Lebensformen und Lebensverläufe in diesem Jahrhundert
In: Aus Politik und Zeitgeschichte: APuZ, Band 46, Heft 42, S. 18-30
ISSN: 0479-611X
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In: Aus Politik und Zeitgeschichte: APuZ, Band 46, Heft 42, S. 18-30
ISSN: 0479-611X
World Affairs Online
In: Arbeitspapier / Sfb 186, Band 13
Der Beitrag berichtet über das Forschungsprogramm und die Projekte des Sonderforschungsbereiches 186 an der Universität Bremen, bei dem es um die Erforschung des Zusammenhangs zwischen Entwicklungstendenzen des Arbeitsmarktes, Veränderungen der Lebensentwürfe, sozialen Risiken, Statuspassagen und institutionellen Kontrollpraktiken geht. In ihrer Zwischenbilanz stellen die Autoren fest, daß sich das Konzept bewährt hat. Das Forschungsprogramm des Sonderforschungsbereiches untersucht nicht primär Lebensgeschichten und Verlaufskurven an Einzelfällen. Die Analysen von Statuspassagen richten sich vielmehr auf das Verhältnis von individueller Gestaltung und institutioneller Steuerung bei der Bewältigung von Risiken. Das Forschungsprogramm versucht, einem Verständnis von interdisziplinärer Forschung gerecht zu werden, das die analytisch-methodische Arbeitsteilung zwischen der Strukturanalyse gesellschaftlicher Verhältnisse und der Interpretation sozialer Erfahrungsmuster überwinden will. (pka)
In: Sozialstruktur und Lebenslauf, S. 27-47
Vor dem Hintergrund des abrupten sozialen Wandels in den früheren sozialistischen Gesellschaften stellt sich nicht nur die Frage, zwischen welchen Makro-Formationen sich der gesellschaftliche Wandel vollzieht, sondern auch, auf welche Weise er vonstatten geht. Wie kann man sich die Prozesse und Mechanismen vorstellen, über die gesamtgesellschaftlicher Wandel durchgesetzt und verarbeitet, aber auch angestoßen und gehandhabt wird? Der vorliegende Beitrag stellt einen Ansatz vor, der an der Schnittstelle zwischen gesamtgesellschaftlichen Institutionen und individuellen Akteuren liegt: die Beobachtungsebene von Strukturen von Lebensverläufen und deren Veränderungen in den letzten Jahrzehnten. Dieses Thema wird in drei Schritten angegangen: (1) Zwei Modelle werden gegenübergestellt und verglichen: das Modell institutionalisierter Lebensverläufe in industriellen Arbeitsgesellschaften und das Modell der post-industriellen Lebensweise. (2) Die historische Kohortenfolge wird anhand empirischer Untersuchungen nachgezeichnet und die Vorstellung von Trends und Trendwenden problematisiert. (3) An einem Beispiel wird dargelegt, welche Prozesse und Mechanismen auf den verschiedenen Ebenen der Gesamtgesellschaft, Geburtskohorte und Individuum zum Wandel von Lebensverläufen beitragen. (ICE)
In: Die Modernisierung moderner Gesellschaften: Verhandlungen des 25. Deutschen Soziologentages in Frankfurt am Main 1990, S. 667-687
Der Autor greift den Unterschied zweier Gesellschaftsbilder auf und stellt die Frage, wie es zu so unterschiedlichen Interpretationen kommen kann: (1) Auf der einen Seite werden als Leitideen bei der Betrachtung von Lebensformen und Lebensverläufen Entschichtung (Zerfall von Klassenstrukturen und sozialen Schichtungen), Entstrukturierung (Lockerung des Zusammenhangs von sozio-ökonomischen Lebenslagen, sozialem Bewußtsein und individuellem Handeln) sowie De-Institutionalisierung des Lebensverlaufs angenommen. (2) Im Gegensatz dazu gibt es in der empirischen Forschung eine Fülle von Einzelergebnissen, die auf eine hochgradige und zunehmende Stabilität und Rigidität der westdeutschen Sozialstrukturen verweisen. Als Erklärungen werden Gründe epistemologischer und wissenssoziologischer Natur diskutiert. (psz)
In: Aus Politik und Zeitgeschichte: APuZ, Heft 33/34, S. 25-31
ISSN: 2194-3621
"Unsicherheiten im Lebensverlauf werden heute als sehr viel tief greifender und umfassender wahrgenommen als in früheren Zeiten. Damit einher geht die Vermutung geringerer eigener Kontrollmöglichkeiten bei gleichzeitig gestiegener individueller Verantwortung für die eigene Lebensplanung." (Autorenreferat)
In: Berichterstattung zur sozioökonomischen Entwicklung in Deutschland: Exklusive Teilhabe - ungenutzte Chancen; dritter Bericht
Analysiert werden (mit Sharelife) Erwerbs- und Lebensverläufe, also Erwerbsteilhabe und Teilhabe an sozialen Nahbeziehungen im Lebensverlauf von Frauen (und Männern) in Deutschland, Spanien, Schweden, der Schweiz und Tschechien. Es werden national wie international für Frauen verschiedene Verlaufstypen von Teilhabe extrahiert, die in der multivariaten Analyse hauptsächlich durch die jeweilige Staatszugehörigkeit, aber auch durch Bildung und soziale Herkunft erklärt werden können. Dies scheint sich zu verändern, denn die jüngste Kohorte lebt Verläufe, die weniger durch nationale Zugehörigkeit sondern mehr durch ihre individuelle Ausstattung, wie hohe Bildung, erklärt werden können. Dies verweist auf den Einfluss von europaweit zunehmender Deregulierung und ökonomischer Liberalisierung.
In: Kritische Übergänge: Statuspassagen und sozialpolitische Institutionalisierung, S. 274-284
Auf dem Hintergrund der Diskussionen um die Individualisierung von Lebensverläufen geht der Autor der Frage nach, ob die Arbeitslosigkeit von Frauen als Statuspassage in eine ausschließliche Hausfrauentätigkeit fungiert und somit zur Übernahme des traditionellen Rollenverständnisses führt. Er stellt hierzu zwei Hypothesen auf: Zum einen ist davon auszugehen, daß Frauen mit geringen Aussichten auf eine Wiederbeschäftigung und mit geringen beruflichen Karrierechancen ein erhöhtes 'Rückzugsrisiko' in Hausarbeit und Familientätigkeit aufweisen. Zum anderen muß vermutet werden, daß eine traditionelle Lebensbiographie von Frauen erheblich die Entscheidung beeinflußt, sich im Falle von Arbeitslosigkeit langfristig aus dem Beruf zurückzuziehen. Nach einer kurzen Beschreibung relevanter familiensoziologischer und arbeitsmarkttheoretischer Konzeptionen nimmt der Autor eine eigene Auswertung von ausgewählten Daten des Sozio-Ökonomischen Panels zwischen 1983 und 1987 vor. Insgesamt betrachtet erhöhen nur die 'familienzyklusbezogenen (pull-) Faktoren' die Wahrscheinlichkeit des 'Rückzugsrisikos' bei arbeitslosen Frauen. (ICI)
In: IAB-Bibliothek 366
In: Dissertationen
In: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie: KZfSS, Band 48, Heft 1, S. 66-95
ISSN: 0023-2653
"Erbschaften haben einen doppelten institutionellen Charakter. Einerseits verbinden sie die Generationen in späteren Lebensabschnitten und gewährleisten, rechtlich abgesichert, die Existenz der Familie, andererseits schützen sie das private Eigentum und repräsentieren die soziale Ungleichheit zwischen Familien. Für die Erblasser und die Erbenden haben Erbschaften sowohl eine symbolische als auch unterschiedliche reale Bedeutungen. In Verbindung mit dem Ansatz der Lebensverlaufsforschung werden für die Bundesrepublik Deutschland, die in Familien stattfindenden Erbschaftstransfers mit den Daten des Sozio-ökonomischen Panels für die Jahre 1960-1994 analysiert. Dabei zeigen sich markante Unterschiede nach Einkommen und Besitz. Eine im mittleren und sogar selbst im späteren Lebensalter erhaltene Erbschaft beeinflußt den Lebensverlauf der Erben deutlich, indem die Wahrscheinlichkeit steigt, noch eine Immobilie zu erwerben oder in die vererbte Wohnung zu ziehen. Höhere Einkommensgruppen, die eher die Möglichkeit haben, eine Erbschaft zu erhalten, verwenden diese mutmaßlich eher für den Erwerb einer (weiteren) Immobilie als niedrige Einkommensgruppen." (Autorenreferat)
In: IAB-Bibliothek 366
In: Dissertationen
Poverty research works with different measuring concepts and data sources. Based on the panel study 'Labour Market and Social Security', Jonas Beste presents the approaches most commonly used, compared to other panel data. In addition to listing the similarities and variations in the measurement of poverty, he describes the different manifestations that poverty can have. Thus, he gives insight into the following questions: What impact does the specific database used have on the results of poverty analyses? How can deprivation be evaluated in the individual standard of living? How can poverty dynamics be distinguished according to different concepts of poverty? What factors influence a change in the standard of living? How are resources converted into standard of living and what role is played by a household's financial situation (employment), a person's individual characteristics or regional variations? Die Armutsforschung arbeitet mit verschiedenen Messkonzepten und Datenquellen. Jonas Beste beleuchtet die am häufigsten verwendeten Ansätze auf Grundlage des Panels "Arbeitsmarkt und soziale Sicherung" im Vergleich zu anderen Paneldaten. Er benennt Gemeinsamkeiten und Unterschiede bei der Messung von Armut und beschreibt die verschiedenen Erscheinungsformen von Armut. Damit gewährt er Einblick in folgende Zusammenhänge: Welchen Einfluss hat die verwendete Datenbasis auf das Ergebnis von Armutsanalysen? Wie lässt sich Deprivation im Lebensstandard bestimmen? Wie unterscheidet sich die Armutsdynamik nach verschiedenen Armutskonzepten? Welche Faktoren beeinflussen eine Veränderung des Lebensstandards? Wie erfolgt die Umwandlung von Ressourcen in Lebensstandard und welche Rolle spielen die finanzielle Situation eines Haushalts (Erwerbstätigkeit), individuelle Merkmale einer Person oder regionale Unterschiede?
In: Der Zusammenbruch der DDR: soziologische Analysen, S. 151-171
In den Lebensverläufen der DDR-Gesellschaft gab es keineswegs eine Uniformität und durchgängige institutionelle Steuerung sondern auch sehr relevante Selbssteuerungsmechanismen, die teilweise systemstabilisierend wirkten. Berichtet wird über die Ergebnisse von zwei Vorstudien zu einem Lebenslaufprojekt in der ehemaligen DDR. Untersucht wurden: Der Übergang zum Erwachsenenalter, die berufliche Ausbildung, Berufswünsche und Karrierechancen, Familiengründung, Erziehungsmethoden und die Auswirkungen der sozialpolitischen Interventionen auf das Familienleben. Die Untersuchung zeigt, daß die älteren Jahrgänge in der DDR wegen der Massenflucht in den 50er Jahren sehr viel bessere Karrierechancen hatten, als die jüngeren Jahrgänge. Das Qualifikationsniveau des Führungspersonals war entsprechend niedrig. Durch den abrupten Systemwechsel nach der Wiedervereinigung gingen die institutionellen Grundlagen der Lebensorganisation verloren und die akkumulierten Erfahrungen wurden entwertet. Der Umbruch der DDR wird eine Kette "verlorener Generationen" zur Folge haben. (pka)
In: Differenz und Integration: die Zukunft moderner Gesellschaften ; Verhandlungen des 28. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie im Oktober 1996 in Dresden ; Band 2: Sektionen, Arbeitsgruppen, Foren, Fedor-Stepun-Tagung, S. 555-561
"In unserem Beitrag untersuchen wir Lebensverläufe - insbesondere Berufskarrieren - in Großbritannien, Deutschland und Schweden. In Großbritannien, einem liberalen Wohlfahrtsstaat mit stratifizierter Schulbildung und unstandardisierter Berufsausbildung, finden wir instabile Berufskarrieren, die durch viele Jobwechsel bei relativ geringer Mobilität zwischen den Klassen gekennzeichnet sind. In Deutschland - einem konservativen Wohlfahrtsstaat mit stratifiziertem Schul- und standardisiertem Ausbildungssystem dominiert das Muster stabiler, aber 'gebundener' Karrieren. Schweden läßt sich in der Tradition des sozialdemokratischen Wohlfahrtsstaates - geprägt von einem unstratifizierten Schulsystem und unstandardisierter Berufsausbildung - durch Berufsverläufe beschreiben, die Klassenbarrieren überwinden. Wie verändern sich diese durch nationale Institutionen unterschiedlich integrierten Modelle von Mobilität und Lebensverlauf angesichts der europäischen Einigung und wirtschaftlicher 'Globalisierung'? Kommt es zu konvergenten oder divergenten Entwicklungen? Wir beschreiben vier Typen der Konvergenz und Divergenz von Lebensverläufen: Pfadabhängigkeit, kollektive oder individuelle Dualisierung und eine neue Synthese - den 'social investment state' (John Myles). Unsere Ergebnisse zeigen, daß Divergenz und Konvergenz nicht angemessen erfaßt werden können, ohne das breitere institutionelle 'setting' einer Gesellschaft zu berücksichtigen." (Autorenreferat)
In: Soziale Ungleichheit, kulturelle Unterschiede: Verhandlungen des 32. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in München. Teilbd. 1 und 2, S. 2187-2199
"Trotz einer Vielzahl von Untersuchungen zur Bedeutung der sozialer Herkunft im Bildungssystem ist bislang nur wenig über die (Gesamt-)Entwicklung von Bildungsungleichheiten im Lebensverlauf bekannt. Einerseits scheint der Einfluss der Herkunftsfamilie im Verlauf der Bildungskarriere geringer zu werden, andererseits gilt die soziale Herkunft gerade auch für spätere Bildungsentscheidungen nach dem erstmaligen Verlassen des Bildungssystems als bedeutsam. Dieser vermeintliche Widerspruch liegt, so die Ausgangsthese des Vortrages, nicht zuletzt in der unterschiedlichen Operationalisierung begründet, die jeweils nur einen Teil des Prozesses beschreibt. Zum einen liegt verschiedenen Studien die Vorstellung von Bildungswegen als einer Abfolge institutionalisierter Übergänge zugrunde. Zum anderen werden Entscheidungen an individuell variierenden Bildungsübergängen betrachtet, die nicht notwendig auf einer standardisierten Zeitachse verortet werden können, sondern die selbst über unterschiedliche Pfade erreicht und eine erhebliche zeitliche Streuung aufweisen können. In diesem Beitrag sollen beiden Betrachtungsweisen integriert werden. Die Verfasser arbeiten zunächst theoretisch die verschiedenen Dimensionen einer Längsschnittperspektive sozialer Bildungsungleichheiten heraus und diskutieren dabei den Zusammenhang zwischen einzelnen Bildungsübergängen und Entwicklungen der Bildungsverteilung. Empirisch untersuchen sie Übergänge im allgemeinbildenden Schulsystem und beim Studienzugang. Diese führen sie exemplarisch zu einem Gesamtbild der Entwicklung von Bildungsungleichheiten im Lebensverlauf zusammen. In den empirischen Analysen verwenden sie aktuelle, retrospektive Längsschnittdaten zweier Geburtskohorten, deren Bildungswege sie über mehrere Jahrzehnte beobachten können." (Autorenreferat)