Dieses Buch beantwortet die sozialpsychologische Frage, wie politische Akteure und Akteurinnen die Mehrheit der Deutschen für partikulare Machtinteressen eingenommen haben. Die tiefenhermeneutische Analyse zeigt, wie politische Reden ihre Wirkung durch eine Magie der Worte und durch magische Inszenierungen entfalten.
Der »mehrfarbige Fetzen«, die »ganze Libido« und die »Vergeistigung«. Massenpsychologie und Ich-Analyse im historischen und biographischen Kontext Sigmund Freuds -- Von stummen und lärmenden Massen. Zu einigen Widersprüchen in Freuds Massenpsychologie und Ich-Analyse -- Magie und Macht. Freuds Massenpsychologie und der faschistische Autoritarismus in metapsychologischer und sozialisationstheoretischer Perspektive -- "Ich bin Volker". Metapsychologische Überlegungen zu Masse, Identifikation und Solidarität -- Metamorphose der Massen. Freuds Massenpsychologie und Ich-Analyse und die Grundlegung der psychoanalytischen Sozialpsychologie -- Wer zuletzt lacht. Ozeanische Träume von der Deutschen Kolonie und die männliche Lust an ihrer Zerstörung -- Freuds Unternehmung. Über Massenpsychologie und rechtspopulistische Propaganda.
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Das Buch gibt eine neue, systematische Einführung in die Tiefenhermeneutik in Form eines ausführlichen Einleitungskapitels und präsentiert darauf aufbauend verschiedene Aufsätze mit tiefenhermeneutischen Interpretationen, in denen die spezifische Herangehensweise ans Material und ihr Potenzial systematisch veranschaulicht wird. Dabei werden die einzelnen Interpretationsschritte so transparent gemacht, dass die Studien Interessierten eine Anleitung für eigenes tiefenhermeneutisches Arbeiten liefern. Der Inhalt • Methodologische Einleitung • Gegenwärtige Sozialisationsprozesse • Aufarbeitung der Vergangenheit • Vergangenheit im Gegenwärtigen Die Zielgruppen • Studierende, Lehrende und Forschende in den Sozialwissenschaften, der Psychologie, den Geschichtswissenschaften, Politikwissenschaften, in der Pädagogik, in der Sozialen Arbeit und den Medienwissenschaften • In der Vermittlung qualitativer Methoden Tätige • Psychoanalytikerinnen und Psychoanalytiker, klinische Psychologinnen und Psychologen, (psychoanalytische) Sozialpsychologinnen und Sozialpsychologen Herausgegeben von Dr. Julia König ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Goethe-Universität Frankfurt. Dr. Nicole Burgermeister ist Soziologin und Psychoanalytikerin in Zürich. Dr. Markus Brunner ist Co-Leiter des Master-Studienschwerpunktes "Sozialpsychologie und psychosoziale Praxis" an der Sigmund Freud PrivatUniversität Wien. Philipp Berg ist Lehrbeauftragter an der Hochschule Darmstadt. Prof. Dr. Hans-Dieter König hat Soziologie und Sozialpsychologie an der Goethe-Universität Frankfurt am Main gelehrt und praktiziert als Psychoanalytiker in Dortmund
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Die Autorin beschäftigt sich mit dem Bereich der Arbeitswelt und stützt sich sowohl auf die Theorie der Interaktionsformen als auch auf die Verfahrensweise tiefenhermeneutischer Interpretation als Kulturanalyse. Interaktionsprozesse der Arbeitswelt werden als Widerspruch zwischen Interaktionsformen und Verkehrsformen begriffen. Kampf und Flucht sind nicht nur charakteristisch für das zwischen den betrieblichen Gruppen inszenierte Drama in der betrieblichen Lebenswelt; sie bestimmen ebenso den Umgang mit den innerpsychischen Gegnern, den in der familialen Sozialisation aufgebauten individuellen Interaktionsformen als Niederschlag einer anderen, bedürfnisorientierten Rationalität. Die in der subjektiven Aneignung der Rolle akut werdende Widersprüchlichkeit zwischen der Rationalität der Warenproduktion und der Rationalität menschlicher Selbstverwirklichung wird durch Regression, d.h. durch Indienstnahme psychischer Abwehrmechanismen gelöst. Sozialisatorisch entwickelte emanzipative Kräfte kommen nicht zum Tragen. Aus ihrer Unterdrückung wird vielmehr projektive Kraft gewonnen, die aus dem Konflikt von Verkehrsformen und Interaktionsformen resultierenden Schuldgefühle in den harten AV-Standpunkt umzusetzen. (TR)
Der Umgang, den die Menschen mit ihren Verdrängungen und dem Verdrängten pflegen oder nicht pflegen können, sagt nicht nur jeweils etwas über einen einzelnen Menschen aus, sondern gleichermaßen etwas über die psychologische Kultur der Gesellschaft, in der sie leben. Die Verdrängungsschranke, die Art ihrer Wahrnehmung: ob überhaupt und wie die aus dem Unbekannten drängenden Impulse gespürt, die Existenz des "inneren Auslandes" anerkannt wird, ist Resultat der frühen Sozialisation. Der Autor stellt die Psychologie von Alfred Lorenzer dar. Der Gewinn dieser interaktionstheoretischen Explikation der Psychoanalyse liegt darin, die Vermittlungen zwischen Individuum und Gesellschaft genauer untersuchen und analysieren zu können. In der Psychoanalyse waren von Anfang an die strengen Unterscheidungen von krank und gesund, pathologisch und normal problematisch. Es stellt sich vielmehr die Frage nach der Krankheit einer ganzen Gesellschaft, wie sie z.B. Alexander Mitscherlich gestellt hat. Vielleicht hat eine Gesellschaft in großem Umfang Mittel zur Verfügung, die es ihren Mitgliedern ermöglicht, mit ihren psychischen Beschädigungen gut zurechtzukommen, sich mit solchen Beschädigungen sogar wohl und geehrt zu fühlen, weil sie offensichtlich belobigt und belohnt werden? Der Autor untersucht, welche pathologischen Mittel es sind, die eine Gesellschaft bereitstellt und damit eine große Zahl ihrer Mitglieder in einen psychischen Zustand versetzt, in dem sie ihre Bedürfnisse befriedigt wähnen? Am Beispiel der Massenpsychologie des Faschismus werden diese Fragen erläutert. Der Autor beschäftigt danach mit der Frage, ob eine Massenpsychologie denkbar wäre, die die Menschen nicht entmächtigt, sie nicht ihrer Autonomie beraubt und nicht ihr Ich einschränkt. Sind Organisationsformen von Menschenmassen und Kollektiven überhaupt vorstellbar, die die Menschen nicht unter die Knute des Gehorsams zwingen und ihre Lebensentwürfe zerstören? Es gibt empirische Hinweise auf die Ambivalenz des psychischen Impulses zu einem besseren und befriedigenderen Leben und seiner gleichzeitigen Verbannung ins Unbewusste. In einer empirischen Studie ist der Autor auf Formen einer Lebenspraxis gestoßen, die auf Bedürfnisbefriedigung, Liebe, Lebenslust, Vertrauen, Hilfsbereitschaft und Solidarität zielt. Als Beispiele wird die Friedensbewegung von 1983 gesehen. Hier hat sich plötzlich der politische Eros nach langen Jahren des Zerfalls der Studentenbewegung freie Bahn geschaffen: Gewaltlosigkeit, Spontaneität, Einfallsreichtum gepaart mit Umsicht, Witz und Trotz. (LO)
"Im Seelenleben des Einzelnen kommt ganz regelmäßig der Andere als Vorbild, als Objekt, als Helfer und als Gegner in Betracht, und die Individualpsychologie ist daher von Anfang an auch gleichzeitig Sozialpsychologie in diesem erweiterten, aber durchaus berechtigten Sinne." Sigmund Freud, Massenpsychologie und Ich-Analyse Freuds kultur- und gesellschaftstheoretische Überlegungen gehören zu den einflussreichsten Konzepten des 20. Jahrhunderts. Psychoanalytiker, Philosophen und Soziologen haben sich immer wieder davon inspirieren lassen. In dieser Tradition stehen auch die Beiträge des vorliegenden Bandes, in dem klassische Texte von Freud, Mitscherlich, Fenichel und Adorno mit zeitgenössischen Positionen konfrontiert werden. Damit bietet der Band vielfältige Anregungen für den sozialpsychologischen Diskurs. Mit Beiträgen von Hans-Joachim Busch, Angelika Ebrecht-Laermann, Rolf Haubl, Robert Heim, Hans-Dieter König, Angela Kühner, Emilio Modena, Johann August Schülein und Hans-Jürgen Wirth
Rund um die Frage der Professionalisierung qualitativ-empirischer Forschung versammelt der Band des Zentrums für Sozialweltforschung und Methodenentwicklung (ZSM) Beiträge zur Verhältnisbestimmung von Theorie und Empirie, zu Methodologien in ihrer Bedeutung und Funktion für Forschungsprozesse, zu Methoden, Methodenentwicklung und qualitativen Ergebnisformaten sowie zur Frage der Lehre und Vermittlung qualitativer Forschung. Around the question of the professionalisation of qualitative-empirical research, the volume of the Centre for Social World Research and Methodology Development (ZSM) gathers contributions on the relationship between theory and empiricism, on methodologies in their meaning and function for research processes, on methods, method development and qualitative result formats, as well as on the question of teaching and communicating qualitative research.