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Was auch immer die Hoffnungen von manchen gewesen waren, Hitlers Kurs zu modifizieren oder ihren eigenen Zielen nutzbar zu machen - diese Hoffnungen waren 1937 längst aufgegeben. Was würde Hitler mit Europas stärkster industrieller Macht tun, und wie könnte irgend jemand inner- oder außerhalb Deutschlands seinen Willen aufhalten? Hitler war dabei, Deutschland auf eine Serie kleiner Kriege vorzubereiten. Er wollte jeden dieser Kriege durch einen Blitzkrieg gegen einen isolierten Feind gewinnen, und jeder dieser Kriege sollte zum nächsten dadurch beitragen, daß er Deutschlands Machtbasis erweiterte und andere einschüchterte. Schließlich sollten diese Kriege zu einer deutschen Weltherrschaft führen. Das Ziel der Kriege war die Eroberung großer Landgebiete für deutsche landwirtschaftliche Ansiedlungen. Die Kriege selbst wollte Hitler in schnellen und unerwarteten Feldzügen gewinnen, also ohne eine Wiederholung des Stellungskrieges. Die Isolierung eines Feldzuges vom nächsten sollte durch Schnelligkeit erleichtert werden. Die in Verfolg dieses Kalküls betriebene Außenpolitik des Dritten Reiches in den Jahren 1937 bis 1939 wird vom Autor mit dem Ergebnis nachgezeichnet: Hitler war so begierig, einen Krieg zu entfesseln, daß er nicht einmal den einen Tag, den sein eigener Plan für einen Krieg 1939 eigentlich noch frei ließ, warten wollte; auf Krieg überhaupt zu verzichten, kam garnicht in Frage. (KW)

Zwei führende polnische Zeithistoriker schildern die jüngste Geschichte ihres Landes vom deutschen Überfall 1939 bis zur Gegenwart. Andrzej Friszke und Antoni Dudek sind nicht nur namhafte polnische Historiker, sondern auch Zeitzeugen und scharfe Beobachter der aktuellen politischen Entwicklung ihres Landes. Mit dem Schwerpunkt auf Politik- und Sozialgeschichte geben sie einen Überblick über die Geschicke des Landes in der Zeit der deutschen Besatzung Polens und die Etablierung des kommunistischen Systems. Die Rolle der Opposition und der katholischen Kirche in der Volksrepublik, die Entstehung der Gewerkschaft "Solidarność" (an der Friszke aktiv beteiligt war) sowie die politische Transformation vor und nach 1989 werden breit behandelt. Besonderen Wert gewinnt das Buch durch die Berücksichtigung der zeithistorisch bislang kaum erfassten 2000er Jahre.