Der Autor thematisiert den wachsenden Einfluss Chinas in der Weltpolitik und Weltwirtschaft und erörtert die Herausforderungen für Europa und Deutschland. Dem wachsenden Konkurrenzdruck aus China darf seiner Meinung nach nicht mit protektionistischen Maßnahmen begegnet werden, denn damit würde Europa sich von der Dynamik Chinas abkoppeln und den eigenen ökonomischen Niedergang einleiten. Vielmehr gilt es, der Herausforderung für die europäische Wettbewerbsfähigkeit mit einer neuen Wettbewerbsstrategie zu begegnen und an die Dynamik Chinas und seiner asiatischen Nachbarn anzukoppeln. Denn es spricht vieles dafür, dass sich das Kräftefeld des globalen Wachstums dauerhaft vom euro-atlantischen Raum nach Asien mit China als Zentrum verlagert hat. Der Aufstieg Chinas und Asiens verlangt daher eine grundsätzliche Neuorientierung Europas. Die EU - wie auch Deutschland - muss eine Strategie entwickeln, um ihren Interessen in Asien mehr Gewicht zu verleihen. Dazu müssen die Europäer ihre gemeinsamen Interessen und Werte eindeutig formulieren, aber auch alle Bereiche europäischer Politik - Bildung und Forschung, Arbeitsmarkt, Technologie und Raumfahrt, Finanzen und Energie - sollten auf die globale Wettbewerbsfähigkeit abgestellt werden. Zudem ist es wichtig, bestehende Dialogforen wie die EU-China-Gipfel und multilaterale Foren wie ASEM weiter auszubauen. Die oberste Maxime sollte dabei sein, das partnerschaftliche Verhältnis zu China weiterzuentwickeln. (ICI2)
During the presidential election campaign, both Barack Obama & his Republican opponent John McCain expressed the view that the United States was & ought to remain the guarantor of international stability & the indispensable stabilizing power. Against the backdrop of the present financial & economic crisis & rekindled discussion about the decline of US power, it is easy to overlook the fact that America is structurally superior to all other countries & will remain so for the foreseeable future. Adapted from the source document.
"Der Aufstieg Asiens ist für den Westen die Herausforderung schlechthin. Vor allem die Europäer haben Anlass zur Sorge, sind sie doch weniger in der Lage als die Amerikaner, mögliche nachteilhafte Auswirkungen -in den Bereichen Politik und Geostrategie, Sicherheit, Wirtschaft und Ökologie - abzuwehren. Tatsächlich sind die Folgen der Machtverschiebung, die vor allem von dem sich rasant entwickelnden China getragen werden, tief greifend. Doch ist die asiatische Entwicklung auch belastet: Ungelöste Konfliktherde wie Taiwan, Nordkorea und Kashmir überschatten die Region ebenso wie Formen schlechter Regierungsführung, Menschenrechtsverletzun-gen und Terror. Europäer und Deutsche sollten die Positiva, aber auch die Negativa diskutieren, die Asiens Aufstieg für sie bedeutet, zumal sie Eigeninteressen in der Region haben. Und sie sollten Moskau in ihren Dialog integrieren, denn alle Akteure der globalen Politik - Asiaten und Amerikaner, Russen und Europäer - dürften bestrebt sein, die Verlagerung der Macht aus dem transatlantischen in den asiatisch-pazifischen Raum friedlich zu gestalten." (Autorenreferat)
Gerade schienen der historische Wahlsieg Barack Obamas und die eindrucksvoll unter Beweis gestellte Vitalität der amerikanischen Demokratie, so der Verfasser, die Abgesänge auf den Niedergang der USA verstummen zu lassen, als die globale Finanzkrise, die in den USA ihren Ausgang nahm, den Chor erneut lauter werden lässt. Aber auch diesmal erklingen die Todesglocken zumindest verfrüht. Amerikas Durchhaltevermögen wird regelmäßig und chronisch unterschätzt. Die USA werden auch unter Obama zu keiner "Status quo"-Macht werden, sondern aus der Überzeugung heraus, dass die Demokratie die einzig legitime Regierungsform darstellt, auch weiterhin demokratische Entwicklungen in aller Welt unterstützen. Eine Politik des regime change auf militärischem Weg wird es allerdings auf absehbare Zeit nicht mehr geben. Die Erwartungen, die der künftige US-Präsident nicht nur in seinem Land, sondern weltweit geweckt hat, sind groß. Neben einem substanziellen Beitrag zur Lösung globaler Probleme, so die These, die ohne eine aktive Beteiligung der USA undenkbar ist, wird von Präsident Barack Obama vor allen Dingen amerikanische Führungskraft erwartet. (ICF2)