Economic integration, EU-US trade conflicts and WTO dispute settlement
In: European integration online papers: EIoP ; an interdisciplinary working papers series, Band 9, S. 29
ISSN: 1027-5193
"Seit ihrer Gründung im Jahr 1995 wurden von der WTO mehr als 330 Fälle im Rahmen des Streitbeilegungsverfahrens behandelt. Die wichtigsten Welthandelsmächte - EU und USA - machen auch am meisten von diesem Instrument Gebrauch. Zunächst werden die Verbindungen von wirtschaftlicher Integration und WTO beleuchtet. Dann folgt ein kurzer Überblick über die aktuellen transatlantischen Handelskonflikte zwischen der EU und den USA. Der Schwerpunkt dieses Beitrags liegt in der Analyse der Wohlfahrtseffekte der vier wichtigsten Handelskonflikte, die wir 'Mini-Handelskriege' nennen: Hormonstreit, Bananen-Krieg, der FSC-Fall und der Stahl-Streit. Die ökonomische Analyse mit einem numerischen allgemeinen Weltgleichgewichtsmodells (GTAP5) zeigt, dass die Bezifferung des Niveaus der zurückgenommenen Handelskonzessionen kaum jemals mit der tatsächlichen Höhe des entstandenen Schadens übereinstimmt, wenn man die gesamten Wohlfahrtseffekte der Retorsionsmassnahmen mit Zöllen in Betracht zieht (Mythos von der 'Ausbalancierung'). Zölle sind ein sehr schlechtes Retorsionsinstrument. Vielleicht wären Transfers oder eine finanzielle Kompensation besser dafür geeignet." (Autorenreferat)