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Ökologie; Sozialwissenschaft; Wirtschaft

"In einer Vielzahl von Publikationen hat Elmar Altvater in den vergangenen Jahren einen theoretischen Ansatz entwickelt, der versucht, den globalen Zusammenhang zwischen kapitalistischer Entwicklung (vor allem in seiner fordistischen Ausprägung des 20. Jahrhunderts), ihrem Verhältnis zu den natürlichen Ressourcen, vor allem der zentralen Bedeutung fossiler Energiequellen, sowie der Dynamik der Nord-Süd-Beziehungen zu erfassen. Der Beitrag setzt sich kritisch mit diesem Ansatz auseinander, wobei er vor allem zwei Kritikpunkte hervorhebt: Altvater behandelt den Fordismus praktisch als ultimative Form kapitalistischer Entwicklung; die Frage des Charakters post-fordistischer Produktions- und Regulationsformen und ihres Verhältnisses zur Umwelt wird nicht diskutiert, womit auch die Frage sinnvoller konkreter Ansatzpunkte aktueller Umweltpolitik ausgespart bleibt. Das Konzept der 'Solargesellschaft' als Alternative ist (in der passenden Form eines Epilogs dargestellt) sozusagen im geschichtslosen Raum angesiedelt. Der zweite Kritikpunkt bezieht sich auf die weitgehend metaphorisch bleibende Übertragung des Entropie-Syntropie-Gegensatzes und die Beziehungen zwischen Zentrum und Peripherie in der Weltgesellschaft, womit letztlich die Argumentationsstrukturen der Dependenztheorie übernommen werden und die ganze Diskussion über Differenzierungen innerhalb der Dritten Welt, aber auch über ein Verständnis von Gesellschaften der Dritten Welt als Akteure im globalen Zusammenhang übergangen wird." (Autorenreferat)

Aus dem Vorwort: Diese Arbeit versucht, die wirtschaftliche Entwicklung und ihre Auswirkungen auf die Umwelt unter dem Aspekt des Entropiegesetzes und der Theorie der offenen Systeme zu erfassen. Dabei steht insbesondere die aktuelle Frage im Vordergrund, ob sich in den Industrieländern seit den 70er Jahren ein Übergang zu einer postindustriellen Informationswirtschaft abzeichnet und ob dieser Übergang gleichzeitig eine Abkehr vom quantitativen Wirtschaftswachstum bedeutet, das die Ökosysteme der Erde bisher erheblich belastet hat.