Die Konzipierung von Jugend-Partizipation hat sich bisher auf die Felder Pädagogik und Politik beschränkt. Diese Felder stellen auch den Hintergrund des Textes dar, obschon der allgemeine Partizipationsanspruch von Jugendlichen damit nicht aufgegeben oder reduziert wird. Die Autorin leitet aus einer Analyse von Begründungsmustern einen Partizipationsbegriff ab, der Jugendliche als Subjekte von Partizipation versteht. Im Anschluss werden Voraussetzungen der Eröffnung und Umsetzung von jugendlicher Partizipation geklärt. Danach werden basale Qualifikationsstandards vorgeschlagen, die auch und gerade für jugendliche Partizipation gelten, und schließlich werden die Partizipationswege und Chancen für Jugendliche in den Lebensfeldern Familie, Schule, Jugendhilfe, öffentlicher Raum/Kommunen und anderen Partizipationsfeldern exemplarisch aufgeschlüsselt. (ICF).
Wie partizipationsfähig sind Kinder? Wie kann eine lebendige Partizipationskultur entwickelt und im Alltag gelebt werden? Das Handbuch begründet und zeigt in Theorie und Praxis, wie Partizipation in Kindertageseinrichtungen von Anfang an gelingen kann. Alle profitieren davon: Die Fachkräfte setzen die in allen Bildungsplänen geforderte Partizipation um und die Kinder bilden sich in der demokratischen Gemeinschaft der Kindertageseinrichtung zu den Themen, die sie betreffen. Partizipation ist dann nicht mehr eine zusätzliche Aufgabe, sondern die konkrete Umsetzung der sozialpädagogischen Bildungsorientierung. Mit vielen Praxisbeispielen wird belegt, wie einfach und doch sehr wirksam Kita-Teams das dem Buch zugrunde liegende Konzept "Die Kinderstube der Demokratie" umsetzen können.-Aus dem Inhalt: Grundlagen und Alltagsfragen Partizipation als Schlüssel zu Bildung, Demokratie und gesellschaftlichem Engagement Demokratische Pädagogik Partizipationskultur im Alltag entwickeln Didaktisch-methodische Anregungen: Dialoge mit Kindern führen Meinungsbildung mit Hilfe projektorientierter Beteiligungsformen Gemeinsame Entscheidungen treffen...
Jana Neumann, Julia Riedel und Benedikt Sturzenhecker stellen im Beitrag Ergebnisse einer qualitative Hamburger Untersuchung zu Partizipation und Demokratiebildung in Einrichtungen der Offenen Kinder- und Jugendarbeit (OKJA) dar. Sie weisen darauf hin, dass es bislang kaum Studien zu der Frage gibt, wie die rechtlichen und fachlichen Anforderungen an Partizipation in der Praxis umgesetzt werden. Insbesondere gebe es bisher kaum empirische Befunde zur Frage, wie die jugendlichen Nutzer/innen der OKJA selbst ihre Partizipationsmöglichkeiten in den Einrichtungen bewerteten. Zur Beantwortung dieser Frage will die Hamburger Studie einen Beitrag leisten. Die Autor/inn/en fassen den Forschungsstand zur Partizipation in der OKJA zusammen und stellen die lokalen Qualitätsstandards zur Bewertung der Beteiligungspraxis vor. Anhand der empirischen Befunde definiert das Autor/innenteam drei Typen der Demokratiepraxis in den Einrichtungen.
Thomas Glaw, Benedikt Sturzenhecker und Moritz Schwerthelm beschreiben im ersten Beitrag anhand eines Modellprojekts, wie ein Verbund von Offener Kinder- und Jugendarbeit (OKJA) und anderen lokalen sozialpädagogischen Organisationen das demokratische Engagement von Kindern und Jugendlichen in der Kommune stärken kann. Das Besondere dieses Konzeptes: Die Kooperation von OKJA und anderen lokalen Akteuren geht konsequent von den lebensweltlichen Themen der Kinder und Jugendlichen aus. Die Fachkräfte koordinieren die Anliegen von Kindern und Jugendlichen einrichtungsübergreifend und eröffnen ihnen dann Möglichkeiten, in der kommunalen Öffentlichkeit mit ihrer Stimme seh- und hörbar zu werden. Die Autoren stellen dieses Konzept "Kooperativ in der Kommune demokratisches Engagement von Kindern und Jugendlichen fördern" (abgekürzt KoKoDe) konzeptionell vor. Außerdem berichten sie über erste Erfahrungen bei der Umsetzung dieses Konzepts bei einem großen Träger in Berlin.
Die fünfte Auflage des Handbuches folgt einem neuen Konzept und liefert aktuelle Beiträge zu Themen, die im Diskurs und in der Alltagsarbeit der Offenen Kinder- und Jugendarbeit unabdingbar sind. Als Schlüsselwerk zu einem der großen Handlungsfelder der Sozialen Arbeit bietet das Buch mit über 160 Beiträgen relevantes Wissen zu aktuellen Debatten, Herausforderungen und Spannungsfeldern. So stärkt es die Reflexivität und Handlungsfähigkeit der Professionellen. Die maßgeblichen und ausgewiesenen Autorinnen und Autoren aus Wissenschaft und Praxis zeigen, dass Offene Kinder- und Jugendarbeit ein wichtiger Partizipations- und Bildungsort für Kinder und Jugendliche ist. Sie fordern in ihren Beiträgen die Fachkräfte dazu auf, in der pädagogischen Praxis die Selbst- und Mitbestimmung Kindern und Jugendlichen zu entfalten und ihnen Möglichkeiten gesellschaftlicher Mitverantwortung zu eröffnen. Und es wird gezeigt, wie das konkret gehen kann. Der Inhalt Was ist Offene Kinder- und Jugendarbeit? Einblicke • Wer macht Offene Kinder- und Jugendarbeit? Mitarbeitende und Professionalität • Wer/Wie sind die Adressat*innen der Offenen Kinder- und Jugendarbeit? Kinder und Jugendliche • Wo findet Offenen Kinder- und Jugendarbeit statt? Einrichtungstypen • Wozu Offene Kinder- und Jugendarbeit? Theoretische Ansätze und Perspektiven • Warum was wie in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit tun? Handlungskonzepte • Wie macht man Offenen Kinder- und Jugendarbeit konkret? Methoden • Was läuft in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit? Themen und Praxen der Kinder und Jugendlichen • Wie Qualität herstellen und sichern in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit? Qualitätsverfahren, Konzeptentwicklung, Legitimation • Mit wem warum kooperieren in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit? Kooperationspartner • Was sind Rahmenbedingungen der Offenen Kinder- und Jugendarbeit? Recht, Träger, Politik • Wie macht man Offene Kinder- und Jugendarbeit in Europa? Ausblicke Die Herausgebenden Dr. Ulrich Deinet ist Professor für Didaktik und methodisches Handeln/Verwaltung und Organisation an der Hochschule Düsseldorf. Dr. Benedikt Sturzenhecker ist Professor für Sozialpädagogik/Außerschulische Bildung an der Fakultät für Erziehungswissenschaft der Universität Hamburg. Dr. Larissa von Schwanenflügel ist Professorin für Kinder- und Jugendarbeit, Jugendbildung und Partizipation an der Frankfurt University of Applied Science Frankfurt am Main. Moritz Schwerthelm M.A. ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Arbeitsbereich Sozialpädagogik an der Fakultät für Erziehungswissenschaft der Universität Hamburg.
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In diesem Beitrag setzten sich Vertreterinnen und Vertreter der Hamburger Schule der Demokratiebildung ausführlich mit dem 16. Kinder- und Jugendbericht auseinander. Ihre Beiträge zur Demokratiebildung waren in dem Bericht der Expertenkommission vielfach zitiert, aber nicht systematisch entfaltet worden. Rolf Ahlrichs, Stephan Maykus, Elisabeth Richter, Helmut Richter, Wibke Riekmann und Benedikt Sturzenhecker greifen die Denkanstöße aus dem 16. Kinder- und Jugendbericht auf, um das Konzept der Demokratiebildung in der Kinder- und Jugendarbeit aus der Perspektive eines demokratischen Partizipations- und kommunalen Raumbegriffs schärfer zu konturieren. Nach Vorklärungen zu den Begriffen Demokratie und Demokratiebildung definieren sie einen Raumbegriff, der Mitgliedschaft einschließt, hauptsächlich in der Kommune verortet und an Institutionen gebunden ist. Nach diesen theoretischen Vorklärungen wenden sich die Autorinnen und Autoren der Demokratiebildung in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit zu. Sie attestieren dem 16. Kinder- und Jugendbericht, dass er ein Recht von Kindern und Jugendlichen auf Politische Bildung als Demokratiebildung feststellt, dass er aber nicht klärt, wie sie diese Regelungen der Lebensführung in sozialpädagogischen Einrichtungen demokratisch mitbestimmen können. Das Autor/inn/enteam argumentiert, Demokratiebildung gelinge erst dann, wenn Kinder und Jugendliche das Recht hätten, die Regeln der gemeinsamen Lebensführung mitzugestalten. Ihr Vorschlag ist, Macht und Einfluss von Kindern und Jugendlichen einerseits und von Mitarbeitenden andererseits in den Einrichtungen der Offenen Kinder- und Jugendarbeit nach dem Vereinsrecht aufzuteilen und Jugendarbeit so demokratisch zu gestalten. Allerdings fehle dazu bisher eine geklärte Mitgliedschaft und damit die gegenseitige Verbindlichkeit einer Entscheidungsgemeinschaft, stellt das Team fest. Das führe dazu, dass Einrichtungen der Offenen Kinder- und Jugendarbeit bisher oft paternalistisch strukturierte Konsumfamilien seien, in denen Jugendliche auf Entscheidungsmacht weitgehend verzichteten. So könne Demokratiebildung nicht als selbsttätige Aneignung von Demokratie praktisch umgesetzt werden. Im 16. Kinder- und Jugendbericht bleibe Demokratiebildung in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit eine pädagogisch arrangierte Scheindemokratie. Das Team äußert sich ebenfalls zur verbandlichen Jugendarbeit bzw. Schule und ihrer Rolle in der Demokratie und zeigt auf, dass der Bericht demokratiebildende Potenziale auch hier nicht hinreichend benennt.
Schule ist heute für viele Kinder der Ort, an dem sie sich außerhalb ihrer Familien am längsten aufhalten – die Schule wird zum Lebensraum. Für eine gelungene Gestaltung dieses Raumes ist es wichtig zu wissen, wie die Kinder ihn wahrnehmen, erleben und nutzen. Die AutorInnen stellen eine Befragung von Kindern an sechs Schulstandorten vor und zeigen, wie die verwendeten Methoden in eigenen Projekten umgesetzt werden können. In den drei Gastbeiträgen geht es um demokratische Partizipation im Ganztag (Sturzenhecker), Gestaltung von Bewegungs-, Spiel- und Ruheräumen in Ganztagsgrundschulen (Derecik) und das Verhältnis von Schule und Quartier – Perspektiven von Kindern auf Bildungsorte (Christian Reutlinger).
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Die Demokratie gerät nicht nur in Deutschland zunehmend unter Druck. Einerseits sind Gefährdungen ihrer Grundfesten etwa durch Rechtsextremismus und Islamismus unübersehbar; andererseits zweifeln auch neue soziale Bewegungen wie Fridays for Future, ob die etablierten parlamentarisch-demokratischen Verfahrensweisen in der Lage sind, globale Herausforderungen wie Klimawandel, Verteilungsgerechtigkeit und Fluchtmigration zu bewältigen. Im diesem Sammelband wird der Diskurs über die Zukunft der Demokratie fachbezogen vertieft. Die einzelnen Beiträge analysieren zentrale Handlungsfelder der Bildungs- und Sozialarbeit in Hinsicht auf Herausforderungen sowie Chancen und Grenzen demokratischer Bildung. Dies geschieht durchgängig jeweils aus einer Wissenschafts- und einer Praxisperspektive.
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