programmdiskussion der SPD stellt deshalb geschichtlich die vierte große paradigmatische Selbstverständigung über Ziel und Weg des Demokratischen Sozialismus dar (1. Staatsdebatte, 2. Revisionismusdebatte, 3. Diskurs um die "Diktatur des Proletariats", 4. Diskurs um das industrialistische Fortschrittsmodell). Der von der SPD-Programmkommission im Juni 1986 vorgelegte "Irseer Entwurf", der eine ökologische Revision des Fortschrittsbegriffs einleitet, stellt eine dynamische Synthese der beiden sozialdemokratischen Teilkulturen dar. (MU)
In: Wahlen und politische Einstellungen im vereinigten Deutschland, S. 317-367
Die Begriffe links und rechts werden in der politischen Diskussion zur Kennzeichnung von Positionen verwendet. Strittig ist, welche Bedeutung dieser "politische Code" hat und ob sich die Bedeutung im Zeitverlauf ändert. Die vorliegende Studie klärt zunächst das Begriffsverständnis. Man kann unter der Bedeutung dieses Differenzschemas zweierlei verstehen, einmal das Begriffsverständnis einer einzelnen Person, zum anderen die mit der Selbstpositionierung auf der L-R-Skala verbundene Bedeutung, die sich über Einstellungen und Werthaltungen ermitteln läßt. Weiterhin wird zwischen der gruppenbezogenen und der themenbezogenen (ideologischen) Komponente des L-R-Schemas unterschieden. Anhand der Daten der Wahlstudien 1976,1980, 1983 und 1987 der Forschungsgruppe Wahlen wird in einem Zeitvergleich analysiert, ob die Beziehungen der L-R-Selbsteinstufung zu Parteietikettierungen einerseits, zu wirtschaftlichen, sozialen, politischen und kulturellen Orientierungen anderseits über Zeit und Gruppen hinweg Konstanz aufweisen. Insgesamt zeigen die Daten, daß der Einfluß der ideologischen Komponente gegenüber der Gruppen -bzw. Parteikomponente zurückgeht. (ICE)
In: Wahlen und Wähler: Analysen aus Anlass der Bundestagswahl 1998, S. 207-243
Die Links-Rechts-Dimension wird in der vorliegenden Studie als eine Struktur politischer Symbole verstanden, die dem Vereinfachungsbedürfnis der Bürger in der Wahrnehmung, Deutung und Bewertung politischer Konflikte entgegenkommt. In Bezug auf die inhaltliche Bedeutung dieser Symbolik bildeten unterschiedliche vorindustrielle und industrielle Gruppen- und Interessenkonflikte, wie z.B. Monarchie/Demokratie, Kapital/Arbeit, Klerikalismus/ Säkularismus, einen entsprechenden Bezugsrahmen, wobei vor allem ökonomische Verteilungskonflikte im 20. Jahrhundert zum zentralen Thema der Links-Rechts-Polarisierung wurden. Seit den späten 60er Jahren rücken jedoch neue nicht-materielle politische Themen und Konflikte in den Vordergrund, die die Politikziele westlicher Industrienationen von Wirtschaftswachstum und Wohlstand in Frage stellen. Die Autorin untersucht die Frage, inwieweit diese neuen Konflikte in die bestehende Links-Rechts-Terminologie integriert werden können, anhand von Umfragedaten von 1990 in Ostdeutschland und 1997/98 in Ost- und Westdeutschland. Sie orientiert sich dabei an dem Kategorienschema von Peter Selb und überprüft folgende, in der Fachliteratur häufig formulierte Hypothesen: Das Links-Rechts-Schema hat die neuen Konflikte mehr oder weniger vollständig integriert (1); Es hat eine inhaltliche Pluralisierung der Links-Rechts-Dimension stattgefunden (2); Die Bedeutung von "links" und "rechts" ist in ihrem Kernbestand erhalten geblieben (3); Die Links-Rechts-Terminologie hat inzwischen ihre Bedeutung verloren (4). (ICI2)
[Die] Kombination nüchterner Sachlichkeit und analytischer Tiefe lassen das Buch nicht nur als grundlegenden Beitrag zur aktuellen politischen Soziologie der BRD, sondern auch als nützlich für an Reflexion der eigenen politischen Praxis Interessierte erscheinen.' ZfP - Zeitschrift für Politik, 2-2011Die Linksaffinen: Mosaik oder zersplitterte Bewegung? - Linksaffine vs. Tendenzlose und Rechtsaffine: Was charakterisiert das erweitere linke Spektrum - Einzelne Milieus der Linksaffinen - Wie sehen Linksaffine die Gesellschaft? - Was befördert politische Aktivität, was bremst diese? - Von der Mosaik-Linken zur gesellschaftlichen Hegemonie? Laut repräsentativen Umfragen schätzt sich jede/r Dritte in Deutschland heute als politisch 'links' bzw. 'eher links' ein. Zugleich scheint das Verständnis davon, wer und was heute 'links' ist, immer diffuser zu werden. Als Selbstbeschreibung wird u.a. das Bild der 'Mosaik-Linken' bemüht, das auf eine Einheit in der Vielfalt verweist. Das vorliegende Buch nimmt dieses breite Spektrum der 'Linksaffinen' auf der Grundlage empirischer Erhebungen genauer in den Blick. Untersucht wird, welche Deutungsmuster und Wertvorstellungen und damit verbundene politische Praxen hinter der individuellen Selbstverortung als im weitesten Sinne 'links' stehen und welche Konturen das 'Mosaik' der Linksaffinen aufweist.
In: Österreichische Zeitschrift für Politikwissenschaft, Band 33, Heft 2, S. 209-225
"Politische Akteure verorten sich seit der französischen Revolution mit Hilfe der Unterscheidung zwischen 'links' und 'rechts'. Allerdings platzieren sie sich zunehmend in der 'Mitte' oder gleich 'jenseits von links und rechts'. Sind die beiden Kategorien damit überflüssig geworden? Oder behindern sie sogar eine neue Sicht auf die politische Landschaft? Der Beitrag diskutiert zunächst die Funktion des Links-Rechts-Schemas als Orientierungshilfe für politische Akteure und Wähler. Anschließend wird die inhaltliche Aussagekraft des Schemas ausgelotet und mit anderen Kategorisierungen verglichen: der dreipoligen Typologie der Cultural Theory und dem zweidimensionalen Modell von Herbert Kitschelt. Abschließend wird eine Netzwerktheorie des Parteiensystems skizziert, in der die politische Landschaft als symbolische Matrix der Identitätskonstruktion und Abgrenzung von Parteien fungiert. Das Links-Rechts-Schema reduziert diese politische Landschaft auf eine einzige Dimension und leistet damit eine wichtige Übersetzung politischer Positionen in die Logik des politischen Systems mit dem Wechselspiel zwischen Regierung und Opposition. Bei dieser Reduktion werden aber auch wichtige inhaltliche Unterschiede ausgeblendet." (Autorenreferat)
In: Politische Vierteljahresschrift: PVS : German political science quarterly, Band 22, Heft 4, S. 398-414
ISSN: 0032-3470
Ausgangspunkt des Beitrags ist die in den letzten Jahren in der Öffentlichkeit diskutierte Frage, ob die Begriffe links und rechts obsolet sind, sie ist kennzeichnend für den derzeitigen politischen Umbruch. Entstehung und Funktion der Richtungsbegriffe werden nachgezeichnet. Dann wird die aktuelle Diskussion von Richtungskonzepten untersucht. Es wird gefragt, wie die Wissenschaft auf die heutigen Unsicherheiten mit dem politischen Koordinatensystem reagiert. Es wird der Versuch erörtert, die traditionelle Links-Rechts-Dimension zu belassen und sie durch eine zweite Dimension zu ergänzen. Außerdem wird das dreidimensionale Modell von Illich erläutert. Einige übergreifende Konzepte der neuen Politik werden diskutiert. Nachdem das heterogene Spektrum von Bewegungen aufgezeigt ist, wird die Bestimmung von rechts und links vorgenommen. Einige methodische Überlegungen werden angestellt und dann die Unterschiede im Wertbezug von Linken und Rechten herausgearbeitet. Dann werden die beiden politischen Richtungen eingehender analysiert. Zur Untersuchung der Linken wird die These aufgestellt, daß die neuen sozialen Bewegungen den Kampf der Arbeiterbewegung auf einem anderen Terrain fortsetzen. Anhand folgender Aspekte werden die Unterschiede der neuen Linken von der Linken diskutiert: Werte, Problemlösungsmuster, Einordnung in das ökologische System, sozio-kulturelles System, ökonomisches System, politisches System. Für die reaktive Rechte wird die Entwicklung von der konservativen über die liberalkonservativen zur sozial-liberal-konservativen Rechten nachgezeichnet. (KW)
In: Utopie kreativ: Diskussion sozialistischer Alternativen, Heft 146, S. 1080-1087
Warum spielt die deutsche Linke in der Bundesrepublik eine solch marginale Rolle? Was muss unternommen werden, um die politische Bühne wieder betreten zu können? Der Verfasser vertritt die Ansicht, dass die deutsche Linke gegenwärtig deshalb kein kohärentes Projekt mit Perspektive vorweisen kann, weil ihre politischen Rezepte großteils aus dem "Goldenen Zeitalter" des staatlich regulierten Kapitalismus stammen. Um der Herrschaft des Neoliberalismus zu begegnen reicht es nicht, auf staatliche Initiativen zu setzen, es sollten vielmehr neue Formen von Freiheit, Selbstbestimmung, Kooperation und Regionalisierung gefunden werden, die geeignet sind, soziale Gerechtigkeit und ökologische Nachhaltigkeit zu fördern. (ICEÜbers)
In: Utopie kreativ: Diskussion sozialistischer Alternativen, Heft 213/214, S. 656-661
Hannah Arendt war unabhängig und nonkonformistisch. Wie Rahel Varnhagen bekannte sie sich zu ihrem Judentum und folgte dem Prinzip: "Wenn man angegriffen wird, weil man Jude ist, muss man sich als Jude verteidigen." Ihre wissenschaftlichen Wurzeln liegen in der deutschen Philosophie, aber sie hat sich nicht als Philosophin verstanden. Aus ihrer Feder stammen detaillierte Analysen herausragender linker Intellektueller wie Bertolt Brecht und Walter Benjamin. Für Arendt waren die Ereignisse, von denen die Geschichte handelt, nur das Ende eines verborgenen Anfangs, der enthüllt werden muss. (ICEÜbers)