"'Armut' läßt sich heute nicht mehr auf einfache Weise verbindlich definieren. Schon auf individueller Ebene ist nicht klar, nach welchen objektiven Maßstäben als 'arm' bezeichnet werden kann, wer sich arm fühlt. Individuelle Befindlichkeit hängt immer vom gesellschaftlichen (d.h. nationalen) Umfeld ab. Da die nationale Situation wiederum und zunehmend vom internationalen System abhängt, zeigt 'Armut' ihr internationales Gesicht. Es werden einige der zu diesen Problemen diskutierten Theorien der Armut skizziert. 1. Das Beispiel ländlicher Armut in einem 'Entwicklungsland', den Philippinen. 2. Eine Beschreibung von 'neuer Armut im Reichtum': die Entdeckung von Armut in der Europäischen Gemeinschaft. Bei wachsendem Wohlstand verschwindet Armut nicht, sondern stellt sich nach wie vor als - wenngleich relatives - sozialpolitisches Problem. Die Maßnahmen zur Armutsbekämpfung der 'Ersten Welt', der EG, werden analysiert und Erfordernissen der Armutsbekämpfung in der 'Dritten Welt' gegenübergestellt. 3. Die globale Dimension der Armut wird anhand der Aktivitäten der Vereinten Nationen und ihrer Entwicklungssozialpolitik dargestellt. Im Vordergrund steht der Ansatz universaler Menschenrechte: Sie sind das stärkste Argument, um die Staatenwelt für eine Kooperation zu gewinnen, welche es auch den vielen armen Einzelstaaten der 'Dritten Welt' ermöglicht, dem Wohlbefinden des einzelnen zu dienen." (Autorenreferat)