Das Ende der RAF: Rote Armee Fraktion: der langsame Abschied von den Waffen
In: Politischer Extremismus: Bd. 1, Formen und aktuelle Entwicklungen, S. 65-96
Die Selbstauflösung der "Roten Armee Fraktion" (RAF) im Jahr 1998 hat dem Autor zufolge mehrere Ursachen, die sowohl außerhalb des Einflussbereichs der Organisation (negative geopolitische Rahmenbedingungen, effektive Terrorismusbekämpfung etc.) lagen als auch interne Problembereiche aufdeckten. Obwohl es vereinzelt noch ein großes öffentliches Interesse an Einzelaspekten der RAF-Geschichte gibt, liegt eine kriminologische Aufarbeitung, insbesondere der Ereignisse der 1980er und 1990er Jahre in weiter Ferne. Dennoch zeigt die kontinuierliche Berichterstattung in den Medien, dass die Thematik noch keineswegs als abgeschlossen gelten kann. Dies liegt nach Einschätzung des Autors einerseits an den polarisierenden Debatten über die Ursachen und Konsequenzen des Linksterrorismus, andererseits aber auch daran, dass die Klandestinität der Organisation die strafverfolgenden Behörden der Bundesrepublik bis zuletzt vor größere Probleme stellte. Der Autor beschreibt in seinem Beitrag den langsamen Abschied von den Waffen bei der RAF, die Phasen der Entideologisierung, Isolierung, Professionalisierung und Internationalisierung, die Phase der Agonie bis zur Selbstauflösung, die Auflösungserklärung sowie ungeklärte Fragen über Restkonstanten. (ICI2)