In seinem internationalen Vergleich wendet sich der Autor der Determinationskraft der Arbeitsverhältnisse und der von ihnen geprägten Sozialbeziehungen zu. Er diskutiert in diesem Zusammenhang am Beispiel der deutschen und der US-amerikanischen Hüttenindustrie die Bedeutung sozialer Basisprozesse für die Herausbildung und Stabilisierung eines bestimmten Typs betrieblich verankerter industrie- und einheitsgewerkschaftlicher Organisation. Besonderes Interesse genießen Herausbildung, Struktur und Verankerung des "Crew"-Systems, das in beiden Staaten weitgehende Übereinstimmungen aufweist. Dieses System relativer Autonomie der Arbeitsverrichtung und Integration in einen variablen, hochkomplexen Fertigungsablauf blieb zwischen den zwanziger und siebziger Jahren in beiden Staaten nahezu unverändert und von einschneidenden politischen Zäsuren nahezu unberührt. Die vom Nationalsozialismus organisierte Zerschlagung der Gewerkschaftsbewegung führte zu einer Stärkung der betrieblichen Basisorganisation im Hüttenwesen, was die Bildung der Einheitsgewerkschaft nach 1945 förderte. (ICC2)
In dem Beitrag wird zwischen der sozialtheoretischen Fundierung des Betriebskonzeptes im Sinne seiner relationalen, mikrotheoretischen und typisierenden Erweiterung und seiner gesellschaftstheoretischen, d.h. gegenstandsbezogenen Ausfüllung unterschieden, so sehr wiederum erstere die letztere methodisch beeinflußt. Da die Tatsache der "Strukturiertheit" des Interaktionsraumes "Betrieb" nicht vorwegnimmt, welche spezifischen Strukturelemente und Interaktionsformen den kapitalistischen "Betrieb" charakterisieren, werden jene als Konstellationen horizontaler und vertikaler Beziehungsmuster bestimmt, die durch typische Machtressourcen und Autonomiespielräume integriert werden. Diese sind aber im Grunde die Formen, in denen sich die kapitalistischen Klassenbeziehungen im Betrieb manifestieren. Das Betriebskonzept wird damit zum einen mit einer Gesellschaftstheorie industrieller Gesellschaften verknüpft, und zwar mit einem modifizierten Klassenkonzept. Zum anderen wird "Klassenstruktur" auf der Mesoebene des "Betriebs" als Ensemble konkreter gleichartiger, aber nicht notwendig gleichförmiger Strukturmuster faßbar, das alle betrieblichen Sozialgruppen in wechselseitiger Abhängigkeit aneinander bindet und den "Betrieb" im Wortsinne erst "ans Arbeiten" bringt. (ICA2)
Abstract The article offers a new perspective on the economic and business history of the German Democratic Republic (GDR). It argues that the historiographical emphasis on the "failure" of the East German planned economy should be replaced by an analysis of those factors which allowed the GDR economy to exist as long as it did and the effects they had on the system as a whole. To do so, the article first provides an overview of the structural conditions that characterized the East German economy and looks at the position and role of the publically-owned companies within the "Budgetverwaltungswirtschaft" (budget administration economy). To determine in which ways the East German companies functionally differed from capitalist ones, the article investigates in a second step the characteristics of capitalist economies, specifically the relevance awarded to companies and entrepreneurs as constitutive elements of the market. By distinguishing analytically the distribution of property rights bundles awarded to the different actors in the economy, the article provides a basis for comparing the functions of companies in capitalist and non-capitalist systems without assuming an essential difference between the two types of companies a priori. Finally, the article demonstrates the methodological insight gained from the comparative analysis by drawing on examples from the company Simson.
The article offers a new perspective on the economic and business history of the German Democratic Republic (GDR). It argues that the historiographical emphasis on the "failure" of the East German planned economy should be replaced by an analysis of those factors which allowed the GDR economy to exist as long as it did and the effects they had on the system as a whole. To do so, the article first provides an overview of the structural conditions that characterized the East German economy and looks at the position and role of the publically-owned companies within the "Budgetverwaltungswirtschaft" (budget administration economy). To determine in which ways the East German companies functionally differed from capitalist ones, the article investigates in a second step the characteristics of capitalist economies, specifically the relevance awarded to companies and entrepreneurs as constitutive elements of the market. By distinguishing analytically the distribution of property rights bundles awarded to the different actors in the economy, the article provides a basis for comparing the functions of companies in capitalist and non-capitalist systems without assuming an essential difference between the two types of companies a priori. Finally, the article demonstrates the methodological insight gained from the comparative analysis by drawing on examples from the company Simson. ; Peer Reviewed
Intro -- INHALT -- KARL MARX UND DER MARXISMUS -- Beatrix Bouvier: Karl Marx in der neueren Forschung -- Gisbert Gemein: Marxismus im Unterricht – ein Grundriss -- Wie eine Idee die Welt eroberte. Über Karl Marx und den Marxismus. Interview mit Christina Morina -- Thomas Welskopp: Karl Marx ausstellen -- GESCHICHTE VOR ORT. AUSSERSCHULISCHE LERNORTE UND PROJEKTE -- Dr. Günter Kolende: Schulmuseum und Rochow-Museum Reckahn – kultureller Gedächtnisort mit besonderer nationaler Bedeutung -- Ulrike Schrader: Das Jüdische Museum in der Begegnungsstätte Alte Synagoge Wuppertal -- AUS DEM BUNDESVERBAND UND DEN LANDESVERBÄNDEN -- Bundesverband -- Berlin -- Brandenburg -- Niedersachsen -- Nordrhein-Westfalen -- Rheinland-Pfalz -- Schleswig-Holstein -- BUCHBESPRECHUNGEN / LEITREZENSIONEN -- Helmut Michels: Probleme der Reformationsgeschichte -- Uwe Walter: Wie aktuell ist der Staat? Beobachtungen an einem runderneuerten Lexikon -- Hans-Joachim Müller: Notate in extremer Zeit: Tagebücher von Tätern und Opfern als Geschichtsquellen der NS-Zeit -- Bernd Sösemann: "Mein Kampf" im Kontext -- BUCHBESPRECHUNGEN / ÜBERGREIFENDE WERKE -- Michael North: Zwischen Hafen und Horizont. Weltgeschichte der Meere -- Monika Walter: Der verschwundene Islam? Für eine andere Kulturgeschichte Westeuropas -- Peter Raedts: Die Entdeckung des Mittelalters. Geschichte einer Illusion -- Janosch Steuwer, Rüdiger Graf (Hgg.): Selbstreflexionen und Weltdeutungen. Tagebücher in der Geschichte und in der Geschichtsschreibung des 20. Jahrhunderts (Geschichte der Gegenwart, 10) -- BUCHBESPRECHUNGEN / EINZELNE EPOCHEN -- Herodot: Historien. Deutsche Gesamtausgabe. Neu übersetzt, herausgegeben und erläutert von Hans-Günther Nesselrath -- Felix Hinz: Die Kreuzzüge (Kompaktwissen Geschichte)
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Der Band untersucht anhand prominenter Beispiele die Verbindung von Wirtschaftskriminalität und Unternehmen. Die Autoren stellen bekannte Fälle von Wirtschaftskriminalität vor, ermitteln Motive der Täter und beleuchten die – meist weitreichenden negativen – Folgen für alle Beteiligten vom Täter über die betroffenen Unternehmen bis zur Politik.
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