Der PrEP-Effekt - Affekte einer pharmapornographischen Prophylaxe
In der vorliegenden Masterthesis wird zur Diskussion gestellt, was im Hinblick auf die prophylaktische und biomolekulare Schutzwirkung der Präexpositionsprophylaxe (PrEP) als Safer Sex gedacht werden kann, bzw. wie risikobehaftetes Sexualverhalten verhandelt wird. In diesem Zusammenhang nimmt die PrEP als pharmakologische Substanz die Rolle einer nichtmenschlichen Akteurin ein, die soziokulturelle Affekte in Bezug auf Risikoverhalten und sexuelle Gesundheit entfesselt, sowie Diskussionen über Moral und verantwortungsvolle Subjekte produziert. Ausgehend von der Forschungsfrage, wie Biotechnologie in Form der PrEP Einfluss auf M*SM*-Sexualitäten und Vorstellungen von Normalität nimmt und dabei neue Formen der Beziehungen, des Begehrens sowie des Fühlens hervorbringt, soll die erlebte Ambivalenz dieser neuen HIV-Präventionstechnologie mit der qualitativen Methode des narrativen Peer-Interviews empirisch erfasst werden.