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Vorwort -- Inhaltsverzeichnis -- 1 Einleitung -- 2 Biografie zwischen Theorie und Praxis -- 3 Das Wissenschaftsverständnis Ralf Dahrendorfs und die Stellung der Soziologie in den Wissenschaften -- 3.1 Zur Rolle des Wissenschaftlers in der Gesellschaft -- 3.2 Die Soziologie als Wissenschaft -- 4 Konflikt und Gesellschaft -- 4.1 Grundüberlegungen zur Konflikttheorie Ralf Dahrendorfs -- 4.2 Die Auseinandersetzung mit den Konfliktvorstellungen von Talcott Parsons und Karl Marx -- 4.3 Herrschaft und Konflikt -- 4.4 Die Ausprägung von und der Umgang mit Konflikten -- 5 Dahrendorf und die Demokratien in Deutschland und den Vereinigten Staaten -- 5.1 Dahrendorf und die Vereinigten Staaten von Amerika -- 5.2 Dahrendorf und die deutsche Gesellschaft -- 6 Die 'ärgerliche Tatsache der Gesellschaft': Normen und Rollen im 'homo sociologicus' -- 6.1 Die Regelhaftigkeit der Gesellschaft: Normen und Rollen -- 6.2 Der Mensch als Träger vorgeformter Rollen - der 'homo sociologicus' -- 7 Die Konsequenzen des 'homo sociologicus' und die liberale Gesellschaft: Beiträge zum politischen Liberalismus -- 7.1 Der Verlust demokratischer Teilnahme: der 'homo sociologicus' und die soziale Ungleichheit -- 7.2 Die Entwicklung und die Gefahr der Bürokratisierung -- 7.3 Die Verteidigung der liberalen Gesellschaft: von Marktwirtschaft und liberalen Rechten -- 8 Ligaturen, Anrechte und Lebenschancen: die Entwicklung der Bürgergesellschaft -- 8.1 Die Errungenschaften der modernen Gesellschaft und der Verlust der Ligaturen -- 8.2 Anrechte und Pflichten -- 8.3 Lebenschancen und die Norm ihrer Maximierung -- 8.4 Bürgergesellschaft und autoritäre Gesellschaft -- 8.5 Das Bürgerrecht auf Bildung -- 9 Gesellschaftliche Umbrüche und die bedenklichen Verhältnisse von Intellektuellen und Herrschaft -- 9.1 Die Beobachtungen der Transformation in Ostmittel- und Osteuropa

At the beginning of the article, the author focuses his attention on general characteristics of the ideal and the real homo energeticus. Next, the author tries to show the relationship between homo energeticus and different homines: 1. homo teleologicus – the man pursuing his goals, 2. homo sociologicus – a man seeking to meet the needs of affiliation, entering into relationships with others, 3. homo politicus – a man as a social being. In the second part of the article, the author presents homo energeticus in the organization. He discusses pro- and anti-effective organizational cultures (positive and negative cultures), then discusses a human capital model and a sieve model of HRM and their impact on the mental costs incurred by workers in their work environment. There is also indicated the cognitive potential inherent in the typologies of national cultures, such as the typology of G. Hofstede, in relation to the concept of homo energeticus. The author concludes his article with the view that there is a need for further study of the issue and draws a real possibility of integrating this concept in education, particularly to philosophical, ethical, praxiological and business ethics educations. According to the author, the inclusion of the concept into education would contribute to greater reflectivity of individuals in their personal lives, would contribute to more creativeness of employees in organizations, and also contribute to building civil society and the realization of sustainable development.

Values and social science: the value dispute in perspective -- Homo sociologicus: on the history, significance, and limits of the category of social role -- Sociology and human nature: a postscript to Homo sociologicus --Out of Utopia: toward a reorientation of sociological analysis -- In praise of Thrasymachus -- On the origin of inequality among men -- Liberty and equality: reflections of a sociologist on a classical theme of politics -- Market and plan: two types of rationality -- Uncertainty, science, and democracy -- Sociology and the sociologist: on the problem of theory and practice

"Die praktische Umsetzung der Nachhaltigkeit in Politik und Gesellschaft erfordert eine Reflexion der den unterschiedlichen Maßnahmen zugrunde liegendenden Menschenbilder, die jedoch stets sowohl normativ als auch deskriptiv-analytisch sind. Im Artikel werden Menschenbildentwürfe wie der homo oeconomicus, der homo sociologicus, der homo politicus, der homo oecologicus und der homo sustinens unter dem Blickwinkel ihrer Erklärungs- und Gestaltungsbeiträge erörtert." (Autorenreferat)

Die Behauptung, Gesellschaft sei eine "ärgerliche Tatsache", zieht sich wie ein roter Faden durch die frühen Schriften Ralf Dahrendorfs. Diese "Grunderfahrung" steht für Dahrendorf "psychologisch... am Anfang soziologischer Analyse". Der vorliegende Beitrag liest den "Homo Sociologicus" hinsichtlich seiner Relevanz für eine Soziologie der Gefühle bzw. deren Rolle bei der Entstehung von Krankheiten. Neben dem Bild der Gesellschaft als "Hemmschuh und Ärgernis" findet sich bei ihm die komplementäre These von der Gesellschaft als "Stütze und Quelle der Sicherheit". Gesellschaft konfrontiert mit Belastungen und Enttäuschungen (Restriktionen) und spendet gleichzeitig aber auch Sicherheiten und Anerkennung (Ressourcen). Moderne Gesellschaften stellen ständig Herausforderungen (Optionen) im positiven wie negativen Sinne. Um die (Wert)Bindungen (Ligaturen) der Menschen ist es aber "weniger gut bestellt". Das spannungsreiche Verhältnis zwischen diesen Polen muß über ein Befindlichkeitsmanagement unseres psychischen Haushalts und seiner Gefühle reguliert werden. (pre)

Abstract.  The relation between economic behavior and morality remains a live issue within economics and cognate disciplines. The standard view among economists themselves has been that while moral positions (understood broadly) may motivate our behavior, they do not capacitate or enable it. On this view the figure of Homo economicus, representing the how as against the why of our actions, must be understood as resolutely amoral. In this article, we attempt to recover the logic of this position, as well as those of critics who would modify the standard view in some way. Although also critical of the conventional economics‐and‐ethics divide, we argue that Homo economicus would benefit from a more fundamental rethinking, one that takes account of the theory of the self and its acts, as developed by the social psychologist G. H. Mead. On a Meadian view the economic actor would neither have to grow additional capacities in order to coordinate with his or her fellows, as the evolutionary games theorist's agent has to do, nor depart or deviate from purposeful behavior, as does Homo sociologicus. On a Meadian view, economic capacity has to be more richly endowed than standard Homo economicus in order to do what it is supposed to do, but it is recognizably still a single, purposeful capacity.

"Der homo oeconomicus wird dem homo sociologicus gegenübergestellt, und die ökonomische Theorie von Sanktionen mit soziologischen Theorien (insbesondere differentielle Assoziation) konfrontiert. Hauptthema des Beitrages ist der lügende und betrügende Mensch, der auf der Basis des methodischen Individualismus und im Rahmen der Spieltheorie analysiert wird. Eine bedeutende Klasse von Auswirkungen von Lug und Trug läßt sich mit Hilfe der Prinzipal-Agenten-Theorie darstellen. Es wird gezeigt, daß in einer Vielzahl von Situationen die Fähigkeit zu unehrlichen Verhalten dem Unehrlichen selbst schadet. Ein Pinocchio-Effekt könnte die Transaktionskosten reduzieren. Die Erzwingung von kooperativem bzw. ehrlichem Verhalten kann sowohl in statischen Modellen als auch in dynamischen Modellen erklärt werden. Der Beitrag schließt mit der Erläuterung von Mechanismen, wie dem Clarke-Groves-Mechanismus und der Zweitpreisauktion, die ohne Sanktionsdrohungen ehrliches Verhalten bewirken." (Autorenreferat)

Der Aufsatz fragt nach dem Menschenbild der verschiedenen soziologischen Ansätze und bemüht sich um die Entwicklung eines Menschenbildes, das als heuristischer Wegweiser für die Formulierung erklärungskräftiger Theorien dienen kann. Die Kritik an dem passiven homo sociologicus wird als berechtigt akzeptiert und den individualistischen Programmen in der Soziologie Priorität eingeräumt. Doch führt die völlige Verhaltensfreiheit des homo oeconomicus zu Transformationsproblemen zwischen Mikro- und Makroebene. Mit Hilfe des hier vorgeschlagenen Konzepts der "constrained choice" lassen sich diese Schwierigkeiten und die Einseitigkeiten der o. g. Menschenbilder überwinden. Dieses Konzept geht von subjektiven Wahlmöglichkeiten aus und davon, daß die Präferenzen der Entscheidungsprozedur empirisch bestimmt werden müssen und wandelbar sind. Aufgegeben wird also das einseitig an stabilen monetären Kalkülen orientierte Präferenzdenken der Ökonomie. Es wird im einzelnen dargelegt, daß und wie dieser Ansatz geeignet ist, die Transformations- und Rückkopplungsprobleme zwischen Mikro- und Makroebene soziologischer Theorienbildung zu lösen. (MH)

Introduction -- The society of individuals and figurations -- Rethinking the theory of structuration -- Actor, or homo sociologicus -- Functionally differentiated society from the systemic perspective -- The sociology of ignorance -- Time as a sociological problem -- Collective memory and historical consciousness -- The complexity of identity building -- Historical sociology as temporalized sociology -- Social power from the perspective of historical sociology -- Diagnosis of current social processes -- Precariousness -- Migration -- The dimensions of globalization.

1 Problemstellung und Zielsetzung -- 2 Verhältniszahlen und Verfahren zur Analyse der menschlichen Fortplanzung -- 2.1 Verhältniszahlen zur Analyse der Geburtenentwicklung -- 2.2 Kohortenanalyse und Generationenidee -- 3 Empirische Befunde im Verlauf der Geburtenentwicklung im Deutschen Reich bzw. in der Bundesrepublik Deutschland -- 3.1 Exkurs: Die Beschreibung des 'demographischen Übergangs' -- 3.2 Empirische Befunde im demographischen Übergang in der Bevölkerung des Deutschen Reichs bzw. der Bundesrepublik Deutschland -- 4 Modellierung sozialen Verhaltens -- 4.1 Der homo sociologicus -- 4.2 Der homo oeconomicus -- 4.3 Der homo psychologicus -- 4.4 Ein allgemeines Verhaltensmodell -- 5 Das Grundmodell der Mehrebenenanalyse zur Erklärung der menschlichen Fortpflanzung -- 6 Erklärungsansätze zum generativen Verhalten -- 6.1 Das Malthussche Bevölkerungsgesetz -- 6.2 Die 'Theorie' des demographischen Übergangs -- 6.3 (Sozio-)ökonomische Erklärungsansätze zur Geburtenentwicklung -- 6.4 Soziologische Erklärungsansätze zur Geburtenentwicklung -- 6.5 (Sozial-)psychologische Erklärungsansätze zur Geburtenentwicklung -- 7 Ein Mehrebenenmodell zur Erklärung der menschlichen Fortpflanzung -- Anhang: Daten und Indizes -- Namensverzeichnis.

Das soziologische Werk von Ralf Dahrendorf ist von Anbeginn an durchzogen von den großen gesellschaftspolitischen Themen Herrschaft, Konflikt und Freiheit. Seine These von der Universalität der Herrschaft gewinnt er früh in Absetzung von Marx und Parsons und der eigenen Begründung von Herrschaft als eines zwar nützlichen, aber eben keinesfalls unproblematischen Modus des Zusammenlebens. Der Beitrag beschäftigt sich mit dem Herrschaftsbegriff bei Ralf Dahrendorf und skizziert dabei dessen Herrschafts- und Konflikttheorie, vor deren Hintergrund auch die Strukturmechanismen der Infragestellungen von Herrschaft (Protest, Widerstand, Kampf) betrachtet werden. In diesem Rahmen spielt auch die Rollentheorie des homo sociologicus eine Rolle. Der Beitrag betrachtet den modernen sozialen Konflikt bei Dahrendorf und widmet sich schließlich den Bürgergesellschaften und den herrschaftsinduzierten Anomien. Das Resümee nimmt auf das Verhältnis von Bürgerfreiheit und gesellschaftlicher Herrschaft Bezug. (ICB2)

Die Verfasserin setzt sich mit zwei Phasen der Vertriebenenforschung auseinander. Sie behandelt zunächst die Literatur aus den 50er Jahren und zeigt, dass insbesondere die Inhalte, zuweilen jedoch auch die Formulierungen dieser "frühen" Forschungen einen Gesellschaftsbegriff erkennen lassen, den die betreffenden Autoren bereits in ihren volkskundlichen Publikationen zur Zeit des Nationalsozialismus entwickelt hatten und der an die Vorstellungswelt von einer "deutschen Volksgemeinschaft" anknüpft. Die zweite Phase betrifft die 80er Jahre und wird von einem Gesellschaftsbild bestimmt, das sich an Dahrendorfs "Homo sociologicus" orientiert. Methodisch stehen die sekundäranalytische Lebensverlaufsanalyse sowie qualitativ-biographische Ansätze im Vordergrund. Die Verfasserin plädiert abschließend für eine Forschungsperspektive, die in der Tradition Webers und Parsons' danach fragt, wie Integrationsprozesse im Spannungsfeld der gesellschaftlichen Handlungsfelder Beruf und Kultur verlaufen. (ICE2)

Der Autor skizziert zu Beginn die Entwicklungsrichtung, die die allgemeine theoretische Soziologie in der Bundesrepublik nach dem Zweiten Weltkrieg genommen hat, anhand von drei Auseinandersetzungen: die Kontroverse über den "homo sociologicus", der Positivismusstreit und die systemtheoretische Debatte. Er erläutert anschließend die Zielsetzung des Theorievergleichs und die Reichweite soziologischer Theorien als Auswahlkriterium. Seine weiteren Ausführungen beschäftigen sich näher mit folgenden zehn Vergleichsgesichtspunkten für Theorien: Gegenstandsbereich, Problemhinsicht, Problemlösungen, Erkenntnisleistungen, logischer Status, Strukturmerkmale, Verfahren der Datengewinnung, Prioritäten bzw. Strategien sowie Relevanz der Theorie für Problemlösungen in anderen, nichtwissenschaftlichen Sozialsystemen. Der Autor beschreibt exemplarisch einen Theorievergleich anhand des Problems "Evolution" und formuliert abschließend Thesen zum Vergleich von Verhaltenstheorien, Handlungstheorien, funktionalistischen Systemtheorien und historischem Materialismus. (ICI)