Kapitalismus kontrovers: Zerklüftung im nicht so sehr kapitalistischen Weltsystem
In: WeltTrends-Papiere Bd. 9
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In: WeltTrends-Papiere Bd. 9
World Affairs Online
In: Fischer-Taschenbücher 6530
In: Texte zur politischen Theorie und Praxis
In: Blickpunkt Weltpolitik
In: Neue Gesellschaft, Frankfurter Hefte: NG, FH. [Deutsche Ausgabe], Band 59, Heft 5, S. 69-71
ISSN: 0177-6738
Mit der globalen Banken- und Finanzkrise ist die Debatte um den Kapitalismus neu entfacht. Doch wie kapitalistisch ist die Weltwirtschaft und welche Folgen entstehen für die internationale Politik? Bereits mit seinem 2007 erschienenen Werk zur "Geschichte und Ökonomie der europäischen Welteroberung – Vom Zeitalter der Entdeckungen zum 1. Weltkrieg" legt Hartmut Elsenhans eine umfangreiche Analyse der Geschichte und Bedingungen kapitalistischer Expansion vor. Im vorliegenden Beitrag bleibt der Autor seinem interdisziplinären Ansatz treu. Als entscheidend für kapitalistisches Wachstum werden gesellschaftliche Kräfteverhältnisse zwischen dominanten und subalternen Klassen erachtet. Der Kapitalismus erweist sich hier als fragiles System, dessen Entstehung nicht auf in vorkapitalistischen Gesellschaften vorhandene Interessen herrschender Klassen zurückzuführen ist, sondern ein ungeplant umgesetztes "Projekt" der Subalternen darstellt.
BASE
In: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie: KZfSS, Band 55, Heft 3, S. 421-446
ISSN: 1861-891X
In: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie: KZfSS, Band 55, Heft 3, S. 421-446
ISSN: 0023-2653
In: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie: KZfSS, Band 55, Heft 3, S. 412-446
ISSN: 0023-2653
"In diesem Beitrag wird versucht, Konstruktionsprinzipien und Bewegungsmuster der Weltwirtschaft des Erdöls theoriegeleitet und auf historisch-empirischer Grundlage in Form von Hypothesen zu formulieren. Unter Weltwirtschaft des Erdöls wird die um Förderung, Verarbeitung, Verteilung und Verbrauch von Erdöl herum gruppierte, variable Konfiguration von Nationalstaaten, multinationalen Konzernen und Weltmarktbeziehungen sowie der OPEC als internationale Organisation verstanden. Die Argumentationsfigur besteht aus einer Kette von vier miteinander verknüpften und teilweise einander überlagernden Funktionsprozessen: 1. Kapitalismus als profitorientierte, innovative und expansive Wirtschaftsweise; 2. Inkorporation externer Erdölvorkommen durch Regierungen und Unternehmen der Zentrumsländer als Konsequenz des Kapitalismus; 3. als Reaktion auf die Übermacht internationaler Konzerne: der Aufbau von Gegenmacht auf Seiten der exportierenden Peripherieländer zur Aneignung der Ölvorkommen und Veränderung der asymmetrischen Austauschbeziehungen und 4. Umstellungen des weltwirtschaftlichen Integrationsmodus nach schweren wirtschaftlichen und politischen Krisen auf der Basis eines Interessenausgleichs zwischen Zentrum und Peripherie. Die Analyse wird mit einem einfachen Funktionszyklus-Modell der kapitalistischen Weltwirtschaft abgeschlossen." (Autorenreferat)
In: Probleme des wissenschaftlichen Kommunismus
In: Soziale Ungleichheiten, S. 129-150
Der Begriff "Weltsystem" beinhaltet die Annahme, dass ein soziales System existiert, das umfassender ist als irgendeines der staatlich organisierten Gesellschaften, deren Verhalten ebenfalls aus dem Blickwinkel des Globalen analysiert wird. Dabei wird das Weltsystem der Neuzeit als ein dezentrales, aber hierarchisches Ganzes aufgefasst. Die soziale Ungleichheit ist mithin ein konstitutives Merkmal des Weltsystems. Im vorliegenden Beitrag wird eine Kurzgeschichte der sozioökonomischen Ungleichheit im Weltsystem über die letzten 250 Jahre präsentiert. Der Autor geht ferner auf die Wandlungen der Ungleichheitsstrukturen im letzten Drittel des 20. Jahrhunderts ein und fragt danach, wie die über diesen Zeitraum beobachtbaren Ungleichheiten erklärt werden können und welche Gruppen von Faktoren im multivariaten Test mehr als andere erklären. Seine Analysen dokumentieren zunächst, dass das Entwicklungsgefälle zwischen den Ländern im Zentrum des Weltsystems und den Ländern in der Peripherie und der Semiperipherie zwischen 1750 und 1980 kontinuierlich angewachsen ist. Im Weiteren zeigt er auf, dass die Einkommensungleichheiten zwischen den Ländern größer sind als die Ungleichheiten innerhalb der Länder, dass in den OECD-Ländern die intranationalen Ungleichheiten nach einer langen Phase der Verringerung wieder anzusteigen beginnen und dass die Politik eine zentrale Determinante der Ungleichheiten sowie der sozialen Schichtung ist. (ICI2)
In: Politische Vierteljahresschrift: PVS : German political science quarterly, Band 26, Heft 16, S. 56-74
ISSN: 0032-3470
Ausgangspunkt des Beitrags ist die Feststellung, daß die Dependencia in letzter Zeit als Thema entwicklungstheoretischer Diskussion in Verruf geraten ist. Die Schwächen und Defizite dieser und derjenigen Theorierichtung, die die Nachfolge der Dependencia angetreten hat, des kapitalistischen Weltsystem-Ansatzes, werden untersucht. Indem auf dem Hintergrund des Diskussionsstandes vor dem Auftauchen der Dependencia-Debatte die Bedeutung dieses Ansatzes abgeschätzt wird, wird gezeigt, daß eine pauschale Ablehnung der Dependencia es mit sich bringt, daß man hinter das Problembewußtsein der Dependencia zurückfällt. Die zentralen Annahmen des Dependencia- und des kapitalistischen Weltsystem-Ansatzes werden rekapituliert, wobei vor allem auf die Vermittlung von endogenen und exogenen Entwicklungsfaktoren eingegangen wird. Weiter wird herausgearbeitet, daß auch die Dependencia-Theorie der eurozentristischen Denkweise der Modernisierungstheorien verhaftet geblieben und damit ahistorisch ist: Für die letztere beginnt mit der Weltmarktintegration (d.h. der europäischen Expansion) Entwicklung, für die andere Unterentwicklung; was vorher liegt, ist Vorgeschichte, d.h. vormodern oder vorkapitalistisch. Es folgt eine Auseinandersetzung mit der in den Dependenz-Theorien vertretenen These von der Gleichsetzung von Abhängigkeit und Unterentwicklung und dem daraus entwickelten Entwicklungsbegriff. Abschließend wird die Kritik dadurch relativiert, daß die Möglichkeiten einer derartigen Globaltheorie wie des Dependencia-Ansatzes aufgezeigt werden. (KW)
In: Differenz und Integration: die Zukunft moderner Gesellschaften ; Verhandlungen des 28. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Dresden 1996, S. 679-695
"Die neuen Raum- und Zeitarrangements der globalen Informationssphäre legen die Frage nahe, auf welchem Terrain die Soziologie als Orientierungswissenschaft heute operiert. Wer vom Cyberspace redet, sollte vom Spätkapitalismus nicht schweigen. Jedenfalls gibt es beachtliche Fortschritte in der Beschreibung unserer Epoche mithilfe spätmarxistischer Kategorien. Manches spricht dafür, die neuen Medien als Ausdruck einer für den Kapitalismus typischen Stufe der erweiterten Reproduktion zu verstehen, welche durch die Konvergenz von Ökonomie und Kultur gekennzeichnet ist. Die mediale Massenkultur vermag heute unmittelbar in den ökonomischen Prozeß einzugreifen. Die neuen Medien als die Handlungs-Struktur des spätkapitalistischen Raum- und Zeitarrangements sind ein wichtiges Operationsfeld der Soziologie bei ihrem Bemühen um ein cognitive mapping dieser Welt. In den neuen Medien konvergieren Massenunterhaltungs- und Computertechnologien, die bestimmte Aspekte des reflexiven und logischen Denkens in ihren Apparaten gleichsam verdrahtet und damit 'automatisiert' haben. Insofern entwickeln sich die neuen Medien zu hermeneutischen Maschinen der soziologischen Imagination - und zwar in einer unendlich effektiveren Weise, als es Systemtheorien der autopoietischen Variante jemals für sich beanspruchen könnten. Dies ist die neue erkenntnistheoretische Situation, in welcher für die Soziologie auch orientierungsästhetische Fragen (Stichwort: 'Der Film des Soziologen') auftauchen. Daneben wird der Einfallsreichtum der Soziologie durch die private problems und public issues der informationsgesellschaftlichen Dynamik des Kapitalismus herausgefordert. Umwälzungen in den geistigen Macht- und Eigentumsverhältnissen auf den Netzen und in den Massenmedien lösen unter anderem Fragen nach der Rolle der herrschenden Klassen im ökonomischen und politischen Prozeß aus. Wo, beispielsweise, gibt es heute eine Soziologie der Finanz- und Spekulationseliten, die an das verschwörungstheoretische Niveau mancher unserer soziologischen Klassiker anknüpfte? Und könnte sie noch 'geschrieben' - oder müßte sie 'gefilmt' werden? " (Autorenreferat)
In: Geschichte, Entwicklung, Globalisierung 3
Klappentext: China hat einen atemberaubenden wirtschaftlichen Aufstieg erlebt. Das Land fordert heute die USA und ihre Verbündeten heraus - ökonomisch, militärisch und politisch. Doch der Aufstieg verläuft keineswegs reibungslos: Innenpolitisch kämpft die chinesische Staatsführung mit Überkapazitäten in der Industrie, wachsender Verschuldung, Korruption und sozialen Konflikten. Auf der globalen Ebene sieht sich China dem US-amerikanischen Militärbündnissystem, der Vorherrschaft des US-Dollars auf den Finanzmärkten und der Dominanz westlicher Technologie gegenüber. Das Buch untersucht die komplexe Machtverschiebung im Weltsystem und beschreibt, wie der systemische Umbruch zu wachsender Instabilität und Krisen führt.
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