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Der Online-Rollout der Telematikinfrastruktur (TI) ist gestartet – und bleibt eine Baustelle. Wann die Infrastruktur tatsächlich mit mehreren Konnektoren einsatzbereit ist, steht in der berühmten Glaskugel. Hinter den Kulissen kämpfen Ärzte, Kassen und Industrie um ihre Pfründe.

Am 1. Juni hat die gematik nach vielen Jahren der Verzögerungen endlich die Einführung der elektronischen Gesundheitskarte (eGk) verkündet. Sebastian Zilch ist neuer Geschäftsführer des Branchenverbandes bvitg. Im Gespräch mit kma erzählt er, was die Industrie nun von der gematik erwartet und warum das neue Interoperabilitätsverzeichnis Vesta eine große Chance bietet.

Ein Familienunternehmen, das Pionierarbeit leistet und großen Industriekonzernen seit Jahrzehnten die Stirn bietet? Das klingt nach einem Mittelständler aus München oder Stuttgart. In diesem Fall handelt es sich jedoch um die Erfolgsgeschichte des Softwareunternehmens ID Berlin.

Prozesse aus der Abteilungshierarchie herauslösen, Digitalisierung vorantreiben und den Robotereinsatz fördern – diese Themen stehen oben auf der Agenda von Krankenhauslogistikern. In Leipzig traf sich die Szene auf der med.Logistica.

Die Medius Klinik Nürtingen hat als erste Einrichtung in Deutschland das Zertifikat EMRAM Stufe 6 erhalten, das den Digitalisierungsgrad eines Krankenhauses misst.

In der Radiologie findet gerade eine mathematische Revolution statt: Medizinische Bilddaten können so mit Informationen aus der Genetik, der Labormedizin und der Klinik verknüpft und ausgewertet werden, dass eine gute Prognoseabschätzung möglich ist. kma sprach mit Prof. Stefan Schönberg über das Potenzial von Radiomics.

Das Gerücht, Philips steige in den deutschen KIS-Markt ein, kursiert seit Jahren. Jetzt ist es soweit. Die Holländer möchten ein KIS einführen, dass sie seit Jahren erfolgreich in Südamerika betreiben. Premiumpartner des Gesundheitskonzerns soll das Krankenhaus Düren werden.

Elektronische Gesundheitskarte, Interoperabilität, Arzneimitteltherapiesicherheit – diese Themen stecken im Schlamm der Selbstverwaltung. Auch das E-Health-Gesetz hat nicht für den nötigen Schub nach vorne gesorgt. Auf der anderen Seite sorgten zuletzt Meldungen wie diese für Aufsehen: Der neue Sana-Chef Thomas Lemke setzt das Thema Digitalisierung nach ganz oben auf seine Agenda. Die Techniker Krankenkasse entwickelt mit IBM ihre eigene Patientenakte. Ein strauchelnder Grund- und Regelversorger macht mit Udo Purwin einen IT-Leiter zum Klinikgeschäftsführer – quasi als letzte Rettung.

Fulminante Übernahmen sind in den vergangenen zwei Jahren zwar ausgeblieben – der KIS-Markt ist dennoch kräftig in Bewegung. Hier stellt kma die sieben großen Anbieter von Krankenhausinformationssystemen (KIS) vor.

Als der Industrieverband bvitg vor zehn Jahren die conhIT einführte, war Jens Naumann der Verbandschef und Mitinitiator. Der Geschäftsführer des Praxissoftwareherstellers Medatixx blickt zurück und erklärt, welche Schritte aus seiner Sicht nötig sind, um die sektorenübergreifende Versorgung anzuschieben.

Die Zeit wolkiger Diskussionen über Digitalisierung ist vorbei, auf der IT-Messe conhIT stehen konkrete Lösungen im Mittelpunkt. Denn vor allem Kliniken wird bewusst: Wer sich jetzt nicht nachhaltig digital aufstellt, riskiert seine Existenz.

Wulf-Dietrich Leber ist einer der mächtigsten Männer der Selbstverwaltung. "Leber-Papiere" sind in der Klinikszene gefürchtet. Seine Sternstunden erlebte der Kassenlobbyist jedoch als Komödiant auf großer Bühne.

Der Sicherstellungszuschlag soll zusätzliches Geld ins System bringen – bis zu 90 Millionen Euro im Jahr. Doch die Regeln, die der G-BA jetzt für den Zuschlag aufgestellt hat, sind hart. Die Ernüchterung bei den Kliniken ist spürbar.

Udo Purwin war elf Jahre IT-Leiter einer großen Klinik. Seit vier Monaten ist er Geschäftsführer der kommunalen Rhein-Kreis Neuss Kliniken. Dieser Karriereweg ist eine Ausnahme – die vielleicht Schule machen könnte.

Chefärzte in Deutschland sind laut einer neuen Studie nach wie vor mit großem Abstand die Spitzenverdiener im Krankenhaus – und das völlig zu Recht, sagen Branchenkenner. Die meisten Klinikchefs haben damit auch kein Problem.