Bevölkerungsentwicklung
In: Informationen zur politischen Bildung: izpb, Heft 282, S. 58
ISSN: 0046-9408
Es wird ein Überblick über die Entwicklung der Weltbevölkerung und der Bevölkerungswissenschaft seit dem 18. Jahrhundert gegeben. Im 20. Jahrhundert beschleunigte sich das Wachstum der Weltbevölkerung, doch seit Mitte der 1960er Jahre ist eine Trendwende erkennbar, deren Vorreiter die Industriestaaten sind. Empirische Daten, die den Entwicklungsstand eines Landes kennzeichnen, belegen einen gegenläufigen Zusammenhang zwischen Lebensstandard und Geburtenrate. Migration und ein hoher Anteil älterer Menschen sind Symptome für das Abweichen einer Gesellschaft vom Bestandserhaltungsniveau. Gemäß Erkenntnissen aus der bisherigen Entwicklung und Zukunftsprognosen bilden die Staaten der Welt einen Geleitzug zu sinkenden Geburtenraten, an dessen Spitze die EU-Länder, am Ende die Drittweltstaaten stehen. Sinkende Geburtenzahlen beeinträchtigen in Deutschland die Funktionsfähigkeit des bisherigen Sozialversicherungssystems, was Folgen für die Renten-, Kranken- und Pflegeversicherung sowie für die Wirtschafts- und die Siedlungsstruktur hat. Seine Erfahrungen bei der notwendigen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Anpassung können für andere Länder wegweisend sein. Neben den Einzelstaaten engagieren sich auf internationaler Ebene auch die Vereinten Nationen und eine Vielzahl nichtstaatlicher Akteure, um den Lebensstandard in der Dritten Welt zu verbessern und das Wachstum der Weltbevölkerung zu verlangsamen. (IAB)