In den Herrschaftssystemen der Vormoderne beruhte Macht zu einem erheblichen Teil auf Vorstellungen von einer besonderen Ausstrahlung der Herrschenden. Für den politischen Erfolg war es entscheidend, dass diese Besonderheit überzeugend und nachhaltig vermittelt wurde und dass sie auf der anderen Seite die Zustimmung der Beherrschten fand. Die Beiträge des Bandes untersuchen, von der griechisch-römischen Antike ausgehend, in welchen Formen Vorstellungen vom Charisma des Herrschers ihren Ausdruck fanden. Es geht um die numinose Aura, mit der die privilegierte Nähe vormoderner Herrscher zu göttlichen Wesen bezeichnet wurde. Dabei wird zum einen für die Zeit des Hellenismus und der römischen Kaiserzeit ein breites Spektrum aufgezeigt. Einen zweiten Teil nehmen entsprechende Phänomene aus anderen Epochen und Kulturen ein.
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In dieser Studie habe ich versucht, die von den muslimischen so wie christlichen religiösen Gelehrten entwickelten Ideen Pluralismus und religiöser Toleranz, zu erforschen. Von christlicher Seite habe ich die Gedanken von Eka Darmaputera, Franz Magnis-Suseno und B.J. Banawiratma diskutiert, und von muslimischer Seite Nurcholish Madjid, Abdurrahman Wahid und Quraish Shihab. Nurcholish Madjid, von der islamischen Seite, betont seine Diskussion auf der Perspektive islamischen Universalismus. Dabei versteht er Islam als eine mentale religiöse Haltung oder Spiritualität. Diese ist nicht auf den Islam begrenzt, sondern ist auch in anderen Religionen zu finden. Er vertritt einen Inklusivismus, d.h. die Einheit Gottes ist die absolute Wahrheit, die durch alle Religionen erreicht werden kann. Wichtig ist dabei die Befolgung der religiösen Gebote ("Islam"). Abdurrahman Wahid geht das Problem des Pluralismus in konkreten Kontexten an. Dabei geht es ihm nicht so sehr um eine theologische Elaboration seiner Ideen, sondern vielmehr um eine Diskussion des Themas in Bezug auf die Demokratie. Doch in vielem ähnelt er Madjid, weil er einen analytischen und kontextualen Ansatz anwendet, um den Islam im indonesischen Kontext zu verstehen und zu implementieren. Quraish Shihab behandelt das Thema von einer theologischen Perspektive. Wie Madjid bezieht er sich auf Verse des Qur'an und die Hadiths ins einer Verteidigung des. Auch wenn er nicht die "liberale" Position von Madjid teilt, ist sein Verständnis der Verse des Qur'an, die Pluralismus nahelegen, diesem sehr ähnlich. Was die Sharia (Islamisches Gesetz) angeht, insbesondere interreligiöse Eheschließungen, ist er jedoch recht streng. Aus seiner Sicht ist eine interreligiöse Ehe für Muslime verboten. Auf christlicher Seite gibt es drei Vertreter der Konzepte von Pluralismus und interreligiösen Beziehungen. Der Protestant Eka Darmaputera geht die Idee des Pluralismus direkt vom Herzen der christlichen Lehre an: von der Inkarnation Jesu. In seiner Interpretationsmethode hat Darmaputera anscheinend jedoch keine Schwierigkeiten im Umgang mit dem Pluralismus. Das kann man sehen in seiner Erklärung des "funktionalen Religionsansatzes". Er sieht Religionen nicht in ihrer Formalität, sondern vielmehr in ihrer Funktion. Der katholische Theologe Banawiratma entwickelt in seiner Disksusion des religiösen Pluralismus einen "dialogisch-kritischen kontextualen Ansatz". Im Prinzip entwickelt er die inklusiven Lehren des zweiten Vatikanischen Konzils weiter. Für die katholischen Theologen in Indonesien war das zweite Vatikanische Konzil sehr bestimmend für das Thema des religiösen Pluralismus. Die offizielle Lehre beginnt, eine inklusive Haltung gegenüber anderen Religionen zu entwickeln. Zuvor war die exklusive Haltung in der katholischen Kirche vorherrschend, man glaubte an "extra ecclesiam nulla salus" (keine Erlösung außerhalb der Kirche). Für Magnis-Suseno ist das Zweite Vatikanische Konzil eine vitale Grundlage für den Diskurs des Pluralismus. Aber wenn es um Pluralismus und interreligiöse Beziehungen in Indonesien geht, betont MS mehr die moralischen Werte. Er ist der Meinung, dass Ethik eine direkte Beziehung zum täglichen Leben haben sollte, sogar auch zum allgemeinen politischen Leben. Aus den Annäherungen und Aspekten des Denkens der genannten Persönlichkeiten wird deutlich, dass ihre Perspektiven mit neuen Nuancen auf die Wichtigkeit einer dialogischen Beziehung zwischen den Religionen hinweisen. Doch hinsichtlich ihrer Relevanz im Kontext des muslimisch-christlischen Dialogs müssen einige Aspekte der genannten Ideen und Konzepte notiert werden. Muslime und Christen müssen noch einmal ihre jeweiligen religiösen Lehren zu den zwischenmenschlichen Beziehungen überdenken, die starr erscheinen, und sollten versuchen, sie in Übereinstimmung mit dem Geist von Toleranz und Menschlichkeit zu kontextualisieren. Im Kontext des soziopolitischen Lebens sollte die Pancasila als gemeinsame Basis bestätigt werden. Nur auf dieser Grundlage können die Differenzen zwischen religiösen Gruppen verhindert werden. Dies liegt an der Neutralität der Pancasila in Sachen der Religion. Dieses Prinzip sollte bewahrt werden. Jeder Versuch, ein Wertesystem, das im Widerspruch zum Neutralitätsprinzip der Pancasila steht, einzusetzen, sollte verhindert werden.
Chaim Cohn: Aus meinem Leben. Autobiografie. Aus dem Hebräischen von Eva-Maria Thimme unter Mitarbeit von Jonathan Nieraad, Berlin: Jüdischer Verlag im Suhrkamp Verlag 2019, 422 S., ISBN: 978-3-633-54291-8, EUR 28,00. Besprochen von Daniel Hoffmann.
Diese Dissertation untersucht die Rückkehr des Islam in den öffentlichen Raum in einer kleinen Stadt in Kirgisistan ein Jahrzehnt nach dem Zusammenbruch der UdSSR. Um das Jahr 2000 hat sich die Anzahl der Menschen in Bazaar-Korgon, welche Diskurse und Bräuche annehmen, die mit der schriftlichen Interpretation des Islams übereinstimmt, erheblich vergrößert und deren öffentliche Anwesenheit offensichtlich gemacht. Während das Handeln und die Diskurse dieses Teils der Bevölkerung (die neuen Frommen) ein apolitisches Wesen beinhalten, erheben sie politische Bedeutsamkeit weil sie die weit verbreitete (post-)sowjetische Vorstellungen in Frage stellen, was es bedeutet, ein Muslime zu sein. Die vorliegende Dissertation stellt dar, wann und warum Gemeinschaftsmitglieder sich, in bezug sowohl auf Diskurs und Handeln der neuen Frommen als auch zu deren Errichtung eines religiösen öffentlichen Raums, beschränken, es erlauben, oder dabei mitwirken. Schließlich wird behauptet, dass die politische Lesung des öffentlichen Islam die Entwicklung einer neuen Art von säkularer Subjektivität stimuliert. ; von Julie McBrien
This paper addresses the vicious remarks in one of Karl Marx's letters, which have been frequently used to denounce Marx as a committed anti-Semite. In contrast, the paper points out, firstly, that the letter in question combines two racisms (directed against Jewishness and black-ness). Secondly, it is emphasized that Marx always took a principally emancipatory position. He did not however subject the two racisms to critical scrutiny. As a result, he neither conceptually penetrated nor intellectually superated the codes of anti-Semitism and colonial racism current in his day, but rather reproduced them, at least in part, as is, thirdly, documented. Fourthly and finally, it is concluded that this analytic deficit has proved an obstacle for the development of a Marxist theory of racism and has a negative impact on Marxist discussions of racism to this day.
Abstrakt und Zusammenfassung Islamisches Recht und sozialer Wandel: Eine vergleichende Studie der Institutionalisierung und Kodifizierung des islamischen Familienrechtes in Ägypten und Indonesien (1950-1995) Ägypten und Indonesien sind Nationalstaaten mit einer sunnitischen-muslimischen Mehrheit. Beide Staaten weisen daher Traditionen und soziale Werte auf, die vom Islam geprägt sind. Sie deklarieren sich allerdings nicht offiziell als "islamische Staaten". Es ist bekannt, daß die vier sunnitischen Rechtstraditionen (Malikiten, Hanafiten, Syafiiten und Hanbaliten) von muslimischen Rechtsgelehrten abstammen, die vor ungefähr eintausend Jahren lebten. Ihre Gedanken, Schriften und rechtlichen Ausführungen wurden zwangsläufig durch ihre historische Umwelt maßgeblich beeinflußt. Die Zurückverfolgung der in diesen Schriften dargelegten Gesetze und ihre Kodifizierung und Institutionalisierung durch die ägyptische und indonesische Regierung in der heutigen Zeit ist eine schwierige Aufgabe; die sprachliche Logik, das soziokulturelle Umfeld, die expliziten und impliziten juristischen Indikationen in den Schriften dieser vier sunnitischen Rechtsschulen weisen große Unterschiede auf im Vergleich zum zeitgenössischen juristisch-administrativen Diskurs. Es ist daher davon auszugehen, daß die ägyptischen und indonesischen muslimischen Juristen auf Schwierigkeiten stoßen, wenn sie diese Texte in die heutige Zeit eines rapiden soziokulturellen Wandels zu übersetzen versuchen. Anliegen der vorliegenden Dissertation ist es, die Geschichte des islamischen Rechts und des islamischen Familienrechts im besonderen anhand der Fallbeispiele nachzuzeichnen. Der Denkweise der muslimischen Rechtgelehrten im komparativen Kontext sowie der Rechtspolitik und den Dynamiken des soziostrukturellen Wandels in den Nationalstaaten Ägypten und Indonesien wird dabei besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Eingegangen wird auch auf die Frage, auf welche Weise die klassischen islamischen Rechtstexte in einer Gesellschaft rapiden sozialen Wandels reinterpretiert werden. Der Vergleich des Prozesses von Institutionalisierung und Kodifizierung des islamischen Familienrechts zeigt, dass die indonesische Konzeption des Nationalstaates die Auslegungspraxis so beeinflusst, dass hier - insbesondere in Bereich des Rechts der Frau - eine liberalere Orientierung gegeben ist als in Ägypten. ; Islamic Law and Social Change: A Comparative Study of the Institutionalization and Codification of Islamic Family Law in the Nation-States Egypt and Indonesia (1950-1995) Abstracts and Summary Egypt and Indonesia are nation-states with a Sunnite Muslim majority. As a consequence, both Egypt and Indonesia have traditions, customs and social values which are influenced by Islamic religion. Even though, it is necessary to note that both states do not formally declare themselves as Islamic states. It has been welknown already that the four Sunnite schools of thought (Malikite, Hanafite, Syafiite and Hanbalite) come from Muslim jurist who lived approximately ten centuries ago. Their thoughts, writings and legal assumptions inevitably were influenced by the trends and tendencies of their eras. Derivating the laws of these writings and then to be codified and institutionalized by the Egyptian and Indonesian governments in this era is difficult and hard work; the logic of the language, socio-cultural setting, the explicit and implicit juridical indication of the writing of those four Sunnite schools of thought seem to be different from todays legal-administrative discourse. Therefore, it can be assumed that the Egyptian and Indonesian Muslim jurists find some difficulties to translate those legal texts within the rapid socio-cultural changes. This dissertation tries to trace and identify the history of Islamic law in general and Islamic family law in particular, the way of thinking of Muslim jurists in a comparative fashion as well as the politics of law and the dynamics of socio-structural changing in the nation-states Egypt and Indonesia. It also includes to what extent the classical Islamic legal texts within the rapid changes of society are reinterpreted. The data gathered in the research shows that the concept of nation-state in Indonesia had influenced the practical implementation and evolution of Islamic family law. It is especially the case regarding the rights of women in the family that the Indonesian law tends to present a more liberal outlook than the Egyptian one.
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Amanda Carpenter is a conservative commentator, author, and former senior communications advisor and speechwriter to Senator Ted Cruz. She sits down with David to discuss the challenges of being raised by a single mother, the sports injury that fatefully led her to journalism, Trump's rebranding of the Republican Party, her take on Beto O'Rourke's unlikely campaign against Sen. Cruz, and more. Her book, Gaslighting America: Why We Love It When Trump Lies to Us, draws on her experience as a top aide to Sen. Cruz to deconstruct Trump's manipulative "fake narrative" strategies and prescribes ways in which to withstand it. To learn more about how CNN protects listener privacy, visit cnn.com/privacy Learn more about your ad choices. Visit podcastchoices.com/adchoices
Die Umbanda als urbane Religion definiert sich auf repräsentativer Ebene durch ihre Dachverbände und auf der religiösen Alltagsebene durch die autonomen terreiros, dem religiösen Raum, als synkretistisch und undogmatisch. In Anlehnung an das Konzept der Rassendemokratie von Gilberto Freyre, welches er Anfang der 1930er Jahre zur Legitimation eines brasilianischen Nationalcharakters entwickelt hat, stellt sie sich als eine typisch brasilianische Religion dar, die sich durch die harmonische Vereinigung aller kulturellen (Rand-)Gruppen der Gesellschaft charakterisiert. ; Peer Reviewed
This book contributes to the history of medieval Jewry in general, as a basis for a comparative study of the position of the Jews in Christian Europe in the Late Middle Ages. The eight articles written by leading experts on this topic pay special attention to the following issues: the measure of tolerance of the Mamluk rulers and the Muslim populace toward the Jews; Jews in government positions and as court physicians; conversion and attitudes toward converted Jews; the Sufi (mystical) nature of Jewish leadership and its relation to the Sufi Islamic discourse; professional, intellectual, and legal interactions between Jews and Muslims. In the end, the contributions help us to sharpen our understanding of Jewish life during the Middle Islamic Period in the Near East.